Er pinkelt nur in die Wohnung, wenn er alleine bleiben muss

  • Du schreibst, daß dein Hund erst seit deinem Umzug diese Problematik zeigt. Man hört das sehr oft, daß Hunde nach einem Wohnungswechsel Probleme mit dem alleine bleiben haben.
    Ich würde das Alleinbleiben nochmal ganz von vorne aufbauen, wie bei einem Welpen. Erstmal kurz alleine lassen, dann die Zeitabstände vergrößern. Radio anlassen, während man ausser Haus ist, hilft bei manchen Hunden auch.
    Nur Mut und nicht aufgeben. Über eine Abgabe des Hundes würde ich nicht nachdenken.

  • Es gibt Hunde, die so traumatisiert sind, dass sie NIEMALS ohne Stress allein bleiben können. Möglicherweise trifft das auf Sneakers auch zu. Leine werfen hat sein Vertrauen zu Dir sicher nicht gefördert...

    Wenn Dir Dein Hund wirklich am Herzen liegt solltest Du darüber nachdenken, ob Du ihm gerecht werden kannst, was auch bedeutet, ihn zunächst gar nicht allein zu lassen. Das heißt auch, eine Fremdbetreuung für die Zeit zu organisieren, während Du abwesend bist.

    Ansonsten rate ich Dir, für Sneakers evtl. ein neues Zuhause zu suchen, wo er behutsam seine Defizite aufarbeiten kann und nicht allein bleiben muß.

  • Zitat


    Ok , das ein Hund damit noch unsicherer wird wusste ich nicht .
    Der Chip sollte eigentlich dabei helfen seine Prostata weniger arbeiten zu lassen , diese war aufs 5 fache angeschwollen weil er einen enormen Trieb hat.

    Eine vergrößerte Prostata kann man sehr gut mit der klassischen Homöopathie behandeln.
    Dafür braucht man keinen Kastrations-Chip. Die fehlenden Hormone machen einen Rüden unsicher, das ist bekannt.

    Zitat


    Kann sein des du dies als ein Armutszeugnis siehst aber nehm den kleinen Rabauken ma für 3 Monate auf und zeige mir wie Souverän du ihm dann gegenüber noch bist . :D
    Wenn schon mehrere Hundetrainer an ihm verzweifeln und einfach aufgeben möchte ich sehen wie du das mit deiner Suveränität einfach drehst !

    Glaube mir, ich habe auch einen Rabauken, einen Terrier. Würde ich mit dem Hund hart umgehen, würde er sich mit den Zähnen wehren. Ich gehe mit ihm liebevoll, konsequent und souverän um. Darum respektiert er mich.

    Zitat

    Nur weil ich die Leine werfe bin ich nicht Souverän, liebevoll und er denkt ich wäre unberechenbar ? Verstehe ich nicht !! Erkläre mir das mal bitte.

    Ein Hund ist ein Rudeltier. Wenn Du weggehst, fühlt er sich alleine. Es ist üblich im Rudel, durch Heulen und Jaulen über weite Entfernung Verbindung mit dem Rudel aufzunehmen.
    Er macht also etwas - für ihn - völlig normales.

    Er freut sich, dass Du sein Heulen hörst und wiederkommst und Du knallst ihm die Leine vor die Füße. Wie soll er das verstehen?

  • Zitat

    Er freut sich, dass Du sein Heulen hörst und wiederkommst und Du knallst ihm die Leine vor die Füße. Wie soll er das verstehen?

    Das ist doch der "springende Punkt":

    Das Leine-Werfen verbindet der Hund mit deiner Rückkehr und nicht mit der Pinkelei in der Wohnung (unabhängig davon, dass der Hund es aus Verzweiflung macht).
    Eine Strafe kann nur im Augenblick des Fehlverhaltens von einem Hund verknüpft werden, niemals für Taten, die länger als eine Sekunde zurückliegen.
    Das jetzt nur als Erklärung, warum du unberechenbar ist, von Strafe halte ich generell nicht viel.

    LG Themis

  • Zitat


    Wenn ich des richtig verstanden habe kannst du Vicky nur ne halbe Stunde alleine lassen ?

    Es würde vermutlich auch länger gehen, aber ich festige wie gesagt jede Minute, die ich gewinne - ich kann mir den Luxus aber auch erlauen, weil ich zur Not auch eine 24h-Betreuung organisieren kann.

    Wenn ich aus dem Haus gehe, wartet meine Mutter schon vor der Tür und geht nach ein paar Minuten rein. Wenn ich am Wochenende mit Vicky über oder meine Mutter tagsüber, dann rufen wir in meiner Wohnung an und hören dann über´s Telefon, wie sie sich verhält. Bei 30 Minuten geht dann derjenige, der gerade mit ihr übt, wieder rein. Einen Tag später das Ganze mit 31 Minuten usw.

    Es kommt aber nicht unbedingt auf die Dauer an, sondern auf den Kasusu knaxus und der ist, dass Dein Hund versteht, dass Du immer wieder zurückkommst. Das scheint bei Sneaker noch nicht der Fall zu sein.

    Und den "Ruf nach dem Rudel", also das Jaulen und Bellen, hast Du mit dem Leinenwerfen lediglich unterdrückt. Das war der Fehler (wenn ich das mal so unverblümt sagen darf).

    Während des Trainings habe ich nun einen Rückschlag bekommen, nämlich heute. Ich habe am Wochenende nicht mit ihr geübt und prompt hat sie heute sofort wieder mit dem Gejaule angefangen.
    Wenn das passiert, machst Du einfach am nächsten Tag so weiter wie bisher. Sneaker wird dann den Ablauf schon kennen und Du musst nicht wieder Minute für Minute aufbauen.

    Vicky ist übrigens auch zu früh von der Mutter weg, die war nämlich schon verstorben, als man die Welpen mit wenigen Wochen fand.

    Was Dein Trainer vermutlich falsch gesehen hat: Die meisten Trainer erzählen Dir, wenn Dein Hund nicht alleine sein kann, dass er einen Kontrollverlust erleidet. Wenn ein Hund Dir in der Wohnung immer hinterher läuft, wird das schnell als kontrollieren angesehen.

    Dass das bei Sneaker und Vicky nicht der Fall ist, zeigt das Verhalten beim Alleinesein. Das Leine werfen hätte vermutlich tatsächlich helfen können, wenn Sneaker ein Kontrollfreak wäre, denn mit dem Werfen hättest Du das Kontrollverhalten unterbrochen / bestraft und das wäre dann auch (merh oder weniger) ok gewesen.

    Das komplette Training, was Du bisher - so wie ich es gelesen habe - angewandt hast, wäre bei einem Hund, der einen Kontrollverlust erleidet, gar nicht so verkehrt gewesen. Und in der Tat ist bei den meisten der Kontrollverlust auch das Problem. Bei unseren beiden jedoch sind es echt Verlustängste: Mama und Papa gehen weg - Hilfe, ich bin ganz allein!

    Vielleicht hilft ein bisschen hündisches Denken: Wenn eine Hundemutter (wir nehmen jetzt mal die spanische Straßenhündin, die geworfen hat), sich um das Essen kümmern oder einen Eindringling kümmern muss, dann macht sie folgendes:
    - Welpen in der Höhle (oder im Karton auf dem Schrottplatz etc.) Sicherheit bringen
    - Erde drüber scharren oder sonstwie abschotten oder unsichtbar für Gefahren machen
    - Abhauen
    - Fiept dann sofort eines der Welpen, taucht sie kurz nochmal im Blickfeld auf, brummt kurz (sie knurrt nicht, sie brummt) und haut wieder ab.
    Meistens reicht das und die Welpen gewöhnen sich dann recht schnell daran - werden aber natürlich auch immer nur sehr kurz alleine gelassen.

    Im Training würde das dann - jetzt mal vereinfacht - so ähnlich aussehen:
    1) Du weist Sneaker erstmal einen Platz zu = in die Höhle (Karton etc.) bringen
    2) Unsichtbare Linie ziehen zwischen dem sicheren Raum, in dem er sich aufhalten soll und dem Rest der Wohnung = Erde drüber scharren bzw. unsichtbar machen für Gefahren
    3) Wohnung verlassen = abhauen
    4) Hund jault / fiept / bellt = Hund ruft das Rudel
    5) Wieder in die Wohnung treten und so tun, als sei alles normal = brummen, um den Welpen zu beruhigen

    Es gilt ja nun für Dich, den Punkt 4) auszumerzen, damit der Hund gar nicht erst in die Stresssituation kommt, fiepen / jaulen / bellen zu müssen.
    Also musst Du Punkt 3 so oft wiederholen, dass es zu Punkt 4 überhaupt nicht kommt.

    Welche Möglichkeiten hast Du denn überhaupt, mit Sneaker zu üben? Muss er zwingend alleine sein oder hast Du die Möglichkeit, dir vielleicht eine Woche Urlaub zu nehmen oder bis er das Allein sein gelernt hat auf eine Betreuung zurückzugreifen?

    Wir können ja hier noch so viel von üben, üben, üben sprechen. Aber wenn es die Möglichkeit gar nicht gibt, dann müssten wir mal in eine andere Richtung überlegen.

    Grundsätzlich noch eine sehr wichtige Frage: Würde Sneaker etwas zu Essen annehmen, wenn Du ihn allein lässt? Hunde, die extrem gestresst sind, fressen nicht. Das wäre auch mal ein Anhaltspunkt, den "Grad" des Stresses zu messen, den Sneaker gerade hat.

  • Erstmal danke für deine informativen Beiträge !!

    Also derzeit mache ich ein Fernstudium und bin täglich Zuhause , zeit zum üben ist also genügend vorhanden, solange ich noch kein Praktikum mache .
    Nebenher gehe ich noch arbeiten aber dies ist durch Sneaker nur möglich wenn meine Freundin gerade nicht arbeiten ist .

    Stress zeigt sich bei ihm schon wenn ich den Schlüssel in die Hand nehme .
    Bin heute 2 Stunden mit Schlüssel durch die Wohnung , bin zwischenzeitlich ma für nen paar Sekunden raus (2-4), habe die Tür geschlossen , bin wieder rein , habe die Wohnungstür offen gelassen und wieder geschlossen, kurzzeitig auf die Couch gesetzt ...habe mich in bewegung gehalten , Sneaker ignoriert aber der Streß ließ bei ihm nicht nach . Erst als Tür zu und Schlüssel abgelegt war .
    Und fressen nimmt er in der Zeit gar nicht an . Man sieht ihm den Stress auch an , an Haltung und seinem Speichelverlust .

  • Du musst Geduld haben und dein heutiges Training jeden Tag, immer und immer wieder abspulen, und vor allem immer wieder variieren, mal Schuhe anziehen, ein anderes Mal die Jacke, oder auch mal beides, mal mit Schlüssel, mal ohne (weil du den in der Jackentasche gelassen hast ;-) ) usw.
    Momentan mag das alles nur wenige Sekunden aushaltbar sein für deinen Hund. Aber in ein paar Wochen kannst du evtl schon ne halbe Std. oder länger die Wohnung verlassen. Geduld ist aktuell das Wichtigste für dich. Das vielleicht geschädigte Vertrauen durch die andauernde Leinenwerferei muss ja auch erstmal aufgebaut werden.
    Solange du von zu Hause arbeitest/lernst, nutze das intensiv aus.
    Du möchtest es ja ändern und bist selbst lernwillig. Jetzt lernst du ne Menge Geduld und Ausdauer zu haben. ;-)

    Gesendet von meinem X10i mit Tapatalk 2

  • Zitat

    Erstmal danke für deine informativen Beiträge !!

    Also derzeit mache ich ein Fernstudium und bin täglich Zuhause , zeit zum üben ist also genügend vorhanden, solange ich noch kein Praktikum mache .
    Nebenher gehe ich noch arbeiten aber dies ist durch Sneaker nur möglich wenn meine Freundin gerade nicht arbeiten ist .

    Stress zeigt sich bei ihm schon wenn ich den Schlüssel in die Hand nehme .
    Bin heute 2 Stunden mit Schlüssel durch die Wohnung , bin zwischenzeitlich ma für nen paar Sekunden raus (2-4), habe die Tür geschlossen , bin wieder rein , habe die Wohnungstür offen gelassen und wieder geschlossen, kurzzeitig auf die Couch gesetzt ...habe mich in bewegung gehalten , Sneaker ignoriert aber der Streß ließ bei ihm nicht nach . Erst als Tür zu und Schlüssel abgelegt war .
    Und fressen nimmt er in der Zeit gar nicht an . Man sieht ihm den Stress auch an , an Haltung und seinem Speichelverlust .

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