Wir trainieren "Alleine bleiben"

  • Hallo ihr Lieben,

    wir haben das "alleine bleiben" auch von Anfang an mit unserem Samojeden geübt.
    Als wir ihn mit 12 Wochen zu uns geholt haben, hatten wir insgesamt knapp fünf Wochen Urlaub.
    Wir sind dann mit einer kurzen Zeit von ein par Minuten (Müll rausbringen etc) angefangen und haben dass dann stetig gesteigert.
    Mitlerweile ist Django knapp ein Jahr alt und bleibt bis zu 7 Stunden allein zu Hause. (Durch Schichtarbeit meines Partners aber nicht täglich)
    Selten kommt es auch mal vor, dass Django eine Nacht lang alleine zu Hause ist.
    Und ich muss sagen, Django macht das wirklich super.

    Denke aber, es ist von Hund zu unterschiedlich wie das meistern.
    Kenne auch Hunde, die absolut nicht alleine bleiben können und viel bellen und jaulen, trotz üben.

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank zunächst für die vielen Antworten. Bevor das falsch rüberkommt, soo ein straffes Programm mit ihr machen wir gar nicht. Wir kuscheln auch immer mit ihr (drinnen und draußen), setzen uns auch (gerade draußen) einfach mal hin und lassen sie einfach mal Hund sein oder sind einfach nur bei ihr. Ich gebe allerdings Recht, dass wir eher dazu tendieren zu viel als zu wenig zu machen. :smile:

    Wir haben nun unsere große Runde auf 2 kleine Runden á ca. 45-60 Minuten aufgeteilt und üben 2 Zeitblöcke am Tag das alleine sein. Wir hören allerdings auf, wenn wir merken, dass nun genug ist. Sie schlägt sich aber eigentlich prima. Es gibt kein Fiepen und kein Hecheln. Was sie weiterhin macht, ist dieses immer wieder vor der Tür stehen (inzwischen auch mal sitzen). Ihr fällt es offensichtlich noch schwer dann zu entspannen. Wir hoffen und glauben aber, dass sich dies mit der Zeit bessern wird. Das mit dem Spielzeug/Kong hatten wir auch schon versucht, hatten da aber die Erfahrung gemacht, dass Sie dadurch richtig hochgefahren ist. Wir werden hier aber auch noch einmal einen Versuch machen.

    Ansonsten sind wir dankbar für jede weitere Anregung oder Idee. Das mit dem Regenschirm klingt tatsächlich auch sehr interessant. Sollten wir so irgendwann nicht mehr weiterkommen, wäre es auf jeden Fall einen Versuch wert denke ich.

    Dass ein Hund einfach so alleine bleiben kann, sehe ich übrigens auch etwas anders. Sicherlich hat das auch mit Vertrauen zu tun, aber das Vertrauen, dass Herrchen/Frauchen wiederkommt muss halt auch erstmal entwickelt sein. Etwas anders ist das vielleicht, wenn der Hund nicht komplett alleine ist, sondern mit weiteren "Rudelpartnern" daheim bleibt.

    Liebe Grüße

  • Zitat

    Natürlich hat das Alleinebleiben können etwas mit Vertrauen zu tun.
    Der Hund muss darauf vertrauen, dass der Mensch immer wieder kommt.
    Um nichts anderes geht es.

    Das mit dem Regenschirm ist ein guter Grundgedanke. Aber auch das geht einfacher.
    Ich sage meinen Hunden Bescheid, wenn ich weggehe. Sie verstehen es und wissen, dass sie nicht mit können.

    Das Wissen um das Wiederkommen nützt dem Hund nichts, wenn er ein Kontrolljunkie ist.

  • Ok. Also hat mein Hund nach 3 Jahren immernoch kein Vertrauen in mich, ich bin anscheinend dann wohl zu blöd, um ihr das richtig zu vermitteln und sollte warten, bis sie soweit ist... Da bleibt dann wohl nur ab ins Tierheim (das stärkt das Vertrauen ganz bestimmt gewaltig!) oder warten, bis sie so 16-17 Jahre alt ist - wer unter der Erde liegt, hat sicher kein Problem mehr mit dem Alleinsein.

    Bubuka, deine Aussagen sind unter aller Kanone und ein direkter Tritt ins Gesicht jedes Hundehalters, der dieses Problem hat und stark an sich, seinem Hund und seiner Umwelt/Organisation arbeitet, um Dieses zu bewältigen. Ob du willst oder nicht: so wie du es formulierst, KANN man das als Betroffener nur persönlich nehmen und wütend auf so viel Arroganz und Unverständnis reagieren.
    Behalt deine Tipps doch bitte für dich, wenn diese nur in einem von tausend Fällen auch nur ansatzweise hilfreich sind.


    [Tapatalk-Gekritzel]

  • Hallo dertutnix2013,

    verzeiht mir bitte, dass ich nicht alle Ratschläge im Ganzen durchgelesen habe. Auf die Vertrauenssache gehe ich mal gar nicht ein, da ich keine Lust habe mich hier zu streiten.

    Nun aber warum ich schreibe. Ich habe auch einen Hund aus dem Tierheim. Torti war geschätzt 5-6 Jahre als ich ihn vor 2 Jahren aus dem TH holte. Er kam aus einer Zwangsräumung und war in einem erbärmlichen Zustand. Dazu war es ein Tiermessihaushalt aus dem er kam und kannte somit das Alleinesein (durch die anderen Tiere) wohl gar nicht. Leider habe ich den Fehler gemacht, dass ich ihn ziemlich schnell alleine gelassen habe bevor sich unser Verhältnis festigte. Er jaulte und schrie das ganze Haus zusammen. Da ich im Außendienst arbeite und die Jahreszeit ok war, konnte ich ihn zwischen den Terminen im Auto lassen. Zu Anfang immer nur sehr kurz und er gewöhnte sich sich schnell daran und war sehr entspannt (für die, die gleich schreien.. er hat eine große Box und ist nie über Stunden im Auto gewesen, der Wagen stand bei 12 Grad und Sonne im Schatten und die Fenster waren auch offen). Nur das alleine bleiben lies sich nicht vereinbaren. Nun kam langsam aber sicher die Jahreszeit, wo es im Auto einfach zu warm wird und ich musste ihn öfter zu meiner Mutter bringen, aber auch das ist ja nicht die Lösung, da auch der Hund lernen muss sich nach meinem Leben zu richten.
    Also zog ich einen Tiertrainer zu Rate. Wahrscheinlich werden viele ihn kennen, aber da ich nicht weiß wie es Datenschutztechnisch läuft erwähne ich den Namen jetzt nicht.
    Er kam zu uns nach Hause und analysierte das Umfeld des Hundes, lernte den Hund kennen, überprüfte das Futter, wollte wissen wie ausgelastet der Hund ist usw. Mittlerweile war 1 Jahr vergangen bis ich den Trainer zu Rate zog.
    Der Hund ist extrem fixiert auf mich und wäre am liebsten mein Pflaster.
    Das Futter wurde auf ein hochwertigeres Futter umgestellt (min. 20 % Rohprotein und genaue Zusammensetzung des Futters), das ist kein unwesentlicher Teil um einen gesunden und ausgeglichenen Hund zu haben. Mir wurde erklärt, dass es logisch ist, dass der Hund mir überall hin folgen will, da ich sein Rudel bin und ihn versorge (Futter und Ausgehen). Logisch ist es von daher den Hund über seinen Instinkt anzusprechen. Wobei natürlich eine gute Auslastung durch Gassi gehen, Denkspielen usw. von Nöten ist. Mein Hund ist auch extrem agil. Fürs erste hört es sich vielleicht "gemein" an, aber es schadet dem Hund nicht. Mein Hund bekam sein Futter nur durch einen Staffelball. Dieser ist mit einer guten Futtermenge gefüllt und der Hund muss was dafür tun um an sein Futter zu kommen. Den hat er nur bekommen, wenn ich den Raum verlassen habe. 24 Std. gab es kein Futter und ich musste natürlich sicher stellen, dass der Hund das Prinzip verstand, wie er an das Futter kommt. Die Idee dahinter. Er muss quasi in die Pfoten klatschen, wenn ich den Raum verlasse, weil er nur dann Futter bekommt. Also den Ball hinlegen, der Hund darf nicht dran, Ball freigeben und den Raum verlassen, nach 30 Sekunden wieder reinkommen, den Ball wortlos und ohne Aufmerksamkeit wegnehmen, außer Reichweite legen und irgendwas die nächsten 5 Minuten machen ohne den Hund zu beachten. Dieses Prinzip einige Male durchführen, bis der Hund die Nahrung bekommen hat, die er braucht. Achtung! Der Ball darf niemals leer werden, dann ist er uninteressant.
    Das habe ich dann so gemacht, dass ich das gleich Schema wie in der Wohnung gemacht habe in dem ich die Haustür verlassen habe. Erst 30 Sekunden mit Wiederholungen bis der Nahrungswert erreicht ist (auch hier den Ball nicht leer werden lassen). Dann langsam auf 1 Minute steigern, wenn das klappt 2 Minuten, 4 Minuten usw. (Wichtig! Nicht überstürzen, dass wirft das ganze Programm nach hinten, ich habe im die 5 Minuten Marke zu erreichen, 2 Wochen gebraucht) Wichtig sind viele Wiederholungen mit Pausen dazwischen. Rein Raus bringt nichts. 10 Minuten telefonieren, Wäsche in die Waschmaschine, Teller waschen oder sonstiges. Wichtig ist, dass der Hund merkt, auch wenn man wiederkommt, da ist keine Party angesagt, auch beim rausgehen keine Ansprache. Ich weiß das ich sehr viele Wochen jeden Abend auf dem Flur ausgeharrt habe und mir das ein oder andere Buch zu Gemüte geführt habe.
    Laut Trainer ist es so, wenn man die 30 Minuten geknackt hat und der Hund nicht jault, dann hat man es geschafft. Es ist nur extrem wichtig, dass es auch nix nebenbei gibt. Futter während der Gewöhnungszeit geht ausschließlich über den Staffelball in Abwesenheit aller Personen, wenn er nicht will, dann muss man vielleicht noch ein wenig auf Futter verzichten. a) ist das nicht unnatürlich, in freier Wildbahn gibt es auch nicht jeden Tag was zu fressen, b) ist noch kein Hund verhungert, wenn er die Möglichkeit hat an Fressen zu kommen. Er muss nur vor die Alternative gestellt werden: gehe ich mit Frauchen, dann habe ich ein Problem, ich kann nicht fressen, der Instinkt des Hundes wird sich für Fressen entscheiden.
    Bei mir hat es geholfen und es war für ihn auch stressfrei. Mittlerweile flitzt er wie ein bescheuerter Morgens nach dem Gassi auf seinen Platz und wartet förmlich darauf endlich an seine Leckereien zu kommen. Nun reichen zwei drei Leckerchen und er ist glücklich. Futter gibt es nun normal.
    Bald ziehe ich um, und ich weiß schon jetzt, dass ich die Prozedur wieder druchmachen muss und das hat nicht im Entferntesten damit zu tun, dass er mir nicht vertraut. Er vertraut mir blind, denn das ist er fast....
    Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg!

  • Guten Morgen Beaglelilly,

    Ein Staffelball ist sowas wie ein Kong. Halt ein Ball wo Du TF reinfüllst und der spuckt die Leckerchen aus wenn der Hund den Ball durch die Gegend rollt. Dadurch muss er nachdenken und Agieren um an sein Futter zu kommen und wird belohnt, wenn ein Stückchen rausfällt. Das ist zwar spielerisch, aber auch Denktraining für den Hund und er ist nur darauf konzentriert. Wie gesagt, es ist enorm wichtig, dass NUR daraus gefüttert wird und NUR wenn man nicht anwesend ist.
    Ob Torti sich schlafen legt weiß ich nicht, bzw. zu Anfang sicher nicht. Ich halte nicht viel von Webcam Überwachung, sondern während des Trainings höre ich ja, ob er hin und her läuft. Ich hab ihn halt beim hereinkommen immer ignoriert, bis er sich hingelegt hat und ruhig war, erst dann hab ich ihn begrüßt. Mittlerweile weiß ich, dass er auf dem Sofa schläft, da die Kuhle, die sehr nach seiner größte aussieht immernoch warm ist und er sehr zerknittert aussieht, wenn ich die Wohnung betrete. Auf dem Sofa erwische ich ihn allerdings nie. Er liegt immer in seinem Korb, auch wenn er womöglich wohl dort hingestürzt ist, wenn er mich im Flur gehört hat. Sofa ist sonst nämlich tabu :hust:

  • Hallo ihr lieben,

    ich melde mich mal mit einem kurzen Zwischenstand :smile:

    Erstmal vielen Dank für die Antworten - da ist ja ne Menge von zu gebrauchen :gut:

    Also das mit dem Staffelball hörte sich gut an, und darum hab ich den Kong Wobbler bestellt - funktioniert vom Prinzip ja ähnlich. Aber - das geht leider in Abwesenheit gar nicht!!! Sie hat das Teil in null Komma nix leer und dreht dann richtig hoch! Sie springt am Kühlschrank hoch (ein sehr hoher Kühlschrank) weil dort Kaukram für sie liegt - sie kommt nicht dran, stresst sich aber total.

    Das gleiche passiert auch bei Kauartikeln - wenn sie es aufgefuttert hat, kriegt sie sich nicht mehr ein.

    Also hab ich ohne Futter trainiert - sie hat heute 1:20 h geschafft.

    Allerdings hat sie sich erst nach einer Stunde hingelegt. Vorher läuft sie immer durch das Haus und bewacht alles :headbash: Ich weiß auch nicht wie ich ihr das abgewöhnen soll :verzweifelt:

    Bellen tut sie nur, wenn jemand auf unser Grundstück läuft (Handwerker von der Baustelle nebenan) - und sie holt sich selbst runter wenn die weg sind. Fiepen, hecheln o.ä. tut sie auch nicht - aber sie pennt halt auch nicht :muede:

    Sie pendelt zwischen Schlafzimmer (OG), Küche/Esszimmer (bodentiefe Fenster) und Haustür. Hingelegt hat sie sich auch nur, weil ich ihre Kuscheldecke und ihr Schäfchen in den Flur gelegt hab. Mir scheint es, als wenn sie die "Höhle" bewacht, weil wir nicht da sind? Kann das sein? Und wenn ja, kann ich ihr da abgewöhnen?

    Liebe Grüße,

    Debora mit Nala

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