Beiträge von mythopeya

    Wenn man die verschiedene Elemente des Jagens anschaut, spricht man ab der ersten Stufe ja schon einen Jagdrtieb: Orientieren, Fixieren, Beschleichen, Hetzen, Festhalten, Töten, Zerlegen, ...Fressen


    Ich würde mich nie an anderen Leuten orientieren, wenn diese dieses Thema so unterschätzen dann ist das ihre eigene Sache. Wichtig ist, dass du es nicht unterschätzt und am Ball bleibst. Ich bin oft auch nur die Einzigste die mit Schleppleine bewaffnet unterwegs ist, aber ich kenn auch die Risiken. Egal ob 1min oder wie lang auch immer, solange der Hund nicht kontrollierbar ist, wird es kein Leben ohne Schleppleine geben. Misserfolge gehören auch dazu, sie zeigen uns eben noch die Defizite auf. Methoden um den Jagdtrieb zu unterdrücken, halte ich für nicht würdig. Es sollte das Ziel sein zu kontrollieren und umzulenken und Ersatzbefriedigungen schaffen.


    Ich arbeite seit 2011 am Jagdtrieb meiner Fellnase und wir sind noch lange nicht am Ende. Wir haben Phasen wo ich ihm mehr Freiraum geben kann, aber wie jetzt im Winter, wo ich sie mitunter auch wieder einschränken muss. Wir hatten gleich zu Beginn der Winterzeit extreme Wildbegegnungen, sodass mein Hundi auch gewisse Dinge wieder in Frage gestellt hat. Rehe auf Sicht sind mittlerweile kein Problem, genauso wie Hasen. Was mir noch Probleme bereitet sind frische Fährten, die z.b. von einen frischen Wildwechsel stammen. Ich kann ihn lesen und sehe auch sofort wenn er was in der Nase hat, ab da nehm ich die Schlepp dann auch wieder auf. Hier heisst es auch für uns weiterhin trainieren...bedürfnisgerecht belohnen, Ersatzmöglichkeiten schaffen.


    Und ganz Wichtig...nicht frustieren! Ärmel hoch krämpeln und weiter machen :D


    Unserer Angstschnute haben die Adaptiltabletten gar nix gebracht. Ich hatte es dieses Jahr zu unseren Stadtfest im Sommer getestet, jedoch ohne einen Unterschied zu bemerken. Das Stadtfest ist von der Geräuschkulisse nix aufregendes, daher der Versuch. Mit dem Ergebnis, dass die Tabletten keinerlei Wirkung zeigten.


    Angst zu ignorieren bringt auf jedenfall nix, man sollte immer social support leisten!

    Wir reihen uns hier wie gewohnt ein. Von 2012 zu 2013 war der Silvesterangstnasenfred für mich sehr wichtig..denn man verbrachte teilweise virtuell gemeinsam die Zeit es hinter sich zu bringen. Wir sind dieses Jahr wieder auf Amrum, denn die 8 Böller die wir damals hörten, stehen in keinen Vergleich zu den Salven die hier bei uns in der Stadt losgetreten werden. Wir haben in 2 Wochen ein spezielles Angsthundeseminar, Schwerpunkt Silvester, dort erlernen wir neue Entspannungstechniken. Bei uns beginne ich ab Dezember wieder mit L-Theanin, dann werden wir das Thundershirt neu einkonditionieren und die Ernährung so umstellen, dass mehr Glückshormone ausgeschüttet werden. Dann bewaffne ich mich in der Silvesternacht allerlei verauten wie Käse und Hühnerherzen und wir konditionieren fleissig dagegen.


    Auf dass es dieses Jahr ein bissl besser wird.
    Hier zu Hause sind wir bereits so weit, dass wenn es Ballert / durch Stadtfeste etc , er sich von selber wieder in seiner Entspannungszone entspannt. Leider ist das aber kein Vergleich zu Silvester...letztes Jahr ist er nach dem 2. Böller unter das Bett, zitternd und speichelnd. :verzweifelt: