Rudelstellungen-klargestellt
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Gast77450 -
17. August 2014 um 19:49 -
Geschlossen
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Es hat ja auch (biologisch) sinn, dass das Rudel auseinanderfällt. Die Leittiere sind ja ein reproduzierendes Pärchen. Die anderen Rudelmitglieder sind i.d.R. Verwandte, v.a. der eigene Nachwuchs. Sie können also nicht ein Elternteil ersetzen, das wäre sonst Inzucht.
Ist eine Schwester/ein Bruder eines Leittieres vorhanden, der mit dem anderen Leittier eben nicht verwandt ist, dann könnte der nachrücken, ohne dass es zu direkter Inzucht käme.
Es wäre Inzest, wenn der Vater mit der Tochter oder der Bruder mit der Schwester.
Inzucht findet meist statt, da es, wenn sich neue Rudel durch die abgewanderten Jungtiere bilden, es zu Verpaarung unter verwandten Wölfen kommt. Da sind es dann Nichten und Neffen, die eine neue Familie bilden.
Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
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Hallo,
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Zitat
Es wäre Inzest, wenn der Vater mit der Tochter oder der Bruder mit der Schwester.
Und selbst das kommt bei Wölfen vor, wenn auch selten. Die haben halt nicht so ein starres Konstrukt.
http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktuelles/pres…lle-117205.html -
Zitat
Du meinst sicherlich Elli H. Radinger, Herausgeberin des Wolf Magazins.
Ja, sie hat lange Wölfe beobachtet, sich aber zunehmend dazu entschlossen, Romane, in denen sie Geschichten über Wölfe verarbeitet, zu schreiben.Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
Jau, die meine ich. Ich hab's nicht so mit Namen.
Sie hat mal ein paar Vorträge als Gastredner gehalten. Fand ich sehr informativ. Mittlerweile hat sie ja “ihre“ Wölfe im Yellowstone Park und macht auch Führungen bzw. Beobachtungs-“Ausflüge“ mit Touristen. -
Hey
ZitatEs hat ja auch (biologisch) sinn, dass das Rudel auseinanderfällt. Die Leittiere sind ja ein reproduzierendes Pärchen. Die anderen Rudelmitglieder sind i.d.R. Verwandte, v.a. der eigene Nachwuchs. Sie können also nicht ein Elternteil ersetzen, das wäre sonst Inzucht.
Ist eine Schwester/ein Bruder eines Leittieres vorhanden, der mit dem anderen Leittier eben nicht verwandt ist, dann könnte der nachrücken, ohne dass es zu direkter Inzucht käme.
Fällt ein Leittier weg und das andere ist noch im reproduktionsfähigen Alter, würde es genügen, wenn ein nicht verwandter Wolf in das Rudel integriert würde und diese Position übernimmt.
Natürlich ist auch denkbar das ein Leittiergeschwister diese vakante Position übernimmt, dann wäre es auch keine Inzucht.
Zitat
Es wäre Inzest, wenn der Vater mit der Tochter oder der Bruder mit der Schwester.Inzucht findet meist statt, da es, wenn sich neue Rudel durch die abgewanderten Jungtiere bilden, es zu Verpaarung unter verwandten Wölfen kommt. Da sind es dann Nichten und Neffen, die eine neue Familie bilden.
Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
Inzest ist immer auch Inzucht.
Das muss nicht so sein, das eng verwandte Jungtiere eine Gründerfamilie bilden, denn das ist ja der tiefere Sinn einer evolutiven Inzuchtvermeidung.
„Nichts in der Biologie macht Sinn, wenn man es nicht im Lichte der Evolution betrachtet. (T. Dobzhabzsky).“
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Wenn man jetzt die Rudeltheorie der Wölfe auf die Hunde und die Menschen überträgt ...
Wer ist denn in einer Menschen-Hunde-Gruppierung das Leitwesen?
Das sollte ja wohl der Mensch sein, oder?
Demnacht dürfte es ja keinen Leithund (den es aber doch genetisch geben müsste) in solchen Konstellationen geben.
Oder nimmt der genetisch definierte Leithund dann doch eine andere Stellung im Menschen-Hunde-Grüppchen ein?
Dann müsste diese Position ja doch variabel besetzt werden können und der genetisch vordisponierte Leithund zu irgendeiner anderen Rolle wechseln. -
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Zitat
Und warum nimmt der Hund unter den Säugetieren offensichtlich eine Sonderstellung ein - oder gibt es eine genetisch ererbte Position z.B. in einer Horde von Affen od. in einem Löwenrudel auch?
Ja genau, warum ist das dann nur beim Hund

Schon komisch, das die Evolution grade den Hund, dessen Entwicklung sich auch noch sehr stark durch den Menschen beeinflusst wurde, nun grade diese Sonderstellung unter alle Lebenwesen haben soll

Bin mal gespannt, wann der nächste kommt und diesen RS Quark der nächsten Tierenart überstülpen will oder gar uns Menschen

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Gibt es nicht schon Überlegungen für ein Führungskräfteseminar nach RS?
Ich meine das irgendwo gelesen zu haben, hoffe aber, dass es ein schlechter Witz war. -
wäre in der Tat mal interessant das Mensch/Hund-Rudel freilaufend zu beobachten - leider sind aber gerade diese Rudel meist in "Gehegehaltung" anzutreffen. Also der Hund könnte wohl locker ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern kontrollieren - leider schaffen auffallend viele menschliche Rudelführer aber nur eine Strecke von ca. 3x 500m am Tag
Und wenn ich diese Rudelführer-Gene in mir trage...erben meine Kinder die dann auch von mir?Wuff, wuff

Ralf -
Zitat
Gibt es nicht schon Überlegungen für ein Führungskräfteseminar nach RS?
Ich meine das irgendwo gelesen zu haben, hoffe aber, dass es ein schlechter Witz war.Ja - irgendwie im Zusammenhang mit der Nowak habe ich das auch mal gelesen - bin mir auch sicher, dass war sogar hier im Forum.
Naja - warten wir ein paar Jahre ab und dann finden wird sicherlich auch viele Kinder die getauscht werden

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In diesem Text habe ich jetzt meine Beobachtungen niedergeschrieben, wie die Kommunikation zwischen vorderen leithund und vorderen zweiten Bindehund aussehen kann, in punkto Führung, Freigabe bzw schicken.
Wie führen sich Hunde untereinander? Da diese Frage ein paar Seiten vorher aufkam, möchte ich mal allgemein gehalten, darauf antworten. All das, was ich hier niederschreibe, sind eigene Erfahrungen und Beobachtungen, die ich an meinem und anderen Hunden gemacht habe.
Erst mal sollte man klären, was eigentlich einen Führungskraft ausmacht. Wie wir wissen, ist Gelassenheit ein ganz wichtiger Punkt, sowie Souveränität. Die Leithunde nach RS, die ich kennenlernen durfte, waren meistens in sich ruhende Hunde, egal ob klein oder groß, die Vierbeiner legten eine Präsenz an den Tag, die soviel Raum einnahm, dass man den jeweiligen Hund nicht ignorieren konnte. Wir kennen das sicher von manchen Menschen, die auf der Bildfläche erscheinen, mit einer Ausstrahlung, zu der man sich plötzlich hingezogen fühlt und so ähnlich kann man sich das hierbei vorstellen. Leithunde regulieren den Energiehaushalt der Gruppe. Indem sie darauf achten, dass möglichst wenig Energie verschwendet wird. Ein Leithund bremst daher andere Hunde eher aus, als sie zu Höchstleistungen anzuspornen. Unter diesen Umständen sind Leithunde in der Regel nicht Hundewiesen tauglich, da sie sich dazu berufen fühlen, spielende, hektische und gestresste Hunde voneinander zu trennen, indem sie ihren Körper dazwischen schieben und splitten. Das muß nicht immer bei Konflikten sein, dass ein Leithund souverän splittet. Leithunde reagieren auf die Energien ihres Gegenübers und probieren bei zu viel Hektik für Ruhe zu sorgen. Das wiederum passt den meisten Menschen nicht, wenn so ein "Spielkiller" auf der Matte erscheint. Da wird der Leithund dann eher als "spielverderber" oder "Polizist" hingestellt, obwohl er ganz andere Motive hat, nämlich ein gesundes, ruhiges Miteinander. Man hat es ja sehr oft, dass plötzlich aus "spiel" "ernst" wird. Aber das ist eine andere Geschichte

Ram ist ein Hund, der seine Präsenz an und ausschalten kann. Mal nimmt er ganz wenig Raum ein, so das man ihn kaum bemerkt und dann wieder füllt er körpersprachlich, alleine indem er nur dasteht und guckt, so viel Raum aus, so das man diese Präsenz über einen weiten Raum wahrnehmen kann.
Alleine mit dieser präsenz ziehen Leithunde ihre Bindehunde zu sich ran.
Der Körper ist nicht wie bei einer Fixierung angespannt, die Gelenke sind nicht durchgedrückt. Der Hund steht relativ locker, aber aufmerksam, mit dieser Präsenz, die er aussdrahlt da und wirkt wie ein Magnet auf andere Hunde.Erfolgt die Reaktion eines anderen Hundes, der sich von diesem Leithund angezogen fühlt, aber sich eher unsicher nähert, konnte ich beobachten, dass Ram deeskalliert, indem er Raum freigibt und ganz plötzlich die Nase in einem Grasbüschel versenkt, daran interessiert schnuppert, den anderen Hund aber nicht aus den Augen lässt. Kommt dieser zu ihm hin, fällt die Reaktion in der Regel so aus, dass beide Hunde die T-Stellung einnehmen und sich miteinander bekannt machen. In der Regel schnüffelt der Neuankömmling Rammar zu erst ab (wenn es sich um einen unsicheren Hund handelt), danach schnüffelt Rammar diesen Hund ab.
Sind beide Hunde mit ihrer Inspektion fertig, folgt meistens ein kleines Rennspiel am Ende. Ram zieht den anderen Hund mit Körperspannung und Blickkontakt mit, der ganze Körper ist geradlinig ausgerichtet, er hat den anderen Hund im Blick und der andere Hund ihn, der sich bereitwillig anschließt.
Während des Spiels setzt Rammar den anderen Hund das erste Mal Grenzen. Kleine Gesten, körpersprachlich, die in die Richtung des anderen ausgerichtet sind und den Raum begrenzen. Er dreht sich dabei ganz leicht über die linke Schulter ein, oder eben rechts, je nachdem, auf welcher Seite der andere gerade läuft. Wenn der andere Hund kurz innehält, nimmt Ram sofort den Druck wieder raus. Beide Hunde laufen und starten, machen Pause, rupfen zusammen Gras und markieren gemeinsam und dann, nach circa einer halben Stunde kann man die ersten (offensichtlichen) Arbeitssequenzen sehen, wenn sich die Hunde soweit eingespielt haben. Das ist das, was in RS-Kreisen als "Arbeiten" bezeichnet wird.Diese Arbeitssequenzen betreffen alle Außenreize, die um uns herum eine Rolle spielen.
Mal angenommen, man befindet sich auf einer überschaubaren Hundewiese. Habe ich jetzt das Pärchen VL und vorderer zweiten Bindehund wird folgende Reaktion auf Reize erfolgen. Diese Reaktionen konnte ich auch bei anderen Leithund und Bindehund Gespannen beobachten.
Das ist wiederum der Punkt, den Freigeist anspricht- dass Abläufe vorhersehbar sind, zwischen Bindehund und Leithund bzw "passenden" Hunden, die sich unterwegs begegnen.Der Leithund, der mit ausgeprägten Sinnen ausgestattet ist, bleibt wie zu einer Salzsäule erstarrt stehen und guckt in die Richtung des Reizes. Er bewertet diesen. Der zweite vorrangige Bindehund stellt sich neben seinen Leithund und schaut ebenfalls in diese Richtung. Beide gucken solange dorthin, bis der leithund eine Entscheidung trifft. (Von diesem Bewerten habe ich Bildmaterial, was ich Euch leider hier nicht öffentlich zeigen kann). Entweder beide gehen ganz normal weiter, indem der Leithund mit Körperspannung seinen Mitarbeiter mitzieht, oder eben, er schickt seinen Mitarbeiter zu diesem Außenreiz, damit dieser ihn abcheckt.
Der Mitarbeiter handelt daher nicht eigenständig, sondern wartet auf eine Freigabe seines Leithundes.
Natürlich gibt es Mitarbeiter, die schon die Erfahrung gemacht haben- ich brauche nicht auf die Freigabe meines Menschen etc zu warten und trotzdem distanzlos hinrennen wollen.
Das konnte ich auch schon beobachten, wobei Rammar das Gerenne bzw Durchstarten sehr schnell abbrach, indem er grollend hinterher ist und seinen Bindehund angesäuert wieder mitnahm. Wenn dies passierte, hatte er u.a eine Korrektur gesetzt. Einen Stüber mit der Schnauze, einen Bodyblock gegen den Hund, unterstrichen mit grollenden Knurren.
Nach so einer Aktion war in der Regel alles geklärt, der andere Hund wurde wieder "ins Boot" geholt und man setzte seinen Spaziergang fort.Und man übte weiter daran, Außenreize gemeinsam zu bewerten.
In allen Außenreiz- Situationen nimmt der vorrangig zweite Bindehund die Schutzfunktion gegenüber seinem Leihund ein. Dies ist neben seiner Kundschafter Tätigkeit, über weite Distanzen geschickt zu werden und um sich Um Dinge von "Außen" zu kümmern, seine Aufgabe.
Gerät das Gespann vorderer leithund und vorderer zweiter Bindehund in einen Konflikt mit anderen Hunden, stellt sich der zweite vorrangige vor seinen Leithund und nimmt dessen Schutzfunktion ein, sagt körpersprachlich mit jeder pore- DU kommst an mir nicht vorbei, wag es näher heranzukommen und ich zieh dir einen rüber.
Ausgestattet mit den nötigen Aggressionen, die im Ernstfall zu tragen kommen, hält er Konflikte von seinem Leithund ab.Wie schickt ein Leithund seinen Bindehund über Distanzen? Es handelt sich hierbei um einen ganz kurzen Blickkontakt (der so schnell abläuft, dass man ihn leicht übersehen kann), in Richtung Bindehund und in die Richtung, in die er laufen soll. Dies ist die Freigabe, loslaufen zu können. Selbst konnte ich beobachten, dass Rammar einen Bindehund zum jagen freigab und wenn er Hunde an Kreuzungen vorschickte, um diese für ihn zu sichern. Genau das Gleiche bei für ihn nicht überschaubaren Situationen, wie bellende Hunde hinter einem Zaun. Er schickte seinen Bindehund hin, damit er zum Zaun läuft, der den fremden Hund für ihn abcheckte. Distanzen spielten, wenn er seinen Bindehund freigegeben hatte, keine große Rolle und konnten schon die 100 Meter Marke oder mehr knacken. Sehr zum leidwesen der Besitzer. Ansonsten kann man sagen, dass der vordere zweite Bindehund sehr häufig 5-20 Meter vor seinem Leithund läuft, solange zwischen den beiden alles geklärt ist, sich dieser Hund der Führung des Leithundes anvertraut und mit ihm in Absprache und kommunikation steht. Bei Mitarbeiter, Leithund gespannen, die noch nicht soweit sind, konnte ich beobachten, dass der leithund seinen Mitarbeiter im unmittlebaren Dunstkreis hält, wobei er eine Palette an Kommunikation zeigt.
Dazu gehört beispielsweise die Fixierung. Läuft sein Mitarbeiter vorne zu weit raus und ist mit den Gedanken ganz wo anders, bleibt der Leithund stehen und fixiert seinen Mitarbeiter von hinten.
Selbst wurde ich mehrfach von Rammar fixiert und was soll ich sagen, die Fixierung spürt man, ob man will oder nicht. Man hat dann das gefühl, durch tiefen Schlamm zu laufen und nicht voran zu kommen. Man wird regelrecht "zurück" gezogen. Macht der Mitarbeiter kehrt und schließt sich den leithund wieder an, nimmt dieser ihn körpersprachlich mit. Evtl wird man von seinem leithund bewertet, bekommt einen empörten Schnauzenstüber oder wird mit der Körperseite abgestriffen und freudig empfangen.Eine weitere Strategie zumindest von Rammar ist das sture abwarten. Er setzt sich einfach hin und wartet, bis der Bindehund wieder da ist und sich freiwillig anschließt. Erst wenn der Bindehund soweit runter gekommen ist und sich beruhigt hat, setzten die Hunde ihren Weg fort, wobei Rammar dann mehr Wert auf ruhiges Gehen legt, sprich er widmet sich den Sträuchern in der direkten Umgebung oder buddelt plötzlich an einem Mauseloch, um das Interesse seines Mitarbeiters zu wecken.
Dann gibt es u.a die Bewegungseinschränkungen, um den Raum des anderen zu begrenzen.
Bei unerwünschten Durchstarten, egal auf Jagdbeute oder andere Reize, geht er sofort hinterher und bricht den Hund ab.
Im Eigenversuch, indem ich über ein Feld rannte und so tat, als würde ich zu etwas durchstarten, wurde ich von meinem Hund schon mal von den Beinen gerissen, als er sehr scharf vor mir abbremste und schwubbs im nächsten Moment- mich mit einem Schnauzenstüber ins Gesicht korrierte. Danach drehte er sich zu mir um, sagte körpersprachlich, sowie mit einem strengen Gesichtsausdruck, in welche Richtung wir zurückkehren mussten. Er lässt einem in so einem Fall gar keine andere Wahl.
Eine sehr interessante Erfahrung, die ich außerdem gemacht habe-
An einer Kreuzung schickte er seinen Mitarbeiter vor, damit dieser für ihn die Kreuzung sicherte. Der Mitarbeiter blieb bei seiner Sicherung auf der mitte der Kreuzung stehen. Plötzlich kam ein Mann mit zwei angeleinten Hunden, die ich vom sehen her kannte. Die Hunde waren stets ausgerastet, wenn sie meinen Hund und mich sahen. Jetzt geschah etwas interessantes. Der Bindehund stand auf dieser Kreuzung, sehr ruhig und mit entspannter Körpersprache.
Das Gespann war plötzlich auffällig ruhig, der Besitzer sah meinen Hund und vermutlich setzte in dem Moment sein Kopfkino ein, er zerrte seine Hunde weiter, während Rams Mitarbeiter immernoch da stand und die Szenerie beobachtete. Rammar hatte seinem Mitarbeiter keine Freigabe erteilt, das Gespann abzuchecken. Ihn reichte es wohl aus, dass sein Mitarbeiter die Kreuzung sicherte.
Der Mann sah sich die szenerie weiter an und war genauso wie ich, gefesselt von diesem Moment.Seine Hunde- auffällig ruhig. Rammar kam währendessen zu seinem Bindehund, stellte sich neben diesem, mit hoch erhobener Rute, sah in die Richtung des Gespanns und gab seinem Mitarbeiter die Anweisung, durch eine Drehung über die Schulter und durch Körperspannung, ihm zu folgen.
Das war so ein Gänsehaut Moment für mich, so problemlos durch diese Begegnung gekommen zu sein.
Das sieht im Normalfall leider anders aus. Und wann hat man schon mal das Glück, zwei Hunde bei so einer Absprache live in Aktion zu sehen. Leider existiert von dieser Begegnung kein Videomaterial.Im Normalfall hätten die Hunde des anderen Mannes gepöbelt und wir hätten unsere Hunde nur mit viel Mühe und schweiß aneinander vorbei bugsieren können.
Achso falls die Frage noch aufkommen sollte, warum das Gespann VL und vorderer zweiter Bindehund so bemüht sind, Wege zu erkunden und zu sichern. Dies entspricht u.a ihren Aufgaben in einem Verband, sie bilden die Vorhut, damit das restliche Rudel/die Gruppe/ von ihren Sinnesleistungen profitieren können im Bezug auf die Gefahrenabwehr bzw frühzeitiger Erkennung von Gefahren. Vordere Leithunde merken sich sehr gut Wege, sind intelligent und können kombinieren, außerdem sind sie sehr autark. Macht ein vorderer Leithund eine Bedrohung aus, wird er erst mal probieren, die Gruppe über einen anderen Weg von dieser wegzuführen.
Er koordiniert eigentlich alles, was den vorderen Bereich der Laufrichtung ausmacht und setzt seinen Bindehund für Außenaufgaben ein.
Was den Rest angeht in Punkto Arbeitsläufe etc...und wie die Absprachen zwischen anderen Leithunden, beispielsweise den mittleren Bindehund und seinen zwei Mitarbeitern aussieht, dazu kann ich Euch leider nichts erzählen. Erstens konnte ich in dem Bereich keine umfangreichen, eigenen Beobachtungen machen und andererseits wollte ich das Thema RS jetzt für mich abschließen, da ich einfach keine Zeit habe, mich damit im großen Umfang zu befassen bzw darüber zu schreiben.
Deshalb werde ich mich jetzt aus dem Thema hier verabschieden.
Es kostet einfach zu viel Zeit, die ich nicht habe.
Evtl konnte es den einen oder anderen mal einen kleinen Einblick verschaffen, worum es u.a zwischen den Hunden, von RS Seite aus betrachtet, geht- abgesehen von dem ganzen negativ- Drumherumgedöns.
Treffen unpassende Hunde aufeinander, haben wir wieder eine komplett ANDERE Kommunikation. Die werde ich jetzt aber nicht näher beleuchten, da wie ich schon meinte, mir das Ganze zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
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