Welpe zieht aus Angst-Leinenführigkeitsübungen?

  • Hallo Zusammen,


    ich hab da mal eine Frage, und zwar versuche ich grade langsam den kleinen Elmo ein bisschen führiger an der Leine zu machen.
    Ich versuche es mit der recht einfachen und ruhigen Stop and Go Variante, also Er zieht - Ich bleibe stehen bis er die Leine lockert und im Bestfall auch zu mir schaut, gehe weiter und lobe ihn wenn er locker läuft.
    Soweit sogut.
    Was mache ich aber, wenn Elmo Angst hat vor lauten Geräuschen (die es hier in Spanien ziemlich oft gibt) und deshalb nach vorne zieht?


    Bei meinem Großen hatte ich das Problem nicht. Er hatte zwar Angst aber ist deshalb oft stehengeblieben oder wollte nach hinten flüchten. Da habe ich (da es bei ihm vorallem visuelle Reize waren) selbst jedes kleinste Detail gepeilt und hab sobald ich gesehen hab was seine Angst oder Unsicherheit auslöst, mich selbst ruhig kontrolliert und bin völlig normal mit lockerer Schlepp an der Gefahrenquelle vorbei, was ihn dazu veranlasst hat hinterherzukommen (ohne Gezerre aber mit leicht unsicheren Blicken zur bösen Mülltüte). Sobald er bei mir war gabs ein lob wie toll er das doch ganz allein geschafft hat. Hat super geklappt und Diego ist jetz außer an Silvester ein richtig sicherers Kerlchen und orientiert sich in Situationen die neu sind und ihm nicht ganz kosher direkt an mir.


    Aber wie mache ich das mit Elmo?
    Wenn ich stehenbleibe, setze ich ihn ja nicht nur der Angst enorm aus, sondern ich hab auch die Sorge, dass ich damit vermittel : Achtung hier passiert was!
    Gebe ich seinem chaotischen und panischem Gezerre dann nach? Oder unterstütze ich damit nicht auch die Angst?


    Leider muss ich zugeben ist meine derzeitige Wohnsituation etwas bescheiden...ich wohne in Spanien und in einer kleinen aber vollgestopften Stadt (wäre ich hier für immer, hätte ich mir auch keinen zweiten Hund geholt), in der es enge Gassen, viele Roller, viele Menschen gibt an denen ich vorbeimuss um in den 5 Minuten entfernten Park oder an den Strand zu kommen.
    Es ist also nicht möglich, ruhige Wege zu gehen bis ich dann an nem ruhigen Ort angekommen bin :muede:


    Bei den angstauslösenden Dingen handelt es sich bei Elmo wirklich um Geräusche, alte Motorroller (bei denen selbst ich n Anfall bekomme), rappelnde Sackkarren und die verhassten Gaslieferanten (die immer ganz nett die dicken Gaskatuschen aneinanderdonnern um die Bewohner auf sich aufmerksam zu machen :verzweifelt: ). Gegenstände wie Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Gehstöcke, Skateboards etc sind nicht das Problem.


    Was mache ich dann also? ich will bloß nichts falsch machen und den kleinen Wurm in der Angst bestärken...


    Liebe Grüße


    Lea mit Diego und Elmo

  • generell gilt: Wenn ein Hund Angst hat, darf er getröstet werden!


    Wenn er sich vor etwas erschreckt könntest du ein kleines Stück mitgehen, ihn sanft abbremsen und beruhigen. Wie arg reagiert er denn? Reagiert er auf Ansprache? Nimmt er Futter an?
    Wenn ich eine Situation auf uns zu kommen sehe die ggf zu viel ist, schmeiß ich eine Hand voll Futter hin da meine Hunde sehr gut Futter annehmen und sie entspannt.

  • Ich würde ihm die böse Sache zeigen. Beispiel Mülltüte, hingehen, die Mülltüte anfassen und ihn mit Futter zu sich locken. Dann merkt er, dass nichts Schlimmes passiert und er keinen Bogen um die Tüte machen muss.


    Edit: Hatte überlesen, dass es vor allem um Geräusche geht. Da würde ich auch stehen bleiben und mich neutral verhalten. Wenn er an einem lauten Geräusch nicht vorbei will, kann man ihn da auch mit Futter locken.

  • Ich tröste meine Hunde IMMER.


    Mal angenommen du gehst mit deinem Freund spazieren. Dann kreuzt vor dir eine MEEEEEGA fette Spinne auf. Dein Freund läuft einfach weiter, ohne dich zu beachten. Du möchtest/willst/kannst nicht dran vorbei. Geht es Dir dann gut?




    Zwar speziell für Silvester, ist aber im Endeffekt das gleiche:


    http://klartexthund.blogspot.d…-angst-haben-trostet.html


    und wichtig:
    http://umtali.wordpress.com/20…support-troesten-erlaubt/

  • Danke für die schnellen Antworten :)


    Er reagiert schon sehr heftig, er zieht und sträubt sich gegen die Leine weil sie ihn dann bei der Flucht stört, ansprechbar ist auch eher weniger der Fall, er will einfach nur weg...
    Futter könnte auch schwierig werden, da er einfach sehr aufs flüchten fixiert ist und es dann eher fallen lässt, aber ich versuchs damit nochmal!


    Wenns ne Mülltüte wäre würde ich das auch so machen, aber ich mag mich schlecht neben den Gaslieferantenlkw stellen und bei dem Krach dem Hund irgendwie versuchen zu zeigen: hey ist ok...das ist ja das blöde, Objekte könnte ich vorher absehen, Geräusche nicht...


    Also wäre das ok stehen zu bleiben, neutral und ruhig zu sein und den Hund etwas zu beruhigen? Wie genau beruhige ich denn, ohne ihn in der Angst zu bestärken?
    Das ist finde ich immer sehr schwer, einige sagen tröste ruhig, andere sagen nur beruhigen...aber wo ist da jetzt genau der Punkt an dem es vom einen zum anderen wird?
    Ich wollte mich da jetzt nicht hinsetzen ihn an mich drücken oder hochnehmen und streicheln, sondern schon eher zeigen: hey ich weiß es ist auch da, brauchst keine Angst haben ich bin hier.
    Es sieht einfach nur so krass aus wie er sich windet, wenn ich ihn anspreche hab ich das Gefühl,dass ihn das nochmehr verwirrt...


    Echt komisch, an Silvester war er einfach nur ruhig und hat geschlafen :???: trotz Knallerei draußen...

  • wie man einen Hund "tröstet" findet man nach und nach heraus- ist bei jedem Hund anders. Meine Hunde suchen meine Körpernähe und wir "kuscheln uns die Situation gut".

  • Mh...in diesen Situationen sucht er meine Nähe nicht sonderlich, er wirkt einfach extrem panisch und so, alsob er nichts mitkriegt drumherum. Um ihm Nähe zu geben müsste ich entweder zu ihm gehen, was ihn dazu veranlasst: jap ich starte jetz ab nach hause! oder ihn zu mir ziehen, was ich aber nicht will, wenn soll er dann bitte von alleine kommen und gewähre ihm den Schutz den er haben möchte.


    In anderen Situationen (in denen er aber nicht panisch ist sondern lediglich etwas unsicher), kommt er zu mir und sucht Sicherheit in meiner Nähe und schaut mich aufmerksam an als würde er drarauf warten wie ich reagiere. Er passt sich dann meiner Reaktion an, die meist recht schlicht ist, schau es gibt keinen Grund versunsichert zu sein, ich bin es auch nicht und plötzlich ists gar nichtmehr so schlimm und er fühlt sich sicher und verhält sich normal.

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