Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Ich bin sehr gespannt, was der Trainer sagt. Wie alt ist Balu denn? Sorry, falls du es schon geschrieben und ich es überlesen habe.
    Nochmal zum Trainer: bin sehr gespannt, auch ob und wie er Balus Verhalten ggf. einsortiert (Trennungsnagst oder Kontrollwunsch ist ja das meist gängige Schema) und wie er vorgeht. Denn gerade diese Rückschläge tauchen hier ja immer wieder auf und ich sammle natürlich heimlich Ideen, wie ich damit umgehen kann, wenn es bei uns so weit ist.
    Das wird wohl aber noch etwas dauern, neuerdings komme ich manchmal bis zum Briefkasten und war auch schon einmal bei den Mülltonnen. Zu Weihnachten kann ich dann einmal um den Block wenn alles gutgeht ;)

  • @Melli92 Ja, ich habe wirklich Hoffnung, dass es bei uns noch klappt! Bei uns war es in den letzten Monaten genau gleich.. Wir gingen fast nicht mehr weg, wenn, dann mussten wir sie zu meinen Eltern oder der Mutter meines Freundes bringen, und die wohnen leider etwas weiter weg. Oder wir haben die Leute zu uns eingeladen. Aber einfach so spontan weggehen war da nicht mehr.. Ich fand das gar nicht mal soo schlimm, aber ich stand/stehe unter Druck wegen meinem Freund. Ich weiss, dass es ihn belastet, dass Orly noch nicht alleine bleiben kann, und er auch mal wieder spontan weg möchte. Und schliesslich will ich es allen recht machen, was manchmal nicht so einfach ist..


    Ich muss sagen, nach dem Vorfall am Samstag musste ich auch lange überlegen, wie ich jetzt weitertrainieren soll. Ist die Box doch nicht das richtige Mittel? Wie soll ich sonst noch mit ihr üben? Aber ich habe dann meine ganze Hoffnung darauf gelegt, dass es wirklich eine Ausnahme war, weil sie dringend raus musste. Und somit war schnell wieder Dienstag und es wurde wieder Ernst.. Ich habe probiert, so wenig wie möglich an sie zu denken und aufs Handy zu schauen, was auch gut geklappt hat. Wenn die Neugier dann doch mal siegte, war sie immer am schlafen.. und ich war sooo wahnsinnig glücklich & stolz auf die Maus..


    Gestern Abend hat sie mich gleich nochmal überrascht. Ich ging schnell den Müll runterbringen und rechnete fest damit, dass sie vor der Tür steht, wenn ich wieder rauf komme, weil sie das ja immer gemacht hat. Nun ja, ich kam hoch, machte die Tür auf, keine Orly da. Etwas verwirrt suchte ich sie in der Wohnung, bis ich sie unter dem Tisch ganz entspannt liegen gesehen habe.. Ich habe mich sooo darüber gefreut, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Es sind kleine Dinge bzw. Anzeichen, welche einfach so viel bedeuten..


    Und ich habe ganz viel Hoffnung, dass es bei euch allen auch so gut klappen wird! Auch wenn es jetzt doof klingt, aber von einem bin ich wirklich überzeugt. Es kommt meiner Meinung nach auch sehr darauf an, wie man den Hund verlässt. Wenn man selber nervös ist und denkt, das klappt eh wieder nicht, wird es auch nicht so gut bzw. gar nicht klappen, weil der Hund die Nervosität spürt und nicht versteht, warum Frauchen so komisch drauf ist. Wenn man allerdings probiert, denn Hund sehr gelassen und entspannt zu verlassen, klappt es schon viel besser. Ich habe ausserdem probiert nicht allzu viel an Orly zu denken, irgendwie habe ich echt das Gefühl dass sie das merkt :roll:
    Natürlich werden mit dieser "Einstellung" nicht plötzlich alle Hunde problemlos alleine sein können, aber ich denke, es ist ein Punkt, den man auf jeden Fall auch berücksichtigen sollte..



    Und jetzt entschuldigt bitte den ewig langen Text :D

  • Wie alt ist Balu denn? Sorry, falls du es schon geschrieben und ich es überlesen habe.

    Kein Thema, ich war wie gesagt seit einigen Wochen nicht mehr hier ;-)
    Balu ist jetzt 3 Jahre alt (*Oktober 2012)


    Seine VOrgeschichte ist unbekannt. Man weiss nur, dass der letzte Besitzer verstorben ist. Danach kam er ins Tierheim. DOrt war er ca. 2-3 Monate bis er zu uns kam.


    Wir vermuten sehr, dass es Trennungsangst ist. Balu hat noch NIE etwas kaputt genagt, sein Geschäft in der Wohnung verrichtet oder erbrochen als er alleine war - zum Glück. Er ist zittrig, er bellt und rennt wenn es schlimm ist, mal über die Couch und den Esstisch. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen, dass er zumindest seine Körperöffnungen noch unter Kontrolle hat... Schlimmer geht ja bekanntlich immer. Manchmal wäre es mir aber lieber er würde was zerlegen, das könnte man mit Kauartikeln wie einer Beisswurst vielleicht gut eindämmen, in einem Raum wo nichts Kaputtbares ist oder in einer ausreichend großen Box...


    Aber das Bellen zieht eben auch die Nachbarschaft mit ein. Es hat sich noch niemand beschwert, weil wir es bisher nicht ausgereizt haben. Zumal es im Haus einen kleinen Jack-Russel-Mix gibt, der noch viel öfter kläfft als unser Balu ;-) Also von daher sind wir noch safe.


    Ich versuche momentan wieder, Balu seine Box schmackhaft zu machen, weil der ANsatz damit damals gut geklappt hatte. Ich bin auch sehr gespannt was unser Trainer sagt wenn er es life über Skype mit eigenen Augen sehen kann.


    Klar, ich hatte schon Tage an denen ich den Entschluss beinahe gefasst habe, Balu abzugeben in der Hoffnung, er findet eine Familie die ihn nicht alleine lassen muss. Aber ich liebe ihn von ganzem Herzen. Und die Mühen und KOsten der letzten 5 MOnate (verschiedene Trainer zu Rate gezogen, Tierarzt, alle Anschaffungen, die Hundeschule) sollen nicht gleich umsonst gewesen sein nur weil ich mal wieder ins Kino will oder sowas. Er ist ein Lebewesen, ich will nicht die nächste sein die ihn verlässt. Er ist ein Schatz, ein sehr liebenswerter Kerl. (Vorausgesetzt er kennt den Menschen den er vor sich hat schon relativ gut)


    Wir werden weiter Kämpfen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen hier zu wissen, dass ich mit unseren Trainern am MOntag ein langes gespräch hatte (Die Betreuung einzelner Probleme in der Hundeschule ist Lobenswert!)


    Ich sagte, dass ich mir beim besten Willen absolut nicht vorstellen kann, dass Balu eines Tages entspannt irgendwo liegt, vielleicht pennt, während wir weg sind. Ich zitiere die Trainer:
    "Melli, dieser Tag wird kommen, ihr werdet ein und ausgehen wie ihr wollt und Balu wird einfach entspannt die Zeit verschlafen" Da sie diejenigen mit der Jahrelangen erfahrung und der Tierpsychologischen Ausbildung sind, vertraue ich auf ihre Aussagen.



    @ leoelibra Mein Rat: Mach so weiter! Mit der Box! Als das mit dem Schlafzimmer noch funktioniert hatte, sah der Plan so aus das noch längere Zeit weiter zu machen und dann iiirgendwann, wenn es eine längere Zeit immer ohne Probleme funktioniert und wirklich NORMAL ist, dann die Tür offen lassen. Verändere jetzt nichts, sonst wird dein Liebling vielleicht verunsichert, weil es "anders als sonst" ist. Ist ein Tipp von mir, zusammengereimt aus den Erfahrungen und Ratschlägen, die ich bisher gesammelt habe.




    SOrry, das war jetzt schon der zweite ROman für heute... :headbash:

  • neuer zwischenstand von heute:
    erste session für'n a.sch. hatte sie so 3 minuten allein gelassen, aber nur, weil sie dann erst aufgehört hat mit heulen und motzen. bin dann, als ruhig war, rein.
    zweite session im schlafzimmer (da ist eh immer besser): war ca. 5 minuten aus der wohnung und nix. nur mal bewegungsgeräusche, sie ist aber wohl nur von ihrem platz in mein bett. als ich wiederkam hat sie sich nicht bewegt und lag auf meinem bett und hat gepennt. toll!


    meine fazite für mich: will nicht mehr nach plan trainieren und überhaupt nicht mehr mit ner trainingsmentalität, einfach machen und mich nicht verkopfen. will jetzt eine kurze und eine lange einheit pro tag machen, nicht genau gleich lang, vielleicht so in etwa gleiche länge. auch mal ne zeit lang immer gleiche zeiten, nicht immer eine minute mehr, 5 minuten mehr und so.


    yoah.


    sorry für die ego-posts, bin grad leider auf uns fokussiert.

  • kein Problem, jeder ist dich am meisten auf sich fixiert.


    Ich denke, da spielt viel das Bauchgefühl eine Rolle, man kennt seine Pappenheimer ja und bekommt ein Gefühl dafür wie es bei dem eigenen Wuffi gut klappt.


    Ich drücke allen die Daumen, dass das ganze Theater sich auszahlt

  • meine fazite für mich: will nicht mehr nach plan trainieren und überhaupt nicht mehr mit ner trainingsmentalität, einfach machen und mich nicht verkopfen. will jetzt eine kurze und eine lange einheit pro tag machen, nicht genau gleich lang, vielleicht so in etwa gleiche länge. auch mal ne zeit lang immer gleiche zeiten, nicht immer eine minute mehr, 5 minuten mehr und so.

    Zu dem Entschluss bin ich auch vor ein paar Tagen gekommen, nachdem ich gemerkt habe, dass mein Hund da ganz feine Sensoren für hat, wann das Training beginnt und dann direkt gestresst ist bevor ich überhaupt die Tür hinter mir schließe.


    Außerdem gab es jetzt zwei Mal ne kurze Ansage, wenn er direkt angefangen hat zu bellen nachdem wir raus sind. Bin dann gleich wieder rein, habe laut "Nein" gesagt, ihn böse angeguckt und dann wieder raus. Auch wenn das vielleicht nicht jeder gut findet, aber irgendwo braucht der Hund ja doch klare Anweisungen.
    Klar, wäre es entspannter, wenn man ein uns aus gehen kann und es ihm ganz egal wäre ob jemand bei ihm ist oder nicht und er sich gut alleine beschäftigen kann. Aber momentan ist der Stand eben so, dass der Hund das Gefühl hat man habe ihn vergessen und er nicht weiß wie er sich verhalten soll. Wenn er dann also bellt, gibts ein "Nein" und wenn er ruhig ist und am besten noch auf seinem Platz liegt, kommt der Mensch wieder und es wird gelobt. Ich denke, dass der Hund so besser zwischen richtigem und falschem Verhalten differenzieren kann, wenn er auch direkt ein entsprechendes Feedback bekommt.


    Jedenfalls machen wir seitdem wieder Fortschritte.
    Bei uns läuft das jetzt so, dass jedes Mal wenn einer von uns zur Uni, zum Einkaufen oder sonstwo hin muss, wir uns beide anziehen und fertig machen als würden wir beide weggehen. Der Hund wird dann ins Wohnzimmer geschickt und dir Tür zu gemacht. Einer geht ins Schlafzimmer und ist ruhig und dann geht der andere raus. Der Hund hört dann nur wie die Wohnungstür zugeht und denkt beide wären weg. Dabei liegt der andere aber auf dem Bett und überwacht ihn per Skype. Die ersten Minuten steht er dann meist noch vor der Tür und fiept, legt sich dann aber tatsächlich oft irgendwann in sein Bett und ist ruhig. Wenn er in seinem Bett liegt, warte ich noch ein paar Minuten, gehe dann rein, lobe ihn und knuddel ihn kurz aber nicht überschwänglich. So haben wir heute immerhin schon 20 Minuten geschafft. :applaus: Theoretisch könnten wir auch beide die Wohnung verlassen. Da ich dann mangels Wlan aber keine Videoüberwachung habe und die Verbindung über das Handynetz irgendwie nicht funktioniert, habe ich mich bisher aber noch nicht getraut. :tropf:

  • @Quetzal das mit dem "Nein" machen wir hier auch. Viele sagen das man das genau nicht tun sollte, aber mir kam es vor, als wüsste Orly nicht genau, was sie machen darf und was nicht, wenn sie alleine ist. Damit sie merkt, das Jaulen wirklich ein "Regelverstoss" ist, sagen wir klipp und klar Nein, wenn sie meint, anfangen zu müssen. Das klappt echt immer sehr gut und momentan sind wir bei 1 Stunde 40 Minuten entspanntem alleine bleiben :hurra:

  • klingt gut, ihr beiden! ich mach heut nix. heut hab ich nen doofen tag, setze also aus ;) morgen dann wieder :)


    das mit dem nein! hatte ich mal gemacht, als ich im supermarkt war, fand ich im endeffekt für uns nicht gut. war aber auch, als sie schon ne weile heulte/jaulte. naja, so unterschiedlich wir sind, sind auch die hundis ;)

  • @leoelibra Ja, genau das meine ich. Dass der Hund einfach nicht weiß was er jetzt machen soll. Er versteht ja nicht wieso man ohne ihn weggeht und aus Sicht des Hundes, der es eben noch nicht kennt alleine zu bleiben, ist es ja dann auch völlig nachvollziehbar, dass er versucht, seine Menschen zu "rufen". Wenn man ihm dann "sagt", dass er ruhig sein soll, weiß er wenigstens was man von ihm will.
    Auch wenn es ja eigentlich heißt, dass Hunde nachhaltiger lernen, wenn sie von alleine bzw. durch ausprobieren auf das richtige Verhalten kommen, denke ich dass man bei solchen Problemfällen, wie wir sie haben, ruhig am Anfang etwas nachhelfen kann. ;)
    Von entspanntem Alleinbleiben kann bei uns leider noch nicht die Rede sein. Aber wenn ich bedenke, dass er ganz zu Anfang noch nichtmal seine geliebte Rinderkopfhaut anrühren wollte, wenn er alleine war, haben wir trotzdem schon riesen Fortschritte gemacht. :D Es macht mich auf jeden Fall zuversichtlich zu lesen, dass meine neue Methode bei euch auch schon Erfolg gebracht hat. Wie lange seid ihr denn insgesamt schon am Üben?

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