Pointer Erziehung Tagebuch

  • Auf Grund der Wünsche werd ichs doch riskieren.


    Pluto im Flur. Am ersten Abend. Inzwischen hat er ein richtiges Wohlfühlbett unter der Treppe, da er sich dort anscheinend am wohlsten fühlt. Er erkennt den Platz unter der Treppe auch als Seinen an und liegt beim Gammeln auch ausschliesslich dort. Es sei denn Jelli macht sich kurzerhand mal darin breit. Dann liegt er davor mit dem "Ich will da auch rein!" Blick! Frag mich nur warum er es nicht versucht. Sie würde nix sagen. Schisser. :doh:


    Beim Frisbie spielen mit Jelli. Nicht wundern über den Grössenvergleich. Jelli hat für einen Parson Jack Russel die erstaunliche Grösse von 47cm Schulterhöhe. Keine Ahnung was da schief glelaufen ist. Ich finds aber durchaus schön, das sie zu gross geraten ist. Zumal sie bis jetzt in 10 Jahren nur 1 Mal zum kastrieren beim Tierarzt war (von dem Impfen entwurmen Kleinkram mal ab) und sonst gesundheitlich bis jetzt keine Probleme hatte. Inzwischen stellt sich Rassetypisch ein leichter grauer Star ein (zumindest sieht es ganz leicht so aus), mit dem wir die Tage mal den Tierarzt konsultieren werden.


    Pluto im Eimer. Auch das ist möglich. :gut:


    Frisbie mit den Beiden macht Spass. Jelli findet zwar doof das Pluto schneller ist (das war sie bis jetzt nicht gewöht) aber findet super das sie cleverer ist.
    Jelli erkennt den Wurf schon im Ansatz und ist auch schon auf halber Strecke während Pluto erst nach erfolgtem Wurf losrennt. Na ein Glück kommt frech weiter. Wenn Jeder ein Bisschen bescheisst, kommt Jeder zurecht.
    Allerdings isses kompliziert Pluto das Ding wieder abzuluchsen, wenn er ihn erst einmal hat.
    Sieht zwar putzig aus wenn er eitel wie ein Pfau durch die Gegend hüpft "Fang mich doch!" "Kriegst mich nicht!" ist aber nicht gerade die Wunschsituation.
    Wenn ich mit ihm alleine bin klappts anstandslos. Mit Jelli nicht. Sie könnte ihn ja bekommen.
    Zeigt mir das noch viel Arbeit nötig ist, bis es so weit ist das er gerafft hat "Die Musik spielt da wo Herrchen ist!"
    Was ich mir allerdings vormerke, das ich mit dem Frisbie zum üben und beiden Hunden, ganz gezielt eine Situation konstruieren kann um den Trainingserfolg was den Grundgehorsam und die Konzentration auf Herrchen betrifft zu testen und ggf. weiter auszubauen.
    Darin liegt auch das erste Ziel begründet. Pluto schnellstmöglich soweit zu bekommen das ich ihn in einem "relativ sicheren" Gebiet frei laufen lassen kann. Kann ich wie man sieht zwar jetzt schon halbwegs, aber das noch nicht mit einem guten und sicheren Gefühl.
    Es gestaltet sich einfach leichter einen Hund den man nicht an der Leine haben muss auch im Alltag mit "vertretbarem Zeitaufwand" seine Bewegung zu verschaffen.
    Nach ca. 1,5 Stunden Frisbie hat Jelli auf dem letzten Loch gepfiffen (was mit ihren 10 Jahren und einem geschwindigkeitstechnisch stark überlegenen Partner eine beachtliche Leistung darstellt), wärend Pluto nicht mal den Ansatz der Zunge gezeigt hat.
    Ich muss allerdings auch zugeben, das Jelli in letzter Zeit auch nicht gerade viel trainiert wurde, weshalb die Kondition bei ihr nicht auf dem Optimalstand ist.
    Ich habe dann aber aufgehört, da Jack Russel Terrier sich lieber totrennen würden als aufzugeben. Ich will ja nicht einen Hund beschäftigen auf Kosten des Anderen.


    Allerdings dämmert mir so langsam, das ich meinen Tagesablauf wohl mehr als bisher durchstrukturieren werden muss, um mir Zeit für Pluto freizuschaufeln ohne das der Rest meiner Familie zu kurz kommt und ich meinen eigenen Sport auch noch auf die Reihe bekomme.
    Nun is Pluto aber da und das auch mit allen Kosequenzen. Dessen waren wir uns auch bewusst, als wir gesagt haben wir nehmen ihn mit. Vieles muss sich aber auch noch einspielen, was das Miteinander betrifft. Der Rest is ne Organisationsfrage.
    Schön wie man auch was über sich selbst lernt und rausfindet, wo bei einem selbst noch Optimierungspotential herrscht. :roll:
    Als absoluter Goldstaub haben sich herausgestellt, das meine Frau (ich schreib in Zukunft Kirsten denn so heisst sie) den Pferdehof und ich damit ab und zu den Zugriff auf die Reithalle habe. Dort gibts schöne Winkel und Lücken um auch mal "was zum suchen" unterzubringen. Dadurch kann ich auch im Winter bei Dreckwetter mit ihm schöne Nasenarbeit durchführen.


    Morgen wird mit dem ersten Termin beim Trainer, am Gehorsam gearbeitet und auch die grundlegende Gangart besprochen. Ich selber entscheide zur Zeit noch viel "aus dem Bauch heraus" und fühle mich selbst wahrscheinlich sicherer wenn ich eine Person, der ich vertraue bei habe. Wir kennen ihn noch vom Agility mit Jelli und haben die Arbeit mit ihm schon oft beobachten können, wenn es darum ging komplizierte Problemfälle zu sozialisieren. Wenn ein Bad zu fliesen ist hol ich mir nen Fliesenlager und wenn die Karre im Eimer ist nen KFZ Fritzen. Also warum nicht auch da bei einem "speziellen Hund" auch nen "Spezialisten" fragen?


    Alles in Allem erweist sich Pluto als absolut liebenswürdiges "Familienprojekt". Kirsten, Jelli und auch meine Tochter (die mit ihren 3 1/2 Jahren ein erstaunliches Gefühl im Umgang mit ihm beweist) helfen mir mit ihm durch viele Kleinigkeiten im täglichen Ablauf.
    Mein Töchterlein begreift wenn ich ihr beim Essen sage "ignorier ihn" und freut sich das er dann auch einfach vom Tisch verschwindet.
    Kirsten unterstützt mich mit meiner Schichtarbeit indem sie ihn bei der Nachtschicht (wenn ich schlafe ) dabei hat. In der Frühschicht nimmt sie ihn morgens mit. Und in der Spätschicht ist er Nachmittags mit ihr unterwegs. Daher ist Pluto schon dahingehend ausgelastet das er eigentlich nie drin sein muss.



    Mein Gott ist der Beitrag wieder lang geworten. Aber der Sinn des Projektes besteht ja auch darin die Kleinigkeiten aufzuzählen und die Probleme, sowie schönen Kleinigkeiten und Erfolge hier darzustellen und auch die eigenen Unsicherheiten des Halters zu schildern.
    Ein Lernprozess für alle Beteiligten.


    Bis demnächst sagt Oliver

  • Ich mach mich hier mal breit und bin gespannt auf die Dinge die von Euch und Pluto noch kommen werden und wie die Erziehung weiter gestaltet wird. Bin selber Pointermama. Wobei bei uns aber ein Irgendetwas noch mit drin ist. Auf dem ersten Bild hätte ich nie und nimmer einen Pointer vermutet...auf den dritten dann schon eher... :D. Die Fleilaufdinger stufe ich bisher als sehr mutig deiner seits ein :hust: und lasse das mal auf mich wirken.

  • Zitat

    Auf dem ersten Bild hätte ich nie und nimmer einen Pointer vermutet...auf den dritten dann schon eher... :D.


    Ging mit genauso, aber selbst auf dem 3. Bild war mein erster Gedanke "Diesmal wurde aus dem Listenhund kein Labrador-Boxer sondern ein Pointer-Mix" :)
    Auf jeden Fall ein wunderschöner Hund :herzen1:

  • Zitat

    Ging mit genauso, aber selbst auf dem 3. Bild war mein erster Gedanke "Diesmal wurde aus dem Listenhund kein Labrador-Boxer sondern ein Pointer-Mix" :)
    Auf jeden Fall ein wunderschöner Hund :herzen1:


    Genau das war mein 1. Gedanke..aber ich habe manchmal einen ordentlichen Knick in der Pupille.


    Muss mich aber anschließen...ein toller Kerl :D

  • Hallo miteinander
    Gestern hatte wir unser erstes Training. Mantrailing war angesagt. Da das Sitz sitzt (was fürn Wortspiel), kann man ihn auch schön absetzen und ihm den Start anzeigen. Es hat ne Weile gedauert bis er begriff was wir von ihm wollten. Nach einem Weilchen klappte es auch schon ganz gut. Allerdings wurde es nach einer Weile zu viel. Der Trainer hatte seine eigenen 4 Hunde da. Pluto hatte keine Probleme sich dort in der Pause mit einzuordnen da er sehr diplomatisch ist und Konflikte anscheinend durch Zurückhaltung löst. Ich bin dann das Risiko eingegabgen ihn von der Leine zu lassen. Er hat wie ein Irrer mit den Anderen rumgetobt. Das auf einem Waldweg. Aber das Schönste war für mich, das er beständig Kontakt hielt und sich beim wildesten Spiel nie zu weit entfernt hat. Immer kam er unaufgefordert wieder zurück und liess sich zwischendurch abrufen. Das Ganze war insgesamt auch nicht wirklich mit Training zu bewerten als viel mehr herauszufinden "Wie weit kann ich gehen?" und ein Herausfinden wie die Basis für das weitere Training ist.
    Im Gespräch kam heraus das die ehemalige Agilitygruppe von Jelli immer Samstags da ist. Diese führen aber kein Agility mehr durch, da es die Gesundheit von 2 Hunden nicht mehr hergibt. Daher beschäftigen sie sich mit Nasenarbeit etc.! Kurz mit meiner Frau telefoniert. Der Samstag in der Gruppe ist jetzt fix. Wir nehmen Unser Töchterlein und Jelli mit. Womit wir wieder zum Thema "Familienprojekt" kommen.
    Leider kommt Pluto heut etwas kurz, da ich jetzt selbst zu meinem eigenen Training muss. Aber ein 3 Stunden Powerprogramm jeden Tag bekommt glaub ich keiner auf die Reihe. Naja morgen gehts ja wieder in den Wald um die Nase zu benutzen.


    Schönen Abend wünscht Oliver

  • Moin


    Pluto hats jetzt geschafft die Treppe ins letzte Stockwerk zu meistern. Na gut. Nen Bisschen Hilfe beim Üben hatte er. :D
    Ab jetzt schläft er also im Schlafzimmer. Wie Jelli auch. Nur an 1ns muss er sich gewöhnen. Er kann nicht ins Bett. Jelli stört mich dort zwar auch aber nach 10 Jahren gewöhn ich ihr das nicht mehr ab. Aber Pluto wird mir als "Kuscheltier" dann doch langsam zu gross. :roll:
    Fest steht das ich wenns Jelli nicht mehr gibt auch keinen Hund mehr im Bett dulden werde.


    Zitat

    Auf dem ersten Bild hätte ich nie und nimmer einen Pointer vermutet...auf den dritten dann schon eher... :D. Die Fleilaufdinger stufe ich bisher als sehr mutig deiner seits ein :hust: und lasse das mal auf mich wirken.


    Hm. Ob Pluto nun ein reinrassiger Pointer ist kann mir wahrscheinlich nur ein DNA Test sagen. Überlege schon ob ich mal ne Probe einschicke ums rauszufinden. Is für die Haftpflicht auch nicht ganz uninterressant.
    Wenn ich ihn im Lauf sehe, würde ich das aber schon meinen. Auch Wesenszüge wie Bewegungsdrang und Sensibilität passen. Er bewegt sich auch recht anmutig und schafft es Stellenweise regelrecht zu "stolzieren"! Vielleicht sehen aber Andere mehr als ich. Werde mal versuchen ein Video zu drehen und hier reinzustellen.
    Offen gestanden isses mir selber eigentlich auch egal. Ich muss mich sowieso auf ihn einstellen, wie er jetzt ist. Da kann ich mir mit nem Mix genauso die Karten legen wie mit einem "echten".
    Zum Thema freilaufen muss ich sagen, das ichs ja irgendwann sowieso versuchen muss wenn ich rausfinden will obs klappt. Daher bleibt mir nicht viel das ausser das Risiko abzuwägen und auf Geländebeschaffenheit sowie äussere Einflüsse zu achten. Nen Restrisiko gibts im Leben immer. Allerdings würde ichs auf der Strasse im Leben noch nicht riskieren.
    Ich achte aber peinlich genau darauf, nicht an der Leine zu ziehen, sondern Diese wirklich nur als Rettungsanker zu sehen. Ich arbeite von Anfang an nur mit Kommandos und eigentlich hängt die Leine so gut wie immer durch.
    Ich habs bei Jelli erlebt, das wir am Anfang auch zu viel an der Leine gezogen haben. Wenn das erstmal drin ist, bekommt man es nur schwer wieder raus. Davo ab das ich Dieses am Hals (und oder Brustkorb) Rumgezerre fürchterlich finde. Kann da bei manch überfordertem Hundebesitzer oft nicht hinsehen. Is mir selber auch viel zu anstrengend, da ich auch Trainingsbedingt viel mit Muskelkater rumlaufe.
    Morgen ist aber Training in der Gruppe angesagt. Mal sehen wie es da läuft. Heute konnte ich nicht wirklich viel machen ausser Treppensteigen üben. Meine Frau meinte er macht im Schlafzimmer einen höchst zufriedenen Eindruck. Bumm. Gelegen. Nen entspanntes Stöhnen. Ruhe. Scheint mich auf jeden Fall etwas von Zufriedenheit zu vermitteln.
    Ich werde von unserem morgigen Training berichten. Habe mich auch schon mit Leckerlis eingedeckt, um es vielleicht am Sonntag noch zu schaffen Fährtenarbeit einzustreuen. Allerdings kann er sich nach DER Woche darauf einstellen das mal länger als 4-5 Stunden schlafe. Da muss er durch. Sich erleichtern übernimmt Kirsten morgen früh.
    Ich werde auf jeden Fall vom Training berichten. Vielleicht schaff ichs auch mit dem Video.



    Nen schönes WE wünscht Oliver

  • Nabend


    Gestern war Training in der Gruppe angesgt. Meine Gattin und mein Töchterlein waren ebenfalls unter den zu suchenden Personen. Da das anscheinend Gerüche sind auf die er sich fixiert, hat er bei diesen die Spur auch nicht verloren. Dadurch das es mehrere Hunde in der Gruppe waren, ist er auch 2-3 Male der falschen Spur der Hunde gefolgt die sich verfranst hatten. Wahrscheinlich weil die Spur da noch frischer war. Nen Heidenspass für alle Beteiligten. Er begreift immer mehr was ich von ihm will. Zumindest wenn es was ist worauf er auch Bock hat. Wenn er keinen Bock hat, isses inzwischen schwerer ihn dazu zu bekommen. Jetzt hab ich das Gefühl das Grenzen austesten das neue Hobby ist. Er wirkt inzwischen deutlich selbstbewusster und aufgetaut.
    War aber auch klar das das kommt. Kann ja nicht Alles unkompliziert sein.
    Das Allerwichtigste ist aber bei Allem "Hauptsache ich bin bei."
    Leider konnte ich kein Video von ihm drehen. Mein Telefon war Akkutechnisch zu tot. Miserable Vorbereitung meinerseits.
    Was allerdings erfreulich ist, das ich seit 3 Tagen keine Häufchen oder Pfützen mehr im Haus hatte. Auch des Nachts ist er jetzt ca. 7 Stunden dicht wenn er gegen 22.00Uhr nochmal in den Garten kann.
    Pluto hatte sich die ersten Tage die Rute wundgeleckt. Ich dachte anfangs das es Stressbedingt ist. Unterforderung hab ich ausgeschlossen, da er Abends platt neben der Couch lag. Nachdem ich auch wundgekratzte Ohren an den Innenseiten gefunden habe, hab ich mich auf die Suche gemacht und noch andere unschöne Stellen gefunden. Nach einem kurzen Anruf beim Tierarzt( den kennen wir auf Grund dessen das er wegen irgendeinem Pferd ständig kommen muss) mit der Symptombeschreibung, hatte Dieser auf Grund der Tierheimzeit Milben vermutet.
    Daher hatten wir gestern auch noch nen Besuch in der Badewanne mit einem Anti Milbenshampoo. Schaden hätte es sowieso nicht können. Seit gestern ist die Rute trocken. Und die anderen Stellen heilen auch ab.
    Hab ihn heut mehrfach beobachtet. Kein Kratzen mehr.
    Zumindest nix was über das normale hinausgeht.
    Baden ist trotzdem doof. 3 Mal hatte er es geschafft sich aus der Wanne zu befreien. Beim ersten Mal war die Badezimmertür nicht zu. Also ab durch die Mitte und im Flur schütteln. Tolle Wurst. Der Flur sah echt geil aus. Davon ab, das einen nassen Hund wieder in die Wanne zu hieven auch ne tolle Sache ist.
    Heut Nachmittag gabs noch ne grössere Runde Frisbie spielen mit beiden Hunden. Ich hab das gezielt gemacht um ihn dazu zu bekommen den Frisbie wieder an mich rauszurücken wenn Jelli ihn auch bekommen kann.
    Ist zwar immernoch nen Kunststück aber ab und an hat es zum Ende hin schon funktioniert. Wenn auch wiederwillig hat er ihn abgegeben. Bleibt ja auch nicht viel wenn das Leckerli wartet.


    Das solls für heut gewesen sein.
    Schönen Restsonntag wünsch ich Allen



  • Zitat


    Baden ist trotzdem doof. 3 Mal hatte er es geschafft sich aus der Wanne zu befreien. Beim ersten Mal war die Badezimmertür nicht zu. Also ab durch die Mitte und im Flur schütteln.


    :lachtot:


    Schön, dass es so gut zu laufen scheint! Ist auch ein hübsches Kerlchen! Ich hoffe das mit dem Kratzen hat sich erledigt.
    Lese gespannt weiter :smile:

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