Deprivationsschäden

    • Neu

    Hi


    hast du hier Deprivationsschäden* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • @Juliaundbalou


      Wird gemacht, und ja, das ging jetzt echt schnell Dank ihr :applaus:


      ´Bis dahin wird mein Knallkopf ein wenig in Watte gepackt, ich hoffe nur, das sich dann eben unser Fortschritt nicht ganz in Luft auflöst. :fear: Aber bevor er noch mehr Geister sieht, lieber dann so =)

    • Hallo,


      hat jemand zufällig einen deprivierten Hund mit Schilddrüsenunterfunktion? Also nicht entweder oder, sondern leider beides. Würde mich sehr über einen Austausch freuen. Mich interessiert vor allem wie der Hund mit Stress umgeht, den ein deprivierter Hund ja oft hat. Mein Rüde ist leider nun mit 6 Jahren auch noch erkrankt und legt dadurch noch weitere neue Verhaltensweisen an den Tag. Er bekommt Hormone, ist aber trotzdem nicht wieder ganz derselbe. Es gibt gute und schlechte Tage (die guten überwiegen aber). Es ist sehr schwer für mich zu beurteilen ob er gut eingestellt ist oder ob wir rauf oder runter müssen..Uns kommt bald eine sehr tolle Verhaltenstherapeutin besuchen, aber ich glaube es wird auch sehr schwer für sie zwischen SDU und Deprivation zu unterscheiden. Sie kennt ja seine ganzen "normalen" Eigenarten nicht. :verzweifelt:

    • Hallo @pawtastic


      welche Verhaltensweisen zeigt denn dein Hund ?


      Und seit wann hat er denn die SDU ? Ward ihr denn auch schon vorher bei einer Verhaltenstherapeutin ? Er zähl doch mal ein bisschen wie das genau bei euch ausschaut :smile:

    • Ich weiß gar nicht ob ich in dem Thread schon unter einem andere Nickname gepostet hatte.
      Mein Rüde zog mit 1/2 Jahr ein und sein Verhalten lässt darauf schließen, dass er wohl bis dato nur eingesperrt war. Also mein Hund hat Probleme mit Treppen, in Gebäude reinzugehen und auf glatten Böden zu laufen. Das schließt auch sowas wie Tunnel, Hinterhofeingänge, Fahrstühle, Züge, Autos etc. mit ein. Er kann es auch nicht zu Hause, außer es ist ebenerdig. Dann muss man ihn aber eher reinschicken, als dass man ihn rein ruft. Man darf den Weg nicht "versperren" oder generell mit ihm da stehen wo es eng ist (Flur, Eingang). Wir wohnen aber jetzt in einer Wohnung wo vor der Haustür auch eine Treppe ist. Er läuft dann an guten Tagen wenige Meter bis zur Treppe und ich trage ihn. An schlechten hat er schon die ganze Straße lang Probleme und bleibt dann schon 10-20m vorher stehen und lässt sich dann auch nicht überreden.
      Die ersten Jahre hat er nur in einem Zimmer gewohnt und konnte den Raum nur wechseln wenn keiner mit ihm im Flur war oder wenn man ihn getragen hat. Man musste ihn dann auch raus tragen. Ich bin dann öfter umgezogen. Je nach Flurschnitt ging es besser oder schlechter. Training bringt immer nur für die konkrete Situation etwas. Also bei mir zu Hause übe ich das schon, aber mittlerweile habe ich aufgehört ihn z.B. in Cafés reinzuclickern. Er kann das nicht übertragen. Großer Fortschritt ist aber, dass er zum Beispiel mit in eine leere Sparkasse rein kommt, obwohl die Schiebetüren gruselig sind. Ich kann drinnen auch nicht auf ihn zugehen, dann verkriecht er sich irgendwo drunter. Man muss sich hinhocken und dann kommt er. Draußen merkt man fast gar nichts mehr, obwohl er früher nicht auf Beton/Asphalt/Gehweg laufen konnte. Da hat er sich immer von der Hauswand abgewandten Seite auf die Straße gedrückt und lief auf den Baumschreiben oder begrünten Seitenstreifen. Das ist jetzt weg, aber sobald man irgendwie Anstalten macht ins Haus zu gehen, blockt er. Er bleibt dann dort auch (für immer) stehen wenn man selbst rein geht. Aber sonst ist er ganz normal :roll: Er ist recht souverän, versteht sich mit anderen Hunden meist gut, ist niemals aggressiv Menschen gegenüber, lässt sich auch von Fremden streicheln und ist sonst auch recht alltagsfest. Leider ist er mittlerweile nicht mehr schussfest, das war früher anders. Aber laute Geräusche (solange es nicht böllert) sind auch kein Problem. Drinnen hat er aber Angst vorm Staubsauger und wenn man den Wäscheständer aufbaut.


      SDU kam letztes Frühjahr (denke ich) irgendwann. Im Sommer war es dann ganz schlimm, Aggressionen, Unruhe, Angst, Hecheln, abgemagert bis auf die Knochen und im Herbst kam endlich die Diagnose. Vor ein paar Jahren waren die Werte aber noch normal.


      Achso, ich hatte schon einige Trainer da, da war von "trag ihn halt" über "zieh ihn einfach weiter" bis wir clickern mit Handtouch und Handtüchern viel dabei. Ich will da auch gar nicht mehr dran arbeiten, er ist mittlerweile 7 Jahre und er macht ohne, dass ich aktiv was mache immer mal kleine Fortschritte. Zum Beispiel geht er manchmal ein paar Schritte in die Küche oder holt einen Ball vom Laminat, sodass 4 Füße drauf stehen. Die Verhaltenstherapeutin kommt wegen meinem anderen Hund, weil da die SDU unsicher ist. Aber sie soll natürlich auch schauen, ob bei ihm die Dosis stimmt oder ob da irgendwas auffällig ist am Verhalten. Aber der ganze Hund ist ja verhaltensauffällig :hust:

    • puh, klingt ja so ähnlich wie bei uns, nur haben wir Gott sei Dank kein sooo grosses Problem im Haus. Einiges hat sich durch viel Arbeit verbessert, aber so vieles dann wieder nicht. Hat dein Hund denn auch Verfolgungswahn ? Hier ist es z.B. so, das wenn jemand oder etwas hinter uns ist, wird er hektisch/nervös. In Cafés gehn ist nicht drin, Eingänge, Brücken etc auch für ihn jedesmal eine Herausforderung bzw auch mal no go je nach dem und je nach Tagesform. Eine rundum Baustelle. Die SD war auch schon mal grenzwertig, letztes Jahr im Herbst dann gut. Da wir aber im März evtl u.a. nochmal drauf geschaut.
      Ist natürlich echt shit, wenn dann auch noch sowas dazu kommt. :( : Dann bin ich ja mal gespannt, was die VT dazu meint wenn sie kommt.

    • Huhu,


      also Verfolgungswahn hat er eigentlich nicht. Klar wenn hinter uns zu nah ein Hund läuft schon, aber bei Menschen hat er generell kein Problem. Er findet das schon blöd wenn ihn jemand bedrängt, aber das ist doch normal. Er geht dann aus dem Weg. Ganz am Anfang war das aber schon so, da durfte weit und breit niemand sein. Da konnten wir auch kaum Gassi. Einer musste links und einer rechts laufen, er in der Mitte. Dann hatte er auch Verfolgungswahn wenn jemand hinter uns spazieren ging .


      Meiner Erfahrung nach ist es so, umso mehr man versucht den Hund in normales Verhalten zu drängen, umso schlimmer wird es. Ich habe bei ihm mit so 4/5 Jahren aufgehört mit dem ganzen Quatsch und nehme ihn wie er ist, seit dem überrascht er mich von alleine manchmal. Wenn er etwas nicht kann, dann lass ich ihn aber. Er muss jetzt nicht mit mir ins Einkaufscenter oder so. Er ist zum Glück so klein, dass ich ihn dann einfach tragen kann. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass er uns etwas manipuliert oder genau weiß, dass wir ihm helfen. Zum Beispiel wenn ein Stuhl etwas zu weit im Raum steht und er von einem Teppich zum anderen über Lava (Laminat) laufen muss. Dann tänzelt er so lange rum oder legt sich irgendwann verzweifelt ab, bis wir den Stuhl 10cm weiter an den Tisch stellen. Dann geht es plötzlich. Aber ohne Hilfe würde er den Weg dann nicht meistern und ewig dort liegen :ka:


      Insgesamt lebt er aber ein sehr entspanntes stressfreies Leben. Nur jetzt mit der SDU ist wieder alles aus dem Lot geraten. Letztens z.B. war die Dosierung eigentlich seit Wochen optimal, ihm gings richtig gut und plötzlich dreht er durch und hört nicht mehr auf zu kläffen. Ich musste ihn dann kläffend nach Hause tragen, er konnte sich gar nicht beruhigen, obwohl nichts und niemand unterwegs war. Da verzweifle ich dann schon und weiß nicht ob es an der SDU liegt oder an seiner "Spinnerei". Ich weiß dann auch nicht wie ich ihm helfen soll.


      Edit: Bei meinem zweiten Hund sind die Werte auch so widersprüchlich. Zum Beispiel war der T4 Wert im Herbst super niedrig und jetzt lag er knapp über dem unteren Referenzbereich und noch weitere kleine Sachen. Sodass die Verhaltenstherapeutin meinte, sie möchte sich den Hund gern mal live anschauen. Er schwankt im Verhalten nämlich auch sehr stark und ist teils sehr aufgelöst und an anderen Tagen total entspannt.

    • Ich weiss ja nicht ob du meine Beiträge gelesen hast, aber wir haben ja die Unverträglichkeit, und Rasse technisch auch noch ne Hausnummer für so nen s.. :mute:
      Da haben zudem noch andere Faktoren mit eingewirkt. Zudem evtl noch Epilepsie ansteht, das bin ich gerade dabei abzuklären. Solche Hunde haben halt auch totalen Stress mit eigentlich normalen Dingen, und dieser Stress schlägt halt auch mal um. Dauerstress macht krank, ist ja beim Menschen auch so. Ich könnte ihn nicht immer tragen, deshalb hab ich das auch nie gemacht. Damit kämen bei uns eher Probleme mit dem Schutztrieb durch.
      Für mich persönlich kann man zumindest Zuhause schon einiges erreichen, auch mit solchen Hunden. Das wird ja dann irgendwie zur Routine und somit einfacher. Duke lief gegen die Terrassentüren, rutschte auf den Fliesen aus, kannte er ja nicht. Aber das ging relativ schnell, in dem ich ihn anfangs mit der Leine langsam herumführte. Woanders anfangs auch immer ein Problem, aber da vertraut er mir Gott sei dank.
      Aufzüge werden nie klappen, ich hoffe es wird immer Treppen geben |)
      Ins Einkaufscenter musste nie einer meiner Hunde, warum auch. Klar hatte ich das auch einmal versucht zu üben, aber den Stress den er dabei hat, habe ich ihm letztendlich erspart. Ich habe eingesehen, das der Hund nie ein souveräner Hund sein wird. Doch die ständigen Rückschritte und neuen Verhaltensweisen bereiten mir da die Sorge.
      Das mit dem das der Hund in der Mitte sozusagen läuft, habe ich auch mit ängstlichen Hunden aus dem TS anfangs gemacht gehabt, das hatte geholfen. Bei ihm war das Ergebnis eher gleich bleibend.
      Was hast du denn für einen Hund ?
      Und wie bist du bei dem zweiten drauf gekommen, das du die SD untersuchen hast lassen ?
      Das mit der Einstellung der Medis, kannst du da nicht den behandelten Arzt anfragen ? Der müsste euch da doch was dazu sagen können ?
      Schon ne grosse Herausforderung so ein armes Tier, aber doch gut, das es Menschen gibt die da nicht aufgeben. :smile:

    • Ich habe einen Chihuahua. Wenn er eine Dogge wäre, hätte ich sicher große Probleme. Aber ich möchte ihn trotzdem nicht hinterher schleifen, auch wenn das körperlich ginge. Ich habe wirklich die ersten Jahre sehr viel versucht, aber er bleibt lieber irgendwo allein zurück und erstarrt vor Angst, als dass er mit mir mit läuft. Anfangs war es auch ganz schwierig von Teppich zu Teppich zu laufen, mittlerweile ist er schon recht sicher. Er rutscht aber oft noch aus, weil er sich so steif macht und auf den Krallen läuft. Drehen kann er auch nicht, er kann nur geradeaus und auf dem nächsten Teppich drehen. :muede: Wie ein kleiner Roboter. Zusätzlich ist er super unkoordiniert. Wenn er z.B. den Bordstein hoch springt, dann springt er schon 1m vorher los (ist ja für ihn weit) und macht dann genau auf dem Bordstein einen Bauchklatscher. Deswegen übe ich auch keine Treppen mehr, weil er sich da ernsthaft in seinem Wahn verletzt. Draußen im Park kann er gut Treppen laufen, aber sobald er gestresst ist (drinnen, Treppenhaus) rennt er wie ein Wahnsinniger hoch und fällt hin.
      Mit entspannt und stressfrei meinte ich, dass er jetzt stressfrei lebt. So wie ein deprivierter Hund stressfrei sein kann. Natürlich hat er immer mehr Stress als ein normaler Hund, weil ihn ja Kleinigkeiten schon sorgen, aber in seinem kleinen Universum kann er sich recht unbeschwert und frei bewegen und wenn wir in für ihn unbekanntem Terrain unterwegs sind, dann kann ich ihn eben auch einfach hochnehmen wenn er nicht mehr kann. Wenn wir zu Besuch sind, dann sitzt er in seiner Tasche und kann von da aus den Raum erkunden oder eben drinnen sitzen bleiben. Meist sucht er sich aber einen Teppich und verbleibt dann da oder kommt mit aufs Sofa.


      Rückschritte haben wir auch. Manchmal hat er plötzlich irrationale Ängste vor Dingen die er kennt. Das sind dann aber schlechte Tage oder schlechte Phasen, da steuere ich dann wieder gegen und versuche ihn auf seinem Standard zu halten. Möchte ja nicht, dass er noch eingeschränkter lebt.


      Mein Zweithund ist vom Verhalten her so ein typischer Schildi. Er tickt einfach manchmal komplett aus und ich wollte jetzt einfach auch mal wissen was Sache ist. Die Verhaltenstherapeutin ist auch Tierärztin, sie ist eine von einer handvoll Schilddrüsenspezialisten in Deutschland und wohnt zufällig in der Nähe. Bisher hat sie aber immer nur auf die Werte geschaut, die wir in der Normalo-Praxis genommen haben, jetzt kommt sie mal vorbei.


      Bei euch waren die Werte ja auch unterschiedlich im Laufe der Zeit. Das ist bei meinem Zweithund ja auch so. Die Epilepsie würde auch ganz klassisch dazu passen. Wenn es mein Hund wäre, würde ich da noch dran bleiben und schauen ob das noch mal so schwankt. Es wird immer empfohlen ein großes Schilddrüsenprofil mit Antikörpern etc. machen zu lassen + Blutwerten (um Entzündungen auszuschließen) und dann mal bei der Spezialisten-Hotline anzurufen (da ist meine auch bei). Viele Tierärzte kennen sich leider nicht aus und oftmals hat man ja auch eine subklinische SDU, wo man das auf den ersten Blick nicht sieht, es aber trotzdem Sinn macht mal auszuprobieren ob man mit Hormongabe eine Verhaltensänderung erzielen kann. Ein Wert im Referenzbereich sagt noch gar nichts über den Wohlfühlbereich aus.
      Und wegen den unfähigen Tierärzten, mein Kleiner hatte z.B. einen sehr sehr niedrigen T4 Wert (0.5) und die wollten alle nicht substituieren, weil sie meinten, dass er träge sein müsste und nicht hyperaktiv. Erst die Spezialistin hat uns dann geholfen, sonst hätte er vermutlich bald auch Anfälle bekommen oder wäre komplett ausgehagert.

    • Mein Schäferhund hat nen Deprivationsschaden und seit kurzem eine diagnostizierte SDU (und einen Herzfehler).
      Es hat sich bisher weder etwas am Verhalten verbessert, noch verschlechtert, wir fuchsen leider auch noch an der Medikation herum.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!