Hund reißt Reh

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    Hi


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    • Zitat

      So groß sind Rehe nicht. Und gerade die Vorsteher werden inzwischen ja als Vollgebraichsjagdhunde geführt. Weimaraner, Deutsch Lang-/Kurz-/Draht-/Stichelhaar sind größentechnisch garantiert dazu in der Lage ein Reh an der Kehle zu packen, niederzuziehen und zu töten. Und ein Viszla sicherlich auch.


      Allerdings gehen viele Hunde auch gar nicht an die Kehle sonder verbeißen sich in die Keulen. Das Tier wird dann bei lebendigem Leib angefressen. Wer schon mal Bilder von gerissenen Rehen gesehen hat, weiß was ich meine.


      Für mich ist ein Vizsla vom Weimaraner oder Deutsch Drahthaar und co doch recht weit entfernt. Obwohl natürlich auch ein Vizsla körperlich in der Lage ist einem Reh die Bauchdecke aufzureißen (wie auch Labrador oder Pudel oder auch viele andere Hunde). Es geht ja nicht um die körperliche Fähigkeit sondern um die Frage, ob sie es auch tun würde. Dabei sollte man auch nicht nur nach Rasse argumentieren, sondern da muss man sich schon das Individuum angucken.
      Ich kann meine Hündin auch vom Wild abrufen, gerade weil sie eine lange Vorstehphase hat, in der sie ansprechbar ist. Wenn ich mal gepennt hab, entfernt sie sich dennoch nicht weit von mir und verlässt das bekannte Territorium und somit meint Nähe nicht, weil sie eben kein selbstständiger Hund ist (und dies ist auch beim Vizsla erwünscht).

    • Hallo,


      ich habe folgendes erst vor einigen Tagen zu einem anderen Beitrag geschrieben:


      Bei der Gelegenheit - und weil es auch hier ganz gut reinpasst - möchte ich auch nochmal daran erinnern, dass bald die Jahreszeit kommt in der es die Wildtiere besonders schwer haben sich mit Nahrung zu versorgen.
      Selbst wenn man glaubt:"Naja, der Hund bekommt den Hasen od. das Reh sowieso nicht.....!" so bedeutet die Flucht für ein Wildtier einen enormen Verbrauch an Energie, die es sich im Gegensatz zum Haushund mal nicht soeben wieder zuführen kann. Der Hund schlägt sich abends die Wampe voll und schon sind die "Akkus" wieder geladen. Das Wildtier hat es da lange nicht so leicht - es kämpft täglich ums nackte überleben!


      Man kann es schlecht absehen wie weit der einzelne Hund gehen würde. Viele sehen eben nur den jagenden Hund, meinen aber eigentlich eher den hetzenden Hund, das ist aber nur ein Teil einer gesamten Handlungskette, bei den meisten ist das genau der Teil an dem sie "wach" werden :roll:
      Oft fehlt die Bereitschaft der Hundebesitzer den "kritischen" Punkt erkennen zu WOLLEN an dem ihr Hund NOCH "erreichbar" ist. Das ist leider sehr häufig zu beobachten. Gedankenloses herumlaufen, manchmal in der Unterhaltung mit dem Partner od. der Bekannten versunken - und der Hund macht so sein Ding ....das funktioniert so nicht!
      Meiner Meinung nach führt kein Weg daran vorbei durch gemeinsames Arbeiten mit dem Hund zu erkennen wie er sich in entsprechenden Situationen verhält, um rechtzeitig reagieren zu können. Ich würde es nicht herausfinden wollen ob mein Hund töten würde ...ich weiß dass er es kann und dass er weder Moral noch Gewissen hat! Deshalb gilt gerade diesem Teil der Erziehung meine größte Aufmerksamkeit.
      Auch hier gilt, wie so häufig ...maximale Freiheit bedingt maximalen Gehorsam!


      Tschüss und viele Grüße
      Ralf

    • Unser Hund hat keinen Jagdtrieb- 0-dachte ich.


      Im Garten habe ich im Frühjahr den Kompost gesiebt, die Mäuse von dort konnten ihm über die Pfoten springen- keine Reaktion von ihm


      Rehe, Enten, Biber, Krähen... sieht er gar nicht.


      Und vor ein paar Wochen, stehen wir am Maisfeld, schauen uns die schöne Natur an und auf einmal steht ein kleines Wildschwein neben uns. Hatte keine Streifen mehr, war aber klein. Auf einmal bekommt unser einen Flitz und stürzt sich auf das Schwein, welches wir bis dahin nicht mal bemerkt hatten. Das Schwein ins Maisfeld - unser Hund- hinterher.


      Er kam nach unserem Rufen zurück. Der Mais war GsD zu dicht. Dort hätte ihn sicher die ganze Schweinfamilie "begrüßt".

    • Ich glaube nicht daß man abschätzen kann ob ein Hund ein Wildtier töten oder schwer verletzen würde. Unser erster Schäferhundrüde hatte keinen (?) Jagdtrieb. Als aber neben ihm ein Hase aufsprang hat er ihn gepackt und totgeschüttelt. Das war eine Sache von Sekunden. :/
      Unsere jetzige Schäferhündin hat ausgeprägten Jagdtrieb, packt aber nicht zu. Sogar ein Mäuschen auf dem Feld das sie am Fell vorsichtig zwischen den Vorderzähnen hatte, hat sie unverletz ausgespuckt und wieder in ihr Loch laufen lassen. Einem flugunfähigen Nestflüchtling hat sie den Bauch geleckt und eine verletzte Krähe in Spielstellung umrundet.
      Ich hätte beide Hunde absolut umgekehrt eingeschätzt!

    • Du kannst mit Deinem Hund monatelang ohne Leine spazieren gehen, von Jagdverhalten keine Spur, der Kerl ist immer in Sichtweite, lässt sich herrlich zurückrufen und du fühlst dich glücklich, dass es nur "den anderen" passiert, deren Hund von einer auf die andere Minute im Dickicht des Waldes verschwindet.


      Aber du bist vor Tag X nicht gefeit. Der falsche Tag, am falschen Ort im Wald, Reh läuft vor seiner Nase an ihm vorbei und dann gehts los. Beim "ersten Jagdausflug" hilft wohl bei den meisten Hunden kein Rückruf mehr. Zumindest kenne ich das so.


      Dann heißt es warten, warten, warten, rufen und hoffen, dass der Hund a) das Reh nicht erwischt und b) wieder zu dir zurück findet. Alles schon erlebt, obwohl ich meine Hand ins Feuer gelegt hätte, dass mein Hund kein "Jagdhund" ist. Aber aus Erfahrung wird man klug.


      Nachdem nach gefühlten "5 Stunden" der Hund wieder kurz vor dem Herzinfarkt aus dem Dickicht erscheint, muss dir bewusst werden, dass dein Hund dieses Jagen sehr spannend und selbstbelohnend findet und diesen Adrenalinkick beim nächsten Besuch unangeleint im Wald wiederholen wird.


      Und dann ändert sich alles. Kein netter unangeleinter Spaziergang mehr im Wäldchen nebenan. Dann heißt es Schleppi dran, die Spaziergänge müssen ausgedehnt werden, da Hundi sich ja nicht mehr frei austoben kann und ins Geld kann es auch noch gehen, wenn man sich dann nen Trainer sucht, der "Antijagdtraining" mit dir macht.
      Wobei das wirklich eine Herausforderung darstellt, denn wenn Hund "Blut geleckt" hat, ist das nicht so einfach.


      Ich habe es damals trotz Trainer nicht geschafft, meinen Hund vom jagen abzuhalten. Er musste leider für den Rest seines Lebens an die Schlepp. Dafür sind wir aber auch gaaaanz lange spazieren gegangen und er war sicher auch damit ausgelastet.

    • P.S. Mein Döggelchen hatte auch schon unangeleint Kontakt mit einem vor ihm wegrennenden Reh beim Waldspaziergang. 20 Meter hat er versucht, dem Wildtier nachzurennen, aber dann war ihm das doch zu anstrengend und er kam wieder unaufgefordert zu mir zurück. Vielleicht hab ich diesmal doch das Glück, das es nur "anderen" passiert... :D


      Liebe Grüße

    • Zitat

      Kann man das irgendwie durch das allgemeine Verhalten des Hundes abschätzen, ob in dieser Richtung Gefahr bestünde?


      Im Allgemeinen kann man das nicht. Einem Labby würde ich als Jagdhund auch nie über den Weg trauen, meiner Colliehündin als reinen Hütehund mit deutlich angezüchteter Beißhemmung schon.

    • Zitat

      Im Allgemeinen kann man das nicht. Einem Labby würde ich als Jagdhund auch nie über den Weg trauen, meiner Colliehündin als reinen Hütehund mit deutlich angezüchteter Beißhemmung schon.


      Der Labrador hat genauso eine angezüchtete Beisshemmung - Retriever werden auf weichen Griff selektiert, und sollen auch verletztes Wild nicht abtun, sondern lebend bringen. Das sind andere Qualitäten, als bei deutschen Vorstehern erwünscht sind. Eine Garantie ist es aber nicht, und jeder undisziplinierte und unausgebidete Jagdhund kann sich in der Aufregung vergessen und zubeissen - wie jeder Hüte- und andere Hund auch. Man redet da bloss von Wahrscheinlichkeiten, absolute Sicherheit gibt es nicht.

    • Der Deutsche Pinscher einer entfernten Bekannten, seines Zeichens etwa 45cm hoch, nicht mal 15kg Gewicht , hat im Alleingang auf freiem Feld ein ausgewachsenes Reh gerissen. Aus dem Sprint raus im Flug an die Kehle. Als sie bei dem Reh ankam, war nichts mehr zu retten, der Pinscher hing fest und lies erst von dem Reh ab, als sie ihn weggerissen hat. Größe hat den Kerl nicht interessiert, da wurde auch immer davon ausgegangen, er sei zu klein um an ein Reh ranzukommen..... Danach war der Hund immer an der Leine, sie hat das ganze gemeldet, musste Strafe zahlen, die Steuer für den Hund wurde erhöht (als gefährlich eingestuft) und gesetzlich angeordneter Leinenzwang.


      Sie hätte vorher die Hand dafür ins Feuer gelegt, dass der Kerl höchstens mal ein paar Meter hinter her rennt und dann zurück kommt. Der Hund war fünf Jahre alt, als er das Reh riss, war bis dahin eigentlich immer offline unterwegs und ein netter Kerl. (Ich hab gedacht, dass sie mich verarscht, als sie es mir erzählte...)


      Ich denke, es wird oft unterschätzt, wie "jagdtauglich" ein Hund von jetzt auf gleich werden kann, wenn er in der absoluten Hetze ist.


      Meine sind auch oft ohne Leine unterwegs, aber in wildreichen Gebieten und solchen mit explizitem Leinenzwang mache ich die Leinen ran.


      Ich traue beiden zu ein Tier zu erlegen, vor allem, wenn sie zu zweit jagen gehen würden. Mein persönlicher Alptraum.


      Grüße


      ~Irr


      ~vom Handy via tapatalk

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