Starker Beschützerinstinkt
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Also Back ist noch im Tierheim, wo er auch seinen Zwinger hat richtig. Ich hole ihn diesem Samstag zu mir nach Hause, wo ich ihm noch ein paar schöne Jahre machen möchte
Die Mitarbeiter des Tierheims sagten mir, das er einen ausgeprägten Schutzinstinkt hat und "seine Menschen" schützt. So wird diese Eigenschaft auf der Homepage des Tierheims beschrieben: "Er ist mitunter sehr besitzergreifend und möchte "seine" Menschen gegen andere abschirmen und verteidigen"
Mir wurde ebenso mitgeteilt, dass sich dieses Verhalten durch Stellen und bellen äußert. Ebenso wie im Freilauf. Deshalb brachte ich dies als Beispiel an.
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Erstmal Glückwunsch
Hübsches Kerlchen.Bei dem als erstes durch die Tür musste ich schmunzeln...wobei ich das auch trainiert habe, aber eher aus praktischen Gründen.
Lass mich raten...das Konzept das du versuchst umzusetzen ist das von Cesar Milan? -
Danke für die Glückwünsche. :)
Um ehrlich zu sein verfolge ich dabei kein wirkliches Konzept. Ich suche ständig in diversen Foren nach diesem Verhalten und hab gefühlte 1.000 Lösungen in den letzten Wochen dazu gelesen. Ich probiere dann einfach Dinge aus. Bei Sachen wo ich merke das sich Back damit wohl fühlt arbeite ich weiter, Elemente bei denen er sichtlich unsicherer wird als vorher lasse ich diese sein und ersetze das durch andere kleine Dinge im Aufbau mit Elementen die sich als erfolgreich herausgestellt haben.
Allerdings bin ich noch nicht am gewünschten Ziel was mich veranlasst hat einfach mal hier zu erfragen was ich gegen dieses abschirmen unternehmen kann. Denn der leidtragende ist letzten Endes er und nicht ich. Das möchte ich einfach vermeiden. Er soll seinen Lebensabend in aller Ruhe bei und mit mir verbringen und mich nicht von meinen Freunden/meiner Familie abschirmen. -
Erst mal gratuliere ich Dir zum neuen Familienmitglied. Ich finde es toll, dass Du einem älteren Schäfi ein neues Heim gibst.
Schäfis tendieren schon zum beschützen, allerdings denke ich, dass es in diesem Fall eher Unsicherheit ist und weil er halt ein Schäfi ist geht er nach vorne anstatt zurück.
Es liegt nun an Dir, ihm die Sicherheit zu geben, dass Du die Situation im Griff hast und er sich auf Dich verlassen kann. Das erreichst Du allerdings nicht mit vor ihm durch die Türe gehe und ähnlichem. Je enger die Bindung wird, desto mehr wird er sich an Dir orientieren, allerdings nur, wenn Du berechenbar, zuverlässig und souverän bist.
Die Regeln welche für ihn gelten sollen, würde ich vom ersten Tag mit liebevoller Konsequenz durchsetzen, Regeln geben Sicherheit. Allerdings wirst Du nicht automatisch der Chef, wenn er nicht aufs Sofa darf, oder Du vor ihm durch die Tür gehst, das ist total veraltet und schon lange überholt.
Ich wünsche Dir eine tolle Zeit mit dem Buben, Schöfis sind einfach toll.
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Hallo Mitscho!
Danke danke, ja ich freue mich auch riesig auf ihn. Habe auch schon alles vorbereitet für Back. Das mit dem als-erster-durch-die-Türen gehen finde ich selbst als überholt und auch als Quatsch. Ich empfinde es jedoch für mich als sehr angenehm. Vor allem geht es mir jedoch bei dem Punkt darum das wenn man Räume/Gebäude betritt und sofort ein Hund reinrennt es oftmals für viele Menschen Angst erzeugt. So nehme ich den Stress von Leuten die ich nicht kenne und vermeide es (hoffentlich) damit, dass sich der Stress der Menschen auf ihn überträgt. Keine Ahnung ob das wirklich so den Unterschied macht. Ich empfinde es für mich einfach angenehm.
Wie konkret vermittel ich ihm das Gefühl? Das vieles mit einer sich aufbauenden Bindung zwischen Back und mir kommt versteht sich von selbst. Mir ist jedoch wichtig das ich ihm das Gefühl auch in der Anfangszeit geben kann, dass ich die Situation im Griff habe. Ich persönlich erachte es nicht als sinnvoll den Hund aus solchen Situationen herauszunehmen da man so das Problem vermeidet und somit den Hund nicht bestärkt es besser bzw. für ihn angenehmer zu machen.
Oftmals habe ich gelesen das man, wenn er in seiner Abschirmrolle ist, sich zwischen Hund und der "Bedrohung" stellen soll um den Hund zu signalisieren 'alles okay, ich hab das im Griff'. Stimmt das so? Hast du PraxisTipps für mich? -
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Wenn er hinter Dir durch die Tür soll, weil Du es so willst und es für Dich angenehmer ist, dann finde ich das völlig in Ordnung!
Hmm konkrete Tipps ist noch schwierig, weil ich meine Hunde alle schon als Welpen bekommen habe. Als mein Schäfi zum ersten Mal meinte er müsse andere Hunde anbellen, habe ich mit genügend Abstand Leckerlies auf den Boden geschmissen und ihn suchen lassen, allerdings war da sein Verhalten nicht gefestigt und hat deshalb sehr schnell Erfolg gezeigt. Meine kleine Colliehündin war sehr unsicher mit fremden Menschen, die habe ich dann gebeten ihr Leckerchen zu geben, mit mir ein bisschen stehenzubleiben und zu reden und sie nicht gross zu beachten und nicht zu bedrängen, mittlerweile läuft sie ruhig vorbei.
Bei einem erwachsenen Hund würde ich mal schauen, wie gross der Abstand sein muss, damit er noch ruhig bleibt. Mit Leckerchen oder Ball/Spiel belohnen, wenn er ruhig bleibt. Ihn hinter Dich nehmen. Ruhig bleiben. Ihm keinen Kontakt zu anderen Hunden/Menschen aufzwingen und ihn nicht bedrängen lassen. Aus der Situation nehmen, wenn es ihm zuviel wird. Ihn nicht auf andere zurasen lassen, damit er keinen Erfolg hat -> ich habe die Leute/Hunde vertrieben.
Das ist mir so spontan mal eingefallen, vielleicht sind ein paar Anregungen für Dich dabei.
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Okay das werde ich defintiv versuchen...direkt aus der Praxis genommen und zurück in die Praxis. Learning by doing. Das gefällt mir und ich bin mir sicher, wenn es spielerisch und liebevoll-konsequent geschieht wird es das hoffentlich auch bald Früchte tragen.
Ich werde das mit den Leckerlis/stehen bleiben/reden am Anfang bei meiner Familie machen. Da er die ja noch nicht kennt sind das die perfekten Opfer an denen ich es als erstes versuchen kann.Hab vielen vielen Dank für deine Anregungen! Wenn dir (natürlich auch anderen!) noch etwas einfällt, würde ich euch bitten mir das hier mitzuteilen. Wir sind da für jede Hilfe offen :)!
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Schön das du einen Hund im TH gefunden hast
Bindung aufbauen: das braucht in erster Linie Zeit und geregelte Strukturen sowie ein für den Hund berechenbarer Mensch.
Bedenke, daß ein Hund immer genau so handelt, wie es aus seiner Sicht in genau dieser Situation angebracht ist. Daher ist es ziemlich sinnfrei ihn für ein Verhalten zu maßregeln oder sich selber über etwas zu ärgern, was für den Hund momentan sinnvoll ist. Wenn man das verinnerlicht hat, kann man seinen Hund häufig mit anderen Augen sehen.
Man versteht die Motivationen seines Hundes besser und ist auch eher in der Lage, die Ursachen für "unerwünschtes" Verhalten zu erkennen und daher auch gegenzuhalten. Dann kann man hingehen und erwünschtes Verhalten trainieren um es später dann in solchen Situationen abzurufen.Geregelte Bahnen im Tagesablauf und in der Erziehung erleichtern dem Hund, sich schnell einzuleben und dich besser einschätzen zu können. Eine gute Erziehung ist etwas tolles, doch nur mit Vertrauen baut man eine tiefe Bindung zum Hund auf - und dann sind eventuelle "Verhaltensmängel" auch kein Thema mehr.
Lass mal ein bißchen dieses Hundeplatztraining sein und gehe lieber mit dem Hund irgendwohin, wo ihr gemeinsam etwas anschauen / erleben könnt. Ein ruhiges Plätzchen wo du dich einfach hinsetzt und den Hund bei dir hast. Eine halbe Stunde oder länger einfach fremden Menschen zugucken, einen Glühwein trinken oder einfach von weitem einen Spazierweg beobachten - es kommt natürlich immer auf den Hund an was er noch zulässt und was ihn schnell aufregt - aber so eine halbe Stunde "Leute gucken mit Herrchen" ist besonders für "neue" Hunde eine tolle und vertrauensbildende Sache.
Ich empfehle Dir auch das Buch: Das andere Ende der Leine
- da lernt man sehr schön manche Dinge aus anderen Blickwinkeln zu sehen.Was das Bellen betrifft: er ist als SH eben ein territorial veranlagter Hund - und sein Trieb ist eben stärker als dein Rufen nach ihm
Gewisse Veranlagungen musst du eben akzeptieren - und nicht zu viel erwarten. Mir vermittelt sich der Eindruck, als ob du schon sehr viel von dem Hund erwartest - er kennt dich faktisch noch nicht, auch wenn er sich an dir orientiert.
Ein erwachsener Hund bringt eine Menge an Erfahrungen mit die du erst im Laufe des ersten halben Jahres alle zu sehen kriegen wirst. Manchmal dauert es sogar noch länger bis ein Hund alles ausgepackt hat, was er so im Gepäck mitgebracht hat. Daher ist Zeit und Geduld der alles entscheidende Faktor für eine schöne gemeinsame Zeit!! -
Hallo Dächsin,
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen und mehr als helfenden Post. Das Buch ist bestellt und ist hoffentlich auch schnell da. :) Wo du es so sagst und drüber nachdenke muss ich dir wirklich Recht geben, das meine Erwartungshaltung tatsächlich etwas hoch war. Daran muss ich dann arbeiten.
Das Problem was ich habe, das es zwar Babybilder von mir gibt wie ich zwischen zwei Dobis liege aber selbst wenig Erfahrung mit der 'Erziehung' hatte. Ich bin auch ein Mensch der sich über alles immer viel Gedanken macht, nur nicht um meine Person
Das meine ich bezogen darauf, dass es für mich eine vollkommen andere Situation darstellt mit einem Hund mein Leben zu teilen, als 2-3x die Woche ins TH zu fahren und mich dann dort mit Hunden zu beschäftigen. Ein großer Schritt, für mich als "Planer" ^^ Und da ich möchte das für ihn weitestgehend alles ruhig und bestmöglich abläuft mache ich mir seit Wochen Gedanken und verliere da manchmal den Blick für das Wesentliche/Offensichtliche. Deshalb danke für das zeigen in die richtige Richtung... :)
Nochmals besten Dank für deine Ausführungen!
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Hab grad geschaut - ist ja ein echt schöner Hund
Zu dem Beschützen nochmal: mein Hüterich ist auch so von der Fraktion, manchmal hab ich das Gefühl ich bin sein Spieli auf das er achten muss
Erstmal habe ich alle Situationen gemieden die ihn zu beschützenden Reaktionen provoziert haben könnten - denn da kannten wir zwei uns noch nicht soooo gut und so eine Baustelle erfordert überlegtes und souverändes Handeln.........Dann hab ich am Grundgehorsam gearbeitet - bellt er jetzt am Tor oder Zaun reicht von mir ein "Dankeschön, alles in Ordnung" und er hört auf zu bellen. Im Haus an der Haustür ......da arbeiten wir noch ein bissi dran, da kommts auf die Tagesverfassung an.
Bei Besuchern setzte ich ihn mit "Warte" irgendwo ab und begrüße dann - mit Handschlag oder Umarmung, das kann er mittlerweile auch meistens aushalten.Wichtig war den Grundgehorsam sauber hinzukriegen - ich hab ihn ja auch erst ein knappes Jahr und eigentlich kam er als vierbeinige Baustelle hier an und packte 6,5Monate lang seine diversen Köfferchen aus - was da manchmal zum Vorschein kam liess mich ab und an schon schlucken.
Er ist offensichtlich immer recht ruppig und streng angefasst worden - ich habe ihn dann an den Klicker gewöhnt und ganz ganz viel eben über klickern und positive Verstärkung gemacht.
Ganz wichtig war mir, die kleine Pflanze des Vertrauens nicht zu stören die so langsam anfing zu wachsen - daher habe mich selber sehr zurückgenommen und immer erst an den Hund gedacht wenn wir in einer schwierigen Situation waren.
Das zusammen mit konsequenter, aber durchweg liebevoller Erziehung hat uns ab dem 7. Monat unseres Zusammenlebens sehr schnell sehr weit nach vorne gebracht. Ab diesem Zeitpunkt haben wir teilweise riesige Fortschritte gemacht, ich konnts kaum glauben.Aber für mich hat es sich so eben ausgezahlt das ich mich in den Augen vieler anderer HH "lächerlich" gemacht habe weil ich mit Klicker rumlaufe, am Anfang alle schwierigeren Situation so weit wie möglich gemieden habe und auch ansonsten allerlei Kram gemacht habe, der hier unter HH völlig verpönt ist. Die rasanten Fortschritte haben mir aber Recht gegeben - und gleichzeitg habe ich einen Hund der gelernt hat, Menschen wieder zu vertrauen. Ein tolles Gefühl !!
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