Die 5 Minuten Regel - wer hats erfunden?

  • Ich habe nun die interessanten Links gelesen, die hier gepostet wurden.

    Dort steht ja ganz klar, dass man v.a. HD und auch ED nicht durch zuviel Bewegung oder Belastung verursachen kann, sondern es nur auftritt, wenn die genetische Disposition vorhanden ist.
    Hat man also einen vorbelasteten Hund, kommt es eher zu Symptomen der vorhandenen Krankheit (was aber auch wieder heisst, dass früher dignostiziert und behandelt werden kann, laut dem TA-Text sogar wünschenswert).

    Auch zu schnelles Wachstum und zu hohes Gewicht führt laut diesem Text nur dann zu HD, wenn die erbliche Belastung da ist.

    Andererseits stärkt Bewegung den gesamten Bewegungsapparat und die Muskulatur, und fördert das Knorpelwachstum - beugt also Schäden vor (wie vom Menschen bekannt).

    Jetzt mal von Überbelastungen wie 1 Stunde Radfahren oder Agility mit dem Junghund abgesehen, scheint also allgemein Ursache und Wirkung irgendwie verwechselt zu werden...

  • Meines Wissens nach ist HD durchaus auch ohne genetische Disposition durch andere Faktoren bedingt. Muss nicht, kann aber. Das ist mein Wissensstand - den kann ich allerdings nicht ausm Internet zitieren, den hat mir ein Orthopäde an der Tierklinik gesagt.

  • Ich höre diese Regel gerade zum ersten Mal. :ka:

    Unglaublich, dass mein Hund noch keine HD/ED hat. Aber wer weiß was schon in 10 Jahren ist... dann werde ich mir bestimmt sagen: wärst du damals doch lieber 20 statt 25 Minuten mit deinem Welpen gelaufen. :D

  • Wer das zu Papier gebracht hat, kann ich leider auch nicht sagen, aber ich find es eigentlich sinnvoll.
    Ich denke auch, dass es als eine Art Richtschnur gilt. Und fünf Minuten Bummelspaziergang kann man auch nicht mit fünf Minuten strammen gehen oder joggen vergleichen. Das sollte man differenzieren und einfach für seinen Hund abwägen.

    Und es ist doch eigentlich logisch, dass erblich vorbelastete Hunde vorprogrammiert, bzw. anfäliiger sind, aber Ernährung und zuviel, bzw. falsche Belastung sicher auch einen Teil zu einer ED, HD beitragen! Muss nicht, kann aber, wie schon so schön erwähnt ;)

  • Ich habe die 5 Minuten Regel genauso gehandhabt, wie ich auch die 2 Stunden Regel (bei der Stubenreinheit) angegangen bin: Als Richtlinie!
    Ich habe mir weder bei dem einen noch bei dem anderen jemals einen Wecker gestellt oder ständig auf die Uhr geschaut. Es ist mehr so eine Gefühlssache und eben diese Richtlinie, die unterbewusst dabei ist und meiner Meinung nach auch sinnvoll.

    Ich habe also bei der Stubenreinheit darauf geachtet, dass sie Hunde so ca. alle zwei Stunden mal raus kommen. Allerdings habe ich mich dem nicht unterworfen. Wenn der Hund zum Beispiel Nachts durchgeschlafen hat, wäre es ja kontraproduktiv gewesen ihn zu wecken.

    Genauso habe ich es draußen auch gemacht. Ich bin anfangs mit den Welpen eher kurze Strecken gegangen und hatte diese 5 Minuten Regel als Richtlinie im Hinterkopf. Sind wir langsam gelaufen wurde es mal mehr und wenn er sich richtig verausgabt hat, dann haben wir eben Pause gemacht.
    So haben meine Hunde auch von Anfang an gelernt, was es bedeutet "Pause zu machen". Es war einfach mal Schluss, auch wenn sie vielleicht dachten, dass sie noch Power haben...
    Das handhabe ich auch heute noch so. Ich richte mich nicht danach ob meine Hunde für mich einen ausgepowerten Eindruck machen. Wir haben unsere Zeit und danach geht es in die Wohnung und es ist Ruhe. Meiner Meinung nach habe ich damals in der Welpenzeit, eben durch diese Richtlinie, den ersten Stein zu diesem Weg gelegt.
    Also.. meiner Meinung nach ist es nicht nur für die Gelenke wichtig, dass man Welpen nicht überanstrengt, sondern auch um später keine hyperaktiven und ständig unterforderten Hunde zu haben.

    Aber eben auch alles nicht auf die Minute genau sehen.. sondern als Richtlinie, die man sich im Hinterkopf behält und auf die man etwas achtet und dann selber mit Verstand anpasst, wenn es nötig ist.

    Edit: Ich wäre zum Beispiel auch nie auf die Idee gekommen meine Hunde auf den Arm zu nehmen, weil er ja eine bestimmte Anzahl an Minuten nun gelaufen ist. :hust:

  • Ich denke, dieser Richtwert ist irgendwann mal entstanden, dass übermotivierte Welpenbesitzer ihren Hund nicht überfordern.

    Ich war mit meinen Hunden oft mehrere Stunden unterwegs. Da wurde dann mal 5-10min gespielt und wieder eine halbe Stunde Pause gemacht, bevor es wieder ans Toben ging.

    Bei Großrassen sollte man schon aufpassen, dass sie körperlich nicht überfordert werden, da gerade toben (apruptes bremsen, Haken schlagen, etc) und viel laufen auf hartem Boden für die weichen Gelenke nicht förderlich ist.
    So habe ich es auch in der Welpenstunde gehandhabt und keiner meiner Hunde hatte bisher Gelenkprobleme.

    Dass dadurch HD entstehen kann, höre ich zum ersten Mal...

  • Ich weiß es nur beim Menschen, da ist HD auf jeden Fall angeboren/erblich bedingt.

    HD heisst dass der Gelenkkopf zu flach ist. Das wird er nicht durch Bewegung. Das ist er entweder oder er ist es eben nicht. WENN er aber zu flach ist, dann nutzt sich der Knorpel durch Bewegung schnell ab, weil der Gelenkkopf hin und herrutscht, also Arthrose. Das passiert beim gesunden Gelenk nicht.

    Noch so ein Satz: Schlecht für die Gelenke. Was genau heisst das?
    Bewegung ist gut für den Knorpel.
    Bewegung ist gut für die Sehnen.
    Bewegung kräftigt Muskeln.
    Bewegung sorgt für höhrere Knochendichte.

    Was bleibt da übrig? Wofür soll Bewegung nicht gut sein?

    Sicherlich wäre eine ungleiche Belastung schlecht, wie sie zum Beispiel entstünde, wenn ein Hund immer nur im Kreis laufen würde... Und extreme Sprünge usw - ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Welpe keinen krassen Hundesport macht usw... Aber normale Bewegungen beim Laufen und Toben, was kann daran schlecht sein?
    Keine Provokation - ich wüsste gerne, was da für Argumente dahinter stecken.

  • Natürlich ist Bewegung das A & O für einen jungen Hund.

    Aber auch hier gilt wie überall im Leben: "Die Dosis macht das Gift".

    Wer seinen jungen Hund laufen, spielen, toben läßt, ihn dabei im Auge hat und beizeiten für Ruhepausen sorgt, ist auf der richtigen Linie.

    Wer allerdings meint den 6 Monate alten Junghund durch einen Agilityparcour zu jagen und das mehrfach, weil, der Jungspund muß ausgepowert werden, der wird es unter Umständen später bitter bereuen.

    Angemessene, dem Alter entsprechende Bewegung, das soll es sein. Und da ist die sogenannte 5-Minuten-Regel nicht verkehrt.

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Zitat

    Aber normale Bewegungen beim Laufen und Toben, was kann daran schlecht sein?
    Keine Provokation - ich wüsste gerne, was da für Argumente dahinter stecken.

    Sicherlich, wie Gaby schon anmerkte, ist die Dosis entscheidend.

    Ich sehe das so:
    Gerade bei sehr großen Hunderassen ist es einfach so, dass sie sehr schnell wachsen.
    Das heisst, die weichen Gelenke werden schon sehr früh einer enormen Belastung ausgesetzt.
    Da ein Welpe noch keine ausgereifte Muskulatur besitzt, ist es gerade in der ersten Zeit wichtig, dass er nicht überbeansprucht wird.
    Sobald der Hund seine Muskulatur, gerade in den "Risikozonen" wie den Beingelenken, weitestgehend aufgebaut hat, sehe ich da kein Risiko mehr.

    Bei kleineren Hunderassen ist das Risiko sicherlich nicht so enorm, da sie nicht so schnell wachsen und die Gelenke und Knochen um einiges gefestigter sind. Sie wachsen im Durchschnitt auch gleichmäßiger. Wobei das nicht heisst, dass man einen Jack Russel 2std toben lassen sollte. Aber das Risiko, dass der Hund sich verletzt oder Fehlstellungen erleidet, ist einfach geringer.

  • Das sind alles so Sachen - was sind eigentlich weiche Gelenke? Gehts um Wachstumsfugen? sind Hundeknochen im Wachstum "weich"?

    Bei Pferden - da kenne ich mich besser aus - gibt es definitiv kein Zuviel an Bewegung. Junge Pferde sollen sich natürlich ohne Reitergewicht bewegen, klar, das ist ja nochmal ne andere Geschichte. Da geht es um Bänder, Sehen, Mukulatur und die nötige Ausbildung zum Tragen. Überlastung durch einseitige Belastung ist zu vermeiden, und mentaler Stress natürlich auch - genau wie beim Hund. Aber Überlastung durch ein zuviel an normaler Bewegung kenne ich weder vom Pferd noch vom Menschen - Kind, sitz still, deine Gelenke sind noch weich??

    Zu schnelles Wachtum ist natürlich ein Problem - v.a. fütterungsbedingt.

    na ja, ich fasse mal zusammen - ausser dem was er gesunde Menschenverstand einem sagt, und was man mal irgendwo gehört hat, kennt hier auch niemand den Ursprung der Regel... dann grab ich mal, ob ich irgendwo was finde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!