Mein Hund schnappt nach mir wenn ihm etwas nicht passt...

  • Hallo,


    ich habe folgendes Problem und hoffe auf eure Hilfe…
    ich bin Besitzerin eines sehr sturen 6 Jahre alten Papillons. Im Regelfall ist er super lieb und sehr intelligent. Und hört auch aufs Wort.


    Jedoch habe ich immer öfters Probleme mit ihm – gerade wenn er etwas nicht möchte, bzw. gerade keine Lust.
    Letztens sollte er draußen zu mir kommen, nachdem er auf mein rufen hin nicht reagiert hat, bin ich zu ihm hin und wollte ihn an seinem Geschirr zu mir holen – und das passte ihm so gar nicht, und da hat er nach mir geschnappt. Was ein no-go ist. Ich war total perplex…


    Oder auch wenn ich ihm eine Zecke ziehen möchte und er still bleiben soll – was ihm auch wieder nicht passt – zeigt er die Zähne. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich machen soll.


    Dann habe ich noch ein weiteres Problem mit ihm, wenn ich mit ihm Gassi gehe, kommt er gut mit anderen Hunden klar, jedoch wenn ich mich z.B. am See oder im Café länger an einem Ort aufhalte, scheint er diesen Fleck als sein Revier anzunehmen und bellt wie wild wenn ein anderer Hund vorbei kommt – der Hund muss nicht einmal in die Nähe kommen und er dreht vollkommen durch, so das man ihn auch kaum beruhigt kriegt. Mir ist schon langsam die Lust vergangen ihn mit an den See zu nehmen und mich nieder zu lassen, da ich immer die Befürchtung habe, dass er durchdreht.


    Würde mich sehr über Antworten, Tips, Tricks und Ratschläge freuen.
    Bibi

  • Um besser verstehen zu können, was bei euch im Moment los ist, möchte ich dich um Beantwortung der unten stehenden Fragen bitten:


    Zitat

    Jedoch habe ich immer öfters Probleme mit ihm – gerade wenn er etwas nicht möchte, bzw. gerade keine Lust.
    Letztens sollte er draußen zu mir kommen, nachdem er auf mein rufen hin nicht reagiert hat, bin ich zu ihm hin und wollte ihn an seinem Geschirr zu mir holen – und das passte ihm so gar nicht, und da hat er nach mir geschnappt. Was ein no-go ist. Ich war total perplex…


    Wie ist es generell um den Grundgehorsam deines Hundes bestellt? Legst du Wert darauf und hast den Hund entsprechend erzogen/ausgebildet? Hat er in den letzten Jahren immer tadellos gehorcht und sein Verhalten jetzt erst geändert? Wenn ja, seit wann? (Ist ein Auslöser erkennbar?)



    Zitat

    Oder auch wenn ich ihm eine Zecke ziehen möchte und er still bleiben soll – was ihm auch wieder nicht passt – zeigt er die Zähne. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich machen soll.


    War so etwas früher ohne Probleme möglich?


    Zitat

    Dann habe ich noch ein weiteres Problem mit ihm, wenn ich mit ihm Gassi gehe, kommt er gut mit anderen Hunden klar, jedoch wenn ich mich z.B. am See oder im Café länger an einem Ort aufhalte, scheint er diesen Fleck als sein Revier anzunehmen und bellt wie wild wenn ein anderer Hund vorbei kommt – der Hund muss nicht einmal in die Nähe kommen und er dreht vollkommen durch, so das man ihn auch kaum beruhigt kriegt. Mir ist schon langsam die Lust vergangen ihn mit an den See zu nehmen und mich nieder zu lassen, da ich immer die Befürchtung habe, dass er durchdreht.


    Ähnliche Frage in lila... ;) : Ist das ein neues Verhalten, oder war er immer schon territorial? Ist er kastriert?

  • Zitat

    Jedoch habe ich immer öfters Probleme mit ihm – gerade wenn er etwas nicht möchte, bzw. gerade keine Lust.


    Hast Du Deinem Hund überhaupt mal seine Grenzen gezeigt oder war er immer die Prinzessin auf der Erbse?


    Diese Verhaltensweisen entwickeln sich meist dann, wenn der Hund selber Entscheidungen treffen darf/kann und der HH darauf eingeht.


    Wie ist Euer Umgang im Allgemeinen?
    Setzt Du ein gegebenes Kommando durch oder lässt Du eher mal Fünfe gerade sein?

  • Noch ne Frage: wie hast Du bisher immer reagiert, wenn er unwillig war, ein Kommando auszuführen - hast Du ihm das ab und an mal durchgehen lassen? Sowas schleicht sich ja im Alltag schnell mal ein, das Hundi plötzlich erst kommt, wenn er nochmal gepieselt hat, oder so, oder erst auf die 2. oder auch nur noch die 3. Aufforderung.


    Bist Du irgendwann bei so nem Schnappen oder einem Knurren zurückgewichen, sodaß der Hund einen Erfolg mit einem Schnappen/Knurren verbuchen konnte? Hast Dich erschrecken lassen? Oft reicht es, wenn die Kröten einmal sehen, sie können Dich erschrecken mit so ner Aktion, und dann wird´s halt immer öfter ausprobiert... ;-)


    Aus Sicherheitsgründen würde ich auf alle Fälle als ersten Schritt bei solchen Dingen nicht mit der Hand an den Hund rangehen, um ihn weiterzuschieben, sondern lieber von hinten auf ihn "zutrampeln", sodaß er sich in die gewünschte Richtung "getrieben" fühlt - nicht, daß Du Dir da noch mal nen richtigen Schnapper einhandelst.


    Dann daheim evtl. ne leichte Hausleine ohne Schlaufe (nur in Deiner Anwesenheit) anziehen, um gegebene Kommandos durchsetzen zu können, ohne daß Du in Reichweite der Zähnchen bist. So kannst ihn z.B. bei nichtbefolgen des "Körbchen"-Kommandos dort hinführen, ohne ihn direkt anfassen zu müssen, und kannst damit konsequent sein.


    So ein Papillon wird Dir jetzt sicherlich keine tödliche Verletzung beibringen können *gg, aber auch kleine Löchlein in der Hand tun weh und können sich entzünden. Außerdem hat so der Hund dann auch noch nen Erfolg (Du zuckst zusammen, weichst zurück), und wird daher das Verhalten eher öfter zeigen. Wäre ja blöd.... ;-) Hundi darf einfach keinen Erfolg mehr damit haben, Dich zu erschrecken, sodaß Du zurückweichen mußt. Und das kannst mit ner Hausleine großenteils beeinflussen.


    Ansonsten würde ich mal ne Stunde lang einen Trainer "organisieren", der sich mal anschaut, wie das bei Euch daheim läuft tagsüber - manchmal signalisiert man dem Hund mit dem eigenen Verhalten Dinge, die man gar nicht bemerkt. Hinterher sagt man sich dann: "Ja Mensch, der konnte ja gar nicht anders, weil ich selbst...." Verstehst, was ich meine?

  • Hallo Baghira2010,


    also sein grundgehorsam ist nicht einwandfrei, aber wird immer besser. Er hört nicht direkt beim ersten mal, aber dann beim zweiten. (Zumindest wenn ich ihn z.b. draußen rufe). Beim komando „aus“ oder „nein“ hört er sofort.


    Zecken ziehen war schon immer Problematisch, da er sehr misstrauisch in der hinsicht ist, das problem ist, dass ich angst vor den Viechern habe, na ja und mein Hund spürt das. Naja und meinen Freund lässt er nicht ran (bzw. wenn es beim ersten Versuch nicht klappt ist er direkt misstrauisch und verkriecht sich – jedoch hat er nie was schlimmes erlebt). Wir versuchen ihn jetzt auch jeden Tag mit der Zeckenzange im Gesicht rum zu fummeln – das funktioniert derzeit auch ganz gut.


    Mit dem territorialverhalten war es früher nicht so schlimm – es war schon immer so, dass er leichtes territorialverhalten an den Tag gelegt hat, jedoch konnte man ihn immer schnell wieder beruhigen. Es war halt kurzes Bellen und dann auch wieder gut wenn man ihn ermahnt hat, aber seid einiger Zeit ist das leider nicht mehr so. Ich würde mal schätzen das dass seid ca. 1-2 Jahren zunehmend schlimmer geworden ist. Zu deiner Frage ob er kastiert ist, derzeit noch nicht, aber ich bin dabei drüber nachzudenken.


    Hallo Joco und Co, Hallo BieBoss,


    also anfangs habe ich leider versäumt ihn anfangs richtig zu erziehen. Habe vieles durchgelassen weil ich nach dem dritten mal rufen o.ä. keine Lust mehr hatte bzw. aufgegeben hatte. Somit habe ich ihn ja leider wissen lassen, du kannst machen was du willst, ich habe eh keine Chance gegen dich…
    Ich bin mir meiner Fehler bewusst, weiß nur leider so überhaupt nicht, wie ich diese wieder gut machen kann…Mittlerweile übe ich sehr viel mit ihm. Er ist öfters auch sehr stur, doch ich bin noch sturer so das ich es schaffe mich durchzusetzen.  Ich versuche wieder der „Rudelführer“ zu sein.
    Habt ihr in dieser Hinsicht Tipps für mich? Wie soll ich mit ihm umgehen, wenn er nicht direkt kommt wenn ich ihn rufe, sondern erst beim 2 oder 3 mal? An der Leihen kann ich ihn ziehen (soll ich hier auch mit Kommando arbeiten?)


    Leider leider bin ich beim schnappversuch auch zurück gewichen bzw. mich erschrocken, so das er gleich gesehen hat – wow das funktioniert – wie kann ich reagieren wenn er nach mir schnappt? Zuhause wird er ins Körbchen geschickt. Also an besten wirklich mit ner leine zusätzlich?


    Vielen Dank euch allen für eure mithilfe!

  • Zitat

    ......Er ist öfters auch sehr stur, doch ich bin noch sturer so das ich es schaffe mich durchzusetzen.  Ich versuche wieder der „Rudelführer“ zu sein.
    Habt ihr in dieser Hinsicht Tipps für mich? Wie soll ich mit ihm umgehen, wenn er nicht direkt kommt wenn ich ihn rufe, sondern erst beim 2 oder 3 mal? An der Leihen kann ich ihn ziehen (soll ich hier auch mit Kommando arbeiten?)


    Leider leider bin ich beim schnappversuch auch zurück gewichen bzw. mich erschrocken, so das er gleich gesehen hat – wow das funktioniert – wie kann ich reagieren wenn er nach mir schnappt? Zuhause wird er ins Körbchen geschickt. Also an besten wirklich mit ner leine zusätzlich?


    Vielen Dank euch allen für eure mithilfe!


    Du brauchst net zum "Rudelführer" zu mutieren - mußt nur einfach wissen, was Du willst, und das entsprechend durchsetzen. Dabei hilft Dir ne Hausleine (echt nur, wenn Du da bist, weil sonst Gefahr des Erwürgens, wenn Du weg bist!), denn dann bist Du außerhalb der Schnapp-Reichweite. Dann brauchst Du nämlich nicht zu reagieren, wenn er schnappt, weil Du ja so dicht gar nicht dran bist. Er sieht in dem Moment, wo Du Dich durchsetzt (z.B. ihn vom Sofa mitnimmst mit Hilfe der Leine oder ins Körbchen führst mit der Leine, daß Du Dich durchsetzt.- Wird anfangs sicherlich Widerstände geben, oft wird er auch nochmal austesten, wenns so lang geklappt hat. Aber irgendwann wird er merken, Du hast den längeren Atem ;-)


    Erstmal keine Kommandos geben, wenn Du nicht weißt, ob oder wie Du sie durchsetzen sollst. Rennt er z.B. grad zu nem anderen Hund und Du weißt, er wird auf Abrufen nicht umdrehen - dann laß ihn, renn einfach hinterher und pflück ihn dann dort runter und nimm ihn mit Dir mit weg. Bring ihm bei, daß nicht einfach losgelaufen wird, indem Du ihn bei sowas angeleint absitzen läßt, und wenn er Dich angeguckt hat, darf er losrennen. So entscheidest DU, ob er hin darf. So lange das nicht angeleint funktioniert, nicht ohne Leine riskieren.


    Wenn er nicht gleich kommt, dann renn entweder davon (nur, wenn das bei ihm funktioniert und er dann hinterherrennt), oder geh hin und hol ihn - aber ruf nur EIN Mal - nicht zweimal oder so, sondern einmal rufen, wenn er nach 2-3 Sekunden nicht reagiert, abholen. Wichtig ist dabei, daß Du ihn dann genau dorthin mitnimmst, von woher Du gerufen hattest. Zeigt ihm: wenn Fraule will, daß ich zu Punkt xy komme, dann sollte ich das tun, sonst holt sie mich - ich komme nicht darum herum. Also kann ich auch gleich gehorchen, ist angenehmer. Ruf ihn anfangs nicht gerade ab, wenns schwer ist, zu kommen oder er gerade beim Pieseln ist, sodaß er gar nicht folgen kann *gg


    Das mit dem an-der-Leine ziehen würde ich gar nicht machen - dann verknüpft er bestenfalls, daß wenn sein Name gerufen wird, anschließend Frauchen an ihm rumzerrrt (dann findet er den Abruf auch noch so RICHTIG Schei...e) - aber er lernt dabei nicht, daß er auf den Abruf hin eigentlich zu Dir kommen sollte.


    Ansonsten würde ich das Herkommen nochmal komplett neu aufbauen, wie beim Welpen. Anfangs: Hund kommt grad zu Dir - rufen, und beim Ankommen belohnen. Dann KANN der Hund eigentlich gar nix falsch machen, weil er das Gewünschte ja eh schon ausführt! Nach etlichen Mal mal rufen, wenn er im Wohnzimmer steht und Du auf dem Sofa sitzt. Guckt er zu Dir, wirf ihm ein Leckerli hin. Wenn das öfter klappt, und er schon losgeht in DEine Richtung, weil er weiß, er kriegt gleich Leckerli, dann ruf ihn mal und belohne erst dann mit Leckerli, wenn er schon losgelaufen ist (Zuwerfen). Dann, nach einigen Malen, belohne ihn erst, wenn er angekommen ist. Aber mach bittebitte ganz kleine Schritte, damit dabei nix schiefgehen kann. 2 Schritte auf Dich zu, Leckerli zuwerfen. 3 Schritte auf Dich zu, Leckerli zuwerfen - so halt.


    Wenn er dann schon kommt, und das mit dem Leckerli erst bei Ankunft gegeben, funktioniert, dann stell ihn in den Flur, setz Dich aufs Sofa in Sichtweite. Gleiches Spiel von vorne: Blick zu Dir, verbales Lob, Leckerli hinwerfen. Wenn er mal nen Schritt zu Dir macht, Leckerli zuwerfen. Bis Du wieder da bist, daß er beim Rufen zuverlässig aus dem Flur zu Dir ins Wohnzimmer geht, und erst dann die Bestätigung erhält.


    Dann machst das im nächsten Zimmer, möglichst immer noch in Sichtweite - z.B. steht der Hund in der Küche und Du im Flur. Wieder von vorne: Blick zu Dir, Leckerli. Erster SChritt zu Dir beim nächsten Versuch, Leckerli. etc. - bis Du wieder dort bist, daß der Hund auf Abruf zuverlässig zu Dir kommt und erst dann das Leckerli kriegt.


    Dann kommt ein weite4rer Schritt dazu: Du gehst außer Sicht - z.B: Hund in Küche, Du im Flur ums Eck, oder wo er Dich halt nicht sieht, und Du ihn aber evtl. noch beobachten kannst. Denn Du solltest wieder dort anfangen, wo er die erste Bewegung in Deiner Richtung macht, zu bestätigen.


    Erst, wenn der Hund in der Wohnung zuverlässig zu Dir kommt, egal, wo er gerade war und wo Du bist, kannst Du anfangen, MAL ein Leckerli durch ein verbales Lob, ein Freuen oder ein kleines Spiel zu ersetzen. Aber meist sollte der Hund noch ein Leckerli kriegen. Im Laufe der Zeit dann eben immer weiter auf Lob umstellen, nur noch ab und an Leckerli, weil draußen hast ja nicht immer was dabei.


    Wenn Du das Ganze draußen übst: Bitte ebenfalls Winz-Schrittchen, und erstmal nur an der Schleppleine. Erst an Orten ohne Ablenkung, z.B. im eigenen Garten, wenn die Nachbarn nicht grad feiern. Dann mal im Park, wenn grad wenig los ist. Dann mal wenn etwas mehr los ist. Im Wald, wenn wenig los ist, später, wenn mehr Leute unterwegs sind - immer ganz klein.


    Erst, wenn der hudn an Orten mit viel Ablenkung (Park im Sommer, wenn hundert Familien dort Picknick machen (ok, ich übertreibe, aber Du verstehst, was ich meine *gg) mit Leine zuverlässig umdreht und zu Dir kommt, wenn Du ihn rufst, dann kannst es mal ohne Leine versuchen - und zwar wieder in gaaanz reizarmer Umgebung, mit viel Ruhe, ohne Ablenkungen. Dann mit wenig Ablenkgun etc. Immer so weiter.


    Du steigerst Dich also von "Verstehen, was Fraule von mir will" über "lernen, daß das überall und immer so gilt", egal in welcher Umgebung, ob daheim oder unterwegs, bei Tante Erna oder bei Freundin Tanja, ob auf der Straße oder im Garten.


    Klappt es mal nicht so toll, weißt Du, die Anforderung war zu hoch - ob generell zu hoch (zu viel Ablenkung), oder einfach nur an dem Tag zu hoch (Konzentration beim Hund kann tagesabhängig sein), dann mußt halt 1-2 Schrittchen zurückgehen, und wieder etwas reizärmere Umgebung wählen an dem Tag, wieder verstärkt Leckerli als Bestätigung geben, halt die Aufgaben einfacher und attraktiver machen. Dann kannst nach ein paarmal wieder vorwärts gehen.


    Und nicht immer nur die Schwierigkeit steigern, sondern auch mal ganz einfach gestalten, sodaß der Hund das Kommando ganz einfach befolgen kann, und einen einfachen Erfolg hat.


    So kannst Du eigentlich alles üben, was gerade nicht klappt. Bei dem Einen muß man echt seeeehr kleinschrittig vorgehen (Abruf ist sowas in meinen Augen, weil´s halt so wichtig ist, daß der funktioniert; aber auch, wenn´s dem Hund sehr schwerfällt - damit er durch die mini-Schrittchen keinen Mißerfolg verbuchen muß!), beim Anderen klappts relativ schnell und in größeren Schritten, das kommt auch darauf an, wie schwierig das Kommando für diesen Hund ist. Apport ist für nen apportierfreudigen Hund eher ein Spaß und eine Belohnung, während es für einen sehr selbständigen Herdenschutzhund schon "höhere Schule" sein kann, weil er dafür einfach nicht gezüchtet wurde. Und individuelle Unterschiede kommen auch dazu. Es gibt schließlich auch z.B. Pudel, die evtl. nicht gerne apportieren oder Jagdhunde, die zur Jagd nicht taugen...... ;-)

  • Ich würde zwei Dinge machen. Das Training für einen kompletten Neuaufbau vom Rückruf hast du bereits sehr ausführlich beschrieben bekommen. Zusätzlich würde ich aber generell meinen Umgang mit dem Hund ändern, um ihm zu zeigen, dass nicht er bestimmt, wo es bei euch lang geht - sondern die Menschen. Das hat nichts mit einem veralteten Dominanz-Gehabe zu tun, sondern mit einer klaren Erziehung. Sei möglichst ruhig und klar im Umgang mit dem Hund, aber lass dir nicht auf der Nase herum tanzen. Du bestimmst, wann was gemacht wird - und nicht umgekehrt. Es gibt dazu einige gute Erziehungsbücher, die auch für einen Neustart mit erwachsenem Hund durchaus geeignet sind. Wenn sich die grundsätzliche Dynamik in eurer Mensch-Hund-Beziehung verändert, wirst du auch in der Lage sein, in einer Situation wie der von dir beschriebenen am See Einfluss auf ihn zu nehmen - nur nicht den Mut verlieren! :gut:


    Sollte es so sein, dass du aufgrund seines Schnapp-Versuches verunsichert bist und nicht mehr weißt, wie du mit ihm umgehen bzw. ihn angreifen sollst, so würde ich mir Rat bei einem guten (und das kann schwieriger sein, als es sich anhört :D ) Trainer holen.


    Außerdem würde ich den Hund sicherheitshalber bei einem Tierarzt vorstellen und ihn durchchecken lassen. Ich will dir sicher keine Angst machen, aber ich habe nach seinem Kastrationsstatus gefragt, weil mir ein Fall bekannt ist, in dem sich ein Rüde schleichend in seinem Verhalten geändert hat. So schleichend, dass sich die wirklichen Auswirkungen (z.B. Verhalten anderen Hunden gegenüber, Verhalten fremden Menschen ggü.) erst recht spät gezeigt haben. Er hatte einen gutartigen Tumor an einem Hoden, der eine hormonelle Veränderung und daraus resultierend eine Verhaltensänderung hervor gerufen hat.


    Und zum Thema Zecken: ich schwöre auf den "O Tom Zeckenhaken". Mit diesem kann man einen Zeck sehr einfach (durch eine Drehbewegung) entfernen und mir ist es noch nie passiert, dass dabei der Kopf stecken geblieben wäre o.ä. - im Gegensatz zu anderen Zeckenzangen, die ich probiert habe. Auch hier würde ich das Gerät positiv verknüpfen, bevor ich es wirklich anwenden muss. Sprich einige Male pro Tag den Hund nehmen, mit dem Entfernungsgerät an verschiedenen Stellen am Hund (nicht zu lang!) hantieren und anschließend dickes Lob + Leckerli. Dein Hund wird lernen, dass ihm nichts Schlimmes passiert und eine positive Erwartungshaltung aufbauen. Hat er dann tatsächlich einen Zeck, kennt er das Prozedere und befürchtet nichts Schlimmes mehr.

  • Passenderweise habe ich nächsten Mittwoch einen Termin wegen Zahnsteinentfernung. Dann lasse ich ihn auf jeden Fall mal durchchecken.


    Apropo Hundetrainier - kennt jemand einen guten in Hamburg?

  • Ach was ich euch auch noch sagen wollte, zuhause hört er aufs Wort. Wenn ich sage komm, kommt er auf anhieb. Draußen hat er zuviel ablenkung. Das merke ich selbst beim spielen. Ein - zwei mal holt er den Ball zurück, beim dritten mal lässt er ihn links liegen und schnuppert an den Büschen rum...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!