Starkes Ziehen nach Begegnungen // Maulitraining

  • Hallöchen,


    ich bin's mal wieder.


    Bei unserer Hündin hatten sich ja einige probleme manifestiert, je selbstbewusster sie bei uns wurde, desto schlimmer wurden die Probleme.


    Das meiste ließ sich problemlos mit positiver Bestätigung in den Griff bekommen. Sie zieht nicht mehr wie eine Bekloppte an der Leine, Radfahrer und Jogger werden nicht mehr angegangen, Jagen ist kein Thema mehr, Rückruf sitzt so perfekt, wie ich es nun mal will ( ;) ) und bei Gästen bellt sie zwar noch, wenn sie Angst vor ihnen hat, aber das hat sich bei der letzten Feier nach 5 min gelegt.


    Zwei Probleme lassen mich aber nicht in Ruhe, weil mir die Skills fehlen, diese in den Griff zu bekommen:


    1) Nach Begegnungen mti Radfahrern, Joggern, Autos zieht sie immernoch in die Gegenrichtung. Ebenso ist es bei Katzen, früher wollte sie diese jagen, ein deutliches NEIN von mir reicht aus, dass Katzen komplett uninteressant werden. Aber dieses Ziehen ist furchtbar, sie quetscht sich dabei den ganzen Hals. Ans Geschirr nehmen würde zwar gegen Halsaua helfen, aber leider habe ich sie so nicht gut im Griff, wenn es doch mal vorkommen sollte, dass sie wieder Menschen angehen möchte. Zudem ist es beim Joggen so, dass ich ja selbst in Bewegung bin und sie mich so teilweise echt umnieten kann, wenn sie so doll zieht. Ich habe keine Ahnung, wie man das in den Griff bekommen kann. Zur Zeit mache ich es so: Begegnung, entweder im Fuß vorbei oder bei "harten" Fällen wie Rasenmähern vom Golfplatz wird SITZ gemacht, es gibt Belohnung (verbal oder Leckerlie), dann ein "Laaangsaaam weiter" von mir und schwupps, geht's wieder ab. Durch das "langsam" zwar schon nimmer so schlimm, aber ich will eben gar nicht, dass sie sich so ins Halsband wirft. Was kann ich da noch machen?



    2) Maulkorbtraining.... ich finde einen Maulkorb essentiell, versuche nun schon seit Monaten, ihr den schönzufüttern. Mauli ans Maul halten, Leberwurst fließt. Si esteckt ihr Maul alleine rein, läasst den Mauli hinten auch schließen, aber sobald sie sich auch nur 2 cm bewegen soll, versucht sie ihn abzustreifen. Das geht schon seit Wochen so. Bewegt sie sich nicht, kann sie den Mauli drauflassen, ohne dass es stört. Sobald sie aufstehen oder gar gehen soll, wird er mit richtig viel Kraft abgestreift. Ich komme gar nicht dazu, sie für ruhiges Verhalten und kein-abstreifen zu belohnen, weil sie es direkt anfängt. Was soll ich tun? Ignorieren? Habe irgendwie so Angst, dass sie sich mal 'ne Kralle rauszieht oder so, weil sie da echt mit voller Kraft rangeht.


    So, für Tipps bin ich echt dankbar :D

  • Zum Maulitraining kann ich dir leider nichts sagen: den hat unserer problemlos akzeptiert.


    Aber das wegziehen nach "seltsamen" Begegnungen kenn ich auch. Wenn wir eine Hundebegegnung der eher unangenehmen Art haben, also ich weiß, dass unser Stinker nicht einfach an dem anderen vorbeigehen wird, gehe ich soweit nötig und möglich aus dem Weg, lasse ihn absitzen und belohne ihn fürs ruhige Anschauen des anderen Hundes. Ist dieser dann vorbei gehe ich weiter und nahezu immer zieht Jason dann weg vom anderen Hund. Ich deute das eher als : schnell weg, ich mag den nicht. Oftmals gefolgt von einem Schütteln oder Stresspinkeln. Ich finds nicht weiter schlimm, und gebe ihm den Raum den er offensichtlich braucht, indem ich dann eben auch ein bisschen schneller mitlaufe.

  • Hallöchen,


    was ich wichtig fände, da ich noch nichts von dir gelesen habe: Was für einen Hund hast du denn? Wie alt? Und wie ist sie generell drauf (eher ängstlich, eher selbstbewusst, leicht "einzuschüchtern" oder totaler Kopf-durch-die-Wand?).


    Beim Maulkorbtraining würde ich aus Erfahrung (mit einer ziemlich sturen Hündin, die bei nem Verbot nicht gleich zusammenklappt) sagen: Mach nicht so ein Theater! Mit meiner Madame hatte ich 3 Tage Zeit um sie an den Maulkorb so weit zu gewöhnen, dass ich sie spontan über 3 Stunden mit in die Bahn nehmen konnte. Maulkorb drauf (erst nur kurz) - Futter rein. Das Spiel halt, wie du das machst, einige Male und immer etwas länger. Nachdem ich dann genau wusste, dass sie keine Panikattacke von dem Ding bekommt sondern es nur "doof!" fand, hab ich ihr das Abstreifen mit einem einfachen "ähäh" oder "nein!" verboten und wenn sies gelassen hat, so alle 5 Minuten mal nen Keks durchgeschoben. So was das Thema ganz schnell durch. Ihr Lieblings-Accessoire wirds wohl nemmer, aber wenns nötig ist, trägt sie ihn für Bus/Bahn oder auch mal nen ganzen Spaziergang.
    Was bei uns auch geholfen hat: Ganz coole Sachen machen, wenn der Mauli drauf ist. Also aufziehen, zumachen (völlig selbstverständlich, entspannt und ohne Hektik), Kekse in die Hand und ein paar lustige Tricks oder Übungen machen - einfach so tun, als wäre da nix auf der Nase :smile:

  • Ich hab jetzt leider keine super Tipps, wie du die Probleme in den Griff kriegst, aber da melden sich bestimmt noch die Profis :)


    Was ich mir aber hilfreich vorstellen könnte, bis ihr das Ziehen im Griff habt, ist den Hund doppelt zu sichern. Also eine Leine an Halsband und Geschirr. Wo es möglich ist, kann man dann am Geschirr führen und der Hund "erhängt" sich nicht mehr, aber im Notfall hat man den Hund dann trotzdem noch am Halsband und damit bei körperlicher Unterlegenheit besser unter Kontrolle. So hab ich das bei meinem 50kg Rotti-Mix-Patenhund aus dem Tierheim in der Hundeschule gemacht und fand das eigentlich optimal. Ich bin aber auch ein totaler Geschirrfan und finde Halsbänder wirklich suboptimal.


    Und zum Mauliproblem. Ich konnte das jetzt nicht ganz rauslesen aber lässt sie sich auch gar nicht locken? Also quasi direkt mit der Leberwurst vor der Nase 2 Schritte locken?

  • Huhu =)


    Anka ist 5, super ängstlich, manchmal angstaggressiv, Tierschutz, schlechte Haltung, Schäferhund-Mix mit 25 kg.
    Wird sie von anderen hunden angemacht, will sie zurück anmachen. Das haben wir aber mit NEIN ganz gut in den Griff bekommen. Teils schönfüttern, aber für den "hartnäckigen" Part des angepöbelt-werdens dann doch eher die laute Stimme.
    Bei Menschen ist es so, dass sie diejenigen anbellt, die sie anstarren oder sie erschrecken. Ich versuche immer umsichtig zu sein, aber ich kann einfach nicht 3h am Tag einen 360° Radar haben, daher passiert es noch ab und an. Vielleicht einmal pro Woche..?


    Shelty
    Jap, ist für mich genau das gleiche. Allerdings versuche ich dann auch mal schneller mitzulaufen, aber sie kommt dann gar nicht mehr runter. Beim Joggen würde sie dann am liebsten die nächsten 2 km sprinten, beim Gassigehen geht es besser, aber sobald ich schneller werde, wird sie noch schneller.....*kopfkratz*


    ice
    Ja, ich glaube, mir bleibt fast nix anderes übrig als ein NÖÖÖ :) Werd das mal probieren...


    Ninsche
    Doppelt sichern beim Joggen ist nervig, alles baumelt an ihr und stört sie sichtlich, habe schon megaleichte Leine mit Minikarabiner, mach ich die zweite noch ans Geschirr verheddern sich die Leinen durch die Bewegung meist, ich kann keine der Leinen einzeln bewegen und so muss ich dann wenn ich sie halten will wohl oder übel beide halten. eine links und eine rechts in der Hand (ist ja nicht so, dass ich nicht schon 2000 Varianten probiert habe :( ) führt dazu, dass sie total schepps läuft und da habe ich Angst, es geht auf ihre Wirbeklsäule und verursacht Verspannungen. Alleine ins Geschirr geht nur beim Gassi auf gut einsichtigen Weg, beim Joggen kommen zu oft Radfahrer halsbrecherisch um die Ecke wo sie halt doch mal austicken KÖNNTE und dann nur am Geschirr... schwierig. Zumal ich das Gefphl habe, dass ich am Geschirr dann die 3fache Kraft aufwenden muss um sie sicher zu halten. Das ist auf Dauer sicher im Geschirr auch nicht gut, gibt ja auch Druckstellen und Verspannungen...


    Und zum Locken: Sie trottet dann in die Richtung der Wurst, aber nicht ohne die Schnauze am Boden zu haben und bei jedem Schritt den Mauli abzustreifen...

  • Zum Mauli kann ich Dir nicht viel sagen da ich damit keine Probleme hatte/habe bei meiner Hündin. Manchmal versucht sie das Teil loszuwerden und abzustreifen aber dann gibt es ein kurzes Nein und gut ist.


    Bezüglich des ziehen an der Leine nach aufregenden Begegnungen habe ich das mit meiner Hündin so gemacht das wir erst weiter sind wenn sie sich etwas entspannt hat. Anfangs standen wir dann schon mal 5 Minuten in der GEgend rum bis sie hörbar geseufzt hat. Erst dann ging es weiter.
    Sie war bzw ist nach Hundebegegnungen total durch den Wind. Und wenn wir dann gleich weiterlaufen zieht und zerrt sie wie eine Irre. Seitdem ich einfach warte bis sie runtergekommen ist, geht es viel besser. Meistens setzt sie sich dann neben mich und seufzt und atmet tief ein und aus. Das ist für mcih das Zeichen das wir weiter können ohne das sie wie eine Dampflock in der Leine hängt.


    LG Jezz

  • Vielleicht nochmal zum besseren Verständnis:


    Das macht sie nicht nur nach Hundebegegnungen - es ist EGAL was oder wer uns begegnet. Auf der Joggingrunde sind das meist Radfahrer, Jogger, Rasenmähmaschinen vom Golfplatz und Autos, fast nie Hunde. Sie zeigt aber bei allen Begegnungen das gleiche Verhalten. Beim Joggen wäre es natürlich eher ungünstig, wenn ich mich immer 5 Minuten hinstelle, nachdem ein Radfahrer vorbei ist... daher suche ich eher nach einer Lösung, die etwas "agiler" ist... sowas wie Slalom laufen oder so ;D
    Beim normalen Spazierengehen ist länger Hinsetzen und runterkommen immer schnell erledigt, aber beim Joggen nervt's einfach extrem und ich mache mir Sorgen um ihren Hals und meine Schulter :(

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