Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Lindalotte Wenn Kauzeug sie entspannt, würde es dann vielleicht funktionieren, dass sie was zum Kauen bekommt, du sitzt in den 5-10 Minuten ruhig auf der Couch und liest oder so, und wenn sie das leer hat und schön entspannt ist und die Äugeln zufallen, gehst du? So hast du keine Verschluckungsgefahr, aber trotzdem die beruhigende Wirkung und kannst gehen, wenn sie entspannt ist?

    Die Sache ist, sobald ich aufstehe, sind die Äuglein nicht mehr zu. Die gehen sofort auf und folgen mir, und wenn sie dann die Tür hört, steht sie 1 Sekunde später dahinter und quietscht.. manchmal dauert es auch mal ne Minute, aber das ist auch eher tagesformabhängig.. so müde oder entspannt könnte sie wohl gar nicht sein, um mich nicht gehen zu hören/sehen. Ganz selten klappt es abends mal ein paar Minuten, weil draußen dunkel und da denkt sie wohl, wir könnten abends nicht so viel Spaß ohne sie haben, wie tagsüber :hust:

    Hm das war bei uns auch ein Problem, Nimo hat eigentlich nur geschlafen, wenn er mit mir auf der Couch lag oder ich eben auf der Couch saß und er im Körbchen lag. Sobald ich aufgestanden bin, waren die Augen auf und der Verfolgermodus an.


    Ich habe tatsächlich vermehrt darauf geachtet, dass er auch einfach unabhängig vom Alleinsein lernt, in der Wohnung zu entspannen, selbst wenn ich mich hier bewege. Das heißt, er wurde in der Wohnung auch einfach oft mal ignoriert und ich habe mit körpersprachlicher Raumverwaltung gearbeitet. Ich hab ihn also einfach weggeschickt, wenn er mir hinterher ist oder sofort aufgesprungen ist, sobald ich aufgestanden bin, aber ohne ihm ein Kommando wie "Körbchen" oder "Decke" zu geben. Ich hab ihm quasi nur zu verstehen gegeben: "Ich brauch dich hier grade nicht, du hast hier keine Aufgabe - mach gerne was du willst, aber hier hast du grade nix zu suchen." Das hat erstaunlich schnell dazu geführt, dass er da perfekt drauf reagiert und sich nach kürzester Zeit dafür entschieden hat, sich ins Körbchen zu legen und entspannt zu schlafen, egal was ich mache. Und das hatte auch Auswirkungen darauf, dass er eben nicht mehr bei jeder kleinsten Bewegung von mir aufgesprungen ist und es dann mit der Ruhe vorbei war.

    Klar, die Augen gehen auch jetzt noch auf und er schaut kurz, was ich mache, aber weil er weiß, dass es ihn nicht kümmern braucht (ich teile ihm mit, wenn wir Gassi gehen, oder tricksen oder generell eine Aktivität mit ihm ansteht), kann er das entspannt hinnehmen und macht die Augen dann auch wieder zu. Er schaut mir auch hinterher, wenn ich die Wohnung verlasse, aber denkt halt nicht mehr "Oh Gott, was macht die denn grade ohne mich?!", sondern schließt sie danach eben wieder und döst weiter.

    Ich habe das Gefühl, das hat fürs Alleinebleiben ganz viel gebracht, weil er mich nicht mehr ständig im Auge haben muss/will und von Grund auf entspannter ist.

    Ich verlinke dir gerne mal ein Video dazu, dass mir da sehr viel geholfen hat: Video. Ich finde den Ansatz generell sehr gut, bei uns hat er wie die Faust aufs Auge gepasst, weil Nimo eben unsicher ist und gleichzeitig sehr schnell hochdreht und keinen Frust aushält (das war eher unsere Alleinebleiben-Thematik als Trennungsangst, glaube ich) - vielleicht hilft dir ja auch etwas davon :winken:


    Nur noch am Rande: ein aufgebautes Ritual war für uns zusätzlich sehr wichtig, da er dann wusste: "Aaah gleich geht die wieder, ich weiß Bescheid - alles gut". Das Tür-auf-und-zu-Spiel hatten wir anfangs zur Desensibilisierung auch, aber ich glaube, wenn es wirklich darum geht, längere Phasen weg zu sein, wirkt ein Ritual besser, als das Unangekündigten Verschwinden. Das ist bei uns mittlerweile nur die bestimmte Reihenfolge, in der ich die Wohnung ausgehsicher mache (Zeug wegräume, Futtersack hochstelle usw.), kurz ins Bad verschwinde, die Lichter im Flur anmache, kurz auf der Couch sitze, Aufstehe, die Kameras anmache, Jacke und Schuhe anziehe und mich mit meiner Abschiedsformel verabschiede. Das hat ihn viel sicherer gemacht und auch das Hochschrecken und Beobachten abgestellt, weil ich ihm damit ja angekündigt habe, wann ich gehe und nicht einfach bei jeder Bewegung potentiell gleich verschwinden könnte. Er pennt mittlerweile oft während des ganzen Rituals oft einfach weiter.


    Entschuldige den Roman, ich könnte ganze Bücher zu diesem Thema füllen. Sind natürlich alles nur persönliche Erfahrungen und vielleicht hilft bei euch etwas ganz anderes (die Kleine ist ja auch noch wesentlich jünger, oder?), aber manchmal sind so Anregungen ganz hilfreich, finde ich :smile:

  • Silbenfuchs Naja, dadurch dass ja bei uns in den nächsten Wochen noch ein Umzug ansteht, hab ich jetzt noch kein richtiges Ritual eingeführt, weil ich in der neuen Wohnung ja wahrscheinlich sowieso noch einmal von vorne anfange :tropf:


    Das Video werde ich mir auf jeden Fall anschauen, danke! :smile:

    Das mit dem Wegschicken hab ich auch schon des Öfteren gemacht, weil ich es eigentlich nicht dulde, dass sie mir nachläuft. Solange sie die Tür nicht hört, macht sie das eigentlich auch kaum mehr. Meistens läuft es so: Sie schläft, ich stehe auf, ihre Augen gehen auf, ich laufe in der Wohnung rum. Sie beobachtet es meistens, steht aber nicht mehr auf. Sobald ich Richtung Tür laufe, hebt sie den Kopf. Und kaum bin ich draußen, höre ich dann meistens ihre Schritte und wie sie sich hinter dir Tür setzt..

    Luna ist jetzt knapp 6,5 Monate |)

  • Silbenfuchs

    Meistens läuft es so: Sie schläft, ich stehe auf, ihre Augen gehen auf, ich laufe in der Wohnung rum. Sie beobachtet es meistens, steht aber nicht mehr auf. Sobald ich Richtung Tür laufe, hebt sie den Kopf. Und kaum bin ich draußen, höre ich dann meistens ihre Schritte und wie sie sich hinter dir Tür setzt..

    Luna ist jetzt knapp 6,5 Monate |)

    Das ist der Punkt, an dem du einen Fuß in die Tür bekommen kannst.An dem Punkt kannst du dann, je nach Trainings-Entwurf, kurz rein, sie kommentarlos auf ihren Platz bringen und gleich wieder raus. Das ganze ruhig und bestimmt. Wenn sie dann paar sek liegen bleibt,nachdem du wieder aus dem Zimmer bist, wieder rein, sofort. Ruhig auf sie zu, kurz loben und ruhiges Hallo-Wort. Dann würde ich mich auf die Couch/nen Stuhl im gleichen Zimmer wie der Hund packen, chilln und den Hund ignorieren für paar Min, bis sie wieder chillt. Dann ist das Training durch. So würde ich "noch in der Wohnung" das "Alleinebleibtraining" beginnen. Erst dann würde ich, mit denselben Ritualen wie in der Wohnung zum ersten Mal für Sekunden die Wohnung verlassen.Das ganze einfach, dann war's dann. Würde nicht so viel raus und rein oder in der Wohnung auf und ablaufen, wobei der Hund dir nicht folgen darf, um das zu üben. Finde, das bringt nur Unruhe rein.Aber meiner Meinung nach eben...

  • Das ist der Punkt, an dem du einen Fuß in die Tür bekommen kannst.An dem Punkt kannst du dann, je nach Trainings-Entwurf, kurz rein, sie kommentarlos auf ihren Platz bringen und gleich wieder raus. Das ganze ruhig und bestimmt. Wenn sie dann paar sek liegen bleibt,nachdem du wieder aus dem Zimmer bist, wieder rein, sofort. Ruhig auf sie zu, kurz loben und ruhiges Hallo-Wort. Dann würde ich mich auf die Couch/nen Stuhl im gleichen Zimmer wie der Hund packen, chilln und den Hund ignorieren für paar Min, bis sie wieder chillt. Dann ist das Training durch. So würde ich "noch in der Wohnung" das "Alleinebleibtraining" beginnen. Erst dann würde ich, mit denselben Ritualen wie in der Wohnung zum ersten Mal für Sekunden die Wohnung verlassen.Das ganze einfach, dann war's dann. Würde nicht so viel raus und rein oder in der Wohnung auf und ablaufen, wobei der Hund dir nicht folgen darf, um das zu üben. Finde, das bringt nur Unruhe rein.Aber meiner Meinung nach eben...

    Klingt plausibel :smile: ich werd mir wohl alles mal aufschreiben und dann mal versuchen einen Mix der Methoden zu finden, der bei uns hilft. Wieder rein gehen und auf den Platz schicken machen wir meistens schon. Bin gespannt, wie es in der neuen Wohnung wird :roll:

  • Hi! Ich habe jetzt gemerkt, dass Dunja am besten alleinbleibt, wenn ich quasi plötzlich abrupt aufstehe und den Raum verlasse mit dem Gedanken "Ich hole mal schnell../Ich gehe mal kurz auf Toilette/schmeiß kurz die Waschmaschine an/etc".

    Damit ist sie nun schon 15-20min ohne Beschäftigungsmaterial ruhig in meinem Zimmer geblieben.

    Wer weiß, was ich ausstrahle, wenn ich es aktiv üben will.. scheinbar genau das crazy-dog-face


    Gerade wird Außerdem die Unterbringung bei Freunden geübt. Spazierengehen/Treffen mit denen kennt sie ja, dann Besuch in deren Wohnung mit "ich geh mal kurz raus", dann mal ne halbe Stunde und heute war sie 1,5h bei ihrer Morgensitterin der nächsten Wochen. Sie war wohl schon etwas nervös... Hat aber auch die Nähe ihrer Sitterin gesucht und sich Kuscheleinheiten abgeholt. Mit Kaukram ging es dann wohl besser. Als ich wieder zurückkam, große Freude und dann schnelles Runterkommen. Aber platt ist sie jetzt. Interessanterweise hat sie sowohl diesmal als auch letztes Mal wieder zu Hause vorgezogen, allein auf ihrem Platz in meinem Zimmer zu bleiben, statt zu ihrem Wohnzimmerplatz zu folgen, wenn ich in der Küche bin (Küchenverbot für Hunde, WZ ist der angrenzende Raum an die Küche).

    Ich hoffe sehr, dass die Betreuung bei anderen das Alleinbleiben zu Hause mit der Zeit erleichtert, weil sie es da aushält (aushalten muss), auch mal länger ohne mich zu sein.


    Wenn ihr eure Hunde bei Sittern unterbringt- Wie kleinschrittig habt ihr das aufgebaut?

  • Ehrlich gesagt gar nicht... sie war direkt von Anfang an von 6.30-16 Uhr dort.

    Sie kennt es aber auch von klein auf, mal woanders zu sein. Zuhause ist sie dann aber auch am liebsten dort, wo ich bin. Dachte immer, wenn sie mir Zuhause folgt, wird sie nie alleine bleiben können, da sie ja keine "Grenze" kennt... aber es klappt & ich lasse es auch zu :-)


    Würde das einfach regelmäßig machen... sie wird sich schnell an die Sitterin gewöhnen und merken, dass man dort viele tolle Dinge erlebt :-)

  • Hallo in die Runde!


    Ich hoffe, ihr habt hier ein paar Tipps für mich. Ich muss gestehen, ich habe noch nicht alles durchgelesen von euch. Akut bin ich aber doch ein bisschen verzweifelt und hoffe auf eure guten Ideen. Unsere Labbidame ist knapp ein Jahr alt. Wir haben von Beginn an mit dem Alleinsein zu üben angefangen. Bis zur ersten Läufigkeit lief das sehr gut und sie konnte schon bis zu 4-5 Stunden allein sein. PMS hat uns massiv zurückgeworfen. Sie wurde zur leidenschaftlichen Innenarchitektin. Bevorzugt hat sie Tapete abgeknabbert. Wir haben dann wieder gut das Alleinesein aufgebaut. Und nun fängt sie wieder damit an. Kann das schon eine erneute Läufigkeit sein? Das wäre erstens sehr früh und zweitens: HILFE! Wir können doch nicht alle paar Monate tapezieren! Sie kriegt viel zu Knabbern, hat genug Kalk (Knochen). Sie hat Beschäftigungsspiele, Kong, Knochen, wenn wir gehen. Morgens geht sie mit uns eine Stunde Gassi, bevor wir gehen.

    Prinzipiell wird sie bald ihre Bürokarriere beginnen, es gibt also Plan B. Aber ich möchte gerne, dass sie auch mal alleine bleiben kann.

    Ich werde demnächst mal versuchen, sie zu filmen, um klarer rauszufinden, wann sie das genau macht. Aber dennoch, was kann das mit der Tapete sein?! Habt ihr dazu Erfahrungen gemacht?

  • Also ... Wenn bei uns in die Küche die Sonne hineinscheint und die Terrierine sich da reinlegen kann, ist's ihr egal, wo ich zwei Std. lang bin. Aber nur dann :stock1::stock1::stock1:

  • Also ... Wenn bei uns in die Küche die Sonne hineinscheint und die Terrierine sich da reinlegen kann, ist's ihr egal, wo ich zwei Std. lang bin. Aber nur dann :stock1::stock1::stock1:

    Na das ist doch immerhin ein Anfang :lol:

  • Also ... Wenn bei uns in die Küche die Sonne hineinscheint und die Terrierine sich da reinlegen kann, ist's ihr egal, wo ich zwei Std. lang bin. Aber nur dann :stock1::stock1::stock1:

    Du brauchst so eine Wärmelampe für Eidechsen, nur halt in Scheinwerfergröße :klugscheisser:

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