Hunde - Vermenschlichung?!
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Das ist ein Privileg. Haustier sein, heisst voller Bauch, warmes Nest, Liebe, Hege, Pflege und weiter keine grossen Sorgen. Da können nicht nur andere Tiere, sondern auch sehr viele Menschen lediglich von träumen.Dem schließe ich mich mal uneingeschränkt an! Allerdings gilt immer, wenn es meinem Hund gut geht, geht es mir gut und umgekehrt. Vermenschlichung, pfff, schwierig, ist es z.B. menschlich, wenn wir uns ohne Worte verstehen? Ich grins sie an und sie "grinst" zurück, ich schaue strafend und sie verzieht sich ins Körbchen, alles ohne Worte, sowas geht doch "eigentlich" nur zwischen Menschen, oder?
Und jaaaaaa, bei uns gibt es "geh' zum Papa" oder "geh' zur Mama", allerdings nicht untereinander, sondern nur, wenn der Hund von meinem Mann zu mir gehen soll und umgekehrt. Und was soll es auch, es funktioniert ja...
Gruß
LilibethUnd Sundri, da fehlen mir echt die Worte!!!
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und da sehe ich bei so etwas einfach die Gefahr, Fehlinterpretationen - im Verhalten und häufig auch eine mangelhafte Sozialisierung. Wenn ich da an meine Eltern denke auweia...
Sie hatten einen Malteser, der war Mamas Liebling, bekam jeden Tag ein Wurstbrot ("wenn Du Deinem Kind ein Brot machst, die Leberwurst gehört Jerry"), saß amTisch (nimm nicht diesen Teller, der gehört Jerry) und Freitags briet ihm meine Mum ein Steak ("ich wusste ja nicht, das Du kommst, aber Kartoffeln und Gemüse sind genug da"), hatte seinen Sessel ("setz Dich doch woanders hin, das ist Jerrys Platz") und meine Kinder durften ihn nicht anfassen. Jerry war klug, er hatte gelernt, wenn er quietschte - stürmte meine Mum das Zimmer, ranzte meine Kinder an und der Hund bekam ein Leckerlie - sie hat mir nie geglaubt, das meine Kinder ihn gar nicht berührt haben..... der quietschte schon, sobald sie ihn ansahen und meine Mum draußen war.
Jerry schlief im Bett und knurrte meinen Vater an, wenn der sich in sein Bett legen wollte "schau mal wie süß," sagte meine Mutter, "er verteidigt mich".
Jerry hatte auch ne große Klappe, weil er an großen Hunden vorbei getragen wurde, die sind ja böse..... und so wurden nacheinander mein Mum, meine Oma und mein Vater gebissen.
Tja..... immerhin, zu ihm war meine Mum netter als sie es jemals zu uns gewesen ist, Jerry bekam nämlich Leberwurst, wenn er sein Futter nicht fraß - wir hätten drei Tage vor dem Teller hungern können.
Er rammelte wie verrückt, Mum nähte den dafür benötigten Teddy zig mal liebevoll wieder zurecht. Bekam Geschenke, Kalender und "Jerry hatte Geburtstag, hast Du ihm denn nichts mitgebracht?"
Sundri
Sundri, thanks for sharing! Wie krass! Ich habe Ähnliches bei Bekannten schon erlebt, aber nie so extrem. Schrecklich (für Menschen UND Hunde).
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Nee - ich bin zwar eigentlich eine Klischeehundehalterin - etwas älter, Single, drei kleine niedliche Hunde - die im Winter alle was anhaben und Lilly teilweise im Hundebuggy geschoben wird und im Winter dann gut in einem Schafsfell eingewickelt ist und nur noch der Kopf rausschaut.
Aber ich ziehe sie eben an, weil ihnen das wärmende Fell fehlt und Lilly eben aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so weit und schnell laufen kann.
Jeder hat ein Halsband und eine Leine. Es sind einige Liegeflächen in der Wohnung verteilt, Luna schläft immer unter der Bettdecke dicht rangekuschelt - die anderen beiden schlafen meist neben dem Bett. Aufs Sofa dürfen sie auch.
Ich koche für meine Hunde - für mich selber eher weniger
Ich beschenke meine Hunde nicht mit Materiellem - sondern mit genug Bewegung, Aufmerksamkeit, Konsequenz, Verlässlichkeit und gutem Futter.
Öfters fragen mich Leute auf der Straße, ob es meine Kinder sind - ich bin dann immer etwas irritiert, denn ich finde nicht, das meine Hunde wie Kinder aussehen und sage dann auch immer - nein, es sind meine Hunde!
Unter Vermenschlichung verstehe ich, dass viele sich einfach nicht klar machen können oder wollen, dass Hunde eben keine kleine Menschen sind, sondern eben eine andere Spezies und es an mir als Mensch ist, sie auch als andersartig zu begreifen und sie ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten nach zu behandeln.
Ebenso finde ist ganz furchtbar, wenn Hunde von Menschen als Sozialpartner missbraucht werden und sie eben nur ihre Bedürfnisse an dem Tier ausleben. Ist leider ein gesellschaftliches Problem, denn unsere Gesellschaft vereinsamt immer mehr -und nicht nur alte Menschen - und so werden an Tiere Ansprüche und Erwartungen gestellt, die sie einfach nicht leisten können und finde es in vielen Fällen dann wirklich schon Tierquälerei.
Dem Hund Geschenke in materieller Form zu machen - z.B. Geburtstags oder Weihnachtsgeschenke - finde ich eher albern, aber solange der Hund sonst Hund sein darf - sowhat.
Ebenso wer seinem zig Geschirre, Halsbänder usw kauft - der tut es eben nicht für den Hund, sondern für sich und trägt dann auch noch zu bei, das unnötig Resourcen verschwendet werden. Sowas ist mir einfach völlig unverständlich und würde mir wünschen, das dieses Geld lieber dem TS zu Gute kommen würden.
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Ich denke es ist auch immer eine Frage dessen, was man sich bewusst ist.
Ich habe einen massiven Halsbandtick.
Ich bin mir aber auch vollkommen bewusst, dass meinen Hunden das vollkommen egal ist, was sie an Halsband oder Geschirr tragen. Denen ist egal ob das Lilablassblau ist und "Dümmster Hund der Welt" drauf steht oder ob da Strasssteine in Form von Totenköpfen drauf sind.
Das einzige was meine Hunde interessiert ist, dass HB oder Geschirr sie nicht behindern oder verletzen.:flehan: Man muss den Hund als Hund behandeln und in diesem Rahmen immer wissen, was man für den Hund tut und was man für sich tut.
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:flehan: Man muss den Hund als Hund behandeln und in diesem Rahmen immer wissen, was man für den Hund tut und was man für sich tut.
Seh ich auch so Janis... Liebe Grüße, Janis
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Naja, ich gehe einfach liebevoll, achtsam und respektvoll mit meinem Hund um, genau wie ich es auch bei menschen versuche zu tun. So sollte man mit jedem Lebewesen umgehen.
Ich habe manchmal das Gefühl, nur weil man seinen Hund gut und artgerecht behandelt, gilt er gleich als vermenschlicht. Ich ahcte die Bedürfnisse meines HUndes - z.B. kann ich ihn einfahc nicht mal so 8h allein lassen. Deshalb gehe ich früher heim, wenn ich mit Freunden weg bin. Für mich hat das nichts mit vermenschlichung zu tun. Wenn jemand meinen Hund nicht mag oder gar beleidigt, ja, natürlich mag ich die Person dann auch nicht. Mein Hund ist ja auch Freund und Kumpel, an den kommt nichts ran! Vermenschlichung? Vielleicht. Aber der Hund kriegt es ja nicht mit!Für mich ist ein Hund vermenschlicht, der blöde Pullover tragen muss, in Handtaschen rumgetragen wird, Schuhe trägt und was es nicht alles gibt.
Natürlich rede ich viel mit meinem Hund, aber ich denke nicht, dass das schlecht ist. Er freut sich über die Zuwendung und wenn es ihm zuviel wird, kann er ja gehen
Ja, mein Hund hat ganz viele Leinen (er muss ja zu mir passen in allen Situationen) aber das ist ihm ja egal.
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Ebenso wer seinem zig Geschirre, Halsbänder usw kauft - der tut es eben nicht für den Hund, sondern für sich und trägt dann auch noch zu bei, das unnötig Resourcen verschwendet werden. Sowas ist mir einfach völlig unverständlich und würde mir wünschen, das dieses Geld lieber dem TS zu Gute kommen würden.Ressourcen verschwende ich doch auch, wenn ich mir das zigste Paar Schuhe kaufe, oder dreimal die Woche essen gehe, obwohl ich zuhause kochen könnte
wenn man so agurmentiert, müßte man ja sein gesamtes Konsumverhalten hinterfragen.
Natürlich hat der Hund Nix vom Strasshalsband oder dem dritten schicken Geschirr, aber ich mag es einfach, für meine Hunde schöne Halsbänder und Geschirre zu kaufen, weil ich sie gerne darin sehe.
Ansonsten dürfen meine Hunde auf dem Sofa und im Bett schlafen und ich frage sie morgens auch, ob sie gut geschlafen haben
Trotzdem sind es Hunde mit ihren Bedüfnissen, die ich versuche, so gut wie möglich zu befriedigen, sie bekommen m.M.n. artgerechtes Futter, Sozialkontakte mit anderen Hunden, Bewegung und geistige Auslastung.
Ich merke aber auch, das meine Hunde in meinem Leben einen immer größeren Stellenwert einnehmen.
Ich bin vor einigen Jahren schwer erkrankt und habe mich von meinem damaligen Partner getrennt. Im Nachhinein muss ich sagen, das es u.a. auch meine Hunde waren, die mir durch die schwere Zeit geholfen haben.
Ich hatte in der Zwischenzeit zwei (kurze) Beziehungen, die aufgrund meiner Hunde gescheitert sind (zumindest wurde so argumentiert)..."ich höre immer nur die Hunde...." (wenn ich nicht spontan zu einem Städtetrip am Wochenende aufbrechen konnte, oder angemerkt habe, ich müßte nach Hause, weil die Hunde schon lange alleine sind).Für mich ist aber klar, das ich da keine Zugeständnisse machen kann oder will. Dafür sind mir meine Hunde einfach zu wichtiger...ja, und auch wichtiger als ein potentieller Partner.
Trotzdem sehe ich sie nicht als Partnerersatz, aber schon als Familienmitglied.
Vermenschlichung fängt für mich dann an, wenn man dem Hund gewisse menschliche Verhaltensweisen unterstellt..
"der macht das extra, um mich zu ärgern", "der hat ein schlechtes Gewissen, der weiß genau, das er das nicht darf", etc., pp. Das finde ich furchtbar und diese Hunde tun mir wirklich leid.LG
Enni -
Wow die Story von Sundri ist echt schlimm!
Mein Uropa hatte einen Collie (das war Anfang des 20. Jahrhunderts!), der war sein Heiligtum und wurde teils besser behandelt als die eigenen Kinder.
Sowas geht einfach nicht.Bevor Finya eingezogen ist, hab ich oft gehört, "Das ist ja dann wie mit einem Kind." oder "Na ein bisserl Kinderersatz ist das ja schon oder?".
Das hat mich einfach nur genervt und ich hasse es immer noch, wenn jemand sagt, dass Fini "zu ihrer Mama will". Klar, will sie lieber zu mir, als zu fremden Personen, weil sie mir vertraut, aber nicht weil ich ihre Mama binFinya wird manchmal getragen, darf in den Öffis am Schoß sitzen, bekommt zum Teil gekochtes Futter, hat zig Halsbänder, Mäntel und ne Menge Körbchen in der Wohnung verteilt.
Klingt, als wäre sie vermenschlicht^^Wenn man dann erzählt, dass der verhätschelte Schoßhund gerne mehrstündige Wanderungen mitmacht, sich mit Vorliebe in toten Tieren wälzt und auch mal alleine bleiben muss, sind die Leute teilweise erstaunt, wie man ihr das nur antun kann.
Die Welt spinnt teilweise echt. Kleiner weißer Hund am Schoß ist scheinbar automatisch Modeaccessoire oder Kinderersatz oder sonst was, aber niemals einfach nur Hund, den ich einfach aus praktischen Gründen nicht immer am Boden parke -
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wenn man so agurmentiert, müßte man ja sein gesamtes Konsumverhalten hinterfragen.
Ja - würde unserer Welt gut tun
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Ich musste gerade lange überlegen, ob ich meinen Hund vermenschliche, oder nicht... und bin auf das Ergebnis gekommen, dass ich mich einfach wie ein Mensch verhalte, der einen Hund in der Familie hat
Mein Hund ist ein Familienmitglied, für mich aber kein Mensch oder ein Menschenersatz.
Ich rede mit meinem Hund in ganzen Sätzen, wenn ich was von ihm will, erzähle ihm aber nicht von meinem Tag.
Mein Mann wird "Papa" genannt, ich "Mama", aber auch nur, weil wir uns so gerne nennen
Mein Hund darf auf die Couch, in seinen Bereich, oder aber auch zu mir, wenn ich ihm das erlaufe. Das Bett ist Tabuzone - das ist mein Bereich, genau so wie die Bäder.
Auch schläft er im Wohnzimmer, weil mir mein Schlaf heilig ist und ich mit einem Hund im Schlafzimmer nicht schlafen kann. Ist er aber krank und ich muss ihn beobachten, dann schlafe ich auch mal im Wohnzimmer. denn mein Hund ist ein Lebewesen und ich mache mir um ihn Sorgen, wenn er krank ist.Geschenke gibt es nicht, nein.
Immerhin kaufe ich immer wieder mal was für ihn. Ist ein Spielzeug weg (weil ich es verliere) oder kaputt, weil einfach irgendwann alt, dann gibt es was neues. Sehe ich was schönes, kaufe ich es auch ab und an so... weil ich es toll finde :)
Ja, mein Hund hat mehrere Geschirre und Halsbänder, weil ich sie schön finde und sie gerne kaufe - jedoch trägt er seit etwa einem dreiviertel Jahr immer das gleiche Modell und die anderen liegen in der Schublade.Ja, ich kuschel gerne mit meinem Hund und knutsche ihn auch (jeden Abend, bevor ich ins Bett gehe, kriegt er einen Kuss auf den Kopf, während er schon auf seinem Platz liegt und ein 'schlaf gut' gesäuselt). Warum? Weil mein Hund ein Lebewesen ist und auch Nähe genießt. Am schönsten ist es aber mit Mann und Hund zusammen zu kuscheln.
Ja, ich richte mein Leben auch nach meinem Hund. Denn er muss raus, beschäftigt werden usw. usf. Doch trotzdem mache ich auch meine Sachen für mich - alleine. Denn wir haben Bedürfnisse. Das finde ich normal und sehe es nicht als Vermenschlichung an.
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