Auslands Tierschutz oder lieber das eigene Land???

  • Zitat


    Ich versaue mir meinen nächsten Hund lieber selbst, als das hinzubiegen, was andere versaut haben.


    Nicht ausgeschlossen, dass hier irgendwann ein schwieriger Hund einzieht, aber erst mal brauche gar es nicht.


    Kann ich sehr gut nachvollziehen :D
    Hab nach Hermanns Einzug auch eine Weile so gedacht, denke jetzt aber genau in die andere Richtung. Wenn ich die Zeit haben sollte und die "Schwere des Falls" zu meiner "Kompetenz" passt, darf gerne wieder ein schwieriger Fall einziehen.
    ABER: Nicht, wenn ich gleicher Wohnsituation lebe, wie jetzt. Denn das war etwas, über das ich nicht weiter nachgedacht habe und mir alles unnötig erschwert. Die Stadt als solches ist zwar kein Problem (also Autos, Lärm, Fußgängerzone blabla), aber die Baustellen, die einem in "ländlicheren" Gebieten alle paar Wochen bewusst werden würden, werden mir hier tagtäglich mehrmals um die Ohren geknallt :D



    Bzgl. Tierschutz finde ich, dass mir immer noch zu wenig an der Wurzel gearbeitet wird. Und das ist je nach Land natürlich verschieden. Das ist in osteuropäischen Ländern häufig ein Großteil in Sachen Aufklärung/Mentalität, in westeuropäischen Ländern eine Sache von Zucht.
    Euthanasieren von Tieren wird ja so lange eine Option bleiben, solange für den Nachschub gesorgt ist. Und ich sehe da zwar den großen Fehler bei den Vermehrern, aber auch die "guten/normalen" Züchter.... das sind doch immer noch (zu) viele. Wenn bei jeder Rasse explizit darauf geachtet würde, dass Halter auch weiß, welche Aufgabe der Hund braucht, um ein artgerechtes Leben zu führen, müssten sie doch feststellen, dass 2 Welpenwürfe im Jahr (in der Summe mit den ganzen anderen Züchtern natürlich) immer noch zu viele sind. (Jedenfalls kam es mir damals im TH nicht so vor, als säßen dort nur Ups-Hunde und "Ausländer")



    Was da in Belgien so los ist, kann ich ja beim besten Willen nicht nachvollziehen. Bin ja selbst Belgier und da herrscht ja eigtl ne sehr fortschrittliche Mentalität vor... Aber was Hunde angeht....
    Auch was ich bei meinen Verwandten generell für Haltungsbedingungen vorfinde. Teilweise 100%-Leinenpflicht, außer auf den "Hundeplätzen"... joa, ein eingezäuntes Stück Brachland ohne Bäume oder Sträucher von vllt 4x6m Größe. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass Einige freiere Bedingungen zu üblen Zwecken nutzen würden.

  • Zitat

    Bzgl. Tierschutz finde ich, dass mir immer noch zu wenig an der Wurzel gearbeitet wird. Und das ist je nach Land natürlich verschieden. Das ist in osteuropäischen Ländern häufig ein Großteil in Sachen Aufklärung/Mentalität, in westeuropäischen Ländern eine Sache von Zucht.
    Euthanasieren von Tieren wird ja so lange eine Option bleiben, solange für den Nachschub gesorgt ist. Und ich sehe da zwar den großen Fehler bei den Vermehrern, aber auch die "guten/normalen" Züchter.... das sind doch immer noch (zu) viele. Wenn bei jeder Rasse explizit darauf geachtet würde, dass Halter auch weiß, welche Aufgabe der Hund braucht, um ein artgerechtes Leben zu führen, müssten sie doch feststellen, dass 2 Welpenwürfe im Jahr (in der Summe mit den ganzen anderen Züchtern natürlich) immer noch zu viele sind. (Jedenfalls kam es mir damals im TH nicht so vor, als säßen dort nur Ups-Hunde und "Ausländer")


    Warum sollte das ein Züchter nicht tun wen er Abnehmer hat.
    Und die Hunde die reinrassig sind und im Tierheim sitzen sind meist von Vermehren

  • Zitat

    (...)
    Ob es uns passt oder nicht, Welpen haben in deutschen Tierheimen eine deutlich höhere Vermittlungschance als erwachsene Hunde. In "meinem" Tierheim gibt es eine enge Zusammenarbeit mit einem sehr guten spanischen Tierheim - und die Welpen und Junghunde die von dort kommen, leisten einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung des Tierheims. Welpen und Junghunde sind meist nur wenige Wochen im Tierheim bis sie ein zu Hause finden und dem Tierheim die Vermittlungsgebühr einbringen. Durch diesen unterdurchschnittlichen "Durchsatz" finanzieren sie die Hunde mit, die bedingt durch Alter oder Krankheit länger warten müssen.


    Das ist genau das, was ich bemängelt habe - die Auslandshunde finanzieren den staatlichen Tierschutz hier mit. Es ist ein Geschäft, dass mindestens bei +/- Null rauskommen muss. Ich bezweifle ernsthaft, dass so viele Welpen und niedliche Hunde, wie ständig importiert werden rein zufällig als Abfallprodukte anfallen, die dann von seriösen Orgas hervermittelt werden.


    Ich glaube nicht mal, dass die Orgas groß daran verdienen, aber die Hunde werden aus den Tötungen verkauft. Warum sollte man dort also ein schlechtes Gewissen haben, wenn gleich noch 20 niedliche Welpen entstehen oder eingefangen werden, wenn die Deutschen sich so drüber freuen und auch noch Geld geben.



    Zu dem Argument mit den Galgueros: wenn die feststellen, dass sich ihr "Ramsch" nach Deutschland verkaufen lässt, werden sie sich selbst darum kümmern und die Hunde nicht ins Tierheim bringen, damit andere ein Geschäft machen.




    Tierschutz, wie viele andere Dinge auch, gehören für mich zu den Sachen, die reinweg vor Ort stattfinden sollten. Wenn ein Hund einer seltenen Rasse angehört oder jemand sich in diesen einen Hund verliebt, dann kann er ihn auch vor Ort abholen! Das ist meine Überzeugung.


    Viele hier schreiben, sie hätten keinen Hund im inländischen Tierheim bekommen und es war bei der Auslandsorga leichter. Da frage ich mich doch, ob die Maßstäbe nicht in beiden Fällen verschoben sind. Es kann eigentlich nicht sein, dass die Auslandsorga geringere Ansprüche an Interessenten hat.

  • Also, ich sprach vom Unterschied städtisches Tierheim und Tierschutzverein, der auch mit ausländischen Tierschützern zusammen arbeitet


    In meinem Beispiel habe ich die damaligen Lebensumstände genannt. Und ich weiß nicht, wieso es den Tierheimen nicht gereicht hat ;)


    gesendet vom Handy

  • Zitat

    [...]
    Viele hier schreiben, sie hätten keinen Hund im inländischen Tierheim bekommen und es war bei der Auslandsorga leichter. Da frage ich mich doch, ob die Maßstäbe nicht in beiden Fällen verschoben sind. Es kann eigentlich nicht sein, dass die Auslandsorga geringere Ansprüche an Interessenten hat.


    Ganz ehrlich, das habe ich mich genau so auch schon oft gefragt.

  • Zitat


    Was da in Belgien so los ist, kann ich ja beim besten Willen nicht nachvollziehen. Bin ja selbst Belgier und da herrscht ja eigtl ne sehr fortschrittliche Mentalität vor... Aber was Hunde angeht....
    Auch was ich bei meinen Verwandten generell für Haltungsbedingungen vorfinde. Teilweise 100%-Leinenpflicht, außer auf den "Hundeplätzen"... joa, ein eingezäuntes Stück Brachland ohne Bäume oder Sträucher von vllt 4x6m Größe. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass Einige freiere Bedingungen zu üblen Zwecken nutzen würden.


    Frankreich Belgien, Irland und mit kleineren Einschränkungen auch die Niederlande fallen eben einfach nicht auf. Die Hunde leben nicht auf den Straßen, sie sterben nicht spektakulär. Aber sie sterben, jeden Tag und es sind viele.
    Das bemerkt man aber nicht, das diese Länder eben "zivilisiert" sind und die Einwohner meist auch durchaus tierfreundlich. Man sieht es nicht und man kann es sich auch nicht vorstellen. Das fällt viel leichter, wenn man z.B. in Ungarn oder der Ukraine durch ein kleines Dorf fährt. Auch da sind die Menschen nett, aber die Hunde sind in der Überzahl und man merkt sehr deutlich, dass diese Menschen wirklich ganz andere Probleme haben, als sich um die Hunde zu kümmern. Da steht man dann hilflos, weil böse sein kann ich diesen Menschen nicht. Lösungen habe ich auch keine.


    Ich höre beispielsweise von deutschen oft, dass das Tierschutzgesetz hier in den Niederlanden so toll sei.
    Ja, es ist gar nicht so schlecht, aber es ist nicht besser, es ist anders.
    Die gesetzliche Zwingergröße ist hier ein Witz, Teletakt erlaubt und einfach bei z.B. Zooplus erhältlich, Viehtreiber sind nicht selten. Die gewerbliche Hundezucht ist üblich, sie wird nur besser überwacht. Dazu ist hier der Umschlagplatz für Welpen aus dem Osten. Eigentlich herrscht Leinenzwang und offizielle Auslaufflächen findet man eigentlich nur an Naturschutzgebieten oder in großen Städten mit Hundesteuer. Ich müsste einfache Strecke 35 km fahren, um ableinen zu dürfen.
    Was ich dagegen sehr gut finde, ist Datenbank der Tierheimtiere für NL und B. Es ist einfach, einen Wunschund zu finden und die Vermittlungsgebühr ist meist mehr als fair. Da können die Hunde aus dem Osten oder Süden, die hier auch vermittelt werden, preislich nicht mithalten und auch die ganzen Sonderangebote aus den Anzeigenblättchen sind teurer. Das erhöht bei Senioren die Chancen enorm.
    Auch die Chippflicht hier ist besser. Hier muss jeder seine Welpen bei einer der zugelassenen Datenbanken einschreiben und dann später auf den Käufer umschreiben. Auch jeder weitere Besitzwechsel muss offiziell angezeigt werden. So soll geklärt werden, wo die Hunde herkommen, wie wie viel produziert, etc. Klingt gut, ist eine tolle Idee, das schafft Deutschland seit 2000 nicht. Aber auch hier ist diese Regelung noch kein Jahr alt. ;)


    Man kann die einzelnen Länder nicht vergleichen. Es kommt immer auf die Bedingungen und die Mentalität vor Ort an.

  • Erstmal OT aber ich freue mich, dass ich wieder was von dir lesen durfte, Verena mit dem alten Leon :gut:


    Ansonsten sehe ich das mit dem regionalen Trend ebenso. Auch dass sich erst im System was tun muss, bevor Einzelaktionen wie Hunde rüberbringen was bewirken. Aber da es selbst in Deutschland mit unseren tollen Tierheimen den Leuten nicht in den Kopf geht, warum ein Hund 1000€ kosten muss, wenn er gut aufgezogen wird und da sind durchaus gebildete, vernünftige Leute dabei, dann sehe ich auch keine Zukunft für solche Projekte.
    Und warum Rassehunde in Tierheimen sind kann verschiedene Gründe haben.
    1. der Züchter ist unseriös und interessiert sich nicht für seine Hunde
    2. Der Züchter interessiert sich für seine Hunde, erfährt aber nichts davon, dass sein Hund im TH sitzt, weil Exbesi und TH nicht Bescheid sagen
    3. Das TH weigert sich, einen Rassehund samt Papieren zu vermitteln, damit ihn bloß nicht der Züchter zurückkaufen kann.
    4. Der Züchter weiß vom Tier, will es zurückholen, wird vom TH aber boykottiert.


    Und das ist nicht ausgedacht. Unser Rassenetz entdeckte einen Rassehund im TH. Da das Alter bekannt war, hat es ca. 5 Minuten gedauert, bis wann auch ohne Chip wusste, welcher Hund das ist. Nochmal einmal so lange, bis die Züchterin informiert war. Das TH, dem man dies mitteilte, hat sich bis heute nicht gerührt und der Hund war noch über 2 Monate auf der wöchentlich aktualisierten homepage zu finden.
    Genausolange dauerte es übrigens, einen Züchter darüber in Kenntnis zu setzen, dass sein gezogener Hund via Anzeige als Deckrüde für Mischlingswelpen ausgeschrieben wurde.
    Ist jetzt leicht gewesen, weil es keine große Population ist, aber auch uns in Deutschland ist ein Hund noch lange nicht genug Wert.

  • Hallo


    Ich habe seit 10 Wochen aktuell einen Hund aus dem Tierschutz.
    Er saß in einer französischen Tötungsstation.
    Er ist ca. 8 Jahre war allerdings schon in Deutschland auf Pflegestelle.


    Er ist zu 90% Super (der Rest ist ein bisl Erziehung) und ich würde es immer wieder tun.
    Auch hatte ich speziell nach Auslandshunden gesucht! da die armen Tiere es da viel schlechter haben als in unseren deutschen Tierheimen.


    Lg


  • Das hilft aber den Tieren dort gar nix und den Tieren hier in Deutschland auch nicht

  • Zitat

    [...]
    Auch hatte ich speziell nach Auslandshunden gesucht! da die armen Tiere es da viel schlechter haben als in unseren deutschen Tierheimen.


    Lg


    Das hieße dann also, wenn man es ganz konsequent verfolgt: den deutschen Tieren geht es in unseren TH so gut, dass sie dort bleiben können? Oder wie meinst Du das konkret?

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