Hilfe, Jagtrieb! Hund gestern 1 Std.im Wald gesucht....

  • Willkommen im Club der Jagdhundbesitzer. :3
    Zuerst einmal sichern - also Schleppleine dran.
    Und dann würde ich mich über ein Antijagdtraining informieren. Hier im Forum gibts ja ganz viele Threads dazu.
    UND ich würde ab sofort nicht mehr in Begleitung spazieren gehen, sondern Augen und Ohren immer aufden Hund gerichtet. Beobachte mal genauer, wann d´sie nicht mehr abrufbar ist. Wenn sie eine Spur hat, oder bei Wildsichtung? Ich würde sie mal ganz genau beobachten, damit du ein Gefühl dafür bekommst, was wichtig ist und was nicht. Und dann eben, wie gesagt, das Training beginnen.

  • Mir stösst das Wort: ANTIJAGDTRAINING sauer auf.


    Man kauft sich einen Jagdhund.
    Dann tud dieser wozu er gezüchtet wurde.
    Dann beginnt das Anti-Training.


    Nur mal so

  • Ich finde das Wort "Jagdersatz-Training" am Treffensten. Den Jagdtrieb kann man nicht abstellen oder blockieren. Aber man kann mit ihm arbeiten, ihn umlenken und kontrollierbar machen. ;)

  • Guten Morgen,


    ja wie ihr euch da gefühlt habt kann ich sehr gut nachvollziehen. Am letzten Wochenende ist der Hund einer Freundin jagen gewesen. Allerdings hatten wir nicht so viel Glück den Hund nach ner Studne wieder zu finden. Der Hund war 20 Stunden weg. Ganz ehrlich dieses Gefühl wünsche ich keinem.


    Ich selbst habe auch eine kleine Jagdsau, und wir trainieren auch fleißig. Allerdings muss ich sagen, nach der Aktion vom Wochenende wird bei mir das Schleppleinentraining anders aufgebaut. Bei dem Hund meiner Freundin war nämlich das Problem das die Leine geschleppt hat und der Hund inkl. 15m Schleppe verschwunden war. Bei mir gibt es entweder nur noch Schlepplein und ich halte fest oder offline.


    Das Buch von Pia Gröning finde ich auch gut. Pia Gröning gibt auch AJT Seminare genau so wie Anja Fiedler. Vielleicht ist da ja was passendes für euch bei?


    Viel Glück beim Training

  • Zitat

    Ich finde das Wort "Jagdersatz-Training" am Treffensten. Den Jagdtrieb kann man nicht abstellen oder blockieren. Aber man kann mit ihm arbeiten, ihn umlenken und kontrollierbar machen. ;)


    Danke! Genau das wollte ich jetzt auch schreiben :gut: :gut: .


    Ich habe auch einen kleinen Jack-Russell der erwachsen zu mir kam, und anfangs ein paar Mal abgezischt ist bei Wildsichtung. So richtig schön mit Spurlaut (die klang wie eine Sirene :ops: ). Zwar blieb sie nicht dran und gab nach wenigen Metern auf, aber sie kam vollgepumpt mit Adrenlin zu mir zurück. Die darauf folgenden Wochen waren sehr mühsam, da sie nur am Spuren suchen waren.


    Ein Jahr später und man könnte meinen der Hund hat keinerlei Jagdinstinkt abgekriegt. Die reagiert überhaupt nicht mehr bei Wildsichtung, und wenn doch ist sie abrufbar.


    Direktes Anti-Jagd-Training habe ich nie gemacht.
    Aber ich habe konsequent an unserer Bindung und der Erziehung (insbesondere der Rückruf) gearbeitet. Wir liefen viel mit Dummy draußen rum und haben uns gemeinsam damit beschäftigt, und ein paar Spielchen draußen gespielt.
    Das hat zum einen dazu geführt das der Hund stets meine volle Aufmerksamkeit hatte, und ich im Gegenzug ihre. Dann haben wir Fußarbeit geübt, Rückruf und anderes Basissachen, und auch ein bisschen Waldagi ;) .
    Ich habe nun das Glück dass mein Hund mit einem rasseuntypischen "Will to please" ausgestattet ist, der manch einen Aussi erblassen lässt, sodass sie es mir extrem einfach gemacht hat.


    Außerdem darf euer Hund NIE wieder einen Jagderfolg haben, also konsequent mit der Schlepp sichern. Und gleichzeitig beschäftigt euch mit dem Hund. Arbeitet mit ihr, sodass sie gar nicht erst so "abtrünnig" draußen wird.

  • Ich hol mal etwas aus. =)


    Ich habe vor vielen Jahren einen damals 9 jährigen AIredale Rüden Henry übernommen, der bis dato nicht bereit war außerhalb des Hauses den Menschen zu beachten und hat gejagt wie Hulle. Daher immer Leinenzwang. Wurde "einmal im Monat am Sonntag" die Leine abgemacht, war er Stundenlang weg und hatte fast immer Jagderfolg :verzweifelt: Dann war der Frust groß und was war wieder lange Leinenpflicht. Logisch dass er die Biege machte, wenn er die Chance dazu bekam.
    Dazu noch Agressivität gegen Artgenossen und Co, aber das tut hier nix zur Sache.


    So habe ich ihn bekommen und rumgedocktert. Ich habe viel gelesen und ausprobiert. Wir sind zusammen gewachsen. Letzten Endes konnte er frei laufen, allerdings immer mit wachem Auge auf ihn.


    Als er 11 war, zog mein Welpe Harvey ein, auch Airedale Rüde. Er hat von klein auf gelernt, dass weder Schmetterlinge, noch Mäuse oder Rehe gejagt werden. Ende. Dafür eben von klein auf dosierte Ersatzjagd( STöbern, Fährten, Dummy, ZOS) mit mir zusammen. Immer erst auf Freigabe, immer zusammen.
    Paralell dazu auch körperlich auslasten( Radfahren), um die 10 km am Tag( natürlich erst seit er ausgewachsen war und langsam aufgebaut).


    Paralell dazu den absoluten Abbruchpfiff mit der Pfeiffe aufgebaut. Über langsam steigerung der Reizlage und entdprechende Abstufung der Belohnung. Wenn er einen sehr guten Stop hingelegt hat, durfte er richtig aufdrehen und seine Ersatzbeute hetzen.


    Er ist absolut wildsicher, ich gehe mit ihm nachts durch Wälder und über Felder, Rehe, Kaninchen ect. sind überall hier bei uns. Ich kann dabei Musik hören und vor mich hin träumen.


    in unserem Garten lebt allerhand Wildgetier, Mäuse, Enten, ect.





    Bei einem Terrier würde ich immer versuchen ihn auf Beute scharf zu machen. Wenn er das unbedingt will, kann man ihn so richtig im Trieb hoch ziehen und auf sich konzentrieren. Dann langsam die Reizlage der Ablenkung steigern.

  • @ Morrigan


    genauso ist es bei uns auch gelaufen. Meinen Terrier hab ich ja nun schon erwachsen bekommen und mit einer sehr guten Grunderziehung. Bei der ersten Rehsichtung (5m, im Sprung über den Weg) gab es einen kurzen Urschrei von mir (ich kann dann leider nicht freundlich rufen und die Pfeife war noch nicht konditioniert) er blieb stehen (meine Flat-Coated Hündin auch), ich rief freundlich, beide kamen an und als Belohnung durften sie einmal Bällchen hetzen.
    Hätte ich meine Hündin nicht auch so wie du deinen Welpen aufgebaut wäre sie vermutlich weg gewesen.
    Sie durfte nichts was sich bewegt jagen, wir haben z.B. Reizangeltraining gemacht und zwar so: Hund abgelegt neben mir, mit der Reizangel gewedelt (anfangs gesichert). Irgendwann durfte sie dann mit mir zusammen das Spielzeug packen und erlegen, und dann nach einigen Monaten auch hinter dem Spielzeug hersetzen und musste sich aber von mir abrufen lassen. Auch hier war sie anfangs gesichert an der Schleppleine. Zusätzlich Mantrailing und Dummyarbeit. Die Dummyarbeit fördert extrem die Impulskontrolle. Den Superpfiff hab ich erst so mit anderthalb aufgebaut und auch erst ab dann mit fliegendem Spielzeug bestätigt.


    Bei einem Jagdhund ist viel Konsequenz gefragt in der Erziehung. Du hast in deinen Posts geschrieben dass sie meistens hört, genauso hast du geschrieben dass ein Ausriss mal passieren kann, aber nicht einreißen soll. Das klingt für mich ein bisschen danach, dass dir die 1 Stunde zu viel war, aber wenn sie mal ein paar Sätze hinterher macht oder kurz weg ist scheint es nicht so das Problem zu sein.
    Du musst dir aber klar darüber werden, dass auch 30 Sekunden hetzen das Highlight des Tages für den Hund sind. Spätestens nach der Sache mit dem Vogel hättet ihr euch Gedanken darüber machen müssen. Immerhin tust du das jetzt, ich möchte nur dass du dir bewusst wirst, dass nichtmals der kleinste Ausflug gestattet ist.

  • Zitat

    Bei einem Jagdhund ist viel Konsequenz gefragt in der Erziehung. Du hast in deinen Posts geschrieben dass sie meistens hört, genauso hast du geschrieben dass ein Ausriss mal passieren kann, aber nicht einreißen soll. Das klingt für mich ein bisschen danach, dass dir die 1 Stunde zu viel war, aber wenn sie mal ein paar Sätze hinterher macht oder kurz weg ist scheint es nicht so das Problem zu sein.
    Du musst dir aber klar darüber werden, dass auch 30 Sekunden hetzen das Highlight des Tages für den Hund sind. Spätestens nach der Sache mit dem Vogel hättet ihr euch Gedanken darüber machen müssen. Immerhin tust du das jetzt, ich möchte nur dass du dir bewusst wirst, dass nichtmals der kleinste Ausflug gestattet ist.



    :gut:

  • Ich versteh die ganze Aufregung nicht. Da ist ein Jacky, der tut, wofuer er geboren ist und die Welt schreit nach wasweissich.
    Ein Jacky ist ein Terrier und terra bedeutet Erde. Sie arbeiten unter der Erde an Dachs und Fuchs, allein und muessen ihre Endscheidungen selbststaendig treffen, da es da auch um ihr Leben geht. Da sie nicht so sehr auf den Fuehrer schauen, wie zB Huetehunde, schreit die Welt, Terrier sind stur, schwer erziehbar........
    NEIN sind sie nicht, sie sind eigenstaendig. Der Fuehrer eines Terriers muyss halt Wege finden, die fuer ihn Und seinen Hund gehbar sind. Eigentlich kann ich nur sagen, ist der Hund zu stark, bist du zu schwach. Bedeutet, das ein Terrrier sich von einem guten Fuehrer sehr leicht fuehren laesst.....
    Das ein Terrier ab und an wild hinterher rennt, passiert, besonders wenn der Fuehrer nicht vorrausschauend ist.
    Bedeutet, der Mensch muss vor dem Hund sehen, das da Wild ist oder was immer.
    Und wenn der Hund dann doch mal abzischt, dann warte halt an der Stelle 80 % der Hunde sind nach kurzer Zeit wieder da...........und nun bitte nicht den Hund anschreien............im Gegenteil, Party ist angesagt, da Wuffelchen dich ja wieder gefunden hat.
    So, falls Mensch in einem "Rudel" unterwegs ist und nicht so sehr auf Hund achten kann, muss Hund eben an die Leine. Ansonsten, lern deinen Hund zu lesen, sei vorraus schauend und vertrau deine Hund

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