Hunde - Vermenschlichung?!

  • Naja ich finde es wie im Eingangspost schon etwas übertrieben...
    Klar darf meine auch mal mit aufs Sofa oder Bett (wenn ich das gerade möchte) aber nur zum kuscheln schlafen tut sie auf ihrem Platz.
    Nene Adventskalender gibt es auch nicht. Und zu Weihnachten... vll gibts mal ein paar Leckerchen mehr aber sicher nix extra eingepacktes.
    Klar spreche ich auch mit meinem Hund aber eiglich nur beim Schmusen oder Spielen und dann auch eher Dummeszeug bzw nichts mit wirklichem Zusammenhang, sondern nur zum Aufputschen (spielen) oder beruhigen (schmusen).


    Aber nur weil man mal mit seinen Hundenspricht oder sie mnache Sachen machen dürfen die auch menschen machen ist es für mich noch lange nicht vermenschlicht.
    So lange sie auch noch ihre tierischen Neigungen/Instinkte und Triebe (in nem bestimmten Rahmen, sonst wäre es ja ein Wield- und kein Haustier :gut: ) ausleben dürfen ist alles gut.


    Bei mir ist es eher anders rum. Ich rede nicht mit meinem Hund wie mit Kindern sondern mit Kindern (und Azubis) wie mit meinem Hund.... hat bis jetzt immer geklappt. ;)
    Sogar meine Kollegen sagen manchmal: Hör auf mit dem Azubi wie mit einem Hund zu reden! Das geht doch nicht!
    Geht und funktioniert super :headbash:

  • Ich oute mich mal, als in dieser Hinsicht komplett verständnislos.


    Ich habe für meinen Hund nicht viel: Leine, Halsband, Korb mit Kissen, Näpfe, Dummy, Kong, Zerrseil und Clicker. Geschenke kriegt er nicht. Der Hund schläft zwar im Bett, aber eben da wo Platz ist.


    Ich käme auch nicht auf die Idee mit dem Tier zu reden, als wäre es ein Kind. Immerhin wollte ich einen Hund und kein Kind.


    Ich bin ehrlich gesagt nicht der Meinung, dass die Lebensqualität eines Hundes durch Geschenke oder verschiedene schicke Leinen, Körbchen oder lange Gespräche verbessert wird. Auf viele Dinge, die Menschen wichtig sein mögen, pfeift der Hund (zum Glück) völlig und setzt einfach und ungefragt andere Prioritäten.


    Deswegen finde ich es schade, dass im Eingangsbeitrag von "nur einem Haustier" gesprochen wird. Das hat mit "nur" nix zu tun. Das ist ein Privileg. Haustier sein, heisst voller Bauch, warmes Nest, Liebe, Hege, Pflege und weiter keine grossen Sorgen. Da können nicht nur andere Tiere, sondern auch sehr viele Menschen lediglich von träumen.

  • *gg* Meine älteste Tochter meint, ich würde andere Menschen wie Hunde behandeln.
    Tja, wenn meine Kinder eher auf Pfeifen, als auf Rufen und eher auf kurze, knappe Kommandos, als auf langatmige Erklärungen/Bitten reagieren ... selber schuld :D ;) .


    Was sind unsere Hunde für mich? Haustiere mit engem Anschluß an die Familie.
    Rudelliegen auf dem Sofa, mit im Bett schlafen/liegen wenn sie möchten (jedoch immer mit der Option, daß sie sich runterschicken lassen), Spaziergänge und Agility extra für die Hunde (was ich auch genieße, allein jedoch nicht täte), kleine Tricks und Grundgehorsam (womit sie sich Leckerchen verdienen können), ....
    Quatschen? Klar rede ich mit den Hunden. Meist jedoch nur kurze Kommentare - kein Dauermonolog meinerseits (da würden sie ganz schnell die Ohren zumachen :lol: ).
    Und nein: ich bezeichne mich nicht als "Mami" meiner Hunde!


    VG Bianca

  • Puh,


    teilweise wuerde ich sagen....also meine bekommen keine Weihnachtsgeschenke, oder Adventskalender aber dafuer an ihrem Geburtstag meist was leckeres zum fressen.


    Also sprechen im Sinne von "oh hast du Hunger" oder "mei was guckst du suess" die gibt es, aber ich erzaehle ihnen keine Geschichten und ich denke nicht das sie mich dabei verstehen :)


    Meine Mutter sagt zwar immer ich verwoehne die wie Kinder, aber selbst ist sie ja auch ganz verrueckt mit den beiden :D


    Fassen wir zusammen, die beiden haben einen hohen Stellenwert bei uns, hoeher wie bei anderen vllt., aber ich kann auch mal zu Freunden ohne Hund, oder mal was essen gehen ohne das sie mit muessen.

    Definitiv sind sie kein Kinderersatz und wir Menschen stehen immer noch an erster Stelle.

  • Zitat

    Ich behandle meine Hunde auch nicht wie Kinder und interpretiere in ihre Verhaltensweisen nichts hinein, was das hündische Verhaltensrepertoire nicht hergibt.


    und da sehe ich bei so etwas einfach die Gefahr, Fehlinterpretationen - im Verhalten und häufig auch eine mangelhafte Sozialisierung. Wenn ich da an meine Eltern denke auweia...


    Sie hatten einen Malteser, der war Mamas Liebling, bekam jeden Tag ein Wurstbrot ("wenn Du Deinem Kind ein Brot machst, die Leberwurst gehört Jerry"), saß amTisch (nimm nicht diesen Teller, der gehört Jerry) und Freitags briet ihm meine Mum ein Steak ("ich wusste ja nicht, das Du kommst, aber Kartoffeln und Gemüse sind genug da"), hatte seinen Sessel ("setz Dich doch woanders hin, das ist Jerrys Platz") und meine Kinder durften ihn nicht anfassen. Jerry war klug, er hatte gelernt, wenn er quietschte - stürmte meine Mum das Zimmer, ranzte meine Kinder an und der Hund bekam ein Leckerlie - sie hat mir nie geglaubt, das meine Kinder ihn gar nicht berührt haben..... der quietschte schon, sobald sie ihn ansahen und meine Mum draußen war.


    Jerry schlief im Bett und knurrte meinen Vater an, wenn der sich in sein Bett legen wollte "schau mal wie süß," sagte meine Mutter, "er verteidigt mich". :headbash: Jerry hatte auch ne große Klappe, weil er an großen Hunden vorbei getragen wurde, die sind ja böse..... und so wurden nacheinander mein Mum, meine Oma und mein Vater gebissen. :hust:


    Tja..... immerhin, zu ihm war meine Mum netter als sie es jemals zu uns gewesen ist, Jerry bekam nämlich Leberwurst, wenn er sein Futter nicht fraß - wir hätten drei Tage vor dem Teller hungern können. :( : Er rammelte wie verrückt, Mum nähte den dafür benötigten Teddy zig mal liebevoll wieder zurecht. Bekam Geschenke, Kalender und "Jerry hatte Geburtstag, hast Du ihm denn nichts mitgebracht?" :mute:


    Sundri

  • OH MEIN GOTT, Sundri was du da schreibst ist ja der Hammer!


    Ich kann mich nur Eickfrau nur anschließen, so läuft es bei uns auch, außer das mir schon manchmal ein Mutti rausrutscht, dass ist aber mehr Spaß und ich denke sobald ich eigene Kinder habe, gibt sich das ;-)

  • Ich denke es ist auch immer eine Frage dessen, was man sich bewusst ist.


    Ich habe einen massiven Halsbandtick.
    Ich bin mir aber auch vollkommen bewusst, dass meinen Hunden das vollkommen egal ist, was sie an Halsband oder Geschirr tragen. Denen ist egal ob das Lilablassblau ist und "Dümmster Hund der Welt" drauf steht oder ob da Strasssteine in Form von Totenköpfen drauf sind.
    Das einzige was meine Hunde interessiert ist, dass HB oder Geschirr sie nicht behindern oder verletzen.


    Aber dann gibt es eben auch Hundehalter, die ihrem Hund nicht das blaue Geschirr anziehen, weil es ja eine Hündin ist und sich diese auf der Hundewiese schämt wenn man sie wie einen Jungen anzieht, weil sie dann ihre Freunde auslachen....
    Nein, keine erfundene Geschichte, das hat mir eine Teilnehmerin des letztjährigen Trainingskurses für alle Rassen erklärt, als sie sah, dass meine Hündin (u.a.) ein blaues Lederhalsband hat

  • Zitat

    Ich denke es ist auch immer eine Frage dessen, was man sich bewusst ist.


    Ich habe einen massiven Halsbandtick.
    Ich bin mir aber auch vollkommen bewusst, dass meinen Hunden das vollkommen egal ist, was sie an Halsband oder Geschirr tragen. Denen ist egal ob das Lilablassblau ist und "Dümmster Hund der Welt" drauf steht oder ob da Strasssteine in Form von Totenköpfen drauf sind.
    Das einzige was meine Hunde interessiert ist, dass HB oder Geschirr sie nicht behindern oder verletzen.


    Aber dann gibt es eben auch Hundehalter, die ihrem Hund nicht das blaue Geschirr anziehen, weil es ja eine Hündin ist und sich diese auf der Hundewiese schämt wenn man sie wie einen Jungen anzieht, weil sie dann ihre Freunde auslachen....
    Nein, keine erfundene Geschichte, das hat mir eine Teilnehmerin des letztjährigen Trainingskurses für alle Rassen erklärt, als sie sah, dass meine Hündin (u.a.) ein blaues Lederhalsband hat



    :lachtot: :lachtot: :lachtot:
    Ne oder? Arme Sanny früher hat sie immer blau getragen (das passt so gut zum schwarz ;) ) und heute trägt sie meist armeefarben :D

  • Also meine Hunde sind meine Hunde. Ich kann es nicht ausstehen wenn man mich ihre Mama nennt (auch wenn ich es oft stillschweigend hinnehme) oder die Hunde meinen "Kinderersatz". Denn ich habe kein Fell und habe kein Bedarf daran Kinder zu ersetzen, die ich nicht habe und nie haben werde.


    Meine Hunde sind meine Begleiter, leben mit mir und ich kümmere mich um sie. Sie bekommen keine Rollen aufgedrückt, die sie nicht erfüllen können. Sie sind NICHT mein Leben und ich denke auch nicht das mein Leben weniger wert ist, wenn es sie mal nicht mehr gibt. Mein Leben dreht sich nicht um sie, sondern sie drehen sich mit mir um mein Leben.


    Das Geschrieben bedeutet nicht, dass ich sie nicht wahnsinnig lieb habe und nicht alles tu was ich kann, damit es ihnen gut geht. Ich sorge mich um sie, wenn es ihnen nicht gut geht, ich versuche ihnen so gut ich kann das beste Leben zu ermöglichen, dass ich ihnen geben kann.


    Ich rede mit ihnen, allerdings rede ich auch sehr viel mit mir selbst, also ist es eigentlich egal mit wem ich rede, es sind eh immer 3 Ohrenpaare da die zu hören. Ich ziehe sie nicht an, weil ich denke das es schön aussieht, ich ziehe sie an, weil es einen gesundheitlichen Grund gibt. Ins Bett dürfen sie auch, aber nur nach ausdrücklicher Erlaubnis meinerseits. Es gibt feste Regeln an denen sie sich zu halten haben und ich kann unangenehm werden, wenn diese nicht befolgt werden.


    Ich denke nicht, dass ich meine Hunde Vermenschliche. Ich sehe an ihnen keine menschlichen Attribute und dichte ihnen keine menschlichen Verhaltensweisen an. Ich denke dazu bin ich in der Beziehung zu nüchtern.

  • Mir ist auch klar, dass der ganze Kram den meine zwei haben denen egal ist. Wenn ich ihnen was kaufe kaufe ich es quasi in erster Linie für mich selbst. Aber es macht mir Freude ihnen schöne Geschirre oder Halsbänder anzuziehen.
    Mit dem reden meinte ich auch nicht dass ich sie als ernsthafte Gesprächspartner ansehe oder ihnen irgendwie Sorgen erzähle oder sowas. Eher so ein... "naaa wollen wir spazieren gehen? Da juckt es, ja? Soll Frauchen Da kratzen?" " Oooh wie gut das tut" so rumgealber eben.


    Mir ist schon klar dass da jeder seine eigene Meinung zu hat und Grenzen. Ich käme nie auf die Idee die Hunde vom Tisch zu füttern. Es gibt Hundefutter aus dem Napf. Auch gibt es kein küsschen. Die Hunde werden nicht sinnlos geduscht oder angezogen außer sie sind krank oder es sind minusgrade (ein notwendiges übel bei kleinen Hunden ohne Unterwolle).
    Ich backe auch nicht und meine Hunde haben kein eigenes Zimmer. Wenn wir weggehen bleiben sie meistens daheim.


    Aber die kleinen Macken bleiben trotzdem aber das ist für mich nicht schlimm.


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