Hunde gezielt verhaltensauffällig züchten?
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Nightstalcer -
3. März 2014 um 14:53
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Hi,
ich kenne mehr als 3 Border Collies
Mag daran liegen, dass ich zwei selber habe.
Ich kenne enorm viele Border Collies, die verhaltensauffällig sind. Im Sinne von echten Zwangsstörungen.
Schatten jagen, Sand ins Maul nehmen und hochschmeissen und danach fangen, Wassertropfen jagen und zerbeissen. Um nur einiges zu nennen.Ich kenne auch Border Collies, einer war in der gleichen Rettungshundestaffel wie ich mit meinem Border, die in kompletter Anfängerhand, komplett normal sind.
Aber es gibt eben sehr viele mit Macken. Was man da sebst als Macke sieht ist ja wieder was anderes.Ein Border Collie- Agilitiy Sportler mir 4 Bordern und auch als züchte unterwegs findet es eben normal, wie seine Hunde sind. Man kann halt mit Bordern nicht spazieren gehen...bleibt man halt auf dem Hundeplatz. Hat ein grosses Grundstück, da bespassen sie sich im Rudel und alles ist schick.
Der Sand hochschmeiss Border ist aus sehr bekannter Hütelinie, lebt beim Schäfer und als ich das Verhalten merkte, kamen wir grade vom Umtreiben einer 500 Kopf starken Schafherde zurück und machten einen kleinen Spaziergang.
Selbstverständlich und ein Glück gibt es auch vollkommen NORMALE Border Collies.

Der Border Collie ist auch kein Hund, der einen BESONDEREN Menschen braucht! man muss gar nicht übermässig was drauf haben...es reicht vollkommen, wenn man Herz und Verstand am rechten Fleck hat und VIEH auf der Weide

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Hallo,
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Zitat
Du meinst jetzt wohl meinen Beitrag.
Es war nicht auf Lucky bezogen, ich habe nur meine Gedanken dazu getipselt...
Nö ich meinte damit Nighstalcers Beitrag über ihren Lucky.
Und da liegt eben der Unterschied darin, dass die Verhaltensweisen die ihr Hund zeigt beim Gebrauchshund nicht isoliert gefördert werden, sondern immer das Gesamtpaket.Eine Verhaltensweise isoliert kann katastrophal sein, eingebettet in das Gesamtpaket aus Leistung und Wesen, ist sie aber meist gewünscht und unproblematisch.
Es sehe nichts problematisches daran, wenn Hund ideal auf seinen Job zugeschnitten ist und für anderes nicht taugt. Problem ist dann wie immer das andere Ende der Leine, das eben nicht überlegt, ob es dem Hund diesen Job bieten kann.
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Hallo,
um mal vom BC weg zu kommen. Unserer ist übrigens von einem Züchter den wir bewusst ausgesucht haben.
Hier lebt noch eine 4,5 Monate alter DSH. Habe lange geschaut nach Züchtern und viele DSH-Menschen gefragt. Ich denke das waren so an die 5 Jahre. Zwischendurch war ich sehr unsicher ob diese Rasse passt.
Schnell wusste ich dann aber das es ein Hund aus alter DDR-Linie werden soll und habe mich in dieser Richtung schlau gemacht. Gar nicht einfach, aber mit Geduld geht alles. Im Verein hat man mir anders geraten. Die waren fast entsetzt.
Was ich wollte: einen coolen Familienhund und Sport geeignet, nicht durchgeknallt, kein Kläffer, keine erhöhte Beuteagressivität, hohe Reizschwelle, viel Gelassenheit, wachsam und flink auf den Füssen. Vorfahren sollten alle HD/ED frei sein und einen geraden Rücken haben. So wie diese Rasse einmal war, vor langer zeit. Ach ja, es sollte ein Rüde werden, schwarz.
Nun ist sie seit Weihnachten da, die coole Socke. Ein Mädel in ganz dunkel grau.
Was die im Verein sagen?: Ist die reinrassig? Sieht schon anders aus als unsere Hunde.
Es läuft wie es soll und ich bin voll und ganz zufrieden.
Ich bin froh das es noch vernünftige Züchter gibt, die auch super beraten und habe gerne etwas mehr ausgegeben.
Ich bin zuversichtlich und sporttechnisch werden wir das Richtige finden. Die Auswahl ist ja groß.LG Terrortöle
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Genau! Es geht doch gar nicht um "Border Collies sind alle bekloppt", oder?
Ich dachte es geht darum, daß Arbeitshunde gezielt verhaltensauffällig gezüchtet werden und ob das gut oder schlecht ist und ob sie dadurch zum Werkzeug degradiert werden.Wenn verhaltensauffällig bedeutet, daß bestimmte Eigenschaften verstärkt sind, dann sind die Arbeitshunde wohl verhaltensauffällig.
Werden sie zum Werkzeug degradiert? Kann sein. Ist das schlecht? Für den einzelnen Hund vielleicht, für die Rasse vermutlich nicht. Weil das nicht funktionierende Werkzeuge kaum in der Zucht landet.
Ich glaube, daß es heute nicht anders ist als früher - vom Ziel bzw. der Intention her. Vielleicht kann es heute zu stärkeren Übertreibungen kommen, weil man dank Internet besseren Zugang zu Zuchtpartnern hat (Videos von Arbeitern aber auch einfach Termine von Wettkämpfen, offenerer Grenzverkehr etc. pp.)
Allerdings glaube ich auch nicht, daß bei körperlich verhunzten Rassen jemand das absichtlich so wollte. "Irish Wolfhounds sind sooooo toll! Komm lass uns die so züchten, daß sie nur höchstens 7 Jahre alt werden!"
Züchter lieben doch ihre Rasse. Wegen der besonderen Eigenschaften. Und trotzdem darf man die nicht übertreiben und muß das Ganze sehen. Bei Arbeitsrassen in ihrem Arbeitsumfeld.
Ideal auf den Job zugeschnitten - an anderer Stelle evtl. (aber nicht zwingend) unbrauchbar.Aber bitte nicht im Lauf der Zeit zuuuuu übertrieben - und dann eben nicht mehr tauglich. Weil der Züchter gar nicht wirklich auf die Jagd geht und es ihn beim Dummytraining nicht stört, daß der Hund dauerhaft viel zu sehr unter Strom steht und daheim nie abschalten kann. Bzw. der Züchter das für totalen Apportierwillen hält oder so was......(Ausgedachtes Beispiel - habe ich keine Ahnung von)
Die Gefahr sehe ich beim "Hobbyarbeiten" bzw, der Zucht, die sich damit "überprüft". Da muß ich auch gar kein Beispiel für kennen, um diese Sorge zu haben. -
ZitatAlles anzeigen
Meiner Meinung nach muß man in der Zucht immer darauf achten, daß "gewollte" Eigenschaften nicht übertrieben werden.
Das gilt für körperliche und geistige Eigenschaften.
Und ich sehe da eine Gefahr sowohl für BC als auch für z.B. Malinois, Herder und Co.
Übertriebene, unausgewogene geistige Eigenschaften können genauso Qualzucht sein wie körperliche Übertreibungen.
Die von Helfstyna erwähnte Wesensfestigkeit und die Nerven sind wichtig und dürfen keinsfalls untergehen.
Darauf muß man als Welpenkäufer auch besonders achten. Auch (oder gerade wenn) man die Rasse / Verpaarung nicht primär wegen guter Nerven ausgesucht hat sondern wegen überragender Arbeitsfähigkeit.Ob ein Verhalten akzeptabel, erwünscht oder problematisch ist, hat natürlich vor allem mit der Umwelt zu tun, in der es gezeigt wird. Horses for courses - der richtige Hund an den richtigen Platz.
Der jagende Hund ist in Jägerhand nicht verhaltensauffällig. Genausowenig wie der fixierende, Bewegungen kontrollierende BC an den Schafen.Da liegt es auch in der Verantwortung der Züchter sowohl auf die Begabung für den Job als auch auf Wesen und Nerven zu selektieren und Rassen mit Inselbegabungen oder "Verhaltensübertreibungen" nur in entsprechende Hände zu geben. Und in der Verantwortung der Käufer liegt es, auf solche Hunde schweren Herzens zu verzichten, wenn man eben nicht der richtige "course" für's "horse" ist.
Züchtende Hobbyschafhalter - die um fehlende Alltagstauglichkeit drumrummanagen können - da sehe ich mögliches Potential für zu starke Übertreibungen. Ist eher ein vages Gefühl .....
Ich finde diesen Beitrag sehr gut.
Man darf ja nicht vergessen, dass sowohl BC als auch alle anderen Gebrauchshunderassen, genau auf die Eigenschaften gezüchtet wurden die sie für ihre Arbeit benötigen. Was für den Schäfer wünschenswert ist, bringt den Otto-normal-HH zum verzweifeln. Dummerweise werden viele von diese Arbeitsrassen irgendwann als will-ich-auch-haben-Hunde entdeckt und (versucht) familientauglich gezüchtet. Aber die Anlagen bleiben doch weitestgehend bestehen und die Probleme beginnen immer dann, wenn der Hund, der völlig normal ist, mit der eigenen Vorstellung nicht mehr konform geht. Dann wird trainiert (leider oft nach Schema Hundeschule F) und meiner Meinung nach versucht den Hund in eine Schablone zu pressen, die ihm nicht passt. Da muss man ja verhaltensauffällig werden.
Ich fände es gut wenn die Abgabe diverser Gebrauchshunderassen nicht mehr Hinz und Kunz zugänglich wäre und diese Tiere nur noch an Leute mit entsprechendem Background abgegeben werden. Natürlich gibt es auch BC die völlig unproblematisch als Familienhund sind, meine Freundin hat so ein Exemplar, aber ich glaube, das ist die traurige Minderheit. -
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Hm rein optisch sieht mein DDRler nicht anders aus, als die West Leistungshunde bei uns am Platz.
Charakterlich gibt es aber massive Unterschiede, da sind die LZ Hunde im vergleich zu meinem Ossi deutlich besser aufgestellt.Der DDR DSH ist auch mehr Mythos in diesen Tagen als noch Realität. Der Unterschied zur Westleistung ist nicht mehr wirklich groß
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Zitat
Charakterlich gibt es aber massive Unterschiede, da sind die LZ Hunde im vergleich zu meinem Ossi deutlich besser aufgestellt.Inwiefern? Und gibt es da immer noch keine Durchmischung zwischen Ost- und West?
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Ich denke Extreme sind nie so wirklich gut.
Es kommt wohl immer drauf an, was man von seinem Hund erwartet.
Viele würden nie einen Labrador aus Showlinie-Linie holen, die sind nicht wesensfest und werden alle verhaltensauffällig, um mal die "andere" Richtung darzustellen.
Ich kann nur für die wenigen sprechen, die ich kenne (so viele sind das noch nicht). Das sind alles normale Hunde, ohne größere Probleme. Allerdings auch alle aus eher gemäßigten Showzuchten.
Die Labrador Retriever, die ich als verhaltensauffällig bezeichnen würde, kommen aus mehr oder weniger zweifelhaften "Quellen".Die Border, die ich im realen Leben kennengelernt habe, sind auch völlig normale Hunde. Ich weiß, dass da Arbeit drin steckt und sich die Besitzerinnen viel Mühe geben, insgesamt machen die Border, aber weder bedeutend mehr, noch weniger Probleme als andere Hunde die ich kennengelernt habe.
Von den auffälligen Bordern lese ich nur hier im Forum. Kennengelernt hab ich noch keinen. (Natürlich kenne ich auch hier nicht die Masse und haben wollte ich auch eher keine, obwohl die die ich kenne toll sind)Trotzdem ist ein Border sicher kein Hund für jeden. Ebenso wenig wie ein Schäferhund oder ein Spaniel oder...
Ich hatte noch keinen Hund der wirklich auffällig war, vielleicht (wahrscheinlich) hab ich da auch etwas naive Vorstellungen von. -
Türlich wird da in der Zwischenzeit ordentlich gemischt und auch wenn gern noch mit 100% Ostlinie etc geworben wird, meist ist es wirklich nur noch ein Werbeslogan.
Ekko ist ein sehr stressanfälliger Hund, niedrige Reizschwelle, schlechte Konzentration, neigt bei Stress zum Vokalisieren und Nach vorne gehen. Ich habe gezielt nach Ostblut gesucht, weil es immer hieß, so etwas gibt es dort in der Zucht nicht, die sind wesenfest, blabla, charaterstark, blabla, gesund blabla.... unterm Strich ist der Deutsche Schäferhund aus DDR Linien auch nur ein Deutscher Schäferhund.
Wenn der Züchter nicht darauf achtet, hat man alle Probleme die auch in der West Leistungszucht auftreten können, die Ostbluthunde bringen da einen Vorteil.Ich habe damals nicht in der LZ gekauft, weil ihnen eben all das nachgesagt wurde, was ich nicht haben wollte, kläffen, zu beutegeil, zu hohe Aggression, stressanfällig....
Tja jetzt habe ich das volle Paket an "wollte ich nicht" und die LZ Hunde die hier rum laufen, zeigen genau das, was ich mir gewünscht hätte, Gelassenheit bei guten Arbeitseigenschaften und einem problemlosen Alltag.So kann's gehen, wenn man auf die gängigen Klischees hört und sich nicht genauer mit der Materie auseinandersetzt. Ich hab meine Lektion in den letzten 5 Jahren auf jeden Fall gelernt

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Zitat
Problem ist dann wie immer das andere Ende der Leine
Der Satz trifft es leider meistens...kommt aber auch immer drauf an was ich da an der Leine hab.
Hunde gezielt verhaltensauffällig züchten?
Denke die meisten werden einfach dazu "gemacht" und kommen nicht gestört auf die Welt.Ich seh die ganze Geschichte so:
Wenn einer meiner Hunde verhaltensauffällig wird/ist muss ich kucken was da nicht passt und mir entsprechend was dazu überlegen bzw. mein eigenes Verhalten hinterfragen und an der Auslastung arbeiten. Im Gesamtpaket sozusagen.
Klingt einfach...isses aber nichtKlar haben gewisse Rassen gewisse Eigenschaften...aber wie gesagt ich denke die wenigsten kommen wirklich gestört auf die Welt. Da läuft eher in der Entwicklung und der Haltung was verkehrt.
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