Mein Hund weicht nicht von ihrer Seite

  • Hallo liebe Hunde-Freunde,


    ich wende mich auf diesem Wege an euch, weil ich ich nicht mehr weiter weiß. :???:
    Vor etwa einem Jahr haben mein Freund und ich unsere heute 16 Monate alte französische Bulldogge Arni zu uns genommen. Wir drei leben zusammen mit meiner Schwiegermutter „in spe“ in einem Haus. Zwar haben wir unsere eigenen Räumlichkeiten auf einer separaten Etage, teilen uns momentan jedoch die Küche wegen Renovierungsarbeiten (dazu später).
    Die ersten Monate hat alles super geklappt. Der Kleine hat sich wunderbar eingelebt, wurde schnell stubenrein und kennt die Grundkommandos wie Sitz, Platz, Bleib, etc. Er läuft gut an der Leine und hört zumindest meistens, wenn man ihn ruft (daran arbeiten wir noch).


    Allerdings macht es mir seit einigen Monaten zu schaffen, dass Arni meiner Schwiegermutter nicht mehr von der Seite weicht und hier liegt auch mein Problem:
    Er folgt ihr auf Schritt und Tritt egal wohin sie geht. Kommt sie von der Arbeit, freut er sich, als hätte er sie ewig nicht gesehen. Sie nimmt ihn dann mit zu sich und es ist für mich und meinen Freund sehr schwer, ihn dort wieder wegzubekommen. Sobald wir ihn wieder mit in unser eigenes Wohnzimmer nehmen, fängt er an stundenlang zu jammern und an der Tür zu kratzen. Im Flur stellt er sich nur noch an die Treppe um zu schauen ob er irgendwie zu ihr kommen kann. Wenn er irgendwann müde wird und einschläft springt er sofort wieder auf, sobald meine Schwiegermutter Geräusche macht, ganz egal wie lange wir vorher gespielt haben oder Gassi waren. Dann steht er wieder an der Treppe und das jammern geht von vorn los. Es macht mich mittlerweile richtig traurig, das zu sehen, da ich das Gefühl habe, er mag meinen Freund und mich nicht oder fühlt sich bei uns nicht wohl. Was kann ich gegen dieses Verhalten tun?
    Wir bemühen uns sehr, dass er ein schönes Hundeleben hat. Wir spielen viel mit ihm, fordern ihn geistig und auch körperlich und achten auf seine Ernährung. Er wurde von uns nie grob behandelt. Allerdings sind wir dahingehend streng, dass er z.B. nicht vom Tisch essen darf, sondern seine Mahlzeit nach uns und aus seinem Napf (bzw. wenn es Trockenfutter gibt auch aus der Hand aber nicht am Tisch) bekommt. Für Leckerli soll er meistens auch etwas tun, zb. Sitz machen.


    Meine Schwiegermutter handhabt das anders:
    Wenn sie Essen kocht, fallen permanent sämtliche Nahrungsmittel „aus Versehen“ vom Küchentisch. Wenn wir zusammen essen, setzt er sich unmittelbar neben sie und bettelt und jedes mal gibt sie ihm etwas von ihrem Teller. Für Leckerli muss er nichts tun. Als es mit den Leckerli überhand nahm und er immer dicker wurde, haben wir mit ihr gesprochen: das wurde ignoriert. Daraufhin haben wir uns vom Tierarzt bescheinigen lassen, dass Arni dringend abnehmen muss. Seitdem macht sie es heimlich. :tropf: Die Großeltern meines Freundes, die direkt nebenan wohnen, machen es genauso. Mittlerweile haben wir das Gewicht zwar im Griff, das liegt aber auch vielmehr daran, dass wir selber überhaupt keine Leckerli mehr geben weil er von den anderen so viel bekommt und ich beim Üben auf seine Trockenfutterration des Tages zurückgreife.
    Er darf auch nicht allein bleiben. Wenn mein Freund arbeiten geht oder ich zur Uni will (selbst wenn es nur für 2-3 Std. ist), wird von uns verlangt, wir sollen uns kümmern, wer den Hund nimmt. Lassen wir ihn dennoch allein, kommt sofort die Oma meines Freundes rüber und holt ihn zu sich. Wir haben keine Chance ihm beizubringen auch mal allein zu bleiben.


    Mögliche Gründe sehe ich darin, dass unser Arni von meiner Schwiegermutter als auch den Großeltern von Anfang an eher wie ein Enkelkind behandelt wird und nicht wie ein Hund. Dazu kommt, dass alle sehr sehr „dominante“ Persönlichkeiten sind und sich weder von mir, noch von meinem Freund etwas sagen lassen. :verzweifelt: Sämtliche Versuche ihnen unsere Werte der Erziehung beizubringen scheiterten im Streit. Leider gibt es aus verschiedenen Gründen auch nicht die Möglichkeit von hier wegzuziehen. Daher bitte ich euch um Rat, denn mittlerweile weiß ich nicht mehr weiter, was wir noch tun können. Vielen Dank für eure Geduld beim Lesen und eure Hilfe im Voraus,


    eure Jana

  • Zitat


    Meine Schwiegermutter handhabt das anders:
    Wenn sie Essen kocht, fallen permanent sämtliche Nahrungsmittel „aus Versehen“ vom Küchentisch. Wenn wir zusammen essen, setzt er sich unmittelbar neben sie und bettelt und jedes mal gibt sie ihm etwas von ihrem Teller. Für Leckerli muss er nichts tun.


    Das ist für einen verfressenen Hund natürlich ein entscheidender Grund, die Schwiegermutter gut zu finden. :p


    Aber mal im Ernst:
    Ich würde mich mit ihr schon nochmal zusammensetzen und ihr klar machen, dass der Hund wahrscheinlich entscheidend länger lebt, wenn er nicht so viel frisst. Sein Wohl sollte ihr doch wichtig sein, oder?
    Auch ist es ja nicht gesagt, dass ihr immer in der Nähe leben werdet. Wenn er dann das Alleinebleiben nicht gelernt hat, wird das für ihn dann bestimmt erstmal nicht lustig.
    (Und so gibt es ja für jede eurer Regeln/Wünsche einen triftigen Grund.)
    Meinst du nicht, dass sie sich durch vernünftige Argumente doch noch überzeugen lässt?


    Das ist euer Hund und ich finde schon, dass ihr dann auch die Regeln aufstellt. Wenn sie sich mit euren Vorgaben nicht arrangieren will, dann darf er eben nicht mehr hin. (Das wäre natürlich die letzte Konsequenz.)

  • Hallo,
    mein erster Gedanke war: Ich würde ausziehen.
    Ich weiß, das ist nicht sehr hilfreich, aber mir sind diese Einmischungen so zuwider...
    Die ander Alternative wäre richtig auf die Barrikaden gehen. Ganz klar und deutlich die Meinung sagen. Es ist euer Hund. Ihr habt die Verantwortung. Ihr tragt die Kosten. Ihr habt das Recht zu bestimmen, wo der Hund ist, was und wieviel er zu fressen bekommt, wer Kontakt zu ihm habt.


    LG Nele

  • Hallo,
    wir wohnen auch mit SchwieMu und SchwieOma im Haus.
    Das Problem hatten wir auch, wenn auch nicht so krass.



    Ich bin ein paarmal kräftig ausgerastet und habe meinen Hund nicht mehr zu ihnen gelassen. Dazu die Tür abgeschlossen, war man außer Haus.


    Habt ihr keine Möglichkeit, abzuschließen?



    Liebe Grüße,
    Michaela und Loui

  • Erstmal vielen Dank für eure schnellen Antworten :smile:


    Da habt ihr natürlich Recht. Wir haben das auch schon durch. Leider redet man da gegen eine Wand. Sie ist wirklich sehr stur. Wir haben uns vom Tierarzt schon sämtliche Listen mitgeben lassen, auf denen (sogar bildlich) dargestellt ist, wie viel z.B. eine Scheibe Salami für den Hund ist. Ich habe ihr zig mal aufgezählt, welche Krankheiten ein Hund bekommen kann, wenn man ihn nicht hundegerecht ernährt und sie weiß auch, dass ich nicht ewig studiere und dann nicht mehr so viel von zu Hause aus machen kann. Ich denke sie versteht das auch alles, dass der Kleine darunter leiden wird. Aber sie kann ihm einfach nicht widerstehen. :datz: Deshalb bin ich so ratlos. Man kann sie da wohl einfach nicht mehr ändern. Sobald unsere eigene Küche fertig ist, werde ich ihn nicht mehr zu ihr lassen, wenn sie kocht :gut: Danke für den Tipp :smile:


    Ich versuche einen Weg zu finden, trotzdem das beste daraus zu machen. Ich weiß aber nicht, wie ich zb. auf den Hund reagieren soll, wenn er jammert. Soll ich ihn trösten oder mit ihm kuscheln? Bisher habe ich das bellen und jammern ignoriert oder wenn es mir zu bunt wurde auch mal einen ersten Ton gesprochen. Wenn er auf ein Geräusch mal nicht reagiert und aufspringt habe ich ihn belohnt --> das ist aber eher selten seinerseits. Habt ihr Tips, wie ich ihm das jammern abgewöhnen kann, ohne mich im Rang unterzuordnen und ihn mit Leckerchen vollzustopfen?


    Michaela: Ja wir haben unsere eigenen Räume, die kann ich zur Not abschließen. Aber sie will ja nicht nur zum Hund sondern er auch zu ihr und weint dann die ganze Zeit wenn er weiß sie ist auch im Haus :ka:

  • Na ist doch super. Luken dicht machen und durchhalten.
    Ich würde auch gar nicht mit mir diskutieren lassen. Wer bist du denn, daß du dir sogar Schaubildchen vom Ta geben lässt und Aufklärungsarbeit betreibst? Ein Nein heißt nein. Das ist beim Hund so, beim Mann, bei Kindern.. überall. Damit muss sie sich abfinden.
    Kommt es wieder zur Fütteraktion, würd ich mein Tierchen am Halsband nehmen und kommentarlos abmarschieren.


    Zu deiner Frage bzgl. Jammern:
    Ich würds nicht groß beachten. Hört er gar nicht mehr auf, würde ich ihn in seinen Korb schicken.


    Liebe Grüße,
    Michaela und Loui

  • Zitat

    Er darf auch nicht allein bleiben. Wenn mein Freund arbeiten geht oder ich zur Uni will (selbst wenn es nur für 2-3 Std. ist), wird von uns verlangt, wir sollen uns kümmern, wer den Hund nimmt. Lassen wir ihn dennoch allein, kommt sofort die Oma meines Freundes rüber und holt ihn zu sich. Wir haben keine Chance ihm beizubringen auch mal allein zu bleiben.


    Das lässt du dir nicht ernsthaft gefallen, dass die einfach in deine Wohnung marschiert und den Hund da raus holt? Ich hätte aber 5x abgeschlossen und alle Schlüssel einkassiert und notfalls das schloss getauscht. Das kann doch nicht wahr sein! Familie hin oder her, irgendwo ist auch genug.


    Ob der Hund nun jammert, wenn ihr dabei seid und er runter will oder ob er da alleine jammert ist auch wurscht. Muss er eben durch.

  • Das Problem kenne ich. Ich wohne unten, meine Großeltern oben und da wurde immer "zufällig" dir Haustür nicht richtig zugemacht. Na und wenn der Hund "mal hochkommt", bekam er halt ein Stück Salami :roll: .


    Nun ist meine Hündin eben nicht mehr alle im Garten und kommt so auch nicht mehr auf die Idee, nach oben zu gehen. Nach relativ langer Zeit konnten wir uns auf ein Leckerlie am Tag einigen, das klappt im Großen und Ganzen und ist auch in Ordnung so.


    Wenn er jault, weil er 'runter will, würde ich das verbieten. Betteln (und nichts Anderes ist das) im Zusammenhang mit nerven würd's bei mir nicht geben. Ich hab meiner damals auch verboten, die Haustür alleine aufzumachen (ja, für Salami kann man sowas auch mal machen :roll: ). Wenn ich das nicht will, diskutiere ich auch nicht :pfeif: .

  • Das mit dem Futter ist die eine Sache.


    Was ich nicht verstehe: Nehmt ihr die Betreuung der SchwieMu und Großeltern auch in Anspruch?
    ich kenne das schon auch, dass Leute, die tagsüber den Hund zu Oma tun, sich dann wundern, wenn der Hund natürlich Oma als Bezugsperson sieht... Hunde suchen sich ihre Menschen auch gern mal aus.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!