Die Unwissenheit von Nicht-Hundehaltern...

  • Hallo Ihr,

    ich hab mal eine Frage an euch: Wie geht ihr mit der Unwissenheit von Nicht-Hundehaltern um?

    Und zwar ist es so, dass mein Hund es nicht sooo sehr mag, wenn fremde Menschen auf ihn zukommen, leicht nach vorne gebeugt, ihm voll in die Augen starren und in den höchsten Tönen rufen, wie süüüüüüüüüüß der doch ist. Da bekommt er irgendwie Angst (verständlicherweise?!), knurrt dann und geht dann auch schon mal nach vorne. Ob er wirklich beißen würde, weiß ich nicht, weil ich mich dann immer dazwischen stelle. Gestern war es aber so, dass ich mit meinem Hund bei einer Freundin war und wir ihn kurz in ihrem Garten angebunden hatten, weil sie mir ihre Hühner zeigen wollte. wir waren nur 30m oder sogar noch weniger weit weg. In der Zeit kam aber ihr Vater um die Ecke und war sofort bei meinem Hund. Mein Hund hat ihn angeknurrt, den Vater hats nicht interessiert und dann ist mein Hund ihn voll angesprungen. Er hat zwar nicht gebissen oder so, aber nett war das nicht gemeint. Und was macht der Vater? Lacht und will ihn wieder anpacken. Zum Glück war ich dann da und konnte es verhindern. Hab ihm dann erklärt, wann man einen Hund nicht anpacken sollte, aber theoretisch hätte es da ja schon zu spät sein können.

    Oder in der Stadt ist es auch manchmal so, dass manche Leute meinem Hund so sehr in die Augen starren, dass er sich provoziert fühlt. Eigentlich ist er total toll mit Menschen, man kann ihn auch überall mit hinnehmen,im Restaurant pennt er und gibt keinen Ton von sich, im Reitstall ist er immer dabei, läuft am Pferd wie eine eins und und und. aber es gibt so kleine Gesten, da springt er voll drauf an und würde dem Menschen am liebsten an die Gurgel. ich weiß auch nicht, was ich da machen soll, außer meinen Hund dann abzulenken. Ich kann ja schlecht sagen "Gucken Sie meinen Hund nicht an!" Im Reitstall ist es auch oft so, dass die Leute meinen Hund voll doof angucken, irgendwas sagen, aber er das gar nicht versteht, was sie von ihm wollen. Er reagiert dann immer voll süß, zieht sein Gesicht, als würde er lachen, wedelt ein bisschen mit dem Schwanz und springt die Leute dann auch schon mal an, wenn sie nah kommen. Die Leute nervt es dann manchmal, aber kann ich meinem Hund da einen Vorwurf machen? Es pusht ihn halt voll hoch, wenn jemand mit so hoher Stimme mit ihm redet. Klar, im Reitstall sind es ja meisten dieselben Leute, da kann ich schon sagen, dass sie ihn einfach ignorieren sollen. Aber oft verstehen die Leute das ja auch falsch und schwups hab ich einen Hund, den man nicht anpacken darf, weil er beißt oder so (ihr wisst ja, dass die Leute das verstehen, was sie verstehen wollen....)

    Wie reagiert ihr in solchen Situationen? Ich weiß, wahrscheinlich sollte ich daran arbeiten, dass er lernt damit umzugehen. Aber irgendwie ist sein Verhalten doch auch aus Hundesicht normal, oder?


    Freu mich schon auf eure Erfahrungen und Ideen!

    Liebe Grüße

  • Zitat

    Wie reagiert ihr in solchen Situationen? Ich weiß, wahrscheinlich sollte ich daran arbeiten, dass er lernt damit umzugehen. Aber irgendwie ist sein Verhalten doch auch aus Hundesicht normal, oder?


    Klar ist es normal.
    Aber du kannst auch nicht ALLE Unwissenden therapieren ... es sei denn du kriegst VIEL Geld dafür ...

    Meine Standardansage (wenn ich seh was sich anbahnt):
    "VORSICHT, der hat aggressive Würmer (die Krätze im Anfangsstadium / interfaszigene Differenzierungsstörungen), die auch auf Menschen gehen!"

  • wie wäre es, wenn Du Deinem Hund erst mal das 1x1 des anständigen Verhaltens beibringst?
    Wenn Du vorhast, ihn im normalen Leben mitzunehmen, daß muß er das normale Leben auch
    stemmen können. Ganz normales Angeschautwerden sollte schon ertragen werden.
    Mir kommt da ein bisschen die Galle hoch, wenn ich das so lese. Ich kann meine Hunde überall
    hinsetzten lassen, auch ohne sie anzubinden. Wenn ihnen was unangenehm ist, gehen sie einfach,
    kommen zu mir.
    Nicht die Gesellschaft hat sich Dir anzupassen sondern andersrum. So sind nun mal die Spiel-
    regeln.

  • Zitat

    wie wäre es, wenn Du Deinem Hund erst mal das 1x1 des anständigen Verhaltens beibringst?
    Wenn Du vorhast, ihn im normalen Leben mitzunehmen, daß muß er das normale Leben auch
    stemmen können. Ganz normales Angeschautwerden sollte schon ertragen werden.

    Also ich denke, das 1x1 des anständigen Verhaltens hat er schon drauf. Ich kann ihn schon überall mit hinnehmen. Wie gesagt, im Restaurant pennt er, auch wenn die Kellner haarscharf an ihm vorbeilaufen, in der Bahn sitzt der neben mir, beim Pferd läuft er neben uns und wenn Radfahrer, Jogger etc. kommen, interessiert ihn das nicht. Das einzige, was ihn stört und womit er nicht so gut umgehen kann, ist, wenn Leute ihm in die Augen starren und dabei ihn den höchsten Tönen irgendwas reden. Und das gehört meiner Meinung nach NICHT zum normalen Angeschautwerden....

  • Zitat

    Meine Standardansage (wenn ich seh was sich anbahnt):
    "VORSICHT, der hat aggressive Würmer (die Krätze im Anfangsstadium / interfaszigene Differenzierungsstörungen), die auch auf Menschen gehen!"

    :p

  • Zitat

    Also ich denke, das 1x1 des anständigen Verhaltens hat er schon drauf. Ich kann ihn schon überall mit hinnehmen. Wie gesagt, im Restaurant pennt er, auch wenn die Kellner haarscharf an ihm vorbeilaufen, in der Bahn sitzt der neben mir, beim Pferd läuft er neben uns und wenn Radfahrer, Jogger etc. kommen, interessiert ihn das nicht. Das einzige, was ihn stört und womit er nicht so gut umgehen kann, ist, wenn Leute ihm in die Augen starren und dabei ihn den höchsten Tönen irgendwas reden. Und das gehört meiner Meinung nach NICHT zum normalen Angeschautwerden....


    Nein, gehört es auch nicht. Früher wurde einem das als Kind schon beigebracht, das man Hunden nicht in die Augen starrt, weil die das nicht Mögen, und auch das man sich von angebundenen Hunden fernhält, heutzutage hat sich der Hund offenbar alles gefallen zu lassen. Zumindest erwarten das die Leute allgemeinhin.

    Meine Hündin ist von Fremden nicht so angetan, ich habs belohnt wenn sie nicht nach vorne geht, sondern sich zu mir zurückzieht. Du könntest ihn im Stall z.B. in der Pferdebox warten lassen, so das die Leute nicht einfach so an ihn ran können und Situationen vermeiden, in welche er nicht mehr 'auskommt' (wie z.B. ihn irgendwo anbinden, auf dem Grundstück deiner Freundin kannst du nämlich wirklich nicht erwarten, das der Vater sich dann von deinem Hund fern hält^^).
    Den Unwissenden kannst du nämlich leider nicht allen Wissen einbleun, aber du kannst deinen Hund vor ihnen Schützen in dem du so gut es eben geht, dafür sorgst, das er Situationen die für ihn ungut sind, nicht ausgesetzt ist.

  • Gerade, wenn du neben deinem Hund bist, kannst du doch gut auf ihn einwirken.

    Starrt ihn wer an und er baut sich auf, bringst du ihn bei, dass es unnötig ist und gehst notfalls einen Bogen um die Leute.

    Wo ist das Problem?
    Du hast deinen Hund so zu händeln, dass er NICHT nach vorne geht, sonst ist er im Fall der Fälle ganz schnell weg (oder je nach Bundesland an 1m Leine mit Maulkorb zu sichern).

    Du kannst keine fremden Leute erziehen, nur dir solche Strategien einfallen lassen, dass euch diese Menschen nicht beeinträchtigen.

  • Ich schütze meine Hunde, mach lieber einen Bogen und beschleunige das Tempo.
    Diskutieren habe ich aufgegeben. Wozu?
    Manchmal ergibt sich auch ein nettes Gespräch. Manche wollen tatsächlich etwas lernen. Das ist aber eher selten und ich fühle mich auch nicht als Oberlehrer in Sachen Hund.
    Ich will für mich und meine Hunde eine nette entspannte Zeit.

    Gruß Terrortöle

  • Zitat

    Du kannst keine fremden Leute erziehen, nur dir solche Strategien einfallen lassen, dass euch diese Menschen nicht beeinträchtigen.


    Was für Strategien gibt es denn so? Ich versuch ihn z.B. abzulenken, sodass so eine Situation gar nicht erst ensteht. Dann haben wir auch gelernt, dass wenn ich ihm in die Augen gucke, es positiv ist (aber bei mir ist es ja was anderes als bei Fremden...) Was könnte ich denn noch machen?


    Wollte auch nochmal kurz sagen, dass mein Hund nicht ständig nach vorne prallt, wenn ihn jemand anguckt. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass er eine kleine Furie ist :smile: In Extremsituationen reagiert er halt mal so, aber das kommt ja nicht dreimal täglich vor - vor zum Glück :rollsmile:

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