Chemo (Endoxan) ja oder nein? Nebenwirkungen?

  • Heute schreibe ich nicht für bzw. über mich und Arnold. Es geht um Maya - eine der Hündinnen meiner Tante.


    Es ist ein trauriger Tag, denn heute ist das seit nunmehr einer Woche befürchtete, Gewissheit. Maya wird nicht mehr lang bei uns sein und wir sind alle unendlich traurig. Das Schlimme, oder gleichzeitig "Gute" daran: niemand kann sagen, wie viel Zeit sie noch hat.


    Sie hat ein "spindelzelliges Sarkom". Ursache unklar. Maya sollte letzte Woche in der TK am Kreuzband operiert werden. Dabei stellte man fest, dass der Krebs schon ganze Arbeit geleistet hat und man entnahm Gewebe.


    Heute kam das o.g. Ergebnis.


    Maya ist geschätzte 12-14 Jahre alt. Sie frisst gut, "meckert" wenn ihr was nicht schnell genug geht ;) , läuft nur bedingt (aufgrund der Lahmheit am linken Hinterlauf und die OP dort), trauert sehr wenn ihr "Rudel" alleine los marschiert, hat aber sehr gute Tage wie gestern an denen sie richtig aufblüht und kurz wieder die alte Maya ist.


    Niemand kann meiner Tante die Entscheidung abnehmen, aber natürlich macht sie sich Gedanken, ob eine Chemo angebracht wäre. Die TÄ will mit Endoxan behandeln. Hat jemand dazu Erfahrungen?


    Sie macht sich vor Allem Sorgen um die Nebenwirkungen. Sollte Maya von dem Medikament Lebensqualität geraubt werden, möchte sie ihr das verständlicherweise nicht antun, nur um damit vielleicht etwas mehr Zeit (in der es ihr aber nicht gut gehen würde) zu gewinnen.


    Es ist sooo schwer und niemand von euch kann ihr das irgendwie abnehmen, aber vielleicht hat doch der eine oder andere ein paar Erfahrungen für uns, wenn auch mit einer anderen Chemo.


  • Ich hatte eine Pflegehündin mit Krebs und habe mich in der Tierklinik beraten lassen.
    Die Chemotherapie beim Hund kann allerhöchstens eine Lebensverlängerung von einigen Monaten bewirken. Ich habe mich dagegen entschieden.


    Es wird zwar immer behauptet, dass die Nebenwirkungen nicht so wie beim Menschen wären, aber ich weiss von einigen Hundehaltern, dass es den Hunden zum Teil sehr schlecht ging.
    Die Hunde haben auch alle nicht lange überlebt.


    Die Tierklinik sagte mir, dass Urin und Kot des Hundes während einer Chemotherapie wie Sondermüll zu behandeln wären, so giftig sind die Ausscheidungen.


    Ich frage mich sowieso, wie man einen Körper heilen will, wenn man ihn massiv vergiftet.


    Ich würde den Hund eher mit Homöopathie, Horvi-Enzymen oder Heilpilzen behandeln lassen.
    Evtl. erreicht man damit eine verbesserte Lebensqualität oder einen Stillstand der Krankheit.
    Einige Hundehalter haben da sehr gute Erfahrungen gemacht.

  • Danke für deinen Beitrag, Bubuka.


    Auf solche Antworten, die irgendwelche Alternativen aufzeigen, hatte ich insgeheim gehofft. Die von dir genannten Dinge kannte ich noch nicht. So werde ich direkt mal G**gle bemühen. Als einzige "Alternative" haben wir bisher Artemisinin ausfindig gemacht.


    Ich persönlich würde mich in dem Fall wohl auch gegen die Chemo entscheiden. Aber das sagt sich leicht mit relativen Abstand zum Tier.

  • Ich würde das nicht so pauschal befürworten oder ablehnen. Kommt ja auch drauf an, wie alt der Hund ist, wie sein momentaner Zustand ist, ob sich daran etwas bessern kann durch die Chemo ..... also das würde ich bei jedem Hund neu abwägen wollen.


    Was die Nebenwirkungen einer Chemo anbelangt kann ich von meinem Hund berichten, der im Alter von 4 Jahren aufgrund einer Autoimmunerkrankung eine Chemotherapie bekommen hat. Das zog sich mit langen Abständen über etwa 1 Jahr und in diesem Jahr gab es keinen einzigen Tag, an dem es ihm wegen der Chemo schlecht ging. Er ist jetzt fast 10 Jahre und braucht seit über 4 Jahren keine Medis für diese Krankheit. Alternative wäre damals die Behandlung mit Cortison lebenslang gewesen. Ich bezweifle stark, dass mein Hund heute mit Homöopathie noch leben würde. Homöopathie ist gut, aber hat irgendwo auch ihre Grenzen, wo die Schulmedizin halt einfach weiter kommt mit ihren Möglichkeiten.


    Der andere Hund, den ich kurzzeitig betreut habe, hatte Lymphdrüsenkrebs. Lebenserwartung ohne Chemo ein paar wenige Wochen, mich Chemo ca. 7-9 Monate. Der Hund war 11 Jahre alt und in dem Fall hätte ich mich wohl dagegen entschieden. Aber der Besitzer wollte die Behandlung und so habe ich den Hund dabei begleitet. Auch ihm ging es sehr gut dabei. Er flitzte allen voran über die Felder und wer's nicht gewusst hat, sah einen total lebenslustigen Hund.
    Als der Krebs dann wirklich zuschlug, wurde mit der Chemo aufgehört, da dadurch keine Lebensqualität mehr zu erwarten gewesen wäre. Nach 3 Tagen starb der Hund. So wie es aussah friedlich und ohne Schmerzen.


    Die Entscheidung wird deiner Tante niemand abnehmen können. Aber vielleicht ein bisschen die Angst vor den Nebenwirkungen einer Chemo. Wobei ich bei Maya sehr genau darüber nachdenken würde..... sie ist schon sehr alt.
    Hier würde ich vielleicht auch eher zur Homöopathie tendieren und vor allem zu einem guten Schmerzmittel. Hat sie einen Kreuzbandriss, woran sie operiert werden sollte? Wenn ja, tut das schweineweh. Also unbedingt nach einem potenten Schmerzmittel schauen.

  • Zitat

    Ich würde das nicht so pauschal befürworten oder ablehnen. Kommt ja auch drauf an, wie alt der Hund ist, wie sein momentaner Zustand ist, ob sich daran etwas bessern kann durch die Chemo ..... also das würde ich bei jedem Hund neu abwägen wollen.


    Ja das stimmt schon. Bei einem jungen Hund, wo evtl. sogar noch "Heilungschancen" bestehen, oder eine erhebliche Lebensverlängerung, da würde ich wohl auch nicht nein sagen. Hier weiß aber eben niemand wie lange sie noch hat - ob mit oder ohne Chemo.


    Zitat

    Was die Nebenwirkungen einer Chemo anbelangt kann ich von meinem Hund berichten, der im Alter von 4 Jahren aufgrund einer Autoimmunerkrankung eine Chemotherapie bekommen hat. Das zog sich mit langen Abständen über etwa 1 Jahr und in diesem Jahr gab es keinen einzigen Tag, an dem es ihm wegen der Chemo schlecht ging. Er ist jetzt fast 10 Jahre und braucht seit über 4 Jahren keine Medis für diese Krankheit. Alternative wäre damals die Behandlung mit Cortison lebenslang gewesen. Ich bezweifle stark, dass mein Hund heute mit Homöopathie noch leben würde.


    Das ist schön zu lesen und freut mich sehr für euch. Maya bekommt zur Zeit Cortison.


    Zitat

    Homöopathie ist gut, aber hat irgendwo auch ihre Grenzen, wo die Schulmedizin halt einfach weiter kommt mit ihren Möglichkeiten.


    Normalerweise bin ich gegen diesen .. ich nenne es mal .. "HokusPokus". Ich habe aber auch vermehrt von anderen HH gehört, dass das eine oder andere Mittelchen wirklich etwas gebracht hat. Und wenn es hilft und dazu nicht schadet - warum nicht. Irgendwo hat leider jede Medizin ihre Grenzen.


    Zitat

    Die Entscheidung wird deiner Tante niemand abnehmen können. Aber vielleicht ein bisschen die Angst vor den Nebenwirkungen einer Chemo. Wobei ich bei Maya sehr genau darüber nachdenken würde..... sie ist schon sehr alt.
    Hier würde ich vielleicht auch eher zur Homöopathie tendieren und vor allem zu einem guten Schmerzmittel. Hat sie einen Kreuzbandriss, woran sie operiert werden sollte? Wenn ja, tut das schweineweh. Also unbedingt nach einem potenten Schmerzmittel schauen.


    Das ist, was ich erreichen wollte. Also ich meine, Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen, damit sie sich ganz pauschal ein Urteil bilden und möglicherweise "leichter" entscheiden kann. Vielen Dank dafür!


    Ob der Kreuzbandriss nun wirklich einer war, oder überhaupt operiert wurde, kann ich gerade nicht einmal sagen. :ops: Wir sind alle so durch den Wind, da geht mir die eine oder andere Info schonmal unter. Werde morgen nochmal nachfragen.


    Sie bekommt aber unter anderem Traumeel. Anzeichen für Schmerzen zeigt sie keine, außer dass sie nicht gern und lange am Stück läuft (außer in ihren "dollen 5 Minuten"). Sie hat allerdings auch eine sehr große Narbe am besagten Hinterlauf bzw. Schenkel. Die ersten Fäden sind heute gezogen worden.

  • Bei meiner 8jährigen Hündin Bandy wurde vor 3,5 wochen Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. An dem Tag hab ich noch gesagt eine Chemo-Therapie tue ich einem Hund nicht an. Allerdings hab ich dann viel über die Erkrankung gelesen, u.a. dass die Tiere in der Regel innerhalb von 6 wochen sterben ohne Behandlung. Mit Chemo haben sie noch die Möglichkeit einige Monate beschwerdefrei zu leben. Vor 3 wochen bekam meine Hündin die erste Chemo, es ist eine Kombination aus verschiedenen Mitteln, u.a. auch Endoxan. Bisher hat sie die Chemo gut vertragen. In der Klinik habe ich auch mit anderen Hundehalter gesprochen, deren Hunde schon ein paar wochen die Chemo bekommen und sie ebenfalls gut vertragen.
    Eine Entscheidung ist immer schwierig zu fällen. Je älter ein Tier ist, umso langsamer wächst ja eigentlich der Krebs...
    LG und alles Gute für Maya

  • Auch wenn der Thread schon ein Weilchen her ist, dachte ich, ich lasse mal einen Erfahrungsbericht zur Chemo bei Hunden hier.
    Der Tibet-Terrier meiner Schwester (8 Jahre) hat ein Lymphom und Leukämie. Die Tierärzte in der Tierklinik haben sie nach der Diagnose vor die Wahl gestellt ob sie eine Chemo machen will oder eine Kortisonbehandlung. Die Ärzte haben klar gemacht, dass die Chemo jederzeit beendet und zur Kortison-Behandlung gewechselt werden kann, wohingegen bei einer Entscheidung zu der Kortison-Behandlung nicht mehr zur Chemo gewechselt werden kann. Auch wurde gleich klargestellt, dass die Chemo bei Hunden nicht auf eine Heilung ausgelegt ist (eher die Ausnahme) sondern auf eine Steigerung der Lebensqualität. Meine Schwester hat sich für die Chemo entschieden. Es ist eine Kombitherapie aus Infusionen und Tabletten. Der Hund ist jetzt seit Juli 2013 in Behandlung und meine Schwester hat es nicht bereut. Aus dem matten, unlustigen und deutlich nicht gesundem Hund ist wieder der Springinsfeld geworden den wir vor der Erkrankung kannten. Die Chemo schlägt bei ihm gut an und er steckt sie auch sehr gut weg. Die Ärzte geben immer Tabletten gegen Übelkeit mit, die er aber nie braucht. Die einzige Nebenwirkung: Da es sich bei Tibet-Terriern um Haar-Hunde und nicht um Fell-Hunde handelt hat er ein paar Haare gelassen. Er hat aber keine kahlen Stellen o.ä. Aktuell sind die Tierärzte wohl sehr optimistisch. Und selbst wenn keine Heilung erreicht wird, war jeder Tag den dieser Hund so fröhlich verbringen kann jeden Cent der Behandlung wert. Teuer ist die Chemo inkl. der Zwischenuntersuchungen, regelmäßigen Blutbilder etc. natürlich, da darf man sich nichts vormachen. Bisher sind über 2.000,- € an Behandlungskosten zusammen gekommen und meine Schwester ist froh sich das leisten zu können. So wie der Verlauf aktuell ist, würde sie sich immer wieder für eine Chemo entscheiden.
    Klar kann man das nicht pauschalisieren aber in der Regel verteilen sich negative Erfahrungsberichte immer schneller und weiter als positive Erfahrungsberichte, sodass ich es wichtig fand auch mal einen positiven Erfahrungsbericht weiterzugeben.

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