Dominanz beim Knochen-fressen

  • Zitat

    Daher schrieb ich ja, dass ich parallel auch das Tauschen üben würde. :) Den Hund in dem Moment aber ebenso meinen Unmut zu zeigen, hat nichts mit Machtspielchen zu tun, sondern mit Grenzen setzen.

    das ist abhängig von der umsetzung. ich bezog mich auf die beschreibung der te. aber es ist ja bei ihr angekommen :smile:

  • Ich meinte mit dem Wegnehmen eher, dass sie sich Stofftiere von uns klaut^^ Essen bekommt sie nur ihres und auch nie vom Tisch! Denn da bin ich schon sehr streng, obwohl sie bis heute noch bettelt..
    Und genau so in ihre Situation habe ich mich nie hineinversetzt. Ich dachte immer, dass wenn ich lauter werde, dass sie dann weiß, wer der Chef ist :/
    Danke nochmals für die tollen Antworten! :gut:

  • Zitat

    Ich meinte mit dem Wegnehmen eher, dass sie sich Stofftiere von uns klaut^^ Essen bekommt sie nur ihres und auch nie vom Tisch! Denn da bin ich schon sehr streng, obwohl sie bis heute noch bettelt..
    Und genau so in ihre Situation habe ich mich nie hineinversetzt. Ich dachte immer, dass wenn ich lauter werde, dass sie dann weiß, wer der Chef ist :/
    Danke nochmals für die tollen Antworten! :gut:


    Betteln kriegt man ganz gut mit ignorieren in den Griff. Keinen Blickkontakt erwidern, nur wenns aufdringlich wird aufstehen und wortlos seinen Raum einfordern...bei uns min. 1m vom Esstisch...
    Wenn brav gewartet wurde bzw irgendwann das penetrante "Ich starr dir das Leckerlie vom Teller" sein gelassen wird belohnt man das.

  • Hallo,

    dass sie dich nicht mehr als "Rudelführerin" ansieht liegt eher daran, dass es in einer Mensch/Hund Beziehung keine Rudelführer gibt.
    Allerdings schafft willkürliches Handeln schnell Mißtrauen. Futter ist für den Hund existenziell wichtig! Sie lernt sehr wohl aus eurem Verhalten ....nämlich dass sie ihr Futter unbedingt versteidigen MUSS, da ihr offensichtlich keine Gewalt (Mund zuhalten) und keine Gelegenheit scheut es ihr streitig zu machen (aus IHRER Sicht!). Je rabiater du vorgehst um daran zu kommen desto mehr wird sie dir je nach bereits vorhandener Erfahrung entgegenhalten.
    Vergiß bitte diese Rudel- und Dominanzgedanken! Ich würde versuchen ihr ein zuverlässiger Partner zu sein, den sie einschätzen kann wie keinen anderen. Nicht der Stärkste erhält das Vertrauen sondern der Intelligenteste - derjenige der für sie zuverlässiger, klarer zu "lesen" ist und ihr mehr Vor- als Nachteile bringt ;)
    Ich habe mit meinem auch geübt das JEDER an sein Futter gehen kann - als er ein Welpe war - heute könnte ich im Wald ein Schweineohr verstecken - er würde es suchen und mir zuverlässig und gerne bringen. Ich habe ihm halt gezeigt, dass er - wenn jemand an sein Futter geht - auf jeden Fall einen Riesengewinn dadurch hat. Wie schon oben erwähnt "Tauschen" ist meiner Meinung nach der Schlüssel. Wenn der Hund allerdings in seinem Verhalten (und in seinem Mißtrauen) schon weit fortgeschritten ist würde ich auf jeden Fall seine Grenzen respektieren - auch das gehört zu einer guten Beziehung.
    Einem Hund auf aggressives Verhalten mit Aggression zu kommen macht in meinen Augen keinen Sinn. Ihm das Futter wegzunehmen IST mitunter in seinen Augen (je nach vorhergehender Erfahrung) schon ein aggressiver Akt. Er kommt in eine Verteidigungshaltung worauf du mit heftigerer Aggression antwortest - da kommst du schnell in eine Spirale. Wahrscheinlich wird der Hund das je nach "Charakter" beantworten - manche gehen klar nach vorne (Aggression gegen Aggression). Andere "beugen" sich der Gewalt - zeigen dann aber anderes unerwünschtes Verhalten - das Vertrauen ist dann auf jeden Fall in der Tonne.
    Wenn du eine sehr gute BEziehung zu dem Hund hast, dann wird das auch mit der ERziehung was. Eine "Ansage" wird er nur dann auch als solche wahrnehmen, wenn sein Vertrauen zu dir groß genug ist und er dein Verhalten nicht ständig "hinterfragt". Wie soll er einer Korrektur folgen wenn er gelernt hat, dass du womöglich "Böses" im Schilde führst?
    Anschreien (laut werden) ist ein Zeichen von Unsicherheit. "Nein" sagen (wie überhaupt jedes andere Kommando!) bringt nur dann etwas, wenn der Hund die Bedeutung 100%ig "versteht".
    Wie schon oben beschrieben würde ich zunächst Vertrauen in die Situation bringen und dann auf tauschen aufbauen.

    Tschüss und viel Erfolg
    Ralf

  • Hallo,

    sorry - ich nochmal (diesmal wirds aber kürzer ;) )!
    Das "NEIN" würde ich - wenn ich an deiner Stelle wäre - nicht zu "inflationär" benutzen - ebenso wie alle anderen verbalen Kommandos deren Bedeutung er nicht kennt. Es könnten dadurch ungünstige Verknüpfungen entstehen. Als Beispiel: Du bist in einer von dir beschriebenen Situation - Hund knurrt und ist Verteidigungsbereit - du sagst "Nein". Daraus wird er mit "NEIN" nichts Positives verbinden. Ich hoffe du verstehst was ich meine. Das NEIN ist für ihn zunächst bedeutungslos ...einfach irgendein Geräusch das du machst - er hört es aber in einer für ihn äusserst negativen Situation ...also heißt es offenbar nicht Gutes.
    Ich würde ebenfalls mit ihm an der sogenannten Impulskontrolle arbeiten. Einfach mal im Forum danach suchen, da gibt es sicher einige gute Erklärungen zu. DAS ist der erste Schritt ihm behutsam beizubringen, dass es sich lohnt einem Impuls nicht unverzüglich zu folgen. Kleinere Erfolge bei der Impulskontrolle würde ich aber auch nicht SOFORT nutzen, um deren Wirkung in Situationen zu "testen" in denen ich davon ausgehe, dass sie wirkungslos verpuffen könnten. Also nur weil er nach einem "Nein" dir nicht das Leckerchen aus der geöffneten Hand stiehlt würde ich nicht gleich das "Nein" in einer für den Hund viel "wichtigeren" Situation benutzen, solange es nicht sehr sicher verknüpft wurde. Ich weiß natürlich nicht ob und in welchen Situationen du das NEIN schon häufig benutzt hast - also wie negativ das "Geräusch" für deinen Hund bereits belegt ist. Wenn du das Gefühl hast, dass es so ist, dann würde ich zum Trainieren der Impulskontrolle ein anderes Wort (od. Geräusch) benutzen (z.B. ein langgezogenes "Naaahhh", od. "Lass es!" od. irgendetwas dass dir gut über die Lippen geht).

    Naja, so richtig kurz war es auch diesmal nicht :D

    Tschüss und viele Grüße
    Ralf

  • Oh ich merke gerade das mein Beitrag redundant war ... danke wutzdog
    Aber zur Bekräftigung:

    Zitat

    Hat jemand von euch vielleicht nen Tipp für mich? :hilfe:


    Verabschiede dich von Rudel- und Dominanzgedanken - das ist eine mittlerweile korrigierte Irrung der Hundewissenschaft.
    Was du bei deinem Hund beobachtest ist Ressourcenverteidigung. Kurz wenn dein Hund knurrt lass ihn und nimm ihm das Zeug nicht weg. Was soll der Blödsinn?

  • oh, gleiches Thema hier ... meine Kleine war da auch ganz groß drin schon von Anfang an. Die lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen ;) Und dieser Dominanzquatsch hilft da überhaupt nicht. Also mir zumindest nicht.

    Unsre Taktik:
    1. Tauschgeschäfte
    aber viel viel wichtiger
    2. Klare Regeln für den Hund (uB Was er einmal bekommen hat, darf er behalten)
    UND
    3. Reflektion des eigenen Verhaltens!!! Also WARUM muss der Hund mir das jetzt abgeben, MUSS er es überhaupt? Und WIE nimmt man es ihm ab. Und muss es JETZT sein, oder kann ich auch einfach abwarten, bis sie die Lust dran verloren hat.

    Wenn sie was hat, was sie nicht haben darf, geh ich einfach hin - "meins" - wegnehmen und fertig. Das geht so schnell und zackig, dass die gar nicht mehr drüber nachdenken kann. Wenn das Ding ok ist, bekommt sie es meistens wieder.
    Wahlweise rufe ich sie auch weg und biete ihr dafür was anderes an. Je nachdem wie die Situation ist. Aber meistens mache ich kurzen Prozess.

    Bei manchen Sachen hab ich auch einfach ein Spiel drauß gemacht. ;) Socken zB ... die Apportiert sie jetzt für ihr Leben gern, statt sie zu verstecken und kaputt zu kauen.

    Was man nicht machen sollte (was aber viele machen :muede2: ): Vor den Hund setzen, anstarren und erstmal minutenlang untersuchen, was das sein könnte und dann langsam zum Hund greifen ... ganz toll. :headbash: Da braucht man sich nicht wundern, wenns Hundi beißt. Also meine tut es, weil sie völlig verunsichert ist.

    Ansonsten gilt die Regel, was sie bekommen hat, darf sie behalten. Das heißt dann aber auch, dass ICH mich mit den anderen Menschen absprechen muss. Ist schon passiert, dass meine Mutter es zB nicht mitbekommen hat und mein Hund seine Beute (zu Recht) verteidigt hat. Da muss ich einfach besser aufpassen.

    Ergebnis von unserer Herangehensweise ist, dass ich meinem Hund alles abnehmen kann/darf und dass mein Hund mit seiner Beute sehr gerne zu mir kommt und sie neben mir verspeißt. Bei Fremden würde sie weiterhin verteidigen, aber Fremde haben meinen Hund auch nicht zu maßregeln. :hust: Das finde ich voll ok.

  • Die anderen haben es schon gut beschrieben. Ein Hund darf knurren, wenn er sein Futter, bzw. einen Kauknochen frisst. Er zeigt damit nur an, dass er das für sich behalten möchte.

    Die Tipps mit dem Tauschen sind generell ok. Aber ich würde das Tauschen nicht üben, mit dem Kauknochen, den er von DIR bekommen hat. Das lässt Dich wieder unberechenbar erscheinen.

    Ein Hund kann sehr wohl unterscheiden, ob Du ihm etwas gegeben hast oder ob er sich den Müll aus dem Eimer geklaut hat oder draußen etwas genommen hat.
    Das kann man dem Hund abnehmen, indem man das kurz ankündigt.
    Damit macht man sich berechenbar.

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