Ein Hund aus dem Ausland?

  • Hallo ihr Lieben,
    nachdem ich schon sehr sehr sehr sehr lange hier stille und heimliche Mitleserin bin traue ich auch mal was zu schreiben.
    Und zwar bin ich im Begriff mir meinen Ersthund anzuschaffen. Die Bedingungen sind Optimal was Geld, Zeit, Beruf und pipapo angeht, darum geht es ja auch nicht. :D
    Naja wie dem auch sei bin ich jetzt seit 6 Monaten auf der Suche nach einem Hund, hatte Zusagen, dann Absagen und alles war immer einer Achterbahnfahrt gleich - ein Auf und Ab.
    Für mich steht fest dass es kein Welpe, kein Rassehund (Überzüchtung) und kein sogenannter Listenhund (NRW - Großstadt usw.) sein soll, da dass nicht zu mir passt und ich Hundeanfängerin bin (da scheidet allein schon nach logischem Denken ein Welpe für mich aus).


    Also bin ich endlich auf der Seite von Streunerherzen.de auf einen Hund gestossen, der auch nach Aussagen der Vermittlerin zu mir passen könnte.
    2 Jahre alter Mischling, 40cm Groß/Klein, und das sind die Informationen die ich bekommen habe:
    " Ja das ist Ruppert. Er ist Menschen ggueber offen und nicht ängstlich. Er ist mit anderen Hunden absolut vertraeglich. Da er mit ca. einem Jahr gefunden wurde, ist davon auszugehen dass er das Leben draußen kennt und sich mit der Umgewoehung recht gut klarkommen muesste. Bei 700 Hunden ist es schwer mehr zu erfahren. Diese Infos stammen von Kollegen die ihn vor Ort beobachtet haben."
    Und
    "Er hatte ca im Februar-März einen Autounfall, danach war er traumatisiert und stark abgemagert, so sah ich ihn, er is jetzt kastriert, freundlich zu allem ca 40 cm hoch, er wurde in seinem Gehge gemoppt und gebissen von den anderen Hunden.Sie können ihn nicht ins Gehege zurücksetzen"


    Also laut Beschreibung ist der Unfall gut verheilt und das Mobbing hat auch ein Ende, sodass er jetzt mit allem gut auskommt und wieder fröhlich durch die Gegend hüpft.


    Mein ihr das so ein Hund für mich als Anfängerin geeignet ist? Vor Allem weil ich ja auch nicht die Möglichkeit habe ihn mir vorab anzusehen.


    Und das ist der Gute Kerl - Die Fotos habe ich erst NACH der Beschreibung bekommen, also ich hab mich nicht anhand der Fotos sondern der Beschreiben mit einem vorsichtigen Ja für Ruppert entschieden.
    https://lh3.googleusercontent.…0ya8wS8/s800/IMG_4648.JPG


    Edit by Mod - Fremdbilder wegen der Sache mit dem © bitte nur als Link einstellen.

  • Ich persönlich hätte mir meinen Ersthund nicht ohne ihn vorher gesehen und kennen gelernt zu haben angeschafft. Schon gar nicht, wenn ich in einer Großstadt wohne und der ausgesuchte Hund nach einem Autounfall traumatisiert war.
    Da würden sich mir einige Fragen aufdrängen, unter anderem: was war/ist das für ein Unfall und wie äußert sich das Trauma? Hat er das Trauma bewältigt? Wenn ja, wie hat man das gemacht?


    Als Hundeanfänger wäre es mir zu heikel, eben einen solchen Hund ohne das 'Problem' gesehen zu haben, in eine Hauptstadt zu schaffen.

  • Hallo Goldpony,


    ich würde Dir auch abraten, einen Hund zu nehmen, von dem Du nur eine Beschreibung und ein Foto hast.
    Ich nehme immer wieder Tierschutzhunde in Pflege und muss sagen, dass die Beschreibungen meistens nicht zutreffen. Es ist auch schwierig, einen Hund in einem riesigen Tierheim einzuschätzen.


    Wenn man Hundeerfahrung hat, ist es kein Problem, ein Überraschungsei zu nehmen, aber nicht für einen Anfänger.


    Es kommt nicht selten vor, dass diese Straßenhunde noch nie im Haus gelebt haben und auch keine Leine kennen. Wenn Du Pech hast, sitzt der Hund nur unter dem Sofa vor Angst und geht nicht raus.


    Ich würde Dir raten, Dich in Tierheimen umzusehen oder auch in die Kleinanzeigen zu schauen, z. B. bei ebay. Da verlieren viele Familienhunde ihr Zuhause.


    Aber auch da würde ich mir den Hund sehr genau ansehen und mehrmals mit ihm spazieren gehen. Da kannst Du sehen, wie er sich draußen verhält, wie er auf seine Besitzer hört, usw.
    Vielleicht kannst Du auch jemanden mit Hundeerfahrung mitnehmen, der den Hund einschätzen kann.

  • Zitat

    Da er mit ca. einem Jahr gefunden wurde, ist davon auszugehen dass er das Leben draußen kennt und sich mit der Umgewoehung recht gut klarkommen muesste.


    Den Satz verstehe ich nicht. Wenn er ausgesetzt wurde und das Leben bei Menschen zu kennen scheint, dann würde ich eher davon ausgehen, dass er mit der Umgewöhnung recht gut klar kommt.


    Hast Du einen Link zu dem Hund, denn ich nehme an, Du meinst Streunerherzen.com (weil die in der LIDA auf Sardinien helfen, wo 700 Hunde leben), aber ich finde den Hund dort auf der Seite gar nicht :???:


    Warum möchtest Du genau diesen Hund?


    Was spricht aus Deiner Sicht für den Rüden und was dagegen?


    Und ganz wichtig: Wie gut kennst Du Dich mit dem Thema "Mittelmeerkrankheiten" aus bzw. was wurde Dir dazu von der Vermittlerin gesagt?

  • Ich hingegen finde es nicht so problematisch, den Hund vorher nicht kennengelernt zu haben. Allerdings finde ich die Infos ein wenig dürftig und würde zumindest diese Fragen noch stellen:


    Zitat


    Da würden sich mir einige Fragen aufdrängen, unter anderem: was war/ist das für ein Unfall und wie äußert sich das Trauma? Hat er das Trauma bewältigt? Wenn ja, wie hat man das gemacht?


    Wie genau verhält er sich anderen Hunden/Menschen gegenüber? Ist es vielleicht möglich, ein Video zu machen? Ich finde das aussagekräftiger als Fotos.
    Ansonsten ist das eben ein junger Hund, der schon ein bisschen was mitgemacht hat. Deshalb muss er nicht schwierig sein.


    Möglicherweise kannst du ihn auch erst in Pflege nehmen und schauen, ob und wie es passt. Ich bin nicht dafür, das immer so zu machen, aber hier würde ich das in Erwägung ziehen.

  • Ich finde die Beschreibung ziemlich mager. Wenn dort 700 Hunde leben und nur solch wenige Angaben zu dem Hund gemacht werden können dann frage ich mich, wie das Trauma überhaupt überwunden wurde ?


    Solltest du dich bereits in den Hund verliebt haben, würde ich mit dem Tierschutzverein vereinbaren
    das man den Hund als Pflegestelle aufnimmt und wenn es klappt auch endgültig adoptiert.


    Es kann einfach sehr viel anders laufen. Der Hund kennt wahrscheinlich keine Leine und scheint wohl auch
    etwas unsicher zu sein. Ich verstehe auch nicht wieso man einen Hund der von anderen Hunden gemobbt und gebissen wurde als absolut verträglich und nicht ängstlich einstuft. Klar, das es bei den vielen Hunden schneller
    kracht ist normal aber häufig verhalten sich die Hunde auch dort komplett anders als im neuen Zuhause.


    Ein Tierschutzhund ist eine kleine Überraschung und auch Straßenhunde im Ausland verdienen ein neues
    Zuhause und ich habe auch viele Homepages von Tierschutzvereinen aus dem Ausland angeschaut aber für mich war es wichtig das man den Hund kennenlernen kann bevor man sich für ihn entscheidet und deswegen finde ich die "Pflegestelle-Option" recht praktisch.


    Liebe Grüße

  • Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschliessen.


    Gerade als Ersthund würde ich mir immer "live" einen aussuchen. Es gibt doch viele Tierheime, in allen sitzen Notfelle, die auf ein neues Zuhause warten. Nimm dir die Zeit, besuch die Tierheime in deiner Umgebung. Geh mal mit dem einen oder anderen Hund gassi, wenn beidseitige Sympathie da ist, auch ein paarmal. Du wirst feststellen, dass es sehr unterschiedliche Charaktere gibt.


    Gerade, wenn du in einer Grossstadt wohnst, ist es wichtig, einen sehr charakterfesten Hund zu haben, der nicht auf jeden neuen Reiz ängstlich oder gar aggressiv reagiert.


    Es gibt auch Organisationen, die mit Pflegestellen arbeiten. Da würde auch die Möglichkeit bestehen, den Hund vor der Übernahme kennenzulernen.


    Bei diesem Hund wäre ich auch vorsichtig. Wenn dort, wo er jetzt ist, 700 Hunde betreut werden kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand die Zeit hat, sich so mit ihm zu beschäftigen, dass er sein Trauma wirklich überwunden hat. Und dir ist nicht damit gedient, wenn du einen zwar körperlich intakten Hund übernimmst, der aber bei jedem vorbeifahrenden Auto Angst bekommt.


    Gruss
    Gudrun

  • Hallo Goldpony,


    erstmal möchte ich Dir sagen, das ich Deine Zeilen supergerne gelesen habe. Ich freue mich immer wenn Menschen sich einen Hund mit Herz und Hirn aussuchen, juhu juhu juhu. Entsprechend finde ich die Idee, nicht mit einem Welpen zu starten, genau richtig. Noch besser ist die Idee, einem Hund aus dem Tierschutz ein zu Hause zu geben. Ich habe vor fast fünf Jahren einen Hundeopa aus dem Tierschutz geholt und es nie bereut - das wünsche ich Dir bzw. Euch auch :smile:


    Das Argument, den Hund erst einmal kennenzulernen, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen. Besonders wenn es der allererste Hund ist, wäre ein Überraschungspaket vielleicht etwas zu heikel? Es gibt aber eine ganz tolle Lösung - einen Hund aus dem Ausland, den Du Dir vorher ansehen kannst.


    Schau doch mal hier!


    Gilda finde ich toll


    Wär da nicht was dabei?

  • Zitat

    Solltest du dich bereits in den Hund verliebt haben, würde ich mit dem Tierschutzverein vereinbaren
    das man den Hund als Pflegestelle aufnimmt und wenn es klappt auch endgültig adoptiert.


    Das halte ich für einen ganz schlechten Ratschlag. Hier sucht jemand einen Hund, der zu ihm passt. Der Mensch hat noch keine Erfahrung im Umgang mit Hunden. Wenn der Hund jetzt ein Verhalten zeigt, mit dem er nicht klar kommt, wieso sollte es dann besser klappen, weil man ja nur Pflegestelle ist? Auf die Pflegestellen kommen auch Hunde, mit denen intensiv gearbeitet werden muss und wenn es ganz dicke kommt, auch mal einer, mir dem man den letzten Gang gehen muss. Das möchte ich keinem Hundeneuling zumuten und auch nicht verschweigen. Es kann alles ganz toll sein, aber auch alles ganz schlimm und was wird dann aus dem Hund? Woher kommt die nächste Pflegestelle?


    Dann doch eher fragen, ob es möglich ist, dass der Hund eine passende Pflegestelle in Deutschland bekommt, wo man ihn kennenlernen kann.

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