Mal wieder: Hundebegegnungen...

  • Ehrlich Leute, mir ists schon fast peinlich, dazu ein Thema zu eröffnen. Aber irgendwie komm ich bei dem Thema nicht weiter.... :/
    Ich hab mit Djego (Rüde, 2J) zwei Baustellen: Jagen und Hundebegegnungen. Beim Jagen machen wir große Fortschritte, beim anderen Thema gehts mal einen Schritt vor und wieder drei zurück.

    Also erstmal: Djego ist ein Labbi-Mix, die ersten Lebenswochen in einem bunten Hunderudel aufgewachsen, super verträglich mit allem und jedem - liebt sogar Katzen. Das Größte überhaupt ist es für ihn mit anderen Hunden über die Wiese zu fetzen.

    Wenn er einen anderen Hund sieht, setzt bei ihm was aus. Selbst wenn der Hund schon lange weg ist, ist ableinen nicht möglich weil er sofort eine Kehrtwende machen würde. Er hat richtig Stress, wenn wir an Gärten vorbeilaufen, in denen sich oft Hunde aufhalten. Der eine Hund ist seit 1/2 Jahr gestorben und Djego fiept und jammert immer noch, wenn wir an dem Garten vorbei laufen (obwohl er nie Kontakt zu dem Hund hatte). Er ist der typische "will-nur-mal-Hallo-sagen"- Hund auch wenn ich das von Welpe an unterbunden habe. Ausrutscher gabs natürlich mal. Aber allgemein würde ich sagen, dass fremde Hunde tatsächlich einen noch größeren Reiz darstellen, als Hunde, die er bereits kennt.

    Ich hab dem Ganzen bisher hauptsächlich mit Gehorsam (Leinenführigkeit, Abruf) entgegengearbeitet, so dass es im Alltag ganz gut funktioniert, aber wirklich glücklich sind wir hier alle nicht damit. Zusätzlich gibts von Anfang an Training zur Impulskontrolle.
    Mein Ziel ist, dass mein Hund (auch mal ohne Leine, bzw im Freilauf) entspannt an einem anderen Hund vorbei laufen kann.
    Vielleicht hat jemand von euch mal Ideen, ich brauch neuen Input, ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
    Ist das ne Sache, die sich fürs Zeigen und Benennen eignet? Wie genau sollte ich das dann angehen? Was für Vorarbeit muss geleistet werden?
    Danke schonmal für Antworten. Bei Fragen immer her damit ;)

    lg, Caro und der verrückte Hund

  • Falls du ein Patentrezept für beide Baustellen finden solltest, ich kaufs dir ab :D

    Ne, mal im Ernst: Zeigen und Benennen könnte MEINER Meinung nach sinnvoll sein, aber ich bin da auch kein Profi ;-)
    Im Thread selber gibts ja auch ein paar Frustpöbler, sozusagen. Näheres dazu im Thread.

    Beste Grüße auch von Caro mit verrücktem Hund =)

  • Immer ein gutes Gefühl nicht allein zu sein =)

    Mit "Zeigen und Benennen" hab ich zwei Probleme:
    Djego wird draußen im Rahmen unseres AJT schon für alles Mögliche bestätigt. Ehrlich gesagt habe ich die Befürchtung, dass es mit ZuB dann irgendwann zu viel wird.

    Im Fixieren ist mein Hund eh schon Meister. Da das ja an sich schon eine Art der Agressivität ist, frag ich mich obs wirklich Sinn macht, das noch zu fördern.

    Dazu kommt, dass ich ein schlechtes Timing habe und mein Hund meist schon "drüber" ist und nicht mehr aufnahmefähig. Manchmal reichts, wenn der Hund in 400m Entfernung ist und Djego ist schon nicht mehr ansprechbar. Ich kenne auch niemanden, der damit arbeitet und mir helfen könnte. Um ernsthaft nach einem guten Trainer zu suchen, hab ich im Moment leider weder Zeit noch Geld noch Nerven :|

  • Ja, wir bestätigen auch wie ein Weltmeister. Ich muss da echt aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Meine Hündin merkt auch wenn sie "beobachtet" wird. Zum Glück merke ich es immer öfter ihr an, wenn es zu viel wird. Geht dann vermehrt buddeln etc...

    Deswegen machen wir das so: Unsere regelmäßige Gassigruppe (Also unsere Morgensrunde) ist eher trainingsneutral. Da gibts kaum Wild (ohne Schleppleine gut machbar) und die Hunde kennen sich auch zumeist. Da gibts zu 90% kein Training bzw. nich viel Aufgaben, da darf sie richtig "Hund sein" (natürlich im Rahmen).

    Mittags entscheiden wir dann, wo wir den Schwerpunkt legen und wählen demzufolge den Ort. Mal suchen wir verstärkt Gassigebiete auf um Begegnungen zu üben, mal suchen wir wildreiches Gebiet auf um auf höheren Erregungslagen zu üben, meist wird dann "nur" Umorientieren belohnt, Rückruf geübt und Kleinigkeiten. (Trotzdem sind das dann eher kleiner Übungseinheiten, meine verarbeitet besser in kleinen Portionen)
    So "entzerren" wir das Ganze.

    Wir waren bei einer tollen Trainerin in Pfulligen ("sociel dog"), vielleicht sagt das jemandem was. Ein Schnuppergespräch, zwei Einzelstunden und dann Begegnungstraining in der Gruppe. War jetzt auch nicht sooo teuer. Hat uns weiter gebracht- klar, wir sind lange nicht am Ende, aber ich kann Situationen viel besser abschätzen und weiss damit umzugehen...

    Zum zweiten Punkt: Diese "Agrresivität" bzw das Bellen zu verrstärken mit positiver Konditionierung halte ich für unwahrscheinlich. Wenn dein Hund "fixiert" und du markerst, wird er sich umorientieren (wenn es gut sitzt). Diese Umorientierung wird immer schneller kommen, auch mal von alleine, das fixieren wird weniger. Hund lernt sich bei diesem Reiz eher umzuorientieren, so ists bei uns aufjedenfall.

    Zum Timing: Das Timing ist hier schon nicht unwichtig, aber das lernt man mit der Zeit auch immer besser. Vergrößer den Abstand erstmal so weit, dass es noch okay ist, und fang dann an zu üben. Kippt die Stimmung, nimm den Hund aus der Situation und atme nochmal durch ;-)
    Du lernst den Hund immer besser zu lesen, und kannst irgendwann schon beim Blick von hinten auf die Ohren sagen, was gleich passieren wird...

    Ich denke, für dich wäre wichtig, dass du dich entscheidest, welchen Weg du gehst. Damit du weisst wie du reagieren willst, wenn plötzlich ein Hund auftaucht. Ich merke schon manchmal, dass es zu viel Unsicherheit ist wenn ich entscheide -Umdrehen oder Straßenseite wechseln-.

    ich denke, diese Sicherheit deinerseits ist wichtig um weiter zu kommen.

    LG Caro

  • Danke Caro für deinen Beitrag (wir sind übrigens auch gleich alt ;) )

    Ich hab ja schon mit dem Clicker gearbeitet, aber hauptsächlich in der UO für punktgenaues Belohnen (ohne Ablenkung) und ich clicker das Umorientieren zu mir, wenn es der Hund anbietet.
    Ich gebe zu, unter leichter Ablenkung funktioniert aber die Umorientierung schon nicht, weil sie anscheinend eben nicht gut genug auftrainiert wurde.
    Womit wir bei der situationsgemäßen Bestätigung wären. Wenn mein Hund (sei's in 400m Entfernung) einen anderen Hund sieht, gibts genau eine Belohnung die er als "der Situation angemessen" empfindet. Was jetzt?

  • Alternativen schaffen =)

    Schöne Alternativen anfangs anbieten, ein Suchspiel, ein Spiel mit dir, und für fortgeschrittene "Touch" und co ;-)
    Ohne Ablenkung Orientierung zu dir an der Leine per Signal üben. Positiv aufbauen!

    Abstand einhalten, auch wenns dann halt mal 500m sein müssen-

    Wie lange arbeitet ihr schon zusammen?
    In welchen Situationen clickerst du das Umorientieren zu dir?
    Unter leichter Ablenkung funktioniert die selbständige Umorientierung nicht, oder die Umorientierung nach dem Click?

    Und ja, es ist manchmal frustrierend. Ich habe schon davon GETRÄUMT ruhig an anderen Hunden auf einem Gehweg zu begegnen. Ich dachte nie das es jemals funktionieren würde- und dann kamen sie, genau diese Situationen. Auch wenn es nur wenige Situationen waren, aber ja, wir hatten schon frontale Fremdhundbegegnungen auf einem normalbreiten Gehweg, die ruhig verliefen! Man sollte sich einfach an den Erfolgserlebnissen orientieren, und Rückschläge einstecken... Und immer cool bleiben :joint:

    Beachte, dass ich nur von meinen Erfahrungen berichte. Ich habe eine sensible Hündin, die keine härtere Hand in der Erziehung gebrauchen kann. Ich selbst arbeite auch lieber mit innerer Ruhe, als mit Mitteln wie Klapperflasche und Co.

    Es wäre vllt wirklich gut, mal eine Trainerin draufschauen zu lassen...


  • Djego hat schon kapiert, dass er um sein Ziel zu erreichen erst mich anschauen muss. Das ist relativ gut "antrainiert".
    Das mindert aber den Stress nicht, und da liegt bei uns irgendwo der Fehler - auch wenn er das mittlerweile von sich aus anbietet. Das hilft mir vor allem auch nicht weiter, wenn der Hund im Freilauf ist.

  • Zitat

    Hab mir das
    http://markertraining.de/zeigen-und-ben…ion-verbessert/
    gerade nochmal durchgelesen (eigentlich kannte ichs ja schon) und denke wir werden nochmal ganz von vorne anfangen.
    Da versucht man immer alles Richtig zu machen und dann rennt man doch von einer Falle in die Nächste.

    Wer kann mir dazu noch mehr Seiten und/ oder Bücher empfehlen?

    Guck dir mal das Buch "Stressfrei über alle Hürden" von Leslie McDevitt an. ;)

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