Die heiligen Eier - Partner & sein Rüde

  • Hallo liebes Forum :smile:

    Ich habe nun seit vier Monaten einen neuen Partner und bin mit ihm wirklich sehr glücklich. :gut: Er hat ebenfalls einen Hund, einen 3,5 jährigen Goldie, der eigentlich gut erzogen und umgänglich ist. Jetzt kommt es das große Aber: Es ist unkastriert und entsprechend gelanden. Er springt wirklich alles an, Menschen, Möbel, Straßenlaternen, Hunde - egal ob männlich, weichlich, läufig oder nicht. Sobald ich diesen Hund sehe, hängt er entweder an meinem Oberschenkel (die inzwischen gründ und blau sind) oder an meinen Hunden. Dabei ist es egal ob wir uns draussen, bei ihm, bei mir oder auf der Hundewiese treffen. Wenn wir beim Spaziergang an einer läufigen Hünding vorbei laufen, ist es völlig aus. Erstens zieht er dann wie eine Dampflock und ist Zweitens für die nächsten 24 Stunden völlig neben der Spur.

    Das wirkliche Problem ist, dass wir unsere Hunde keine Sekunde aus den Augen lassen können, weil er ständig versucht auf meinen Mädels herumzuspringen. Das Ende vom Lied war nun, dass Julie sich eine Rippe gebrochen hatte. Er hatte versucht auf sie rauf zu klettern, sie wollte das nicht und versuchte sich unter ihm weg zu winden. Das ist in ihrem kleinen Körpchen passiert und er verlor das Gleichgewicht und krachte ihr in die Seite. Zum Glück musste nicht operiert werden, aber es war dennoch eine wochenlange qual, ich hatte selbst mal eine gebrochene Rippe und weiß wie schmerzhaft das ist.

    Ich versuche wirklich immer ruhig zu bleiben, um die Siatuation nicht zusaätzlich anzuheizen, aber ich bin inzwischen echt am Limit. Wenn er bei mir ist, müssen meine Hunde im Kennel schlafen, weil man sonst die Augen nicht aneinander bekommt. Wenn er sie Nachts nicht bespringen kann, zerlegt er meine Wohnung, zerkaut Möbel, reisst Vorhänge runter oder jault stundenlang vor der Schlafzimmertür.

    Meinem Freund ist das im Grunde völlig egal, er meinte, dass gibt sich schon wenn er älter wird... :lepra: Der Tierarzt, sein Züchter und Hundeschule (nachdem sie die beiden rausgeworfen haben) rät ihm den Hund kastrieren zu lassen. Ich weiß, dass Kastration kein Allheimittel ist, aber ich sehe wie sehr der Hund leidet, obwohl er eigentlich so viel Potenzial hätte. Also habe ich mal vorsichtig vorgeschlagen, ob es nicht besser wäre es ihm leichter zu machen...

    Ich zitiere "Wenn du meinem Hund die Eier wegnehmen willst, ist das so als würdest du mich kastrieren." :mute: Ich muss hinzufügen, dass er den Hund nicht fortpflanzen möchte. Bei diesem Thema ist er völlig taub, obwohl er eigentlich ein vernünftiger Hundehalter ist, der sich mit viel Sorgfalt und Gedanken um seinen Hund kümmert. Aber sobbald es darum geht.. kein Anschluß unter dieser Nummer.

    Sein Hund hat nun bei mir Wohnungsverbot.. aber eigentlich hatte ich mir das anders vorgestellt. Zumal es auch zwischen uns immer wieder zu Konflikten führt. Wisst ihr vielleicht, was man in dieser Situation machen könnte?

    Viele Grüße,
    Coton

  • Chip einsetzen lassen... Eier bleiben dran und EVENTUELL bringt es dem Hund was. EVENTUELL weil es auch mit Stress o.ä. zutun haben könnte.

  • Das Problem ist, das ein erwachsener Rüde meist sein Verhalten nicht ändert.

    Mein Großer hat einen Chip bekommen - leider so wie immer alles. Denn: Das Verhalten ist nicht immer hormonell bedingt, sondern auch erlernt. Heißt: Geruch X = Verhalten Y
    Auch ohne Eier würde er also so oder so reagieren.

    Mit dem dich anhüpfen: Einfach unerzogen.

    Aber würde mein Partner sagen: Ey, deine Hündin blutet, lass deinen völlig gesunden Hund mal aufschneiden! säße dieser sehr sehr schnell auf der Straße.

  • Zitat

    Wisst ihr vielleicht, was man in dieser Situation machen könnte?

    Ja, den Hund mal mit der klassischen Homöopathie behandeln lassen.
    Das ist nicht normal, dass er so übergedreht ist. Da liegt eine behandelbare Störung vor.

    Kann es auch sein, dass er über- oder unterfordert ist?
    Übermässiges Rammeln ist auch oft Stressabbau.

  • Das ist nicht normal für einen unkastrierten Rüden. Du kannst es mit einem Chip probieren, einfach um die Info zu haben, ob es mit dem Hormonen zusammenhängt. So extrem wie du es beschreibst klingt es aber eher nach einem Verhaltensproblem (Streß, Übersprung) und eventuell kann mit gutem Training was verbessert werden.

  • Er ist schon lange gechipt.

    Das Problem ist, dass es meinem Partner im Grunde völlig egal ist. Ich gehe ruhig mit seinem Hund um, wende mich ab, wenn er versucht mich zu bespringen usw. aber ich kann nicht die gesamte Erziehungsarbeit übernehmen. Zumal es nichts bringt, wenn er mich dabei nicht unterstüzt. Er findet das witzig "Der Hund steht halt auch auf dich." :ugly: Die beiden wurden aus der Hundeschule geworfen, weil gemeinsames Training mit anderen Hunden nicht möglich ist. Ihm wurde Einzeltraining angeboten, will er nicht. Ich habe ihm gute Bücher gegeben, will er auch nicht. Er ist da völlig beratungsresitent.

    Ob er über- oder unterfordert ist kann ich nicht beurteilen. Die beiden sind oft draußen, spazieren, am Fahrrad mitlaufen, sie spielen oft zusammen, der Hund hat aber auch seine Ruhezeiten.

    Mich stört auch meisten, dass er immer sagt, meine Hunde müssten halt lernen sich gegen seinen zu wehren. Sie geben ihm deutlich zu verstehen, die sie darauf gar keine Lust haben. Die Sache ist nur die: Das Kräfte- und Größenverhältnis bei einem 3,5 Kg Coton und einen 30 Kg Goldie ist nicht wirklich ausgewogen und ich möchte es nicht auf einen ernsthaften Konflikt ankommen lassen.

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