Beruflich umorientieren wegen Hund(en)
-
-
Hallo ihr Lieben,
meinen Mann und mich plagt zur Zeit ein gewisser "Konflikt" um meine berufliche Zukunft.
um folgendes gehts:
ich arbeite in Vollzeit (40h) im Dreischichtsystem als Krankenschwester, mein Mann arbeitet im öffentlichen Dienst mit geregelten Arbeitszeiten (7-15). Wenn ich Frühdienst habe (oder nach der Nachtschicht schlafe) ist unser Hund (Terriermix, 4 Jahre) bei meinen Vater zum sitten. Wenn ich nach Hause komme, hole ich ihn ab und meine Freizeit wird mit dem Hund verbacht.
Nun wollen wir gern im kommenden Jahr einen Zweithund...jedoch möchte mein Vater (Rentner) diesen nicht auch von früh bis nachmittags betreuen wie unseren ersten Hund. Wenn bei uns jedoch mal ein "Notfall" wäre, die dass ich Überstunden machen müsste, ich krank wäre oder auch für die Urlaubszeit würde er die Hunde zu sich nehmen, er lehnt also nur die ständige Betreuung von 2 Hunden ab. Auch eine Gassi-Runde vormittags würde er machen. Meine Mutti arbeitet nachmittags und kümmert sich auch jetzt schon vormittags mit um unseren Wuff und würde auch im Notfall einspringen.Jetzt habe ich ein Stellenangebot bei einem ambulanten Pflegedienst bekommen und sitze vor dem Vertrag...unterschreiben ja oder nein. Ich wollte mir eh beruflich etwas verändern, weg von der Schichtarbeit, da es schon eine enorme Belastung ist, innerhalb einer Woche 3 verschiedene Dienst zu haben. Gerade aus der Nachtschicht "herauskommen" und am nächsten Tag Frühdienst zu haben, ist nicht gerade leicht. Dazu der hohe Stressfaktor...klar in der häuslichen Pflege ist das auch, aber da habe ich für die Zeit einen Patienten und nicht 10, nach denen ich am besten gleichzeitig gucken muss.
Die Arbeit beim ambulanten Dienst wäre auf 30h/Woche und ab September, da eine Mitarbeiterin dann in Rente geht. Arbeitszeit wäre im Teildienst (je nach Pflegetour ca. von 6.30Uhr bis 10Uhr -dann Pause und Schreibarbeit- und dann die Mittagsrunde so bis 1), Abends geht es ca. 16.30Uhr los bis 19 oder 20 Uhr. Die Pause (+der Schreibkram) kann daheim verbracht werden (der Pflegedienst ist in meinem Wohnort)...könnte dort die Hunde rauslassen und sie kurz bespaßen bzw würden meine Eltern mit ihnen rausgehen. Nach der Mittagstour hätte ich dann bis nachmittags Zeit für sie und dann kommt ja auch mein Mann und hat Zeit. So wären die Hunde eigentlich nur vormittags ein paar Stunden allein. Wir wohnen in einem Haus mit Garten, also wäre es auch kein Problem die Hunde räumlich zu trennen wenn es nötig wäre. Wenn mal irgendwas dazwischen kommen sollte, würde meine Vater einspringen, der immer daheim ist.
Meist ist es bei dem Pflegedienst so, dass man 4-5 Tage arbeiten geht und dann auch mindestens so lange frei hat, außer halt in der Urlaubszeit. In dem Pflegedienst teilen sich eine Vollzeitkraft (40h) und eine Teilzeitkraft (30h) eine Tour, deswegen hat der mit weniger Stunden immer mehr frei.
Ich hätte also wesentlich mehr freie Zeit, als wenn ich normal auf Station arbeite und haufen Überstunden mache, die eh selten mal abgebummelt werden können.Jetzt bin ich nur etwas verunsichert, ob ich für einen Zweithund meinen relativ gut bezahlten Krankenhaus-Job gegen die Stelle in der häuslichen Pflege aufgeben will. Verdienst ist ca. 3/4 bis die Hälfte von dem was ich jetzt verdiene, jedoch die das finanzielle nicht der Knackpunkt, da mein Mann auch sehr gut verdient.
Andere Arbeiten die in der Freizeit noch so anfallen wie Hausarbeit, Einkaufen usw. teilen mein Mann und ich uns schon immer, also er ist sich als Herr der Schöpfung nicht zu schade auch mal mit einem Staubsauger und Wischmopp durch Haus zu wuseln und zu putzen.
Deswegen hätte ich in den Tagen, an denen ich arbeiten wäre, schon recht viel Zeit für die Hunde. Also finde ich unsere Lösung für die Situation gar nicht so schlecht?!
Alternative wäre: ich behalte meine derzeitige Arbeit und die Hunde sind wenn ich Frühdienst habe oder nach der Nachtschicht schlafe von ca. 6-15 Uhr allein, außer wenn meine Eltern mit ihnen rausgehen.
...oder es bleibt bei einem Hund. :/
Würde mal gerne eure Meinung hören, vielleich auch von jemanden, der auch 3-Schichten arbeitet?
Wie würdet ihr euch in meiner Situation entscheiden? -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ob man den Job wechselt, weil man sich noch einen zweiten Hund dazu holen möchte, finde ich, das ist Ansichtssache. Wichtig ist doch, dass dir dein Job Spaß macht, irgendwie habe ich manchmal das Gefühl das vergessen die Leute.
Du verbringst so viel Zeit deines Lebens mit Arbeit und ich finde man sollte sich diese Zeit so schön wie möglich machen. Ich gehe auch einem völlig unterbezahlten Job nach und kann mir dadurch manche Dinge die ich gerne hätte nicht leisten, aber ich habe Spaß an meinem Job. (Ich hoffe halt auf den großen Lottogewinn)
Das ist ja allerdings auch ein etwas anderes Thema. Als ich gerade aber gelesen habe, dass du zum ambulanten Pflegedienst wechseln willst, muss ich dich fragen ob dir bewusst ist, was da auf dich zu kommt?
Ob das weniger Stress ist für dich, obwohl die Arbeitszeiten an sich kürzer sind, ist die Frage.
Dazu kommt, dass in diesem Bereich ein absoluter Fachkräftemangel herrscht. Eine Freundin hat ihre Stelle aufgrund der hohen Belastung runtergeschraubt auf 75%, muss aber trotzdem noch genauso viel Arbeiten, da schlichtweg die Leute fehlen. Achte darauf dass in deinem neuen Betrieb genügend Leute angestellt sind, um die Patienten abzudecken, sonst kannst du das mit den 4-5 Tagen frei schnell vergessen, da werden sonst eher Doppelschichten fällig.
Gibt es bei dir in der Nähe evtl eine Schule/Internat für Kinder/Jugendliche mit Behinderung. Ich habe mal in einem gearbeitet, zwar nicht als Erzieherin, nicht als Krankenschwester, aber wir hatten dort auch welche, da wir nicht alle medizinische Pflege leisten konnten.
Viele Schwestern die dort waren, egal aus welcher Richtung sie davor kamen, fanden diese Arbeit richtig gut. Gute Arbeitszeiten, (teilweise aber auch nachts, aber da gab es zwei, die das fest gemacht haben und das auch so wollten), angenehmes Arbeitsfeld, und du stehst nicht so unter dem Zeitdruck, wie wenn du beim ambulanten Pflegedienst arbeitest. -
Ja, mir ist bewusst was da auf mich zu kommt. Ich habe schon mal im ambulanten Dienst gearbeitet, deswegen weiß ich wie es dort läuft. Mir hats Spaß gemacht, aber ich wollte damals unbedingt ins Krankenhaus.
Es ist auch kein privater Pflegedienst, sondern einer der "freien Wohlfahrtspflege". Aktuell ist es dort so, dass es einige Fachkräfte sind und ganz paar Hilfskräfte sowie Hauswirtschafter, die zu den Leuten putzen, einkaufen usw. fahren. Reine "Waschtouren" machen die Hilftkräfte, sobald irgendwas spzielles mit dazu kommt wie Medikamente geben, spitzen, Insulin verabreichen, Verbände usw. machen das die Fachkräfte.Ich denke mal viel stressiger als jetzt kann es gar nicht werden...wie oft bekommt ich jetzt eine Stunde vor Dienstbeginn an einem freien Tag einen Anruf, ob ich nicht arbeiten kommen kann. (ich bin einige der wenigen ohne Kinder, deswegen bin ich immer die erste Wahl bei sowas...). Im Spätdienst ist man zu zweit evtl. noch mit einem Schüler für 35 Patienten zuständig, meist ist die größte Hälfe verwirrte ältere Herrschaften, dazu immer öfters sehr pflegeaufwendige Patienten..also glaub mir, mit Stress kann ich umgehen.
-
Das ist gut, dass dir bewusst ist, was da auf dich zu kommt und du dir nicht irgendwas vormachst.
Die finanzielle Seite wirst du bestimmt bedacht haben, und vor allem auch die Tatsache, dass durch den zweiten Hund auch nochmal eine finanzielle Belastung hinzu kommt.
So an sich hört sich das doch gut an, weniger arbeiten, dafür einen zweiten Hund und keine Schichtarbeit mehr, da würde ich an deiner Stelle sofort unterschreiben. Aber das ist nunmal oft nicht alles, was die Entscheidung beeinflusst oder eher gesagt beeinflussen sollte. -
Hey,
ich habe auch eine zeitlang in der ambulanten Pflege gearbeitet.
Auch auf 30Std.
Meine Erfahrungen sind die, das die Versprechen nicht unbedingt eintreffen.
Ich musste trotzdem öfter mal 12-14Tage am Stück arbeiten.
Da es im ambulanten Dienst auch sehr kurze Dienste gibt, ist es oft schwer auf seine Stunden zu kommen.
Zudem kommen oft Teildienste.
Also bis mittags arbeiten und dann am frühen Abend nochmal los.
Viel weniger Urlaubstage als im stationären Bereich.
Und trotzdem fand ich es entspannter als im stationären Bereich und ich hatte auch mehr Zeit.
Wenn man also auf Geld und Urlaub verzichten mag, dann ist das eine gute Möglichkeit um mehr Zeit für die Hunde zu bekommen :) -
-
Ich muss sagen, ich würde versuchen bei der Entscheidung erst versuchen die Hunde rauslassen.
Was willst du? Hast du dich nur wegen den Hunden dort beworben oder weil du unglücklich in deinem eigenen Beruf bist? Du schreibst selber du wolltest umbedingt ins Krankenhaus. Man muss einfach bedenken, dass man nur älter wird und umso schwerer wird es mit der Jobsuche falls du nach dem Jobwechsel doch unglücklich sein wirst.
Du kannst ja auch einen Hund in dein Leben so integrieren. Mein Leben, meinen Wunschjob würde ich jedenfalls nicht für einen Hund augeben.
-
Warum wollt ihr einen zweiten Hund?
Ich verstehe das in den meisten Fällen nicht sehr gut, dass man unbedingt einen zweiten Hund haben will. Und wenn es beruflich (momentan) nicht wirklich passt, würde ich das Thema ad acta legen, bis sich die Gegebenheiten geändert haben.
Wenn Du dich beruflich umorientieren möchtest, ist das eine Sache - nur wegen des Zweithundwunsches würde ICH das nicht tun, gerade auch, weil dein Vater nicht als Backup zur Verfügung steht. 9 Stunden alleine sein ist für keinen Hund schön, auch nicht, wenn er einen "Kumpel" dabei hat.
Ich empfehle dir ebenfalls: Werde dir über deine berufliche Orientierung klar, triff deine Entscheidung in dieser Hinsicht und überlege dann (vielleicht) erneut, ob Zeit für einen Zweithund bleibt.
Gruss
Gudrun -
Huhu,
ich habe letztes Jahr auch meinen Job gewechselt. Ich habe 9 Jahre wie du im Dreischicht-System gearbeitet,ebenfalls 3 Schichten innerhalb einer Woche.
Nun bin ich im ambulanten Dienst und habe es nicht bereut.Natürlich habe ich eine finanzielle Einbuße aber dafür habe ich deutlich mehr "Arbeitsqualität".
Mach dir eine Liste mit pro/contra. Wichtig finde ich,dass du die Liste nicht auf die Hunde ausrichtest sondern wirklich nur auf dich schaust. Schließlich bringst du das Futter nach Hause und nicht die Hunde und du musst zufrieden mit deiner Arbeit sein.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!