Alleine bleiben...erst ja dann nein

  • Hallo ihr lieben,

    ich weiß es gibt schon einge Themen über das alleine bleiben und ich hoffe ihr seit mir nicht böse, wenn ich mein kleines problem schreibe :ops:

    also seit Samstag haben wir einen Tierschutz hund (der kleine Pepe 1 jahr), der aus der Slowakei aus der Tötung gerettet wurde, jetzt mus ich noch dazu sagen, dass es nach jahren der erste und vorallem für meinen freund und mich der erste Hund ist.
    So am Sonntag haben wir das alleine bleiben schon ein paar mal trainiert, dass ich keine wunder von einem tag erwarten kann ist mir bewusst. Das hat soweit auch gut geklappt. Montag war er dann das erste mal alleine während wir arbeiten waren, 3 std. war er alleine dann war ich in der pause zuhause, wo wir spazieren waren und gespielt haben. Dann bin ich wieder zur arbeit für 4 std., das ging relativ gut, bis auf dass er mitgehen wollte hat er sonst kein theater gemacht.
    Gestern haben wir den ganzen tag miteinander verbracht, da ich frei hatte.
    Nur heute mittag als ich wieder zur arbeite wollte, fing Pepe an panisch zu reagieren, er ist auf meine tasche gesprungen, hat mich angesprungen und mir dann in den arm geknappt (nicht sonderlich fest) und dran gezogen. Als ich im hausflur stand hab ich ihn noch etwas an der tür kratzen und durch die wohnung laufen gehört.

    könnt ihr mir einen tip geben wie ich das problemchen am besten angehe bzw tips wie ich es ihm leichter mache und ihn vielleicht ablenke, wenn ich aus dem haus möchte?
    Dazu muss ich noch sagen, dass er uns sobald einer aufsteht von der couch nachläuft und aufpasst wo jeder hingeht.
    Ich weiß wir haben ihn erst seit 3 Tagen aber wir haben ihn schon so ins Herzgeschlossen, da er wirklich sonst ein lieber und unkompliziertes kerlchen ist, dass wir die pflegestelle in ein zuhause umwandeln wollen...dazu soll es nunmal so stressfrei wie möglich sein.

    lg Nicole

  • Das Training zum Alleine bleiben kann schon mal ein halbes Jahr dauern, und jedesmal, wenn Du ihn zwischendurch alleine läßt, kann Euch wieder zurück werfen!
    Erst üben, das er in einem anderen Raum alleine bleibt, Euch also nicht dauernd hinterher läuft.
    Dann kurzfristig die Wohnung verlassen und ganz langsam verlängern.

  • Hallo Nicole,
    ich finde es toll, dass Du einem Hund die Chance auf ein neues zu Hause gibst.

    Nach so wenigen Tagen und bei einem Hund aus offenbar schwierigen Verhältnissen, ist es aber glaube ich nicht verwunderlich, dass er Angst hat, dass Ihr nicht wieder kommt. Er muß erst noch lernen, dass er bei Euch sicher ist und sich geborgen fühlen kann.
    Da wird es zu Anfang ganz viel Geduld brauchen. Hat einer von Euch beiden vielleicht die Möglichkeit sich ein paar Tage frei zu nehmen um noch etwas mit ihm zu üben?
    Tips hätte ich jetzt auch nur die gängigen: Schauen, dass er vor dem Alleinesein ausgelastet wurde; Kauspielzeug o.ä. geben; zwischendurch immer mal so tun als ob ihr geht; wenn Ihr merkt es geht z. Bsp. 30 Minuten gut, nach 25 wiederkommen und die Abstände langsam steigern usw.
    Vielleicht kann ja auch ein netter Nachbar mal nach ihm schauen...
    Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg
    Silvana

  • mich wundert es, dass du verwundert bist. :smile:
    Das Verhalten deines Hundes ist normal.
    Selbst wenn er vorher alleine bleiben konnte, heißt das nicht, dass er auch in einer neuen Umgebung wieder alleine bleiben kann. Das muss von euch wieder neu aufgebaut werden.
    Als aller erstes müsst ihr daran arbeiten, dass er alleine in einem Zimmer bleiben kann, während ihr euch im Rest der Wohnung bewegt. Wenn das funktioniert, dann minutenweise nach draußen gehen und immer weiter ausbauen.
    Solange ihr das Alleinsein trainiert, dürft ihr ihn niemals länger alleine lassen als er aushalten kann, sonst ist der ganze Trainingseffekt für die Katz und ihr beginnt wieder bei Null.

  • Moin,

    Dein Hund ist noch gar nicht bei Dir angekommen, sprich, alles ist neu, Gerüche, Geräusche, Draußen, Drinnen, Tagesabläufe, vermutlich das Leben in einer Wohnung, einfach alles, das ist so, als würde man uns zu den Eskimos schicken, wir verstehen Sprache, Sitten und Gebräuche nicht.

    Das er am ersten Tag allein bleiben konnte war vermutlich Erschöpfungbzw. nicht wissen was los ist...... der hängt noch nicht an Euch, er folgt nur, aus Verunsicherung heraus.

    Während Ihr ihn schon lieb gewonnen hat, hat er nur Euch - und von Zuneigung oder Liebe ist er, aufgrund seiner Abhängigkeit (das ist nicht einmal bewusst) ganz weit weg.

    Mein Lucas ist seit gut drei Wochen bei mir, auch er lässt mich noch kaum aus den Augen, aber jetzt merke ich draußen, das er langsam die Gegend kennt, die täglichen Wege, sein Abstand zu mir wird größer, seine Lust zu mir zurück zu kommen, weniger - er weiß ja, wenn er sein Ding gemacht hat, wo und wie er mich finden kann. Da wartet viel Arbeit auf mich. ;) Innerhalb der Wohnung aber kann er so langsam liegen bleiben, bei bestimmten rituellen Wegen meinerseits, etwa morgens, wenn ich ins Bad gehe zum Duschen. Solches "Erkennen" bestimmter Abläufe dauert einfach seine Zei.

    Und er muss so viel lernen, etwa, das es regelmässig Futter gibt, nur für ihn allein, das er sich frei bewegen darf und und und, die Sprache...... vieles versteht er nicht, reagiert vielleicht intuitiv und lernt an Eurer Reaktion das es gut war, was er gemacht hat. Allein bleiben ist da im Grunde noch nicht drin.

    Ich lasse meinen Hund jetzt mal allein, wenn ich meinen Liebsten vom Bahnhof abhole oder kurz zum Einkaufen muss, aber noch sehr ungern und ich verlege meine Wege lieber auf Zeiten, in denen jemand anderes da ist. Mein Liebster nimmt sich frei, wenn ich, wie grad jetzt, längere ZA Termine habe, einfach weil mein Hund sich noch nicht sicher ist, das ich wieder komme. Das braucht Zeit.....

    Ich hoffe, Ihr habt sie.

    Sundri

  • Ganz ehrlich, ich weiß nicht warum die anderen so "zahm" reagiert haben.

    Ich finde es ein Unding einen Hund, der gerade mal Sa angekommen ist am Mo schon alleine zu lassen, Di mit ihm zu sein und Mi schon wieder alleine zu lassen. Da er aus der Tötung kommt hat er schon einiges erlebt bzw nicht gelernt - und ihr lasst ihn gleich alleine.

    In meinen Augen absolut unverantwortlich dem Tier gegenüber - wie habt ihr euch das gedacht? Ihr kauft euch einen Hund und da das alle machen, lässt man den einfach viele Stunden alleine ohne ihm zu erklären, was eigentlich wie jetzt in seinem neuen Leben läuft.
    Echt, ich bin total fassungslos über soviel mangelndes Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein einem Lebewesen gegenüber, dessen Leben grad total auf den Kopf gestellt wurde.........

  • Zitat

    Ganz ehrlich, ich weiß nicht warum die anderen so "zahm" reagiert haben.

    Ganz einfach, weil man a. unter Druck nichts lernen und annehmen kann und b. bei Vorwürfen "dicht" macht und sich verteidigt, anstatt über sich und sein Verhalten nachzudenken und c. sich unter solchen Voraussetzungen nichts verändern kann, weil das Verständnis quasi lahm gelegt wird.

    Sundri *NichtsfürUngut*

  • Ich hab vollstes Verständnis für eure kommentare und werde mich auch nicht mit irgendwelchen ausreden rechtfertigen wollen. Es zerreist mich selbst, wenn ich sehe wie es ihm heute mittag ging und am liebsten wäre ich zuhause geblieben.
    Aber, auch wenn mir jemand eine ausrede vorwirft (was es nicht ist), war das nicht geplant dass er jetzt schon kommt, eigentlich sollte er anfang nächsten Monats kommen...da haben wir uns auch 2 Wochen urlaub genommen. Aber freitag bekamen wir einen anruf dass ein platz frei geworden ist und pepe mitkommt. Ich denke die wenigsten hätten gesagt "nein jetzt nicht", und so kurzfristig hat nun leider keiner urlaub bekommen.
    Ich versuche was möglich ist wenigst eine Woche frei zu bekommen aber ich denke jeder normal angestellte weiss dass das nicht soooo einfach ist

  • Aber auch 2 Wochen sind zur Eingewöhnung sehr kurz.

    Das Problem ist, dass der Hund 7 Stunden alleine bleiben muss, auch wenn eine Unterbrechung dazwischen ist.
    Das ist für einen jungen Hund verdammt lange.
    Es ist durchaus möglich, dass sich noch andere Probleme dazu gesellen.

    Könntest Du nicht eine Betreuung für ihn suchen, während Du arbeitest?

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