Rudelstellungen-klargestellt

  • Zitat

    man braucht doch keine 7 Hunde.
    Leithunde sind oft zufrieden alleine. Und die anderen brauchen lediglich ihren passenden Zweithund.
    Und zwei Hunde haben doch inzwischen viele.


    Ist das wirklich so? Sry hab ich so noch nie gehört, deswegen frag ich

  • in diesen Schubladen leben wir doch alle.
    Ist ein geborener Chef glücklich, wenn man ihn ans Fließband stellt? Ist einer, der dem nicht gewachsen ist, glücklich, wenn er ein Chef spielen soll oder ist es überfordert?
    Ist ein Eremit glücklich, wenn er soziale Kompetenzen anbringen muss, die er nicht hat?


    Frage ist nur, ob man sich auf den Standpunkt stellt: mir doch wurscht, das Leben ist kein Ponyhof. Ich kann auch nicht so leben, wie ich möchte. Warum sollte es meinem Hund anders gehen? Oder ob man das eigene Leben umkrempelt, um dem Hund das zu ermöglichen. Oder ob man einfach sieht, inwieweit man dem Hund in seinen individuellen Bedürfnissen als "welche-Stellung-auch-immer" entgegenkommen kann ohne sich zu verbiegen.
    Was ist daran so schlimm zu erfahren, welche Bedürfnisse der eigene Hund hat? Was man dann schlussendlich damit macht, bleibt doch jedem selbst überlassen.


    Ich würde einen Chef gerne Chef sein lassen und einen, der gerne ohne Verantwortung glücklich und zufrieden ist, die Verantwortung abnehmen.
    Ich wüsste dann, warum mein Wächter sich auf der Flächensuche selbständig in Entfernung so schwer tut, während der Führhund meines Nachbarn das mit links bewältigt. Und dann bekäme mein Wächter eben eine Aufgabe, die ihm eher liegt (körpernahes Arbeiten).
    Und suche ich einen Hund für die Flächensuche, dann suche ich mir einen Führhund. Warum soll ich es ihm und mir unnötig schwer machen?
    Suche ich einen Hund für Agility nehm ich mir keinen Leithund, dem es zuwider wäre, blitzschnell für ihn sinnlose Kommandos auszuführen.
    Suche ich dagegen einen Hund als Partner, dne ich nicht groß führen muss, der, wenn er die Grundregeln mal verstanden hat, selbständig und richtig handelt, dann hole ich mir gerade so einen Leithund.


    Keiner muss an sowas glauben. Ich für mich weiß, dass es funktioniert und würde das bei der Wahl eines zukünftigen Hundes immer berücksichtigen.
    Ich selbst habe noch nie einen Wächter gesehen, der mein Herz berührt hat. Keine Chance. Ich würde mit ihnen nicht glücklich werden. Dafür sind alle Hunde, die mich bislang fasziniert haben, Leithunde.
    Selbst wenn ich nicht nach RS Hunde aussuchen würde, würde wohl wieder ein Leithund bei mir einziehen.
    Viele Menschen haben solche Vorlieben. Deswegen haben auch viele Leute Doppel- und Dreifachbesatz. Dreimal V3, oder drei Leithunde in einem Haushalt. Sprich, beim Zweithund müsste ich mein Gefühl ausschalten und einzig meinen Hund entscheiden lassen. Denn ich würde ihm Doppelbesatz vor die Nase packen.

  • Zitat


    Ist das wirklich so? Sry hab ich so noch nie gehört, deswegen frag ich


    ja, ist wirklcih so.
    Das mit den 7 Hunden ist ein Ammenmärchen, weitergebetet mittels stiller Post.
    wird nur dadurch nicht richtiger.

  • Zitat

    Und wenn ich mir dann einen Welpen holen will, den ich einzeln halten will, dann muss ich mir also einen Leithund holen...ja?


    Und entpuppen sich die Welpen, die in der Leithundeposition liegen im Wurf, dann auch als Leithunde? Wie ist da die Trefferquote? wie sind deine Erfahrungen damit?


    habe ich nur relativ wenige mitbekommen, weil die Wurfeinschätzungen eine Angelegenheit waren und sind zwischen Züchter und BE.
    Züchter schätzen aus naheliegenden Gründen eine gewisse Disketion.


    Und ob du dir einen Leithund holen müsstest liegt auch ein wenig an dir, wie du gestrickt bist.
    Ein Leithund passt am besten zu einer Einzelhaltung aber nicht zwangsläufig am besten zu dir.
    Es kommt darauf an, was du von einem Hund erwartest und wie du gewillt bist, einen Hund zu führen.

  • Naja, dass man sich anschaut, was für eine Persönlichkeit der Hund ist, was zu ihm passt, das ist doch eigentlich (!) selbstverständlich. Ok, wenn man dazu die Einschätzung von aussen braucht...


    Wieso schätzen Züchter Diskretion? Sinn der Einschätzung ist doch, dass man weiß, was für einen Hund man sich holt, damit er eben dann zu den anderen Hunden passt?


    Ich meine, wozu das Ganze denn sonst?

  • Und wieso sind einige Rassen nahezu immer besser in der Flächensuche als andere? Sind das dann alles Leithunde? Die Unterschiede, die du vom Wesen her nennst kenne ich auch, aber ich kann vieles davon an der Rasse festmachen. Du sagst, du magst nur Leithunde, ist dir das da vollkommen egal, ob du eine französische Bulldogge oder einen Samojeden vor dir hast?
    Übrigens kenne ich einige Hunde, die haben das Chefsein mehr oder weniger im Blut, aber ich bezweifle ehrlich gesagt, dass man denen wirklich auch die passende Stellung zuordnet.
    Im Bezug auf RS habe ich mehr oder weniger die Erfahrung gemacht, dass das so ein bisschen self fullfilling prophecy ist. der eine MBH, der seit Welpe "arbeiten" durfte (Pattapon) ist ja wirklich zu einem sehr imposanten Rüden gewachsen und hat sich schon sehr deutlich präsentiert, weshalb es auch nicht schwer war, da irgendwas von einem MBH in ihm zu sehen - aber kann das nicht auch einfach daher kommen, dass der Hund einfach sehr selbstbewusst und sicher war und man dies durchs bestimmen-lassen einfach noch gefördert hat?

  • Zitat

    *Freigeist*
    Ich würde einen Chef gerne Chef sein lassen und einen, der gerne ohne Verantwortung glücklich und zufrieden ist, die Verantwortung abnehmen.


    Einmal Chef - immer Chef; einmal unfähig Verantwortung zu tragen - immer unfähig, Verantwortung zu tragen.
    Schwarz und Weiß - ist so das Leben?


    Gegenteilige Beispiele am Menschen kann sich jede/r selber denken - aber hat noch nie jemand erlebt, wie STOLZ ein Hund schaut, wenn er etwas gelernt hat und dies dann zeigen darf?


    Jeder noch so unterwürfige Hund ist stolz, wenn er an Selbstvertrauen gewinnt und seine Interessen dann doch einmal durchsetzen kann.


    Zitat

    Frage ist nur, ob man sich auf den Standpunkt stellt: mir doch wurscht, das Leben ist kein Ponyhof. Ich kann auch nicht so leben, wie ich möchte.


    Das kann niemand - die Frage ist, ob es einem gelingt, damit zufrieden zu sein ... oder ob man mit dem Schicksal hadert ;)


    Das heißt aber auch: Den Hund strikt nach "vererbten Rudelstellungen" leben zu lassen, ist ... für ihn einen Ponyhof zu schaffen. Da darf er dann aber auch nie raus - denn das ist Stress.


    Und all das aufgebaut auf Vermutungen ... :???:

  • meine Güte, Marcolino, das waren Beispiele. Und Beispiele sind nicht wortwörtlich eins zu eins zu übernehmen. Um alle Konstellationen abzudecken hätte ich jetzt eine 10.000seitige Buch schreiben müssen, nur damit du keine Löcher findest zum durchschlupfen.
    Ist mir die Mühe nciht wert.


    Wieso darf er dann nie raus?
    Versteh ich nicht. :???:

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