Sehr dominanter Rüde..

  • Hallo!

    Wir haben folgendes Problem:

    Rhod. Ridgeback-Rüde, unkastriert, 6 Jahre alt - schon immer stolz und eher dominant.. allerdings wurde es in letzter Zeit immer schlimmer und schlimmer..

    Anfangssituation: Ridgeback als Einzelhund;
    vor 3 1/2 Jahren kam ein Bordeaux-Doggen-Weibchen (kastriert, aber schon 3-4 Jahre alt - aus dem Tierschutz) dazu..
    Die Beiden verstehen sich super. Sein Beschützerinstinkt wurde jedoch dadurch ausgeprägter.
    Die Hunde wohnen im Haus der Eltern meines Freundes. Aber wir gehen sehr oft mit ihnen spazieren & am Wochenende immer auf die Hundewiese..

    Mittlerweile haben wir seit 2 Jahren einen weiteren Hund aufgenommen. (Prager Rattler, 3kg, 5 Jahre) Dieser wohnt allerdings bei uns in der Wohnung in Wien.

    Als ob 3 Hunde nicht genug wären, nehmen wir seit ca. 6 Monaten eine junge franz. Bulldogge (1 1/2 Jahre) zu unseren Spaziergängen mit. (Sein Besitzer hat keine Zeit für ihn und wird demnächst auch einen neuen Platz für ihn suchen) Die 4 Hunde verstehen sich untereinander super. Der Rudelführer ist der Ridgeback..

    Jetzt zum eigentlichen Problem: Wir gehen auf die Hundewiese.. sobald ein unkastrierter Rüde in die Nähe des Ridgeback kommt, wird dieser extrem dominant und aggressiv. Seit dem Zeitpunkt, wo die Bulldogge mitkommt - geht er sogar ohne Grund auf andere Rüden los. Anfangs konnten wir ihn noch weglocken, mittlerweile geht gar nichts mehr.. Natürlich meiden wir nun Hundeparks etc. und gehen nur noch am Feld spazieren..

    Aber warum verhält er sich plötzlich so aggressiv? Versucht er sein Rudel zu verteidigen?
    Was kann man dagegen tun? Dadurch, dass er schon 6 Jahre alt ist, wäre eine Kastration wenig sinnvoll, oder?

    Ich würde mich über Antworten freuen,

    LG

  • Klar verteidigt er sein Rudel, was denn sonst? Da hat keiner was verloren. Was erwartet ihr, wenn ihr mit vier Hunden aufkreuzt?

    Entweder ihr lasst ihn an der Leine oder ihr getrennt und guckt mal, was passiert, wenn er eben nur alleine ist.

    Ich hab nur zwei, aber will ein Rüde an die Hündin motzt der Rüde, will der Rüde mit seinen Damen spielen, motzt die Alte. Und die bleibt dann ganz sicher an der Leine, die würde den Jungspunds nur sagen, wo es lang geht und das geht gar nicht.

  • Ist hier auch so. Bald 8 Jahre alter Rüde mit seinem zweiten Weib an der Seite. Das der nicht alle anderen unkastrierten Rüden super findet, finde ich schon normal. Dann spielt sich halt dieser typische Verhaltenskodex ab. Kommt der andere Rüde auf uns zugerannt, wird der Weg abgeschnitten und Fremdling ausgebremst und je nachdem wie Fremdling darauf reagiert geht es eben friedlich getrennter Wege oder die Unterhaltung endet irgendwann in kurzer Rüdenkloppe.

    Wenn der Rüde allerdings besorgnisserregend stark reagiert, würde er bei mir an der Leine bleiben bei Hundekontakt.

    Und mich würde dann auch interessieren wie er reagiert, wenn man mit ihm allein unterwegs ist ohne den Rest der Truppe.

  • Zitat

    Woran macht ihr es fest, dass der Rüde dominant ist :???:

    Das wäre auch meine erste Frage gewesen.

    Des Weiteren solltet ihr euch n bissl mit den Rasseigenschaften eines Ridgebacks auseinandersetzen.
    RR haben einen großen Individualradius, haben einen Schutztrieb, sind sehr eigenständig denkende Charaktere, handeln auch gern selbstständig und haben insgesamt eine sehr deutliche Körpersprache bedingt durch ihr kurzes Fell, lange Rute, muskulöser Körper usw., wo man jede kleinste Versteifung sehen kann. Sie wirken daher oft dominat, obwohl sie nicht unbedingt dominater als andere Rassen sind. Auch der Ridge kann bei anderen Hunden fehlintepretiert werden, da es ja wie aufgestellte Haare aussieht.

    So wie sich das für mich anhört, verhält sich euer RR völlig rassetypisch.

    Wenn ihr nicht möchtet, dass sich der Schutztrieb weiter ausweitet, dann solltet ihr daran arbeiten.
    Anfangen würde ich mal damit, dass ihr auf der Hundewiese den RR zurück ruft, sobald ihr bemerkt, dass er den von euch gesteckten Radius verlässt um auf andere Hunde loszugehen. Rückrufen und anleinen, ist ein Anfang. Kontakt an der Leine würde ich vermeiden.
    Alles Weitere kann euch ein Trainer vermutlich besser nahebringen. Ihr müsst lernen, dem Hund zu zeigen, dass ihr die entsprechenden Situationen managt, und nicht der Hund. Das heißt nicht, dass ihr ihm jetzt sämtliche Warnsignale wie Knurren verbieten müsst. Ihr müsst nur viel früher einschreiten und dürft es nicht zu brenzligen Situationen kommen lassen.

  • Zitat

    Das wäre auch meine erste Frage gewesen.

    Des Weiteren solltet ihr euch n bissl mit den Rasseigenschaften eines Ridgebacks auseinandersetzen.
    RR haben einen großen Individualradius, haben einen Schutztrieb, sind sehr eigenständig denkende Charaktere, handeln auch gern selbstständig und haben insgesamt eine sehr deutliche Körpersprache bedingt durch ihr kurzes Fell, lange Rute, muskulöser Körper usw., wo man jede kleinste Versteifung sehen kann. Sie wirken daher oft dominat, obwohl sie nicht unbedingt dominater als andere Rassen sind. Auch der Ridge kann bei anderen Hunden fehlintepretiert werden, da es ja wie aufgestellte Haare aussieht.

    So wie sich das für mich anhört, verhält sich euer RR völlig rassetypisch.

    Wenn ihr nicht möchtet, dass sich der Schutztrieb weiter ausweitet, dann solltet ihr daran arbeiten.
    Anfangen würde ich mal damit, dass ihr auf der Hundewiese den RR zurück ruft, sobald ihr bemerkt, dass er den von euch gesteckten Radius verlässt um auf andere Hunde loszugehen. Rückrufen und anleinen, ist ein Anfang. Kontakt an der Leine würde ich vermeiden.
    Alles Weitere kann euch ein Trainer vermutlich besser nahebringen. Ihr müsst lernen, dem Hund zu zeigen, dass ihr die entsprechenden Situationen managt, und nicht der Hund. Das heißt nicht, dass ihr ihm jetzt sämtliche Warnsignale wie Knurren verbieten müsst. Ihr müsst nur viel früher einschreiten und dürft es nicht zu brenzligen Situationen kommen lassen.

    Unkastrierte Rüden waren bei ihm immer schon eine Sympathiesache. Oft ging´s gut, manchmal nicht.

    Aber seitdem wir mit mehreren Hunde auf die Hundewiese gehen, wird es - wie bereits geschrieben - immer schlimmer. Letztens ging er sogar ohne jegliche Warnsignale (Knurren etc.) auf einen anderen Hund los, der sogar einen großen Bogen um ihn machte! Natürlich versuchen wir - sobald ein anderer Rüde auf uns zukommt - auszuweichen.. Auf der Hundewiese ist halt öfter das Problem, dass die Hunde zu weit von ihren Besitzern entfernt sind.. Mein Freund hatte den Hund eigentlich immer gut unter Kontrolle. Er weiß auch prinzipiell, was er darf und was nicht. Aber mir kommt es so vor, als würde er sich extrem stark fühlen. Er wurde auch noch nie von einem anderen Rüden zurecht gewiesen.

    Es ist halt sehr schade, weil die anderen 3 hunde sehr verträglich sind.. und ebenfalls gerne auf der hundewiese frei rumlaufen wollen..

    Genau den Vorgang, den du beschrieben hast - machen wir auch immer. Nur sobald er zu knurren anfängt, kann es so schnell gehen.. Und dann gibt es immer wieder Besitzer, die sofort auf das Halsband ihres Hundes greifen, wenn diese sich anknurren. Das kann ja nur schiefgehen. Wenn er angeleint ist, gehen wir Rüden prinzipiell großräumig aus dem Weg. Wenn er von der Leine ist, ist es halt schwierig.. Er läuft auch nie weiter als 4-5 Meter von uns weg.. Aber wenn es dann halt brenzlig wird, geht es meistens sehr schnell. Und wie oben geschrieben - hat er letztens nicht mal mehr geknurrt, sondern ist einfach von 0 auf 100 auf einen rüden losgegangen..

    Blöde Frage: Er ist total wasserscheu. Wäre es eine gute/schlechte Idee, wenn wir eine kleine "Spritzpistole" kaufen und sobald er knurren anfängt, ihn bespritzen? Dann ist er immer ganz, ganz schnell weg.
    Wir wollen ihn auch abgewöhnen, dass er uns bei der Begrüßung anspringt. Leider hat das bis jetzt nicht so ganz funktioniert.. Er ist total grob vor Freude, wenn wir kommen... :| Da habe ich auch schon an eine Spritzpistole gedacht.. aber ich weiss nicht, ob das eben eine gute Idee ist..

    Danke & LG

  • Zitat

    Blöde Frage: Er ist total wasserscheu. Wäre es eine gute/schlechte Idee, wenn wir eine kleine "Spritzpistole" kaufen und sobald er knurren anfängt, ihn bespritzen? Dann ist er immer ganz, ganz schnell weg.
    Wir wollen ihn auch abgewöhnen, dass er uns bei der Begrüßung anspringt. Leider hat das bis jetzt nicht so ganz funktioniert.. Er ist total grob vor Freude, wenn wir kommen... :| Da habe ich auch schon an eine Spritzpistole gedacht.. aber ich weiss nicht, ob das eben eine gute Idee ist..

    Danke & LG

    Nein, das ist keine gute Idee!

  • Du musst dringend lernen den Hund richtig zu lesen. Ich wette meinen Allerwertesten drauf, dass es noch mind. ein Anzeichen vorher gibt, bevor er knurrt. Ridgebacks machen sich anfangs gern steif und fixieren provokant, das auch gern lang und ausgiebig schon auf größere Entfernung. Das solltest du mal beobachten.
    Wenn dem so ist, dann müsst ihr da schon eingreifen, und nicht erst wenn er schon knurrt.

    Beobachte das mal genauer und berichte uns dann. Bin gespannt ;)

    Was vergessen:
    Spritzpistole, Rappeldose und Co würde ich weg lassen. Setzt dich eher mal mit Ab- bzw Umlenkung eines unerwünschten Verhaltens auseinander. Das ist auch in anderen Situationen anwendbar, und du nicht die ganze Zeit irgendwas nerviges mit rum schleppen.

  • Es gibt auch Hunde, für die ist eine Hundewiese nichts!
    Dann geht man da halt nicht hin, oder eben nur mit den anderen!
    Mit meinem könnte ich auch nicht auf eine Hundewiese, wäre Stress pur, also lasse ich es.
    Für viele Hunde ist das nicht gut, aber die Halter erkennen es nicht: Die Hunde spielen doch so schön!
    Das das alles andere als Spiel ist, sehen viele nicht!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!