Testosterongesteuerte Hündin | Erfahrungen | Kastration

  • Das eine Kastration wird die Hündin meist rüdiger, eine rüdige Hündin noch rüdiger. Manche können dann nur noch mit intakten Rüden, gehen aber auf alles andere los. Kann, muss aber nicht. Weniger rüdig wird die Hündin ganz sicher nicht.

  • Ich habe auch eine "rüdige" Hündin ;)
    Das Auflecken von Urin mit Zähne klappern hat sie allerdings nur während er Läufigkeiten gemacht. Außerdem ist sie ziemlich territorial veranlagt und verteidigt mit Vorliebe Ressourcen. Mit vier Jahren wurde sie aus medizinischen Gründen kastriert.
    Dieses Verhalten hat sich dadurch nicht geändert.
    Was sich verändert hat ist, dass sie nicht mehr so anhänglich ist... Früher hat sie sich auf dem Sofa in die kleinste Lücke gequetscht, sich nachts im Bett zwischen die Kniekehlen gelegt. Das macht sie nicht mehr häufig.
    Außerdem ist sie schreckhafter geworden und irgendwie... naja gegenüber Menschen nicht mehr so aufgeschlossen und vom Wesen her ein wenig anders, ich kanns gar nicht richtig beschreiben...
    Sie hatte z. B. auf einmal was gegen Füße und hat, wenn Menschen an ihrem Liebeplatz vorbeigingen, Scheinangriffe gestartet...
    Zumindest kam das Alles nach der Kastration, ob das auch ohne so gekommen wäre, weiß ich natürlich nicht.
    Lg Nadine

  • Also erst einmal danke für eure Antworten.


    Nein, das Verhalten wie es jetzt ist, stört mich nicht, ich möchte daran nichts ändern, da es noch alles im Rahmen und händelbar ist.


    Ich habe deswegen nach Erfahrungen gefragt, weil ich das Risiko abschätzen möchte, ob ich durch eine Kastration meine rüdenhafte, ernste, selbstbewusste Hündin zu einer rüdenhaften, rüpeligen, aggressiven Hündin mache, worauf ich sehr wenig Lust hätte bzw. ich würde mir ja dann selbst ins Knie schießen.


    Aufgrund von privaten familiären Problemen und Änderungen kann es sein, dass sie kastriert wird, aber auf diese Situation will ich hier nicht eingehen, da wie gesagt privat, lange Vorgeschichte, vieles drum und dran.


    Deshalb wollte ich mal horchen, ob andere Hundehalter Erfahrungen haben mit ernsten und sicherlich auch statusbewussten intakten, rüdigen Hündinnen, die kastriert wurden.

  • Ich setze hier mal ein Lesezeichen...


    Unsere Rüdin zeigt all die von dir beschriebenen Verhaltensmuster, dazu kommt, dass sie in der Läufigkeit rammelt wie auf Droge. Ausserdem versteht sie sich mit Hündinnen meistens viel besser als mit Rüden. Andere läufige Hündinnen werden auch schon mal bestiegen ;-)


    Mit Selbstbewusstsein hat es in unserem Fall nicht viel zu tun. Meine markiert (also das scharren) auch meistens nur dann, wenns niemand sieht. Sie ist aufjedenfall eher unsicher...


    Über Kastration habe ich auch schon nachgedacht- da sie enorm viel Stress vor und während der Läufigkeit hat... Im Moment bin ich immer noch gegen die Kastra. Das Problem wollen wir mit einer Tierheilpraktikerin bequatschen, und vielleicht anderweitig in Griff bekommen (Bubuka, dein Einsatz wird noch kommen, du wirst dann noch zum richtigen Zeitpunkt nach Rat gefragt ;-) )


    Wenn man im I-Net stöbert, merkt man ziemlich schnell, dass eigentlich die meisten davon abraten, eine Rüdin kastrieren zu lassen. Selbst Seiten, die sehr Pro-Kastra-mäßig eingestellt sind, sprechen sich gegen eine Rüdinkastration aus...


    Über weitere Erfahrungsbereichte bin ich gespannt.

  • falls ich es nicht vergessen sollte, kann ich ja in ein paar monaten noch einmal berichten, wobei vieles sich wirklich direkt vor/während/nach der läufigkeit abgespielt hat, also zyklusbestimmtes verhalten und in meinen augen zum teil zwar nervig, aber es gehört halt dazu.
    ich hätte sie nicht kastrieren lassen, wenn es nicht unumgänglich gewesen wäre....

  • Wir haben auch eine Rüdin, wir sagen immer sie ist gefangen im falschen Körper. Nach der Kastration wurde ihr Verhalten, wie bei einigen Bsp. hier auch, noch "männlicher". Im Großen und Ganzen ist sie aber zufriedener mit der Situation, lebt ihr Verhalten jetzt aus und ist nicht mehr geknickt/depri durch ihre Scheinschwangerschaften. Sie ist jetzt glückliche Vollzeitrüdin ;-)

  • Mein Shiba war eine Rüdin (ein sehr ernster Hund, der selten gespielt hatte, aber auch sehr anhänglich war, Bein gehoben, Zähne geklappert, Tiere und meinen Rüden eifrig bestiegen). Ich hatte erst über Kastration nachgedacht, als ich meinen Zweithund geholt habe, einen Rüden. Meine Tierärztin (Seminarleiterin für Kastration und deren gesundheitliche sowie seelische Folgen) ist generell dafür, eher die Hündin zu kastrieren, gerade wegen er gesundheitlichen Vorteile. Hat mir aber davon abgeraten, da es sich negativ auf ihr Wesen auswirken könnte. Wie viele schon gesagt haben, werden sie dann noch rüdiger. Ich hab auf meine TÄ gehört, da mein Shiba sehr verträglich mit allem war.


    Auch kenne ich eine Hündin (Rüdin), die mit meinen Hunden gut befreundet war, sie aber seit der Kastration dermaßen unverträglich geworden ist, dass wir uns nicht mehr treffen können, obwohl sie uns schon sehr lange kennt. Natürlich muss sich auch gar nichts ändern, aber die Tendenz ist bei Rüdinnen leider nicht die beste.

  • Also ich bin ja auch grundsätzlich eher Contra Kastration, wenn nicht sinnvoll oder medizinisch notwendig.


    Und was hier bis jetzt so geschrieben wurde, bestätigt mich auch in meiner anfänglichen Tendenz alles in meiner Macht stehende zu tun, dass unsere Hündin unkastriert bleibt.


    Momentan ist sie gerade scheinschwanger (Läufigkeit hat vor ca. 3 Wochen geendet).
    Sie ist dann immer enorm anhänglich, wird sehr ruhig, faul und träge, wirkt etwas deprimiert und hat absolut keine Lust mit bekannten Artgenossen zu spielen.


    Ich habe ja immer so ein scharfes Auge auf sie, weil ich so Schiss vor einer Gebärmutterentzündung habe... Das ist für mich ein so großer Punkt für eine Kastration...




    Wenn jemand noch Erfahrungen hat, dann würde ich mich freuen, wenn diese hier geposted werden.

  • Zitat

    Momentan ist sie gerade scheinschwanger (Läufigkeit hat vor ca. 3 Wochen geendet).
    Sie ist dann immer enorm anhänglich, wird sehr ruhig, faul und träge, wirkt etwas deprimiert und hat absolut keine Lust mit bekannten Artgenossen zu spielen.


    So ist meine Große auch drauf.
    Aber sie hat kein Milcheinschuß,
    und sie läßt sich noch super leicht "ablenken".
    Das heißt, wir können im Garten, oder auf dem Hundeplatz "arbeiten", und ich habe dann gerade in dieser Phase einen richtigen Streberhund.
    Auch geht sie gut und gerne mit mir auf lange Gassigänge.
    Wenn sie dann wieder zu Hause ist, legt sie sich hin und pennt.


    Das sie da verschmuster ist, genieße ich sogar.



    Es gibt die Theorie, daß man die, nennen wir es mal "Heftigkeit" der Scheinträchtigkeit beeinflussen kann, indem man der Hündin etwas weniger zu fressen gibt.
    Das sollte die "Natur imitieren", indem dann der Hündin "eingeredet" wird, daß es wegen "Nahrungsmangel" sich nicht lohnt, Welpen in die Welt zu setzen.


    Ausprobieren könnte man es, indem man der Hündin etwas weniger zu fressen gibt.
    Manche fressen in dieser Phase eh nicht gut, oder so viel, wie sonst.



    Zitat

    Ich habe ja immer so ein scharfes Auge auf sie, weil ich so Schiss vor einer Gebärmutterentzündung habe... Das ist für mich ein so großer Punkt für eine Kastration...


    Kann ich gut nachvollziehen.
    Das ist wohl auch die Hauptsorge der meisten Hündinnenhalter.
    Mein TA meinte, daß eine Hündin vermehrt trinken würde, als sonst, und das wäre wohl ein Indiz für die Gebärmutterentzündung.
    Von anderen Halter habe ich auch erfahren, daß die Hündin weiterhin normal geblieben ist, und trotzdem die Entzündung bekommen hat und eine Not OP gemacht werden mußte.


    Wie wahrscheinlich so eine Entzündung ist, kann ich nicht sagen.
    Falls sie auftreten sollte, so hoffe ich immer auf eine offene Gebärmutterentzündung.
    Denn dann sollte man als Halter leichter mitbekommen, daß da tatsächlich was ist, und für die Hündin ist es sicherlich auch besser.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • SheltiePower genau so wie du es beschreibst, ist meine gerade auch drauf. Ein Streberhund. Ein depressiver Streberhund.



    Aber wo wir gerade von Gebärmutterentzündungen und Co. reden... ausgerechnet heute Nacht hat Sydney gelb-bräunlichen Schleim mit Blutstropfen drin erbrochen!


    Nun bin ich natürlich in höchster Alarmbereitschaft. Gebe ihr ersteinmal Schonkost, wenn sie nochmal erbricht sofort zum TA, laut TA....


    Oh,oh :( Trinken und Fressen tut sie ganz normal, nur die Lustlosigkeit, die seit einer Woche herrscht... vielleicht jetzt doch deswegen (Erbrechen mit Blut) und nicht wegen einer Scheinträchtigkeit?!


    Und ich habe morgen früh eine Operation, mir wird eine Zyste entfernt und aufgrund der angeschnittenen familiären Situation hat auch niemand sonst Zeit.... oh man.... alles aufeinmal. Na ja, wenns wirklich höchste Eisenbahn ist, fährt bestimmt mein Freund mit ihr zum TA, auch wenn er sich sonst nie um Hundesachen kümmern muss.

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