Mein Hund ist eine Dramaqueen

  • Das Quieken Deines Hundes ist eine Reaktion auf Dein Verhalten, auch wenn es nicht (mehr) unbedingt seinem Verhalten unmittelbar vorausgeht.


    Schau Dir nochmal die Hundeschulsequenz an: Dein Hund ist ruhig, wird umgerannt. Dann kommen wieder Hunde angerannt, und in Befürchtung, dass er gleich wieder umgerannt wird, quiekt er erst, um seinem Gegenüber ganz deutlich zu machen, dass er nichts schlimmes tut.


    Ähnliches hat er vermutlich bei Dir gelernt. Du schreibst mehrfach, dass Du Dir Deinen Hund "schnappst", wenn er nicht in die Küche soll, nicht ins Schlafzimmer soll, um ihn auf seinen Platz zu bringen. Was genau meinst Du? Trägst Du ihn dann zum gewünschten Platz?


    Die Ursachen seines Quiekens liegen vermutlich in einer (unabsichtlich) bedrohlichen Körpersprache, oder einem unvermittelten Hochheben, einem (auch einmalig) zu ruppigen Umgang... das können wir hier kaum mehr nachvollziehen. Auch Pfoten sind übrigens vielen Hunden heilig, dass man sie einfach in die Hand nehmen kann, muss man bei einigen gezielt trainieren.


    Wichtig für Dich dürfte eher sein, wie Du in Zukunft damit umgehst: beobachte Deinen Hund, in welchen Situationen er anfängt, unsicher zu sein oder zu beschwichtigen. Nimm sein Quieken ernst. Entwickle ein Gefühl dafür, was für ihn ok ist und was nicht (Tonlage, Lautstärke, Körpersprache, anfassen, Geschwindigkeit in der Bewegung, hochheben, usw.) Bleib geduldig und übe in Minischritten mit Deinem Hund diese Situationen, die er offenbar als bedrohlich empfindet.

  • ok. aus dem was du schreibst:


    Er wurde umgerannt. Ist passiert. In Zukunft schirm ihn ab, schütze ihn, hilft ihm. Setz ihn nicht Situationen aus, in denen er offensichtlich Angst hat. Du hättest mit ihm an den Rand gehen können, ihn hinter dich sitzen lassen und sich alles von Weitem in ruhe anschauen, bis er von selbst wieder hinwill.


    Du "schnappst" ihn dir, und offensichtlich stresst ihn das und versetzt ihn in angst. Benutze eine Hausleine. Versuche, das tragen und hochheben erst mal vorsichtig zu üben. Und niemals!!! überfallartig von oben packen.


    du "legst ihn auf die Seite" um ihn zu kraulen. Wozu das? Entweder er legt sich selbst hin oder halt nicht. Ihn in eine Ergebenheit zu zwingen, macht ihm angst. auch Angefasst werden braucht Übung und Vertrauen, es ist nicht selbstverständlich. Erlaube Kontaktliegen, aber lass die Finger mal weg von ihm.


    Du hast ihn festgehalten und ihm was aus dem Maul gepult. Wieder ist es das Festhalten, was ihn in angst versetzt. Ein ruhiges Tauschgeschäft wäre besser.


    Einen Welpen sollte man möglichst nicht festhalten, sondern immer versuchen, ihn zur freiwilligen Kooperation zu bewegen. Zwang ist das Gegenteil von Vertrauen.


    So, besser?

  • Zitat


    Oder muss ich mich weiterhin von Leuten anpöbeln lasse, weil die sich aufgrund seines Quiekens zu mir umdrehen und mich anpampen, was ich denn mit dem Hund machen würde.


    Jap musst du. Die Leute sollen sich um ihren eigenen Kram scheren und sich vom Acker machen. Solange du dich darum scherst was andere von dir denken wirst du weiterhin falsch mit deinem Welpen agieren.


    Sei suoverän, ruhig und konsequent. Das gibt sich wenn dein Hund mal vertrauen gefasst hat. Und ich würde es erst mal lassen ihn in solchen Situationen die dich nerven an zu fassen. Hausleine dran.


    Die anderen Leute auf der Straße mit ihrem schlauen Spürchen sind mir sowas von egal geworden. Und zur Not gibts eben ne ruhige aber direkte Ansage. Dann gehen die von selbst.

  • Hey Jacky,


    danke für deinen Beitrag. Normalerweise sind mir die anderen auch egal, aber als mich letztens zwei Teenies richtig angebrüllt/angepöbelt haben, als ich ihn in die Straßenbahn hob und er kein Bock hatte, war mir schon mulmig. Eine sprang auch auf und ich bin dann nur schnell in die Bahn.


    Ich vermute auch, dass ich manchmal einfach zu hektisch nach ihm greife. Werde da nun behutsamer vorgehen. Bei meinem Freund reagiert er übrigens genauso.
    Zum auf dem Rücken werfen. Bin so daran gewöhnt, dass er das super schnell von alleine macht, dass ich in dem Moment wohl nicht an die Unterwerfung gedacht habe.
    Danke auch da nochmal für den Hinweis.


    Zu Aoleon.
    Ich quäle meinen Hund nicht, ich kümmere mich sehr gut um ihn, knuddel mit ihm, spiele mit ihm, gehe mit ihm raus, versorge ihn Medizinisch vernünftig etc.
    Ich laufe nicht durchs Haus und brülle Hund auf deinen Platz! Schweig! Atme nicht!
    Er ist nicht mein erster Hund, aber sehr wohl mein erster Welpe. Und da bin ich natürlich in manchen Dingen unsicherer, als bei einem erwachsenen Hund. Ich liebe seine Irren 10 Minuten (meist am frühen Abend).
    Wir haben sehr viel Spaß miteinander.


    So, würde gerne weiter antworten, aber wir müssen gerade raus. Es ist wieder Zeit :) Beantworte gleich weiter.

  • Zitat

    Zu Aoleon.
    Ich quäle meinen Hund nicht, ich kümmere mich sehr gut um ihn, knuddel mit ihm, spiele mit ihm, gehe mit ihm raus, versorge ihn Medizinisch vernünftig etc.
    Ich laufe nicht durchs Haus und brülle Hund auf deinen Platz! Schweig! Atme nicht!
    Er ist nicht mein erster Hund, aber sehr wohl mein erster Welpe. Und da bin ich natürlich in manchen Dingen unsicherer, als bei einem erwachsenen Hund. Ich liebe seine Irren 10 Minuten (meist am frühen Abend).
    Wir haben sehr viel Spaß miteinander.


    So, würde gerne weiter antworten, aber wir müssen gerade raus. Es ist wieder Zeit :) Beantworte gleich weiter.


    Du, von quälen habe ich kein Wort geschrieben. :???:
    Ich habe dir nur aufgezeigt das sein Verhalten mit großer Wahrscheinlichkeit eben kein Drama, soindern Angst ist.
    Angst vor dir und das ist nunmal so. Dir ist ja nicht damit geholfen wenn ich sagen "Ja ja, passt schon so", denn damit ändert sich ja nix.
    Ich habe dich gefragt wie du das aufgebaut hast mit dem Hochnehmen und habe das "übliche" Schema dagegengestellt und erklärt warum der Welpe bei sowas Angst bekommt.


    Ebenso hab ich nur gesagt das präventiv fiepen nach einem überrennen normal ist.
    Und da du das laut eigenen Worten "grausig findest" bist eben du das Problem. Dein Welpe hat Angst und du hilfst ihm nicht, sondern findest seine Angstäußerungen lästig, nervig, grausig und machst dir Sorgen um andere Leute.


    Außerdem ist Auf dem Platz bleiben eben eine große Leistung die ein Welpe in dem Alter nicht lange schaffen kann, es klingt einfach als erwartest du von ihm das er automatisch auf seinen Platz geht und dann gefälligst da bleibt.
    Das geht halt so nicht.
    Und bevor du dich und den Welpen damit weiter frustest sag ichs dir eben das du zuviel erwartest.
    Wenn du dir den Erwartungsdruck rausnimmst bringt das nämlich euch beiden was.

  • Zitat

    Hey Jacky,


    danke für deinen Beitrag. Normalerweise sind mir die anderen auch egal, aber als mich letztens zwei Teenies richtig angebrüllt/angepöbelt haben, als ich ihn in die Straßenbahn hob und er kein Bock hatte, war mir schon mulmig. Eine sprang auch auf und ich bin dann nur schnell in die Bahn.


    Was mir noch einfällt: Wie hebst du deinen Hund hoch? Richtig wäre: Ein Arm vor den Brustkorb und mit dem anderen Arm den Popo abstützen. Dein Hund muss sich wirklich sicher auf deinem Arm fühlen.

  • Ich habe in deinem ersten Beitrag auch gelesen, daß du den Hund am Bein genommen hast. Achte doch bitte mal darauf, wie du ihn hochhebst und anfasst.
    Vielleicht hast du ihm irgendwann beim Hochheben wehgetan und er schreit deshalb. Er ist noch ein Welpe! Du kannst ihn noch nicht so handhaben wie einen erwachsenen Hund.

  • Hallo Zusammen,


    denke wirklich, dass ich ihn unbewusst zu hektisch gepackt habe.
    Als er in die Küche wollte, wo mir gerade die Schüssel und ein Teller kaputt gegangen waren, habe ich Nein gerufen ihn genommen und ihn auf sein Wohnzimmerkissen gesetzt. Da habe ich wohl wirklich zu hektisch gepackt (er war so schnell in der Küche und ich wollte so schnell wie möglich reagieren, damit er sich ja nichts tut). Mir ist aufgefallen, dass er nur so "extrem" reagiert, wenn er müde ist (Welpenspielgruppe ist durch all die Toberei sehr anstrengend) oder abends vorm schlafengehen. Hatte auch gestern das Gefühl, dass er wie ein kleines Kind maulig ist und ganz anders reagiert als wenn er ausgeschlafen ist. Da lässt er sich ohne Weiteres tragen.


    Den Bauch lässt er sich sonst sehr gerne kraulen und kippt sofort um. Aber gester abend habe ich ihn sehr leicht gestreichelt und einen kleinen Druck ausgeübt. Also nichts dramatisch. Nichts mit umwerfen und den Chef spielen :)
    Mein Schreibstil ist wohl etwas härter und so kommen die Dinge wohl nicht so rüber, wie ich es meine. :/


    Zum Maul öffnen und was rausholen. Das haben wir geübt und es klappt sehr gut. Er lässt die Dinge fallen, wenn ich was sage und wenn nicht, darf ich mittlerweile in sein Maul schauen. Nur dieses eine Mal spätnachts, gerade mal eine Woche bei mir, habe ich wirklich panisch reagiert.


    Zitat

    Schau Dir nochmal die Hundeschulsequenz an: Dein Hund ist ruhig, wird umgerannt. Dann kommen wieder Hunde angerannt, und in Befürchtung, dass er gleich wieder umgerannt wird, quiekt er erst, um seinem Gegenüber ganz deutlich zu machen, dass er nichts schlimmes tut.


    Das erklärt einiges. Wundert mich, dass der Trainer dazu nichts gesagt hat. Er meinte auf meine Nachfrage nur, dass ich ihn nur machen lassen soll. Hatte ihm da schon gesagt, dass er manchmal quiekt, wenn ich ihn hochhebe und ich dann schon dachte er wäre verletzt.


    Danke an alle. Das Schlimme für ihn ist also unser hektisches Greifen :( Denn rückwirkend waren das fast immer Situationen, wo ich etwas hektischer war. Werde darauf achten nun weniger hektische Bewegungen zu machen und schauen, ob es sich bessert. Jedenfalls hoff ich es. Genau deswegen habe ich diesen Beitrag übrigens geschrieben. Ich wollte mich nicht auskotzen, sondern rausfinden, was los ist. Und ich habe in meinem Umkreis kaum Menschen mit Welpen. Deswegen bin ich auch auf die Hilfe aus diesem Forum und natürlich meiner Tierärztin angewiesen. Wenn ich mich mit Hundehaltern in meiner Umgebung unterhalte, kommt z. B. zum Thema Stubenreinheit noch ein "Stupsen sie ihn mit der Nase in den Urin, dann lernt er es."


    Zum Hochheben:
    Gehe mit den Händen schräg von unten ran. Sein Po wird aber von meinem Oberkörper bzw. vom Arm abgestützt. Kann das schwer beschreiben. Aber unbequem scheint es nicht zu sein, wenn ich ihn die 4 Stockwerke rauf und runter trage. Trage ich ihn auch so, dass er sich an meinen Körper kuscheln kann und auch Halt findet.
    Bin Donnerstag bei der Tierärztin, da wird er durchgecheckt und dann frage ich sie sicherheitshalber auch nochmal.

  • Zitat

    Er reagiert oft so und ich habe echt Angst, dass mein Nachbar mich für ein Monster hält, weil er ja mitkriegt, wenn ich mit dem kleinen Schimpfe und er direkt danach am Rad dreht.


    Da hast du doch einen Auslöser, Boldy.
    Dein Hund reagiert nicht präventiv, sondern ganz direkt auf dich. Du schimpfst mit ihm (scheinbar laut genug, dass es die Nachbarn hören), unterwirfst ihn oder greifst ihn hektisch, der Kleine kriegt Angst und brüllt los.
    Das ist nicht ungewöhnlich, sondern aus Sicht des Hundes völlig nachvollziehbar.

  • Mein Nachbar hört mich auch dann, wenn ich nur "Aus!" sage. Balkon an Balkon. Ich höre seine Katzen auch Miauen.
    Ich benenne mal ein Beispiel, dann ist es vielleicht nachvollziehbarer.
    Ich gehe ins Schlafzimmer und er will hinterher und fängt an an der Hose zu zerren. Ich sage "Aus" er hört ne Sekunde auf und hüpft dann wieder um meine Füße. Ich nehme ihn hoch und setze ihn auf seine Platz. Das ging mehrmals so. Und dann nahm ich ihn ein weiteres Mal, setze mich mit ihm hin und legte ihn auf seinen Platz. Er wollte wegflitzen und war total im Spielmodus ich hab ihn wohl zu hektisch geschnappt und auf den Platz gesetzt. Und da quiekte total laut und wild. Ich ignorierte das und setze ihn wieder auf seinen Platz und da spielte sich das bereits beschriebene ab. Die Male vorher, wo ich ihn genommen habe, quiekte er ja nicht. Erst bei den Wiederholungen. Vermute, dass ich ungewollt hektischer wurde.

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