"Der Hundeflüsterer" mal rein sachlich betrachtet

  • das problem mit dem seitenkick ist doch auch dass dies im tv allen menschen einfach so zugänglich gemacht wird. wie viele besuchen nie eine hundeschule, beschäftigen sich nie mit der körpersprache des hundes. dann gucken die die sendung und fangen an den hund in allen möglichen situationen in die seite zu kicken. intensität, timing muss schon gelernt sein. hab ich übrigens schon einige male jetzt erlebt: leinenagression, dann kickt der halter in die seite! die meisten hundehalter machen sich keine gedanken über das emotionale innenleben ihres vierbeiners. die wenden einfach eine methode an. das ist sehr gefährlich. der liebste hund könnte in einem sehr erregten zustand dann auch mal zubeissen wenn er einfach hinten unerwartet berührt wird.

  • Zitat

    Ehrlich gesagt, denke ich, wenn ein Hundetrainer wirklich jeden Hund richtig lesen kann/möchte, dann müsste er sich dazu mehr Zeit nehmen, als wie es die meisten Hundetrainer tun. Ich denke, so im "Schlaf" gemacht, will der HT es richtig machen, ist es nicht. =)

    Ich finde, jeder Hund hat zu der allgemeinen Sprache seine individuelle.
    Ich meine, ich habe eine sehr gute Hundetrainerin. Aber selbst sie hat die Körpersprache von einen meiner Hunde anfangs fehlinterpretiert. :ka:

    Das nur mal so am Rande. ;)


    Klar jede Nuance richtig einzuschätzen ist ein Kunst und dass bedarf wirklich viel arbeit. Aber eine "einfach" emotionale Lage, wie Angst sollte man schnell erkennen (können), also als Trainer und eigentlich sogar als Halter

  • Zitat

    das problem mit dem seitenkick ist doch auch dass dies im tv allen menschen einfach so zugänglich gemacht wird. wie viele besuchen nie eine hundeschule, beschäftigen sich nie mit der körpersprache des hundes. dann gucken die die sendung und fangen an den hund in allen möglichen situationen in die seite zu kicken. intensität, timing muss schon gelernt sein. hab ich übrigens schon einige male jetzt erlebt: leinenagression, dann kickt der halter in die seite! die meisten hundehalter machen sich keine gedanken über das emotionale innenleben ihres vierbeiners. die wenden einfach eine methode an. das ist sehr gefährlich. der liebste hund könnte in einem sehr erregten zustand dann auch mal zubeissen wenn er einfach hinten unerwartet berührt wird.

    Ja, stimm ich Dir absolut zu lajosz - aber das ist doch ein völlig anderes Problem, das in meinen Augen mit CM nichts zu tun hat.

    Das "nicht-nachdenken-wollen" vieler Menschen (völlig unabhängig vom Thema) und blind und ungefragt Dinge nachzumachen obwohl sowohl schriftlich als als mit Ton (also keine Ausrede man könne nicht lesen ;) ) mehrfach eingeblendet wird, dass man genau das nicht machen soll (aus welchen Gründen das auch immer eingeblendet wird) ist nu wirklich nix, was man CM ankreiden könnte.
    Ich möchte nun nicht sagen die Menscheit verblödet ... Idiocracy ist ein toller Film zu diesem Thema :lol:

    Was in meinen Augen wichtig ist: Auch wenn CM schreibt (was ich übrigens sehr gut finde) ein Hund ist zuerst ein Hund, dann ein Vertreter seiner Rasse und dann ein Individuum ist die "Therapie" oder das Training in meinem Empfinden sehr abhängig von dem jeweiligen Tier.
    Dem einen würde "ein durch die Angst führen" helfen dem anderen würde es mehr schaden.
    Und ich bin durchaus der Meinung, dass ich die ein oder andere Sendung gesehen habe, bei dem die Tiere sich von Beginn bis Ende ihrer CM-Zeit durchaus zum positiven verändert haben.

  • Sehe ich auch nicht als Problem von CM.
    Habe schon etliche Leute mit Rütte(r)ldosen gesehen, die diese ihren Hunden lautstark um die Ohren warfen. Hier sagt doch auch niemand, der bööööse Rütter :???: .

  • Ja, das mir der Körpersprache war bei meinem Angsthund auch so! Da meinte auch meine Trainerin dazu, dass ich das besser wissen müsste.

    Auch ich musste meinen Hund immer wieder mit vielen Sachen konfrontieren und ihm dadurch des öfteren Stress bereiten.

    Aber hätte ich das nicht getan, hätte ich einen Hund, der nur in der Wohnung lebt und aufs Kisterl geht!
    Und er hat heute eine super Lebensqualität und ich kann ihn überall hin mitnehmen und er ist ruhig und entspannt.

    Bei CM denke ich nur an die Folgen wo der Toller Angst vorm Schwimmen hatte oder der Großpudel Angst vor der Fliegengitter/Gartentür und da dann jedesmal!! Für Stunden im Schrank verschwand.

    Und zu Methodik finde ich auch, es gibt auch einige die die Wasserflasche einsetzen und auch da sagt Rütter immer dazu, dass es ein sehr traumatisches Erlebnis für den Hund ist, genauso wie wenn man die Disks oder Wurfketten einsetzt.

  • Zitat

    Und zu Methodik finde ich auch, es gibt auch einige die die Wasserflasche einsetzen und auch da sagt Rütter immer dazu, dass es ein sehr traumatisches Erlebnis für den Hund ist, genauso wie wenn man die Disks oder Wurfketten einsetzt.


    wobei "traumatisch" viel zu häufig gebraucht wird

    klar, der Hund soll sich erschrecken, das ist Sinn des Ganzen
    aber traumatisiert ist er deswegen noch lange nicht

    und ja, ich bin dafür, dass man den Hund auch mal erschrecken darf, wenns gewünschten Erfolg bringt

  • Ich weiß nicht, ob es sachlich genug ist, aber da es ja im Grunde um die Arbeitsweise und die Philosophie von CM geht:
    http://www.southpark.de/alle-episoden/s10e07-tsst

    Ja, es ist nicht ganz ernst zu nehmen, aber man sieht hier wunderbar das Prinzips von seiner Philosophie und er setzt ja quasi nur Kind anstatt Hund ein. Auch merkt man hier, das calm und submissive ist gar nicht so dramatisch, natürlich ist da Meideverhalten zu sehen und auch findet der Hund das im ersten Moment nicht klasse, aber man sieht dort gut, wohin das letztendlich führt.
    Wie gesagt, es ist natürlich irgendwo nicht zu vergleichen, aber wenn man jetzt die reine Philosophie betrachtet ist die schon ganz richtig, insbesondere bei den durchschnittlichen Amerikanern, die eben mehr Freunde und Partner vom Hund sein wollen als Hundeführer. Und zumindest konnte ich an diesen Methoden gar nix tierschutzrelevantes finden, auch wenn es sicherlich witzig geworden wäre, wenn da ein ERG zum Einsatz gekommen wäre :p

  • Es ist eigentlich nie das Problem von irgendeinem Trainer - wenn er denn sagt:"...bitte nicht nachmachen!"
    Nur schauen sich viele solche Sendungen nicht so an als würden sie "GZSZ" "AWZ" "WWM" "DSDS" od. einfach eine Tierdoku sehen, also zur Unterhaltung - sondern weil sie Rat suchen od. sich unsicher sind wie sie mit ihrem Hund umgehen sollen.
    Der Hinweis dass man das nicht nachmachen SOLL nutzt meiner Meinung nach dann nichts, wenn es so verpackt ist wie es häufig zu sehen ist, als sei dieser gezeigte Umgang mit einem Tier GENAU DER RICHTIGE WEG - sozusagen eine Art REZEPT.
    Aber genau das - ein Rezept - suchen offensichtlich sehr viele ....möglichst einfach, möglichst schnell, mit Erfolgsgarantie. Aus unterschiedlichen Gründen, weil die Zeit od. die Lust fehlt, weils an eigenen Ideen mangelt, weil man nicht endlos Bücher lesen will, weil man noch anderes zutun hat als sich mit dem Hund zu befassen....warum auch immer. Und zwar alles OHNE irgendetwas von dem Gesehenen zu hinterfragen:"...wenn der Mann im Fernsehen das sagt, dann ist das so....sonst wäre der doch nicht im Fernsehen ...und auch noch so erfolgreich!"
    Und dann stört es mich einfach sehr, wenn jemand vermittelt das hauptsächlich strafbasiertes Arbeiten mit einem Hund WIRKT. Natürlich wirkt Strafe in aller Regel sehr schnell - mitunter deutlich schneller als ein auf Vertrauen und Belohnung aufgebautes Training. Das Problem ist doch, dass eben dem Zuschauer suggeriert wird:"...schau zu und lerne!" "("...aber nicht nachmachen!")
    Wenn man mit Strafe als Mittel der Wahl hantiert, dann ist das ein sehr schmaler Grad. Strafe wirkt in aller Regel sehr schnell und erfüllt dadurch scheinbar ihren Zweck. Wenn sie dann mal nicht wirkt wird leider nur allzuhäufig nicht der Weg den man eingeschlagen hat bzw. die Methode hinterfragt, sondern nur ob die Strafe hart genug war und sehr schnell ist man bereit die "Dosis" zu erhöhen, damit es wieder funktioniert - weil es doch vorher auch geklappt hat. Wieviele Eltern sind schon in diese Falle gegangen - weil ein Klaps doch noch niemandem geschadet hat? Wieviele Frauen wurden wohl immer wieder und immer brutaler geschlagen, weil sie nicht beim ersten mal die Reissleine gezogen haben sondern es zugelassen haben dass Strafe bei der ersten Anwendung "hilft".
    Bezogen auf den Hund dürfte jemand der sieht, dass ein Hund auf einen leichten Stupser in die Seite reagiert unter Umständen denken:"...jau klasse Idee!" ...und wenn der Hund auf den leichten Stupser NICHT od. NICHT MEHR reagiert ....was dann?? Nochmal stupsen? Vielleicht diesmal etwas fester stupsen....? Wann genau wird aus eine "Klaps" ein "Schlag"?
    Da sehe ich ein erhebliches Risiko - CM spricht sich frei (so wie alle anderen sicherlich auch....."das muss man im Einzelfall bewerten...!") und so kann man IHM natürlich nichts vorwerfen (ausser vielleicht das was er dem ein od. anderen Hund in seiner Sendung od. seiner Quote zuliebe zugemutet hat).
    Das trifft aber sicherlich auf viele sogen. Hundetrainer zu.

    Tschüss und viele Grüße
    Ralf

  • Der Stupser bzw eine körperliche Berührung ist ja ansich nicht als Strafe gedacht oder sollte auch nicht beim Hund so rüberkommen. Generell geht es um die Aufmerksamkeit.

    Beispiel du bist in Gedanken vertieft und ich spreche dich an. Keine Reaktion.
    Wenn ich dir jetzt auf die Schulter tippe würdest du das auch nicht als Strafe sehen.

    Bei Hunden ist es halt manchmal so das die ganz schwer in Gedanken sind und die nicht mit einem einfachen tippen rauszureissen sind. Aber ich gebe dir recht um sich wieder ins Blickfeld zu rücken muss man weder schlagen noch strafen im eigentlichen Sinne.

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