Nachbarswelpe 5 Stunden alleine, jault

  • Hallo ihr Lieben,

    meine Nachbarn haben sich Anfang Oktober einen Labrador-Welpen zugelegt. Dieser Hund ist jetzt ungefähr vier Monate alt. Die Familie besteht aus den Eltern und einem Kind, das im Schulalter ist. Vater und Mutter arbeiten in wechselnden Intervallen, die sich anscheinend manchmal ungünstig überscheiden... Wir leben in demselben Haus und deswegen höre ich, wenn dieser Hund bellt oder jault. Bisher war alles ruhig, aber heute gefallen mir meine Beobachtungen gar nicht.

    Heute ist der Hund ungefähr seit 7 Uhr morgens alleine, wir haben es jetzt 12 Uhr. Seit heute früh bellt und jault der arme kleine Kerl durchgehend. Zwischendurch war mal eineinhalb Stunden Ruhe, entweder war da jemand im Haus oder der Kleine hat in der Zeit gepennt. Ich habe jetzt folgende Probleme:

    1.) Der Hund tut mir Leid. Er ist meiner Meinung nach noch zu jung, um so lange alleine zu sein und ganz offensichtlich wurde da auch nichts groß geübt. Der Hund hat Stress und leidet, ich höre ja wie jämmerlich er weint. Ich kann den Leuten allerdings keine Betreuung anbieten, obwohl ich das gerne tun würde, denn meine Hündin verhält sich gegenüber Welpen mehr als stiefmütterlich.

    2.) Normalerweise habe ich Montags zu dieser Zeit 4 Stunden Vorlesung und meine Hündin bleibt solange in unserer Wohnung allein. Die nun aber erfüllt ist von schmerzlichen Gewinsel. Ich habe den Eindruck, dass das über die Zeit auch meine Hündin stresst. Sie läuft herum, lauscht, kommt nicht richtig zur Ruhe. Ich habe also die Sorge, dass die Geräuschkulisse meiner Hündin Probleme beim Alleine-bleiben verursachen könnte, wenn das jetzt Montags zur Regel wird.

    3.) eigentlich der geringste Punkt: es nervt. Ich hab heute ausnahmsweise frei, hätte etwas länger schlafen können - damit war um 7 Uhr Schluss. Jetzt möchte ich eigentlich was für die Uni tun, aber der arme kleine Kerl von drüben lässt mich hier keinen klaren Gedanken fassen.

    Ich will also mit den Nachbarn reden, möchte dabei aber diplomatisch sein. Wir wohnen hier nicht mehr lange, in zwei Monaten ziehen wir um, von daher könnte ich mir "dicke Luft" durchaus leisten - will ich aber nicht, denn dadurch wäre dem Welpen wohl kaum geholfen.

    Was sagt man also zu diesen Leuten? Vielleicht wissen die selber gar nicht, wie sehr ihr kleiner Hund heute gelitten hat? Ich habe zumindest heute zum ersten Mal so viel Gejammer von drüben gehört. Bin für Tipps zur Gesprächsführung dankbar.

  • Ich würde vermutlich einfach erstmal sachlich schildern, was du hörst. Und ihnen auch sagen, dass du davon ausgehst, dass sie das gar nicht wissen. Und dann je nach Reaktion würde ich die daraus resultierenden Probleme ansprechen. Aber ich würde tunlichst vermeiden, dass es aussieht, als hätten sie den "Schwarzen Peter". Denn Druck erzeugt Gegendruck und ich bin mir sicher, dass keiner will, dass sein Welpe leidet. Evtl kannst du erzählen, wie du mit deinem Hund Allein sein geübt hast.

  • Ich habe die selbe Situation hier bei mir im Haus gehabt.

    In der Wohnung unter mir leben Mutter und Tochter - selbige mit Baby. Der Familienvater ist vor kurzem plötzlich verstorben. Es lebt ein 3 jähriger Chow-Chow unten.

    Er war nie laut, wenn er alleine war - was auch bisher nie oft bzw. lang vor kam. Da die Situation nun sehr anders ist, ist er wohl auch gestresster und bellt und jault oft, wenn er allein ist. Stellenweise bis zu 4 Stunden am Stück.

    Ich habe direkt das Gespräch gesucht und blieb dabei verständnisvoll. Klar, denn alle haben viel durch.

    Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass man mir böse war, als ich freundlich gefragt habe, ob dem Hund etwas fehlt, oder ob er einfach noch nicht mit den ganzen Änderungen klar kommt. Als man fragte, warum, habe ich klar die Situation beschrieben. Die beiden waren sehr traurig, denn offensichtlich wussten sie nichts davon, wie sehr Anton (der Hund) litt. Seitdem ist es ruhiger geworden, weil sie sich nun anders arrangieren.

    Mein Tipp wäre also einfach: ehrlich, freundlich und verständnisvoll bleiben. Damit trifft man selten auf Widerstand. In der Regel kennt man sich ja auch ein wenig.

    Ich würde die Nachbarn einfach "zufällig" abfangen und fragen, wie sich der Hund eingelebt hat. In der Regel wird daraus ja ein Gespräch entstehen, indem ich dann so was wie: "Das Alleinbleiben ist immer am schwierigsten zu üben, oder?" sagen würde. Danach hat man sicher die Möglichkeit, die bestehende Problematik anzusprechen.

    Bei der Ex-Freundin meines Bruders (Wohnung gegenüber) stieß ich auf taube Ohren. Ich habe ihr tausend Tipps gegeben, wie sie Sammy das Alleinbleiben beibringen könnte - sie wollte nichts hören oder bzw. nichts machen. So bellte Sammy (Dackelmix) stundenlang. Später habe ich ihn zu mir genommen, wenn sie nicht da war und angefangen zu üben. Wenige Wochen später trennte sich mein Bruder. Ich bin aber fast sicher, dass Sammy noch heute nicht allein bleiben kann. :/

    Ich wünsche dir viele gute Nerven die nächsten Wochen und einen positiven Gesprächsverlauf. :smile:

  • ich würd es auch mal ansprechen. das doofe ist halt, dass man meist gar nicht weiss was der Hund in Abwesenheit so treibt. Vielleicht denken sie dem welpen gehts gut dabei. Von daher einfach mal ansprechen...

  • Als ich Maya das erste mal alleine liess, kam mein Nachbar hinterher und fragte mich ob irgendetwas schlimmes passiert sein, weil sie so erbärmlich geheult hatte. Ich wusste es auch nicht das sie allen im Haus ein Konzert offeriert. :roll:

    Ich habe mit ihm geredet, die anderen im Haus wissen auch Bescheid, denn ja, es kommt immer mal wieder vor das Maya 1-2 Stunden alleine bleiben muss und dann leider auch mal heult.
    GsD sind meine Nachbarn da sehr entspannt. Ich weiss um das Problem, habe aber noch nicht die passende Lösung parat. Sie kann eigentlich alleine bleiben, wir haben trainiert und alles mögliche durch, aber es sitzt einfach nicht dauerhaft bei ihr. Mal klappt es und man hört nichts und dann, von einem tag auf den anderen fangen wir wieder bei Null an.

    Sprich sie einfach nett darauf an, vielleicht so wie es mein Nachbar bei mir gemacht hat. ;)

  • Ich denke auch die wissen nicht das Welpi jault und bellt, woher auch. Ich wäre/bin glücklich wenn mir Nachbarn erzählen was da los ist. Dann kann man ja erst reagieren.
    Warten würde ich da auch nicht lange, oder "abfangen", ich würde hochgehen und klingeln.

    Viel Glück. :smile:

  • Zitat

    Bisher war alles ruhig, aber heute gefallen mir meine Beobachtungen gar nicht.

    Heute ist der Hund ungefähr seit 7 Uhr morgens alleine, wir haben es jetzt 12 Uhr. .


    Schon mal überlegt, dass es heute vielleicht eine Ausnahme sein könnte, wo ein Termin da ist, der nicht verschiebbar ist und keine Betreuung für den Hund gefunden wurde?

  • Wir hatten da im Haus auch, allerdings mit einem erwachsenen Hund. Ich habe abgewartet, ob es nochmal vorkommt und hab unsere Nachbarn dann mal in der Tiefgarage drauf angesprochen. Einmal kann das ja durchaus mal ne Fehlplanung sein, ärgerlich aber menschlich..... So nach dem Motto " Ich wollte euch gerne Bescheid geben, dass euer Hund viel bellt wenn er allein ist, uns stört es nicht weiter, aber nicht, dass sich wer anders mal beschwert oder er da iwie gestresst ist."
    Kam super an!

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