Sind "second hand"-Hunde schwieriger als Welpen?

  • Es gibt ja nicht DEN Second-Hand Hund....


    Ich hatte drei "gebrauchte" Hunde und alle waren sie verschieden.
    Waren sie schwieriger als Welpen?
    Lenchen war etwas kritisch im Alltag auf Grund ihrer Vorgeschichte, Mark war ein vernachlässigter DSH Rüde der gern seine eigenen Regeln aufstellte und durchsetze.... ja die zwei waren problematischer als ein Welpe ohne Vorgeschichte


    Und dann gab es noch Naomi.
    Ein Traum von einem Hund, freundlich, in den Grundzügen erzogen.... problemlos. Ok sie hatte hohe Anforderungen an die Auslastung, aber ansonsten war dieser Hund Narrensicher.


    Es kommt bei der Frage also immer drauf an, welche Sorte Second Hand Hund ich bekomme. Ich kann einen bekommen bei dem die Vorbesitzer mir alle Arbeit abgenommen haben und der sich ohne weitere Arbeit in meinen Alltag eingliedert - ich kann auch einen bekommen, den die Vorbesitzer komplett verkorkst haben und bei dem ich erstmal Monate lang rumbasteln muss

  • Zitat

    Hm...aber nicht jeder secondhand-hund hat doch schlimme Probleme. wenn ich einen einigermaßen erzogenen erwachsenen hund von einigermaßen vernünftigen vorbesitzern übernehme macht der wahrscheinlich weniger Probleme als ein welpe.
    wir hatten bis jetzt nur Junghunde aus dem Tierheim. Einmal Leika als 6 Monate alte Hündin, die von ihren Erstbesitzern ins TH kam.
    Sie musste zwar noch alles lernen, hatte aber keinerlei Probleme durch ihre Vergangenheit und war zumindest schon stubenrein.


    Finja kam mit knapp 9 Monaten zu uns aus Rumänien, hatte noch nie Besitzer und kannte absolut nichts. aber auch sie war schon stubenrein und könnte von Anfang an alleine bleiben. Natürlich macht sie viele Probleme, die wir mit einem toll aufgezogenen Welpen vom Züchter wahrscheinlich nicht hätten.


    Aber ich finde man kann bei einem Welpen so viel falsch machen...bei einem erwachsenen Hund kann man vieles schon besser einschätzen.
    Und ich meine jetzt wirklich einen erwachsenen Hund (keinen Junghund wie bei uns) und natürlich nicht aus furchtbar schlechten Verhältnissen.


    Natürlich macht nicht jeder Second-Hand Hund Probleme. Wäre ja auch schlimm, wenn es so wäre.
    Aber ein Welpe macht auch keine, der macht nur mehr Arbeit. Das ist für mich aber kein Problem in dem Sinn.
    Ich persönlich empfinde es nur schwieriger einen erwachsenen Hund der “vorbelastet“ ist, auf meine Linie zu bringen, wie einen noch sehr jungen Hund. Oder anders ausgedrückt: ein junger Hund ist (noch) leichter zu beeinflussen, wie ein gefestigter erwachsener.

  • Zitat

    ein junger Hund ist (noch) leichter zu beeinflussen, wie ein gefestigter erwachsener.


    Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen! Aber ich denke, da widerspricht auch niemand.



    Was noch ein wichtiger Aspekt ist: Die eigene Erfahrung.


    Wenn mich vor 2009 jemand gefragt hätte, hätte ich gesagt: Welpen sind einfach. Meinen ersten Hund hab ich mit 10 gekommen, ein 8 Wochen alter Foxterrier. DIeser Hund war einfach, als Welpe, Junghund und Erwachsen. Ein Truaum.


    2009 ist dann Linus zu meinen Eltern gezogen. 12 Wochen alt. Die ersten 8 Wochen war ich Zuhause. Danach hätte ich gesagt: Niie wieder ein Welpe! Er war schlimm, anstrengend, einfach furchtbar. Mittlerweile hat er sich gut gemacht :)


    Dann waren mein Freund und ich im TH als Gassigänger. Alle Hunde hatten irgendwelchen Macken, doch dann saß da einer, der war super! Freundlich zu Menschen, uninteressiert an Wild, verträglich mit anderen Hund. Ein Traum. Bis er bei uns einzog :hust: Vor einem 3/4-Jahr hätte ich gesagt: Niemals wieder ein TH-Hund.


    Heute? Heute würde ich es von den Faktoren abhängig machen. Man muss zwischen einem gut gezogenen Welpen und einem "Bauernhof-Welpen" unterscheiden. Auch die TH-Hunde müssen nicht alle kompliziert sein, allerdings kenne ich persönlich keinen OHNE Macke.

  • Es gibt im TS schon Anfängerhunde. Das sind meist die, die gut gelebt haben und aus familiären Gründen abgegeben werden. Muss natürlich nicht so sein.


    Ich glaube schon, dass die beisten Second Hand Hunde schwieriger(anspruchsvoller) als gute Hunde (Welpen) vom Züchter sind. Ich hatte beides und dabei noch nie einen richtigen "Problemhund" übernommen. Könnte ich auch gar nicht.


    Deswegen mag ich diese Nötigung "Don't buy but adopt" nicht.

  • Kommt ja auch immer drauf an, was für einen selber ein Problem darstellt.


    Ich fand einen 14 Monate alten Hund der noch gar nichts kannte ausser Haus und Garten am A... der
    Welt schwierig. So mal Hund dachte er kommt gut ohne Menschen klar und es lohnt sich eh nicht sich
    mit Menschen abzugeben.
    Für Leute die einen Hund nur so nebenbei mitlaufen haben wollen und eh nicht viel von dem Hund wollen
    wäre das vermutlich kein großes Problem gewesen.

  • Ich hab ja nur den Vergleich Second-Hand-Hund mit ner Horde an Baustellen vs. Rassehundwelpen vom seriösen Züchter mit guter Aufzucht, Prägung und Sozialisierung.


    Und natürlich hat man auch mit so einem Welpen Probleme, aber da ich einfach weiß, wie kompliziert ein Hund sein kann fand ich das immer sehr einfach. Klar, es war nervig, weil er sich null meldete, aber letztendlich war das kein Erziehungsproblem, ebensowenig wie das Zerstören von Sachen oder das Alleine-bleiben lernen.
    Da war ich allerdings sehr durch Lucky verwöhnt, der hat nie was kaputt gemacht, keine Schuhe angefressen, kein Essen von der Anrichte geklaut, kein Katzenklo geplündert und keine Schokolade gefressen.
    Auch verträgt er alles, da ist der Welpe viel empfindlicher gewesen.


    Man kann auch mit nem Second-Hand-Hund richtig Glück haben, aber es kann auch blöde laufen, aber ich glaube mit nem Second-Hand-Jagdhund würde ich besser zurande kommen als mit nem Firsthand-Schäferhund...

  • Zitat

    Ich hab ja nur den Vergleich Second-Hand-Hund mit ner Horde an Baustellen vs. Rassehundwelpen vom seriösen Züchter mit guter Aufzucht, Prägung und Sozialisierung.


    Und natürlich hat man auch mit so einem Welpen Probleme, aber da ich einfach weiß, wie kompliziert ein Hund sein kann fand ich das immer sehr einfach. Klar, es war nervig, weil er sich null meldete, aber letztendlich war das kein Erziehungsproblem, ebensowenig wie das Zerstören von Sachen oder das Alleine-bleiben lernen.
    Da war ich allerdings sehr durch Lucky verwöhnt, der hat nie was kaputt gemacht, keine Schuhe angefressen, kein Essen von der Anrichte geklaut, kein Katzenklo geplündert und keine Schokolade gefressen.
    Auch verträgt er alles, da ist der Welpe viel empfindlicher gewesen.


    Man kann auch mit nem Second-Hand-Hund richtig Glück haben, aber es kann auch blöde laufen, aber ich glaube mit nem Second-Hand-Jagdhund würde ich besser zurande kommen als mit nem Firsthand-Schäferhund...


    :gut:

  • Naja...wenn ich meinen jagenden Hund angucke, dann denke ich schon, dass wir es hätten einfacher haben können, wenn der nie Jagderfolg gehabt hätte. Wenn man von Anfang an dran gearbeitet hätte. Wenn an von Anfang an mehr Wert auf Ruhe gelegt haette.


    Jedoch sind die o.g. Sachen wohl nie wirklich der Grund gewesen weshalb er Wanderpokal war. Das war eher ein mystisches "Der Hund ist sehr problematisch. Achja, und er beisst"


    Nach nem halben Jahr mit ihm muss ich sagen dass ich diesbezueglich nie eine brenzlige Situation mit ihm hatte (und ich führe kein Einsiedlerdasein). Er beschwert sich gern lautstark über alles und jeden, er hibbelt rum und er klaut. Aber wie man sieht, sind das nicht die Probleme die andere wohl scheinbar mit ihm hatten.
    Kommt ja im Endeffekt auch drauf an, wie man selber so drauf ist. Ich bin da beim klauen und beschweren nicht immer so auf Abruf wie andere es waeren. Weshalb es hier und da halt ein Thema ist. Dafür ist er hier ein wahrer Menschenfreund.

  • Also wir haben ja auch ein "Gebrauchtexemplar". Trennungshund, aus einem innerdeutschen Tierheim.


    Aik ist ohne jegliche Übertreibung das beste Exemplar Hund, daß man sich vorstellen kann. Kurze unvollständige Aufzählung:
    1. Problemloser Umgang mit Erwachsenen und Kindern jeden Alters
    2. Keine Aversion gegen Geräusche, Lichtirrationen o.ä. (ok, natürlich auch der Rasse geschuldet)
    3. Lernwillig und fähig zur raschen Umsetzung (machen jetzt die BH)
    4. Kam mit einem gut sitzenden Basispaket an konditionierten Kommandos ;-)
    5. Respektiert Grenzen (ging z.B. von vornherein nie in die Küche - das hat er von selbst nicht gemacht, da haben wir nie etwas gemacht oder gesagt, wobei ich das schon befremdlich finde und wer weiß, wie ihm das beigebracht wurde)
    6. Sozial umgänglich mit anderen Hunden, aber eher "Einzelgänger" (="Hallo", schnüffeln, weitergehen)
    7. Kann auch über längeren Zeitraum notfalls alleine bleiben
    8. Kein Interesse an nicht freigegebenen Dinge (hier stehen noch Naschkram Tüten vom Karneval, die hat er noch nie angerührt, ich hab mal Hundeleckerlis im Flur offen liegen lassen - am nächsten Morgen immer noch unangetastet da gewesen)
    9. Jagdtrieb, ja klar (ist halt ein Jagdhund!), aber haben wir trainiert und die Impulse sind jetzt super kontrollierbar und wir "jagen gemeinsam" ;-)


    Dies schreibe ich nicht, um meinen Hund so hochzujubeln (na gut, Stolz bin ich doch auf ihn ;-) ), sondern um zu zeigen, daß TS Hunde nicht nur deshalb im Tierheim landen, weil sie eine Macke haben. Aik kam dorthin, weil seine Besitzer sich getrennt hatten und sein Ex-Herrchen beruflich als Kraftfahrer dem Hund nicht gerecht werden konnte, und sein Ex-Frauchen anscheinend kein Interesse mehr am Hund hatte. So können halt TS-Geschichten auch sein, ganz ohne "schwere Verhältnisse", Schläge und dunkle Kammern...

  • Natürlich kann man auch einen "Scheidungswaisen" bekommen, der toll aufgezogen wurde, gut erzogen wurde und mit dem man keine Probleme hat.


    Aber, wer weiß das schon im Vorfeld. Es sei denn der Hund geht nicht den Weg über ein Tierheim, sondern wird z. B. innerhalb eines RZV vermittelt.


    Ich habe leider die Feststellung gemacht, das viele Tierheime viel zu wenig über die zu vermittelnden Hunde wissen.
    Das manchmal böse Erwachen kommt dann beim neuen Halter.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

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