Der Border-Collie und die Kinder...


  • Ich bin auch mal Moralapostel (=jemand der was sagt was dir nicht passt und was nicht in Form von 'du machst alles toll, das kannst du noch ausprobieren' schreibt).


    Schwanzwedeln bedeutet NICHT immer, dass der Hund sich freut. Grade bei deinem unsicheren Hund (in Bezug auf Kinder) kann es auch Unsicherheit etc. bedeuten und entsprechend auch mit abschnappen quittiert werden, wenn DU es falsch interpretierst.


    Man kann nie einen Hund ganz sichern, aber man kann sich mühen geben. Es hat auch noch keinem Hund geschadet eine Weile an der Schleppleine gesichert zu werden.


    Ich würde (was du ja auch nicht hören willst) mit einem Trainer daran arbeiten. Gerade auch diese Signale/Körpersprache eines Hundes richtig deuten finde ich nämlich sehr wichtig und bin mir nicht sicher ob du da alles richtig interpretierst ;)

  • Hallo


    Ich habe auch einen der schönsten und wunderbarsten Border-Collie der Welt für mich :hust:


    Meine Kirsa hat als sie klein war von einem etwa 4 Jährigen Kind mehrmals einen Schuh an nachgeworfen bekommen,
    der sie letztendlich auch getroffen hat.


    Seitdem hat sie Kinder angeknurrt und mochte sie nicht.


    Ich dachte nur, schade, so ein toller Hund und durch so einen Mist für das Leben versaut :???:


    Bei uns in der Nähe war eine Schule und viele Kinder wollten die "kleine" Kirsa streicheln, weil sie so süß war,
    aber wir haben lieber einen Bogen um die Kinder gemacht.
    Ich glaube Kirsa fühlte sich dadurch bestätigt, dass Kinder doof sind, weil Frauchen ihnen immer ausweicht.


    Dann kam ein Mädchen aus der Nachbarschaft und fragte ob sie Kirsa mal anfassen darf und ich habe ihr erklärt was passiert war und dass sie sich am besten hinhockt, die Hand vorstreckt und Kirsa kommen lässt.


    Kirsa war sehr unsicher und wußte nicht genau was das nun sollte...., aber sie knurrte nicht und sie war eher neugierig.
    Ich stand natürlich direkt bei Kirsa und habe aufgepasst, dass sie nicht doch schnappt.


    Es verlief friedlich.


    Dann habe ich mit dem Mädchen abgemacht, dass wir das mit Kirsa öfter üben.
    Beim dritten Mal konnte sie Kirsa streicheln und Kirsa hat sich gefreut, als sie sie gesehen hat.
    Wir haben es auf ihre Freundinnen ausgeweitet und die haben dann mit Kirsa auch Ball gespielt
    und wie mir schien, war der Bann gebrochen(puuuh).


    Kirsa hat angefangen Kinder zu lieben und war nachher der Kindergartenhund.
    Sie hat oft gebellt beim Spielen, weil sie so übermütig war und macht es heute oft noch beim Spielen.


    Sie ist dann aufgedreht und weiß nicht wohin mit Ihrer Energie.
    Vielleicht sollte Deine Maus auch mal direkt an Kinder rangeführt werden im Ruhigen, da Kinder ja oft auch recht laut und unruhig sind.... Kindern das erklären, langsam ranführen,streicheln lasen, damit Deine Maus
    diese wuseligen kinderwesen kennenlernt und einschätzen kann.......


    Hier wird es mit Sicherheit noch viel mehr Tipps geben, aber ich kann nur von uns reden und wie es bei und geklappt hat.


    Lieben Gruss Christine

  • Hunde durchleben mehrere Phasen. Eine Phase ist die sogenannte "Angstphase" um die 9 Monate herum.


    Border Collies reagieren sehr sensibel auf Sichtreize und auch hohe Töne.


    Man schaue sich mal einen Spielplatz im Sommer mit spielenden Kindern an und tue so, als ob man ein Neandertaler sei.
    (ich würde schreidend wegrennen oder angreifen :D )


    Nicht bagatellisieren (=Gefahr für die Kinder) aber auch nicht dramatisieren.
    Der Hund muss lernen, das zu ertragen, weil es nun mal in die Umwelt hineingehört.


    Zeigen und Benennen ist absolut klasse.


    Den Hund von einem erfahrenen Menschen (möglichst BC erfahren) angucken zu lassen ist immer gut!
    Da kann ich nur empfehlen zum Beispiel Anne Krüger.
    Die liest einen Hund wie ein offenes Buch....Die Erziehungsmethoden sind wieder ein anderes paar Schuh. Aber da hättest du eine stimmige Beurteilung, was das Verhalten wirklich bedeutet!

  • Huhu,


    also wenn du nicht unbedingt clickern, sondern mit Stimme arbeiten willst, kannst du auch ein Markerwort konditionieren.


    Läuft genauso ab, wie das Konditionieren auf den Clicker. Es sollte nur dann ein Wort sein, was man nicht im Alltag benutzt....also nicht toll, fein oder prima, eher in die Richtung Click, Tick etc.

  • Wenn du mit Zeigen und Benennen arbeiten willst, solltest du aber unbedingt auch das Clickertraining insgesamt einsetzen.
    ich pers. finde es nicht gut, das so isoliert einzusetzen. lange Begründung... jetzt keine Zeit....


    In diesem Fall würde ich selbst allerdings das Z+B nicht nehmen. Denn Dabei geht es für mich darum, einen Reiz wahrzunehmen, aber nicht darauf in bisher gewohnter Manier zu reagieren (andere Hunde nicht anbellen, Krähen nicht hinterherdüsen).


    Du willst aber den Hund mit Kindern sozialisieren. Das finde ich eine ganz ganz andere aufgabe.


    wie schon jemand geschrieben hat, befindest du dich in einer schwierigen Phase für den Hund. Es ist jetzt nicht mehr so, wie einen Welpen mit Kindern bekannt zu machen! (Leider versäumt...)


    Ich bleibe dabei: Sofort (unaufgeregt) sichern, wenn du Leuten begegnest und erst recht Kindern. Wenn der einmal hinrennt und so ein richtiges Geschrei auslöst oder gar beisst, hast du den Salat. Dein Hund wird in seinen Verhalten bestätigt und wenns doof läuft gilt er als aggressiv. Im schlimmsten Fall handelst du die damit eine leinenpflicht fürs Leben ein!


    Und dann gezielt, überlegt und behutsam mit ausgewählten Kindern arbeiten, wie bei Kirsa.


    Dass der Hund möglichst oft und überall freilaufen kann, kann ein ZIEL der ausbildung sein. Mit 9 Monaten bist du ganz GANZ am anfang und noch dazu in der schwierigsten zeit überhaupt. jetzt ist noch viel Management angesagt: verhindern, dass schlimme, irreversible Dinge passieren. Auf deine Erziehung, selbst wenn sie perfekt wäre, kannst du dich jetzt noch nicht verlassen.
    Mein Hund ist auch 9 Monate, den kann ich auch "immer" abrufen. Bis es zum ersten Mal nicht klappt. Jetzt ist das Alter, wo die Triebe erwachen, ob Jagen, hetzen, Hüten, wachen - da kann von heute auf morgen etwas scheinbar unvorhergesehenes passieren. Da muss man schon vorausdenken.


    Wie gesagt: Mein Hund ist prima mit Kindern sozialisiert und kein hochsensibler BC, und nie würde ich den einfach laufen lassen zu Kindern. Mit ihrem Rennen, hohen Stimmchen und zappeligen Bewegungen und weil sie so klein sind, lösen die bei meinem den Impuls aus, hinzuflitzen, zu bellen und zu springen (er will Mitspielen - das passiert, wenn er meine tochter sieht, die das natürlich klasse findet und damit auch noch fördert *seufz*, daher weiss ich das) - bei deinem Hütehund m.E. den Impuls, "aufzuräumen".


    wir haben so einen in der Junghundegruppe, wenn die anderen Hunde toben und fangen spielen, steht der in der Mitte und bellt und bellt - als wenn er sagen wollte "Hey Leute, lasst das doch! Wollen wir uns nicht alle hinsetzen?"


    Ruhe rein, Souveränität (die du meiner Meinung nach noch nicht hast, sorry, meine Einschätzung von dir - du lässt dich doch recht einfach provozieren, nimmst Dinge persönlich, wirst sauer wenn dir was nicht passt, noch dazu sehr wortreich... ich kenne das von mir, ich reagiere auch gern über und bin kein supercooler souveräner Mensch. Auch wenn ich mir das gern einbilde ;) Daher hätte ich mir nie nie einen BC geholt.
    Und du musst mir jetzt gar nicht lang und breit widersprechen, natürlich siehst du das anders, und es ist ja auch total wurscht was ich denke. Ich wollte dir nur spiegeln, wie du rüberkommst. Wenn dein Hund dich so wahrnimmt, wie ich, dann sieht er jemanden, der so tut als ob er wüsste was er tut, aber eigentlich ziemlich unsicher ist, schnell nach vorne geht - für den Hund heisst das Gefahr! ich muss was machen! Der hat es nicht im Griff!
    Das überfordert deinen Hund total. Noch dazu ein BC, der nix einfach abperlen lassen und ignorieren kann. Die können nicht ausblenden. Deine ganze unbewusste Kommunikation prasselt ungefiltert auf den Hund ein... so was passt zu wortkargen, knurrigen Schäfern, die so minimale Kommandos wie möglich geben; zu einer klaren Aufgabe, einer klaren Struktur. Nicht zu den vielfältigen Reizen, denen ein normaler Haushund ausgesetzt ist. Meine Meinung. Dein Hund braucht Klarheit Klarheit Klarheit.


    von daher, mein eindruck: Finde eine Linie, probiere nicht 1000 Sachen aus, sondern werde klar und souverän. clickern ist toll, Z+B ist toll, aber mit einem solchen Hund in dieser Phase bitte nur unter Anleitung, du verwirrst den sonst total.


    Und bitte, bitte, leine ihn an wenn Kindern in der Nähe sind. Wesenstest wäre zur Zeit blöd.


    Just my 50 Cents.

  • julian: Das ist hier ein Hundeforum. Die Kommunikation ist anders als auf Deinem Arbeitsplatz. Du wirst hier sehr wenige fein gedrechselte Antworten bekommen, die reiflich durchdacht sind und einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten. Dafür kostet es auch nix.


    In der Regel sind aber in jedem Thread ein paar gute Tipps zu finden, man muss sie halt herausfiltern.

  • Na, das sind doch mal ein paar schöne Beiträge. Mir scheint, die "Morgenmenschen" sind da sehr viel Verträglicher als viele der "Nachtmenschen. :lachtot:


    Zitat

    Ich bin auch mal Moralapostel (=jemand der was sagt was dir nicht passt und was nicht in Form von 'du machst alles toll, das kannst du noch ausprobieren' schreibt).
    (...)
    Ich würde (was du ja auch nicht hören willst) mit einem Trainer daran arbeiten. Gerade auch diese Signale/Körpersprache eines Hundes richtig deuten finde ich nämlich sehr wichtig und bin mir nicht sicher ob du da alles richtig interpretierst


    Ganz im Gegenteil: Ich höre mir gerne an, was ich "falsch" mache. Man kann nur aus den Dingen lernen, die man "falsch" macht, nciht aus denen, die man "richtig" macht.


    Daß "Schwanzwedel-Signal", bzw. die Signale ganz allgemein, habe ich tatsächlich wohl nicht sooo gut drauf. Gibt´s da gute Literatur dazu?


    Was den Trainer angeht ... Du schreibst, das "will ich ja auch nciht hören" ... stimmt so nicht ganz.
    Wenn Du genauer nachliest, ich habe sehr oft geschrieben, daß ich VIEL mit verschiedenen Trainern zusammenarbeite. Von daher ... ich sehe das genauso und finde es auch wichtig.


    Zitat

    Man kann nie einen Hund ganz sichern, aber man kann sich mühen geben. Es hat auch noch keinem Hund geschadet eine Weile an der Schleppleine gesichert zu werden.


    Hat meinem auch nicht geschadet. Dafür habe ich ja auch eine 15-Meter-Schleppleine.


    Zitat

    Sie ist dann aufgedreht und weiß nicht wohin mit Ihrer Energie.
    Vielleicht sollte Deine Maus auch mal direkt an Kinder rangeführt werden im Ruhigen, da Kinder ja oft auch recht laut und unruhig sind.... Kindern das erklären, langsam ranführen,streicheln lasen, damit Deine Maus
    diese wuseligen kinderwesen kennenlernt und einschätzen kann.......


    Ja, das kristallisiert sich für mich auch langsam heraus:
    Shades kann Kinder nicht einschätzen. Und es ist wohl das wichtigste, daß er Kinder einfach kennenlernt und damit einzuschätzen lernt.


    Zitat

    Hunde durchleben mehrere Phasen. Eine Phase ist die sogenannte "Angstphase" um die 9 Monate herum.
    Border Collies reagieren sehr sensibel auf Sichtreize und auch hohe Töne.


    Meinst Du, in der Phase reagieren BCs sensibel oder meinst Du, mit 9 Monaten ist die Angstphase UND BCs reagieren grundsätzlcih sensibel auf Sicht/Ton?


    Und ... könntest Du mir einen kurzen Überblick über die Phasen geben? Es gibt so viele Menschen, die verschiedene "Phasen" benennen, und es ist schwer zu unterscheiden, welche reinprojiziert werden, welche Entwicklungstechnisch da sind und wo jemand einfach seine Erziehung erklärt.


    Zitat

    Den Hund von einem erfahrenen Menschen (möglichst BC erfahren) angucken zu lassen ist immer gut!


    Auch hier bitte nicht "überempfehlen".
    Daher zum Überblick:


    -> Ich habe eine Hundetrainerin, die selbst drei BCs hat
    -> Ich habe einen Hundefutter-Berater, der selbst ein Husky-Rudel hat und "Arbeitshunde" liebt (BCs commen bei Ihm gleich nach Huskys)
    -> Die Therapiehundeausbildung mache ich bei jemandem, der ein eigenes (und recht großes) BC-Rudel hat


    Ich bin der FELSENFESTEN Überzeugung, daß es wichtig ist, mich mit Hundeerfahrenen Menschen zu umgeben, und habe mir überall Menschen herausgesucht, die besonders viel und gute Erfahrung mit BCs haben.


    Daß ich solche Ratschläge "nicht hören will" liegt also nciht daran, daß ich sie für falsch halte, sondern, ganz im Gegenteil, daran, daß ich Ihnen so sehr übereinstimme daß es keinen Sinn macht, es (wiederholt) zu sagen.


    Da bin ich nicht böse drum, hat sich ja auch nicht "vorwursvoll" angehört von Euch. Wollte ich nur noch einmal zur Info mitgeben.


    Zitat

    also wenn du nicht unbedingt clickern, sondern mit Stimme arbeiten willst, kannst du auch ein Markerwort konditionieren.


    Och, ich denke, dafür taugt Klickern schon sehr gut.
    Ich kann da recht schnell meine Meinung ändern ... also wird jetzt ein Klicker besorgt.


    Zitat

    In diesem Fall würde ich selbst allerdings das Z+B nicht nehmen. Denn Dabei geht es für mich darum, einen Reiz wahrzunehmen, aber nicht darauf in bisher gewohnter Manier zu reagieren (andere Hunde nicht anbellen, Krähen nicht hinterherdüsen).


    Du willst aber den Hund mit Kindern sozialisieren. Das finde ich eine ganz ganz andere aufgabe.


    Eine andere Aufgabe ... ja.
    Und doch ... führen beide zum Ziel. Zumindest zu ersten "Zwischenziel".


    Z&B kann ich aber schneller und einfacher trainieren, also scheint es für mich Sinn zu machen, damit anzufangen. Z&B und Sozialisieren schließen sich ja nicht gegenseitig aus. ;-)

    Zitat


    Mein Hund ist auch 9 Monate, den kann ich auch "immer" abrufen. Bis es zum ersten Mal nicht klappt. Jetzt ist das Alter, wo die Triebe erwachen, ob Jagen, hetzen, Hüten, wachen -


    Da fällt mir was ein, was ich längst mal erfragen wollte:
    Shades hatte bisher nicht viel mit seiner Nase zu tun: Leckerli hat er "mit den Augen" gesucht und manchmal übersehen, wenn es direkt vor seiner Nase lag. Riechen ... war offenbar nicht seine Stärke.


    Doch vor ein paar Wochen hat er angefangen, immer mehr zu "schnüffeln" und inzwischen läuft er beim Spazierengehen gerne mal 20 bis 50 Meter "am Boden schnüffelnd" entlang.


    Was hat es denn damit auf sich? Wacht da seine Nase auf?


    Zitat

    Ruhe rein, Souveränität (die du meiner Meinung nach noch nicht hast, sorry, meine Einschätzung von dir - du lässt dich doch recht einfach provozieren, nimmst Dinge persönlich, wirst sauer wenn dir was nicht passt, noch dazu sehr wortreich... ich kenne das von mir, ich reagiere auch gern über und bin kein supercooler souveräner Mensch. Auch wenn ich mir das gern einbilde ;) Daher hätte ich mir nie nie einen BC geholt.


    Spannender Absatz.
    Souverän bin ich mit dem Hund sicherlich noch nicht.
    Provozieren lassen ... na, wie man´s nimmt. Hier sind (inzwischen) sehr viele nette Beiträge und ein paar wichtigtuerische. Ich bin darüber nicht "sauer" und nehme das auch nicht "persönlich". Ich versuche einfach stets das Verhalten zu finden, mit dem ich die Kommunikation "optimieren" kann.


    Und Optimieren heißt in dem Fall:
    "Nervendes Belehren" vermeiden und "Wertvolles Feedback" maximieren. Ich habe nichts davon, wenn mir jemand was sagt, was ich eh schon weiß/mache. Und ist es einfach unnötig, mir was zu sagen, von dem ich selbst geschrieben habe, daß es kein Thema ist. Außer, ich täusche mich, dann ist es natürlich wieder sehr wertvoll.


    Aber meine Güte ... ich habe in meinem Leben viel mit Kindern zu tun gehabt. Mir braucht niemand zu erzählen, daß ich da vorsichtig sein soll. DAS ist es, was ich abzukürzen versuche. Die Strategie des "rumpampens" hat sich dabei als effektiver erwiesen als die Strategie des "Bedankens". Zweiteres führt nur zu oft dazu, daß die "Belehrenden" sich bestätigt fühlen und immer mehr von den (unerwünschten) Belehrungen abgeben.


    Zitat

    Wenn dein Hund dich so wahrnimmt, wie ich, dann sieht er jemanden, der so tut als ob er wüsste was er tut, aber eigentlich ziemlich unsicher ist, schnell nach vorne geht - für den Hund heisst das Gefahr! ich muss was machen! Der hat es nicht im Griff!


    Wenn ich die Anfangszeit reflektiere, also meine ERSTE Zeit mit einem Hund, und er als Welpen, dann glaube ich, daß ich damals in manchen Kommandos etwas "zu hart" war. Ich hatte nicht die sensibilität, zu erkennen, wie schnell er wahrnimmt und wie feinfühlig er dabei ist.
    Das Ergebnis ist, daß er jetzt, wenn ich "etwas direkter" bin, sehr schnell "kuscht". Wenn ich Ihm ein Leckerli vor die Nase lege und "Nein" sage, geht er nicht dran. Das muß ich Ihm auch nur einmal sagen. Wenn ich Ihm dann erlaube, es zu nehmen, guckt er erst mich an und wartet ab. Ich musste das dann teilweise mehrfach sagen und Ihm das Leckerlie auch noch "hinschieben" bis er es genommen hat. Heute habe ich das ein wenig "rausbekommen", dennoch scheint mir der Hund auf ein Verbot noch immer stärker zu reagieren als auf eine Erlaubnis.


    Mir scheint also, er akzeptiert mich sehr stark als Rudelführer, doch an der Bindung zwischen uns beiden muß ich noch weiter arbeiten. Und ebenso an MEINER Feinfühligkeit.


    Zitat

    Das überfordert deinen Hund total. Noch dazu ein BC, der nix einfach abperlen lassen und ignorieren kann. Die können nicht ausblenden. Deine ganze unbewusste Kommunikation prasselt ungefiltert auf den Hund ein... so was passt zu wortkargen, knurrigen Schäfern, die so minimale Kommandos wie möglich geben; zu einer klaren Aufgabe, einer klaren Struktur. Nicht zu den vielfältigen Reizen, denen ein normaler Haushund ausgesetzt ist. Meine Meinung. Dein Hund braucht Klarheit Klarheit Klarheit.


    Der Knaller: Ich bei dem Eignungstest für die Therapiehundeprüfung!
    Mit der Trainerin konnte ich nicht viel anfangen. Irgendwie nicht "auf meiner Wellenlänge".


    Ihr erstes Feedback an mich war "Sie reden zuviel!".
    Ich wollte gerade entrüstet wiedersprechen, da meint sie noch "Macht nichts, ist wahrscheinlich Ihr Job!"


    Ich war so erschüttert, daß ich erstmal 10 Minuten überlebt habe, wie ich das nun kommentiere und war mir sicher, von der Frau kann ich GAR NICHTS lernen. Dummerweise hat Shades jedoch anders entschieden: Er hat sich mit der Frau super verstanden und mir wurde klar, okay, die Ausbildung ist vor allem dazu da, daß ICH etwas lerne. Und bin der Empfehlung meines Hundes gefolgt: Diese Ausbilderin scheint mir IDEAL zu sein. GERADE weil ich mit Ihr erstmal so wenig anfangen konnte.


    Mittlerweile kann ich toll mit Ihr reden. Ich habe aber den Verdacht, daß liegt an Ihrer Flexibilität und nicht an mir. ;-)


    Also keine Bange: Ich hinterfrage mich sehr stark und ich weiß auch, daß ich noch so einiges zu lernen habe mit dem Hund!


    Zitat

    von daher, mein eindruck: Finde eine Linie, probiere nicht 1000 Sachen aus, sondern werde klar und souverän. clickern ist toll, Z+B ist toll, aber mit einem solchen Hund in dieser Phase bitte nur unter Anleitung, du verwirrst den sonst total.


    Ich brauceh nur bei mir in den Flur zu gehen, da ifnde ich lauter Leinen:
    Eine kurze, eine 5 Meter Schleppleine und eine 15 Meter Schleppleine.
    Reicht das?
    *smile*


    Zitat

    Und bitte, bitte, leine ihn an wenn Kindern in der Nähe sind. Wesenstest wäre zur Zeit blöd.


    Oh, toller Tip. Auf den Bin ich noch gar nicht gekommen.
    Wäre echt eine schöne Möglichkeit. Ich könnte Ihn ja anleinen, wenn Kinder in der Nähe sind.
    Muß ich mal drüber nachdenken. Lässt sich das auch kombinieren? Spazierengehen UND anleinen?


    Sorry, ist nicht böse gemeint. Ich frage mich, ob das nicht langsam oft genug gesagt wurde. :lol:


    Zitat

    In der Regel sind aber in jedem Thread ein paar gute Tipps zu finden, man muss sie halt herausfiltern.


    Jo, ich wollte mir nur das "Filtern" etwas einfacher machen.
    Ablehnen tue ich ja nur das, was mir "selbstdarstellerisch" vorkommt und sich anfühlt wie "in´s Gewissen reden".


    Alles Liebe, Julian!

  • Zitat

    Sorry, ist nicht böse gemeint. Ich frage mich, ob das nicht langsam oft genug gesagt wurde.


    Oh, ich vergaß. Leider ist es nicht unbedingt üblich, die Beiträge anderer User zu lesen. Diese Mühe machen sich nur manche. Es kann gut sein, dass Du in drei Wochen eine Antwort auf Deinen Eingangspost bekommst.

  • Zitat

    Oh, ich vergaß. Leider ist es nicht unbedingt üblich, die Beiträge anderer User zu lesen. Diese Mühe machen sich nur manche. Es kann gut sein, dass Du in drei Wochen eine Antwort auf Deinen Eingangspost bekommst.


    Was ja irgendwie auch darauf hinweist, daß vielen hier "Selbstdarstellung" wichtiger ist als Inhalt.
    Welchen Sinn würde es sonst machen, seinen Senf irgendwo dazuzugeben, ohne sich damit auseinanderzusetzen, was schon gesagt wurde?


    Im Umkehrschluß würde ich meinen, wenn diese ganzen "Wiederhol-Antworten" und "Moralapostel-Predigten" nicht stattfinden würden, dannw äre ein Thread wie dieser hier nicht so unendlich lang geworden und dann wäre es auch absolut zumutbar, sich den ganzen (!) Thread durchzulesen, BEVOR man seine Meinung sagt.


    Ist keinesfalls gegen Dich gemeint. Mehr eine allgemeine Antwort an die, die den Thread Off-Topic aufblähen und solche Probleme damit immer weiter aufblasen. Wenn jemand sich direkt für das Thema "Hunde und Kinder" interessiert muß er nun leider viel blabla darüber durchlesen, daß man Hunde anleinen soll, um die wenigen wirklich hilfreichen Beiträge zu finden.


    Alles Liebe, Julian!

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