Ab wann aufs Pferd?

  • Voltigieren durfte ich nie. Meine Familie (allesamt Reiter) hält nichts davon, Pferde als Turngeräte zu missbrauchen.
    Wenn ich mir Volti-Stunden, den Umgang mit den Pferden und die „Halbwertszeit“ der Pferde mit meinem heutigen Wissen anschaue, kann ich das auch sehr gut nachvollziehen.


    Ich habe mit vier die ersten Reitstunden bekommen. Da gab es die RB gleich mit dazu (ein Welsh A vom Bekannten). Alle paar Jahre Wechsel je nach Wachstumsschub.
    Mit zwölf Wechsel auf Großpferde, bei einem Bereiter als „Trockenreit- und Anreitmädel“.


    Ich hatte sicher ganz gute Vorraussetzungen, kann aber nur davon abraten faule Kompromisse (schlechte Abteilung, Volti o.ä.) einzugehen. Kinder können noch nicht einschätzen ob das Pferd gut gehalten wird. Oder ob der Unterricht gut und pferdeschonend ist.

    • Neu

    Hi


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    • Aber die Eltern können das doch einschätzen. Unser Volti-Pferd war ein Privatpferd (ab einem gewissen Zeitpunkt hatten wir dann zwei Pferde), das eben Samstags an der Longe ging. Bei uns wurde auch auf beiden Händen voltigiert, nicht immer nur auf der linken. Vorbereiten, absatteln und Pferde verwöhnen gehörte dazu. Wenn zu viele Voltis für ein Pferd waren, dann gabs noch die Oldis, die versorgt werden durften. (Ein kleines 40-jähriges WB sieht man auch nicht alle Tage, dafür hab ich früh gelernt, wie man Pferde mit wenigen Zähnen füttert.)

    • Es gibt auch im "großen" Reit-Sport eine Menge schlechter Trainingsmethoden und vor allem nicht artgerechte Haltung.


      Die Voltigier-Pferde (in Vereinen), die ich kenne, wurden sehr verantwortungsvoll gehalten incl. tgl. Koppelgang in der Gruppe....
      Unerfahrene Kinder und neue Übungen wurden stets erst am Turnpferd geschult usw. usf.


      Ich als Mutter wäre da in andern Bereichen sehr viel kritischer, auch was den verantwortungsvollen und altersgerechten Umgang mit dem Kind angeht.

    • Ich finde halt, wer Gymnastik machen will, kann das in der Sport-Halle tun.


      Aber für mich ist „mit täglichen Koppelgang“ jetzt auch keine tolle Haltung.


      Ist halt eine Frage des Respekts vorm Tier.

    • Also das ist für mich irgendwie kein Argument, sorry. Wer Sport machen will, braucht überhaupt kein Tier dazu, man kann ja auch Leichtathletik machen. Respekt vorm Tier kann ich haben, ganz gleich, welchen Sport ich mit ihm ausübe. Dem Volti und dem Reiter geht es garantiert gleichermaßen ums "Mit dem Pferd". Ein Dogdancer könnte doch auch alleine oder mit einem Menschen tanzen...


      Natürlich ist Koppelgang nicht alles, aber zumindest mal die halbe Miete. Von den Dressurpferden, die 20h/Tag in der Box stehen, sprechen wir hier doch auch nicht, oder? Ein Pferd kann man komplett beschissen halten, ganz gleich, ob man Kinder voltigieren lässt oder ganz toll und seriös Reitsport betreibt.

    • Worin unterscheidet sich der "Respekt vorm Tier" wenn man über Hindernisse hüpft, Späne schupst, ausreitet, Bodenarbeit macht oder voltegiert?


      Ob das Pferd als "Turngerät missbraucht" wird oder als Tragetier (Spazierengehen, Laufen, etc. kann man auch alles ohne Pferd und braucht nicht mal eine Turnhalle!), ist dem Pferd wahrscheinlich vollkommen egal.
      Und nicht wenige Pferde haben wirklich Freude an Kindern und passen regelrecht auf sie auf und laufen viel glichmäßiger und vorsichtiger als wenn ein noch etwas unbedarfter Erwachsener drauf sitzt.


      Schlechte Sportler (und Hobbyleute) gibt es in jeder Reitsportrichtung, ebenso schlecht gearbeitete und schlecht gehaltene Pferde.
      Aber ebenso ÜBERALL, auch beim Volti sehr gut gehaltene und gearbeitete Pferde!

    • Beim Volti ist die Druckverteilung/Belastung doch anders als beim reiten.


      Beim reiten soll man doch auf einen ausbalancierten Sitz achten, auf den Schwerpunkt, Druckverteilung/Belastung usw.
      Beim Volti sitzt man ja mal vor dem Voltigurt, hängt an der Seite, ist man zum Teil mit 3 Personen auf dem Pferd usw. Der Schwerpunkt udn die Druckverteilung/Belastung ändern sich da ja häufig. Mal geht sie von vor dem Voltigurt bis fast hinten zu Kruppe, einer hängt an der Seite und einer sitzt gleichzeitig vor dem Gurt usw.


      LG
      Sacco

    • Interessanterweise hatten unsere Pferde trotzdem immer einen ordentlich bemuskelten Rücken. Ein Voltipferd sollte selbstverständlich nicht fünf Tage die Woche als solches eingesetzt werden, aber bei einem Umsichtigen Umgang mit dem Pferd als Partner sehe ich keine Probleme.

    • Dazu kommt auch noch das Gewicht. Bei Kindern geht das ja noch. Unsere zweite Voltitrainerin hat selber aktiv Volti gemacht. In der Gruppe von ihr waren alle zwischen 17 und 24 Jahre alt. Da wiegt man, normalerweise, keine 30 Kilo mehr. Wenn wir jetzt mal von 60 Kilo ausgehen. Dann sind dort zum Teil mal bis zu 180 Kilo auf dem Pferd. Oft sind es auch 120 Kilo. Die dann auch mal an der Seite hängen usw.


      Ich hatte meine erste Reistunden mit 5 Jahren. Vorher saß ich ab uns zu nur mal so kurz auf dem Pferd. Volti habe ich ein paar Jahre später gemacht und auch nur ein paar Jahre lang.


      Es gab einmal die Woche Voltitraining. Das hat für uns auch gereicht. Aber wenn man auf Tunieren erfolg haben möchte, und das nicht nur auf den kleinen Vereinstunieren oder Kreistunieren, dann reicht 1-2 mal die Woche Training nicht aus. Die Gruppe von unserer zweiten Voltitrainerin hat schon 3 mal die Woche trainiert.


      LG
      Sacco

    • Das sehe ich dann allerdings auch kritisch - genauso wie Sprünge am Pferd. Nachdems in diesem Thread aber eh um Kinder geht, die voraussichtlich maximal bis zum aufrechten Stehen am Pferd kommen, ist das hier aber eh relativ irrelevant.

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