Hunderasse Pointer / Jagdtrieb

  • Meine Hündin (Pointer/Münsterländer) ist fürs Fährten überhaupt gar nicht zu begeistern bzw. sie verweigert das komplett. Sie nimmt die Spur auf, geht dann aber nicht hinterher und arbeitet sie aus, sondern reißt den Kopf hoch, hält die Nase in den Wind und fängt an kreisförmig zu rennen und auf diese Weise zu suchen. Freiverlorenensuche und Flächensuche ist super, aber konzentriertes Fährten funktioniert einfach nicht. Da muss man halt einfach ausprobieren, was zum Hund passt und was nicht. Denke nicht, dass es sinnvoll ist, zu diskutieren, ob es dem natürlichen Jagdverhalten entspricht oder nicht - der eine macht es mit, der andere eben nicht :smile:


    Jagdtrieb war bei uns in den ersten 2 Lebensjahren ein Thema und wir sind viel mit Schleppleine gelaufen und haben geübt (insbesondere das Vorstehen verstärkt). Sie ist zeitweise auch auf jeden Vogel angesprungen, was ziemlich nervig war :roll: Komischerweise ist das mit ca. dem 2. Lebensjahr schlagartig uninteressant geworden und sie hat sogar irgendwann die Gangart "Gehen" für sich entdeckt :D

  • So, ich misch mich auch nochmal ein, auch auf die Gefahr was zu wiederholen...


    Zitat

    meine Hündin hat mit mit den Vögeln angefangen als sie ca. 7 Monate alt war. Ich habe gehofft das sich das mit ca einem Jahr wieder legt....leider bis heute nicht! .


    Also ich persönlich habe ja nichts gegen Jagdhunde in Nicht-Jägerhand, wär auch dumm, hab ja selber schon den zweiten ;) Zwar keinen Pointer, aber mit nem Deutsch Drahthaar wohl einen vergleichbaren Jäger. Aber ich finde schon - und ich meine das nicht böse, aber vielleicht für den Zweithund oder ieinen anderen mal - dass du dich da vielleicht ein bisschen wenig über die Erziehung eines solchen Tieres informiert hast. Aber ich will dir nix unterstellen und aus Fehlern lernt man ja auch eine Menge. 7 Monate ist eben so ein Alter, wo sich Hunde langsam das Jagen selber beibringen! Das geht nicht wieder weg, das wird schlimmer!! Und beim Jagdhund der kontrollierbar bleiben soll, ist das allerspätestens das Alter, in dem man intensiv und sehr konsequent daran arbeiten muss, dem Hund beizubringen, dass er Wild nur nach Erlaubnis zu jagen hat. Besser ist damit direkt anzufangen, wenn man den Welpen bekommt (immer altersangemessen selbstverständlich) Zu denken "das hört schon wieder auf" war also fatal, denn dein Hund hat sich so selbst beigebracht, zu jagen und du hast es ihm erlaubt. Genau dieses Verhalten gilt es zu unterbinden. Übrigens auch bei nem jagdlich geführten Hund, der soll nämlich lernen, nur dann zu jagen, wenn ich das erlaube und nicht wenn er Bock drauf hat. Nächstes Mal bist du schlauer! :)


    Was tut man mit einem Jagdhundwelpen also?


    -Impulskontrolle/ Trainieren der Standruhe
    - Training von Rückruf oder Pfiff (letzteres ist wohl meist einfacher bei Wildsichtung)
    -Konsequentes vermeiden von "Alleingängen"
    -unterlassen von Hetzspielen (Ball werfen etc)
    - praktischerweise Wildsichtung mit Kontaktaufnahme zum HF verknüpfen (über Super- Futter oder Spiel zB)


    Und all das schon wenn der Mini-Hund bei einem ankommt....



    Gleiches würde ich auch jetzt bei deinem Hund noch tun, um die Vögel-Problematik (Schenkelklopfer.... :D ) anzugehen.


    Also nicht direkt am Vogel üben, sondern erst einmal dem Hund beibringen, zB sein Spielzeug nicht zu verfolgen, wenn du es wirfst oder hinzurennen, wenn es iwo liegt. Bedeutet: kein Ball fliegt mehr, wenn der Hund nicht sitzen oder liegen bleibt...klingt spaßlos... ist es am Anfang auch (und das muss natürlich kleinschrittig erlernt werden)....Jeder Hund muss erstmal lernen, sich selbst unter Kontrolle zu haben und nicht seinem Trieb nachzugehen, sondern dies erst zu tun, wenn du im das erlaubst. Da gleich beim Vogel anzusetzen ist vermutlich zu schwierig für den Hund.
    Auch ein gut erlerntes "Nein" (im Sinne von "höre mit dem was du gerade tust sofort auf") wäre für dich sehr hilfreich, um deinem Hund jedes Anschauen von Vögeln zu verbieten. Reagiert er drauf, kannst du ihn zu dir locken und mit Super-Leckerlie (bei uns wars ne Tube mit Dosenfutter) belohnen. Auch da....üben üben üben....und nicht beim Vogel anfangen...


    Soll nur ein kleiner Einblick sein...
    Ich würde Dir ehrlich gesagt empfehlen, ein gutes Buch zum Anti-Jagd-Training zu lesen und das durchzuziehen (Pia Gröning wird hier oft empfohlen, ich hab eins von Martina Nau zu Hause, beide gut). Da wird alles erklärt, das würde hier zu weit führen.
    Oder aber nen Trainer suchen, der Jagdhunde ausbildet, denn mit den üblichen Hundeschulen-tricks wie Futter nur aus der Hand und so, wirst du da nicht Herr der Lage.


    Und was Bewegung/Beschäftigung angeht: So ein Tier braucht einen Jagdausgleich, dringend!!! Ich hab grad nicht auf dem Schirm, was ihr da macht, bei uns zB gibt es keinen "Normalen" Spaziergang, da ist immer was los, Spieli suchen und anzeigen, Leckerlie finden, Menschen suchen und anzeigen, zu keinem Hund wird hingerannt ohne dass das erlaubt wurde und immer immer immer wieder Standruhetraining (Alf macht Platz, Spieli fliegt, ich geh woanders hin, Alf muss zu mir, dann darf er auf Kommando rennen - Alf kennt das nicht anders...). Zu Hause gibts auch immer ne kleine Übungseinheit, alle Jagdhunde die ich kenne lernen gerne, arbeiten gerne mit dem Menschen und sind sehr schlau, da kann man sooooo viel machen (Alf wird grad zur Haushaltshilfe ausgebildet und bringt Pfandflaschen in eine Kiste, räumt Papier weg, alles Apportier-geschichten, die ihm auch rassebedingt viel Spaß machen)


    Klar ist das alles trainingsintensiv und mal eben ne Hunderunde mit Freunden zum quatschen ist eben nur die Ausnahme und es ist eben kein Familienhund der so mitläuft, aber mMn geht es mit nem Vollblutjäger nicht anders und das ist man ihm dann auch schuldig, wenn man ihn ins Haus holt und nicht jagdlich führt. Und wenn deine jeden Vogel jagen will, ist sie offenbar nicht genügend ausgelastet und hat auch nicht genug angemessene Beschäftigung, wenn es so wäre, würde sie sich nicht selbst welche suchen. So aus der Ferne beurteilt...Mal einem aufspringenden Hasen hinterher zu rennen und jeden Tag fast jeden Vogel jagen zu wollen find ich schon nen Unterschied.


    Klingt halt schon sehr danach, als hätte eure viel Pointer abbekommen und die brauchen nen Job, der der Jagd nahe kommt (ob nun Fährten, Mantrailen oder sonst was, muss man vom Hund abhängig machen, unserer zB sucht lieber frei kreisend, die wollen einfach rennen beim Suchen, das merkt man schon deutlich) und viel zusätzliche Bewegung (Joggen, Radeln, Skaten, Agility findet unserer auch recht anstrengend). Und das eben jeden Tag, nicht nur ein oder zwei Mal die Woche wenn Training iwo ist. Das ist glaube ich oft das, was viele unterschätzen und dann sollte man vom Jagdhund Abstand nehmen! Man muss lernen viele kleine Aufgaben in den Alltag zu integrieren, damit so ein Arbeitstier zufrieden ist. Alf trägt zB oft sein Spieli von der Hundewiese bis nach Hause und muss es auch immer wieder holen, wenn er es liegen lässt, das ist für einen 10 Monate alten Hund schon ne Aufgabe, die ihn fordert. Und so fügen sich viele kleine Teile zusammen, bis man einen zufriedenen Jäger hat.



    Und mal kurz an alle, die denken, warum sie so nen Hund hat obwohl er doch nicht jagen darf: Nen Jäger hätte ihn wohl nie genommen, Mix, unklare Anlagen, viel zu unsicher ob der was taugt zur Jagd. Die meisten nehmen nur nen Welpen aus jagdlicher Leistungszucht oder nen fertig ausgebildeten Hund.... Also hatte dieser Hund wohl eh keine Chance, in Jägerhände zu kommen. Und alle Nicht-Jägerhände müssen eben erst lernen, damit umzugehen, wenn es der erste Hund dieser Art ist....


    Sorry, ist viel geworden, aber ich finde mit nem kleinen Trainingstipp ist es eben selten getan, man muss das große Ganze sehen, wenn man ein Jagdproblem hat...


    Ich wünsche euch viel Erfolg :)

  • Mit deinem Alf kann dir aber auch passieren, dass du ihn jetzt ein mega-Programm wie jeden Tag Aktion antrainierst und wenn er dann mal 2 Jahre alt ist hast du nen dauer-fordernden Hund an der Leine.
    Ob Arbeitshund oder nicht, aber jeden Tag Beschäftigung halte ich für zu viel des Guten. Lieber ein-zweimal pro Woche konzentriertes Arbeiten (mein Retriever bekommt zweimal in der Woche für max. ne halbe Stunde am Stück Dummyarbeit) ansonsten eben sowas wie Flaschen tragen etc. im Haus, aber jeden Tag richtige Arbeit halte ich für kontraproduktiv.

  • Hallo zusammen,


    das Problem ist mir nur allzu gut bekannt.
    Wir haben seit Juni letzten Jahres eine angebliche Epagneul-Mix Hündin bei uns.
    Lilly ist ca. 2 Jahre und kommt irgendwo aus Südfrankreich.


    Ein paar Wochen nach ihrem Einzug zeigte sie dann ihr wahres Gesicht:
    Im Haus ein Engel - zerstört nichts, macht nicht rein, liegt am liebsten im gleichen Raum wie wir, bellt so gut wie nie, extrem verschmust (die Liste könnte ich ewig weiter führen), ein absoluter TRAUMHUND.
    Draußen jedoch eine Katastrophe - Jagt Vögel (bzw. alles was Flügel hat, wie Libellen, Bienen etc.) bis zum umfallen sobald sie diese irgendwie (Nase, Augen, Ohren) wahrnimmt und pöbelt an der Leine ohne Ende sobald sie einen anderen Hund sieht, zieht, interessiert sich (außer auf gewohnten Wegen, an denen nicht ganz so viele Fliegende Monster sind) so gut wie garnicht für mich und will immer nur geradeaus. :hilfe:


    Sie steht total auf ihren Quietsch-Igel, den ich ihr als Belohnung werfe, wenn sie sich abrufen lässt.
    Sobald sie ihn hat und einen Vogel sieht, jagt sie trotzdem :explode:


    Ja ich weiss sie ist ein JAGDHUND und diese Kommentare von wegen "wieso holst du dir denn einen" kann man sich echt sparen. Sollen diese Hunde in den Tierheimen verrecken?!
    Es muss ja immer einen doofen geben, der sich in den Hund verliebt OBWOHL er ein Jagdhund ist und sich nun damit auseinandersetzen muss. Mein Traum was es immer, mit meinem Hund OHNE Leine spazieren gehen zu können - das kann ich dann jetzt mal knicken. :abschied:


    Es ist nicht so, dass Lilly sich auf unseren Spaziergängen langweilen muss. Ich lasse sie Leckerchen suchen, sie über und unter Gegenstände gehen (Bank, Baum, Ast, Mauer etc.), werfe ab und zu einfach so Leckerchen, wir gehen mit Hunden die sie kennt spazieren, wir holen ihr Lieblingsspielzeug mit, übe mit ihr Impulskontolle (Leckerchen oder Spielzeug werden geworfen, sie muss liegen bleiben, darf aufstehen, muss sich nochmal hinlegen), werfe zwei Spielzeuge, sie muss das zuerst nehmen, auf welches ich zeige...


    Sobald sie einen Vogel gewittert hat ist sie einfach nicht mehr ansprechbar (auch einige Minuten danach nicht mehr und wenn ich Pech habe den ganzen Spaziergang lang nicht). :motz: Spass macht das nicht!


    Ich wollte mir das Antigadtraining von Pia Gröning zulegen.


    Ebenfalls habe ich mir für diesen Monat in unser Hundeschule eine Fährtensuche vorgenommen. Mal sehen, ob es ihr gefällt.
    Dummyarbeit findet sie ziemlich blöd und denkt sich wohl "renn doch selber hinterher" - auch mit Futterdummy.


    Ich habe mir eine Reizangel mit ihrem Lieblingsspielzeug gebastelt, muss aber leider zugeben, dass ich noch nicht genau weiss, wie ich das ganze aufbauen soll, habt ihr da Tipps?


    Letztens hatte ich bei Google mal nach einem Podenco-Pointer Mix gesucht - da kamen dann Lillys. Ich glaube aber eher weniger, dass in ihr ein Pointer ist - Podenco könnte aber sehr gut sein.


    Ich würde mich auch wahnsinnig drüber freuen mal jemanden mit Jagdhund kennen zu lernen (hier in der Nähe) damit man sich mal austauschen könnte, allerdings habe ich immer das Gefühl, dass keiner mit solch einem Hund raus geht - ich seh nie jemanden :ka:

  • Naja jeden Tag Arbeit ist ja auch relativ. Klar wird er nicht jeden Tag krass ausgepowert, weder körperlich noch geistig, aber ein gewisses Maß an artgerechter Beschäftigung ist schon öfter als ein bis zwei Mal die Woche nötig.
    Und wenn ich ihm bei der täglichen großen Runde nicht Beschäftigung biete, dann würde er sich die im ungünstigsten Fall selbst suchen, bei der Rasse wäre das vermutlich stöbern und dann jagen, das sind dann die Hunde die mit Herrchen in der Hundschule stehen und ein "Jagdproblem"haben....


    Also wird unterwegs eben was zusammen unternommen, das sind dann Suchspiele etc.. Wir machen ja nicht jeden Tag unterwegs alles was ich aufgezählt hab, das sind alles so unsere Dinge die uns allen (vor allem Alf) Spaß machen und daraus suchen wir dann eben aus so wie es grad passt unterwegs. Da wird Spieli gesucht, Alf mal auf nen Baumstamm oder ne Bank geschickt, mal nen Element der UO geübt kurz, dann flitzt er wieder rum und schnüffelt, sucht dann mal meinen Freund und spielt und tobt mal mit nem anderen Hund und so wechselt sich das ab. Aber die Phasen in denen wir zusammen etwas tun sind durchaus größer als die, in denen er alleine rumrennt. Ob das nun schon intensive Arbeit ist definiert wohl jeder anders. Es macht Mensch und Tier Spaß, beide lernen dabei jeden Tag etwas dazu, der Hund kommt nicht auf die Idee alleine Dinge zu unternehmen, was will man mehr. Und am Ende schläft der Hund zufrieden in seinem Körbchen ein. So Spaziergänge a la "Mensch geht spazieren und Hund latschert eben mit, spielt mit anderen Hunden und macht so sein Ding" gibt es eben bei uns nicht. Und um einen am Wild kontollierbaren Hund zu haben, ist auch tägliches Training (in den Alltag integriert und in kleinen Einheiten) nötig, denn bei diesem Thema kann ich nicht sagen "och heute übe ich mal ne halbe Stunde Standruhe" und den Rest der Woche werfe ich den Ball einfach so (etwas überspitzt vielleicht). Wenn ich da nen Spieli werfen will unterwegs, muss er halt erstmal abliegen o.ä. bevor er rennen darf.... Dafür gibt es bis auf einmal die Woche Agility bei uns auch keine "so jetzt gehen wir los und trainieren ne halbe Stunde intensiv die oder jenes" Momente.


    Klar gibt es auch "Langeweiletage" an denen nicht viel passiert und auch mal keine große Runde gegangen wird, lässt sich bei zwei Vollzeitarbeitern auch nicht vermeiden. Die genießt auch der Hund und chillt mit aufm Sofa :D . Das ist auch kein Problem. Ist aber eben die Ausnahme (vielleicht ein Tag die Woche). Grad warens mehr, weil ich krank war, auch kein Problem. Da reichen dann auch mal Woche nur kleine Runden und zu Hause klene Spielchen.


    Das was jetzt kommt ist meine ganz persönliche Meinung und ich will niemandem zu nahe treten, denn ich kenne euch und eure Hunde nicht, sondern kann nur von meinen reden und denen die ich kenne:
    Ich finde es kann, wenn ich mir eine Tier aus einer Leistungszucht oder mit ähnlichen Anlagen (die viele Jagdhunde eben haben, ob reinrassig oder Mix, da kann ich mich nur eben vorher nicht unbedingt drauf einstellen, muss aber mMn damit rechnen) anschaffe nicht das Ziel sein, durch "Gewöhnung an Langeweile" den natürlichen Arbeitseifer abzuerziehen bzw zu unterdrücken oder Alltagstauglich zu "stutzen" und eben nur ein bis zwei mal die Woche "zuzulassen". Sondern es ist dann meine Aufgabe und Pflicht, diesem angelegten, durch Zucht geförderten und eigentlich gewünschten Arbeitseifer gerecht zu werden. Wenn mir die tägliche Beschäftigung eines solchen Tieres zu viel ist oder ich daran keinen Spaß habe und es in mein Leben passt und ich lieber einen Hund möchte, der nicht jeden Tag spezielle Auslastung braucht oder zumindest gerne ausübt und keinen großen Bewegungsdrang hat, dann würde ich mir einen Hund einer anderen Rasse kaufen und keinen Jagdhund wie ich ihn habe. Meine und die Hunde ähnlicher Rassen, die ich bis jetzt so kennenlernen durfte, brauchten diese regelmäßige Beschäftigung um zufriedene Hunde zu sein, was sicher an ihren Anlagen liegt. Und mit dieser Beschäftigung erübrigen sich eben oft auch so Probleme wie unkontrolliertes Jagen. Ich alleine hab den zweiten Drahthaar ohne jagdliche Führung und hatte nie ein solches Jagdproblem.... Was für mich für aktive Auslastung im Alltag spricht.


    Ich habe hier einen Hund, der sich auch draußen unter großer Ablenkung an mir orientiert und Spaß mit mir hat, der Beschäftigung mit mir häufig der mit anderen Hunden vorzieht, der super eifrig lernt und Spaß dabei hat und der zu Hause friedlich rumliegt und auch an öden Tagen nicht nervt. So war mein alter Hund auch und das trotz oder wegen einem ähnlichen "Programm".
    Es passt in unser Leben, wir haben Spaß daran so nahezu jeden Tag unsere Hunderunden zu gestalten. Das finde ich, ist wichtig, aber wenn es nicht passt, passen eben auch manche Hunde (zB viele Jagdhunde) nicht.

  • Kieselchen, super Beitrag, der sehr schön zusammenfasst, an welchen Ecken man ansetzen und worauf man achten sollte :gut:


    Ich finde Jagdhunde ja toll und möchte nie wieder was anderes haben, aber man muss sich schon darauf einstellen und bereit sein, entsprechend zu arbeiten und Ersatzbeschäftigung zu suchen. Die ersten 2 Jahre waren bei uns auch ziemlich anstrengend und manchmal nervig, aber wenn ich sehe, dass Leni heute ganz entspannten Freilauf genießen kann und nicht mehr nur noch permanent im Jagdmodus unterwegs ist, hat es sich definitiv gelohnt :smile:

  • Danke Deliara! Ganau das ist es, man muss sich drauf einstellen....und es muss ins Leben passen! Und wen man als Welpe beginnt, ist es auch gar nicht anstrengend, man muss sich nur an manch andere Regel halten, als andere Hundehalter.


    @ Marie:


    Das Problem ist eben oft, dass Hunde die schon gelernt haben zu jagen (wie eben viele Tierschutz-Hunde) das allem anderen vorziehen. Da hilft dann auch erstmal keine "Beschäftigungstherapie" oder Jagdausgleich. Beute hetzen (und dann im besten Fall erlegen) ist eine selbstbelohnende Aktivität und zwar so selbstbelohnend, dass man da auch mit dem geilsten Spieli nicht drüber kommt. Deswegen versucht man ja bei Jagdhunden auch, das von Anfang an zu unterbinden, damit sie nicht lernen "Hetzen ist geil" und macht gerade deswegen keine Ballwerfspiele o.ä.


    Viele Hunde mussten sich zudem in ihrer alten Heimat selbst ernähren und jagen, um zu überleben. Ich finde da muss man nochmal nen großen Unterschied machen zu reinen "Erziehungsfehlern" bei Hunden, die seit Welpenalter bei ihren Haltern leben (nicht falsch verstehen liebe Verena ;)) Das sitzt so tief, da ist es schwierig, das wieder "abzustellen". Manchmal gelingt das auch nicht ganz. Warum eure so auf "Flügelvieh" steht, kann man natürlich jetzt nur mutmaßen, vielleicht ist es einfach nur das Einzige, was ihr bei euch jagbar erscheint, würde sie ein Kaninchen sehen, wär das sicher auch interessant, sieht man ja aber eher selten in belebten Gegenden.


    An deiner Stelle würde ich da nicht groß selber dran rumdoktern, sondern einen Trainer suchen, der sich auskennt mit jagenden Hunden, evtl selbst Jagdhunde führt. Und sich so unter guter Anleitung durch ein Anti-Jagd-Training arbeiten und schauen, was ihre Motivation ist. Lilly ist jetzt 1,5 Jahre evtl auf sich allein gestellt gewesen (wisst ihr da was drüber??) und erst seit einem halben Jahr bei euch. Etwas, was sich so lange und evtl von "Kindesbeinen" an gefestigt hat und zum Überleben vielleicht notwendig war, hört eben nicht einfach auf, evtl will sie jedes Mal wenn ihr raus geht Futter ranschaffen..... Das könnte eine Erklärung sein, eine Lösung findet ihr vermutlich eher mit nem Trainer vor Ort, der sich das anguckt und intensiv mit euch arbeitet.

  • Zitat


    Viele Hunde mussten sich zudem in ihrer alten Heimat selbst ernähren und jagen, um zu überleben. Ich finde da muss man nochmal nen großen Unterschied machen zu reinen "Erziehungsfehlern" bei Hunden, die seit Welpenalter bei ihren Haltern leben (nicht falsch verstehen liebe Verena ;)) Das sitzt so tief, da ist es schwierig, das wieder "abzustellen". Manchmal gelingt das auch nicht ganz. Warum eure so auf "Flügelvieh" steht, kann man natürlich jetzt nur mutmaßen, vielleicht ist es einfach nur das Einzige, was ihr bei euch jagbar erscheint, würde sie ein Kaninchen sehen, wär das sicher auch interessant, sieht man ja aber eher selten in belebten Gegenden.


    An deiner Stelle würde ich da nicht groß selber dran rumdoktern, sondern einen Trainer suchen, der sich auskennt mit jagenden Hunden, evtl selbst Jagdhunde führt. Und sich so unter guter Anleitung durch ein Anti-Jagd-Training arbeiten und schauen, was ihre Motivation ist. Lilly ist jetzt 1,5 Jahre evtl auf sich allein gestellt gewesen (wisst ihr da was drüber??) und erst seit einem halben Jahr bei euch. Etwas, was sich so lange und evtl von "Kindesbeinen" an gefestigt hat und zum Überleben vielleicht notwendig war, hört eben nicht einfach auf, evtl will sie jedes Mal wenn ihr raus geht Futter ranschaffen..... Das könnte eine Erklärung sein, eine Lösung findet ihr vermutlich eher mit nem Trainer vor Ort, der sich das anguckt und intensiv mit euch arbeitet.


    Danke für deine Antwort. Was vorher war, wissen wir leider nicht. "Menschen" hatte sie definitiv - dafür kannte sie schon zuviel nur vllt. wurde denen genau DAS zuviel.
    Sie war ein Fundhund. Vllt. musste sie sich aber auch genau in dieser Zeit essen selbst "besorgen".
    Ich habe leider auch das Gefühl, das es immer schlimmer wird statt besser. Anfangs konnten wir sie noch ein paar Mal ohne Leine laufen lassen. Doch das is schon länger Vergangenheit. :(

  • Ja ich glaube, dass das echt nervenaufreibend ist... sucht euch nen Trainer, lasst sie an ner Schleppleine damit sie wenigstens etwas Spielraum hat und versucht, euch davon nicht runter ziehen zu lassen. Übt Dinge, die ihr gerne üben wollt zu Hause, dort scheint sie ja empfänglich zu sein und gemeinsames Üben und Erfolge, seinen sie noch so klein, sind gut für die Beziehung, was euch im späteren Training sicher helfen wird. Erwartet draußen nichts von ihr, was sie nicht ganz sicher kann. Erfreut euch an den schönen Momenten mit ihr, du schreibst ja, zu Hause ist sie ein Traum und das glaube ich sofort, da muss sie ja auch nicht jagen. Mit der richtigen Anleitung macht ihr da bestimmt Fortschritte. Kopf hoch!! Vielleicht kannst du ja das Forum nutzen, nach einem Trainer zu suchen :)

  • Ja, sie lernt auch neue Kommandos innerhalb von ner viertel Stunde - sie ist ne ganz schlaue und kann mittlerweile auch ganz viel: Sitz, Platz(auf Distanz), Fuß (Grundstellung und laufen - nicht perfekt und lange aber wir sind dabei) ;), Touch (Nase an Hand stupsen), Slalom (ne 8 durch die Beine), tip/tap (rechte Pfote an mein linkes kein und umgekehrt), Pfote(beide Seiten), Küsschen (etwas grob leider ;)), bleib, such, auf, peng, rolle - ich glaub das war's ;)
    Diese Kommandos versuche ich auch unterwegs einzubauen und meistens erfüllt sie diese auch auf ganz "normalen" Spaziergängen eben nur heute morgen am Weiher hat sie halt wieder alles gejagt und hat mich einfach wahnsinnig gemacht :( dann kennt sie auch die einfachsten Dinge nicht mehr :(
    Jetzt gerade lümmelt sie neben mir unter der Decke und schmust. Morgen könnte ich sie (draußen) wohl wieder im nächsten See ertränken (keine Panik - mach ich nicht ;) geschlagen wird sie auch nicht, auch wenn sie sich machmal so unterwirft wenn ich mecker als würde ich es tun ;) )

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