Labrador anschaffen? Bedenken...

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Bei den Grundvoraussetzungen einiger Leute frage ich mich echt, warum es ein Hund sein muss.
Lang allein, dann fremdbetreut, wozu braucht man in einer solchen Situation einen Hund?
LG von Julie

Ganz einfach weil man vielleicht Geld verdienen will und trotzdem einen Hund haben möchte?
Wieso auch nicht?
Wenn der Hund z.B. von anderen Bezugspersonen betreut wird (Familie, Partner..) was ist daran bitte auszusetzen?
Das möchte ich wirklich gerne mal wissen? Denn ich verstehe es schlichtweg nicht.
Vielleicht bin ich auch dümmer als ich annahm , aber ich lasse mich wirklich gerne aufklären.
Zumal ich persönlich (und das gilt sicher auch für einige andere) ab dem frühen Nachmittag zuhause bin und dann wirklich viel Zeit für den Hund habe. Ich steh halt für den Hund halt mitten in der Nacht auf, da ist sie noch gar nicht ansprechbar .

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Man kann dem Hund zum Besipiel beibringen die Wäsche abzuhängen...
Und kann auch während man den Spüler ausräumt Kommandos mit ihm üben und und und. Braucht bielleicht etwas übrung, kann aber funktionieren.

Finde ich eine gute und sinnvolle Beschäftigung für den Hund!
Mein Hund hilft mir z.B. bei der Wäsche.

Hi Tisa2911,
gleich vorweg: ich würde mir in deiner Situation auch keinen Hund anschaffen, möchte aber auch gerne erklären, warum:

1. Eine Tagesbetreuung ist super, aber es muss in Bezug auf den Umgang mit dem Hund Einigkeit bestehen. Ein Beispiel: mein verstorbener Hund bekam bei mir absolut nichts vom Tisch. Die Tagesbetreuung, die ihn zeitweise hatte, hat ihn vom Tisch gefüttert. Wenn ich den Hund abends abgeholt habe und essen wollte, gab es regelmäßig an solchen Tagen einen kleinen Tanz. Ebenso hat meine Tagesbetreuung mit Keks in der Hand ein Platz gefordert, aber das Futter auf ein Sitz des Hundes gegeben und mir die Kommandos entsprechend versaut. Mich hat das richtig genervt, aber es ist auch eine Frage der Anforderungen, die man an einen Hund stellt.

2. Meine „neue“ Hündin verschläft den Arbeitstag neben mir. Sie ist allerdings nur so ruhig, weil ich in ihrer Nähe bin und weil sie mittags eine Stunde ausgelastet wird. Sie wird zwischendurch gestreichelt, darf hinter mir herlaufen, wenn ihr der Sinn danach steht und bekommt Ansprache – kurz: sie hat Gesellschaft. Alleine würde sie mir die Bude geradesetzen. Die Mittagspause braucht meine Hündin nicht, um zu pinkeln. Sie hält nachts schließlich auch 8 Stunden durch, ohne raus zu müssen. Sie muss Energie loswerden, um anschließend wieder ruhen zu können. Also nicht stumpfes laufen, sondern schnüffeln, rennen, Hundekontakt, spielen (apportieren, Suchspiele). Ebenso braucht sie nach der zweiten Arbeitshälfte noch einmal Programm.

3. Ein Hund aus dem Tierschutz braucht Wochen, wenn nicht Monate, um anzukommen, Vertrauen zu fassen und sich so zu zeigen, wie er ist. Je mehr Zeit du ihm widmest, desto schneller funktioniert es, desto besser wird eure Bindung und damit auch die Führigkeit. Je mehr du investierst, desto besser und schneller kannst du ihn insgesamt in deinen Alltag eingliedern.

Zusammenfassend: wenn du Glück hast, hast du eine anspruchslose Schnarchnase, die mitläuft. Wenn du Pech hast (und davon gehe ich bei einem Hund, der als Arbeitshund und damit auf Leistung gezüchtet wurde, fast aus) kommst du nach Hause und hast einen nicht ausgelasteten Hund, der voller Energie ist – also unkonzentriert (Ohren auf Durchzug) und gelangweilt (sucht sich seine Beschäftigung selbst). Ganz plastisch: du kommst müde nach Hause, der Hund hüpft wie ein Flummi, du willst nur kurz die Füße hochlegen und er räumt dir die Mülleimer aus, zieht dir die Bücher aus dem Regal, rennt mit deinen Schuhen weg und kommt auf dein „Hier“ nicht, sondern dreht voller Begeisterung mehrere Runden um den Wohnzimmertisch. Bei der anschließenden Gassirunde zieht wie ein Idiot und du stellst dir spätestens an diesem Punkt die Frage, warum du dir das angetan hast.

Auch wenn es vielleicht böse klingt, hängt die „Qualität“ eines Hundes von der „Qualität“ seines Halters ab. Ein Hund, der sich problemlos in deinen Alltag eingliedert, formt sich nicht von selbst. Deckst du seine Bedürfnisse ausreichend ab, kommt er deinen nicht in die Quere. Mit dem Plan, den du hast, geht diese Rechnung aus meiner Erfahrung aber nicht auf. Ich glaube zugegeben nicht, dass du Freude an dem Tier haben wirst, wenn du ihn unter diesen Umständen zu dir nimmst.

Oke jedem das seine .
Ich finde so eine Ansicht halt etwas einseitig, gibt einfach zuviele Grauzonen dazwischen .
Kinder die in den Kindergarten gehen oder zur Tagesmutter ist irgendwie was selbstverständliches, aber beim Hund ist es untragbar und es wird ein riesen Theater veranstaltet. Irgendwie befremdlich.

Stimmt, sorry da war ich etwas begriffstutzig :hug: . Keine Ahnung wie ich das so mißverstehen konnte .

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Wenn der Hund z.B. von anderen Bezugspersonen betreut wird (Familie, Partner..) was ist daran bitte auszusetzen?

Nichts, so lange es sich um eine zuverlässige Betreuung handelt.
Ich gehe aber eben naiverweise immer davon aus, dass ein Arbeitloser gerne arbeiten möchte und von einem Tag zum anderen als Betreuung ausfallen kann.