Unsichere Junghündin verhält sich wie ein A****...
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Hallo zusammen,
ich wollte kurz euren Rat einholen zu folgender Sache:
Auri ist jetzt etwa 9 1/2 Monate alt (Zwergpinscher-Mix, 28cm hoch), war mit 6 Monaten läufig und befindet sich nun gefühlt mitten in der Pubertät
Eigentlich können wir uns gar nicht so richtig beklagen, aber das eine, große Problem das sie hat, führt zu 100 kleinen weiteren: Ihre Unsicherheit. Vor allem mit anderen Hunden.An ihrem Unsicherheitsproblem sind wir auch schon mit einer Hundetrainerin dran, aber da sich ihr Problem in sehr vielen verschiedenen Situationen äußert, sind wir mit dem Training noch nicht da angelangt, wo es mich am meisten momentan kirre macht:
Ich habe seit einigen Tagen eine echt doofe Marotte von Auri beobachtet. Treffen wir im Freilauf auf Hunde, die
a) deutlich jünger als sie sind (Welpenalter bis ca. 5 Monate)
b) kleiner sind als sie oder
c) auch unsicher oder schüchtern sind, so mutiert Auri plötzlich zum richtigen Proll-A****. Ich finde leider keinen anderen Ausdruck dafür, ich finde das so dermaßen doof, ich mag sie in solchen Momenten immer gar nicht mehr leiden, weil sie sich so daneben benimmt. Es läuft folgendermaßen ab:Hundebegegnung im Freilauf mit einem der oben genannten Hundetypen. Auri kommt erst unsicher angetrottet, kurzes Abchecken, merkt: AHA! Mit dem kann ich's mir erlauben (so in etwa kommt das jedenfalls rüber) und dann gehts los - MEGA-Bürste, es wird sich groß gemacht, hinterher gehetzt, gerempelt, auch mal gebellt und geproll-grummelt (macht sie sonst nie), kurzum:Sie zieht das volle Programm von dem ab, was andere Hunde bei ihr gemacht haben, wodurch sie so unsicher geworden ist.
Ich lasse das natürlich nicht einfach so stehen und lasse sie gewähren, sondern es gibt dann immer ein Abbruchssignal und ich rufe sie zu mir (beides sitzt in jeder anderen Situation bombenfest, sogar wenn sie ein Kaninchen 10m vor ihr wegsprinten sieht!). Allerdings klappt das hier immer erst beim 3. oder 4. Mal, und ich muss schon einen ganz schönen Ton anschlagen und in die Hände klatschen und rumhampeln, da sie so dermaßen aufgeregt ist in ihrer Rumprollerei....Ich find's echt oberkacke was sie da macht. Meistens beruhigt sie sich dann auch nach 2 Minuten und die beiden Hunde spielen dann ganz normal und ausgeglichen, aber ich will jetzt nicht jedesmal Sorge haben wenn wir z.B. auf einen Chi treffen der nicht ganz so selbstbewusst ist, dass sie ihre A****-Seite auspackt.
ICh weiß ja, dass das nur Getue ist, um ihre eigene Unsicherheit zu überdecken, aber der andere Hund bzw. Halter ja nicht...
Ist hier noch jemand mit diesem Problem? Und wenn ja, wie handelt ihr das? Irgendjemand Tipps? Ich versuche ihr Verhalten auch schon im Keim zu unterbinden, aber das klappt nur mäßig.Danke und liebe Grüße!
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Mein Hund neigt auch dazu. Unsicher, wird aber zum Proll bei Schwächeren.
Richtig viel tun kann man meiner Anscht nach kurzfristig nichts.
Langfristig hat uns geholfen : Kein Leinenkontakt mir anderen Hunden. Spielen lassen nur mit ausgewählten, souveränen Hunden. Hundebegnungen üben ohne die Hunde spielen zu lassen (dreht unnötig auf, und ich halte eh nicht viel von dieser ewigen spielerei). Gemeinsame Hundespaziergänge.
LG Nina
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Zitat
Langfristig hat uns geholfen : Kein Leinenkontakt mir anderen Hunden. Spielen lassen nur mit ausgewählten, souveränen Hunden. Hundebegnungen üben ohne die Hunde spielen zu lassen (dreht unnötig auf, und ich halte eh nicht viel von dieser ewigen spielerei). Gemeinsame Hundespaziergänge.
LG NinaDanke für die Tipps. Das mit den Leinenkontakten versuche ich schon von Anfang an hartnäckig zu unterbinden, allerdings mit nur mäßigem Erfolg
Wohnen in einer Landeshauptstadt und allein auf dem Weg zum Bäcker kommen uns mindestens 4 Hunde entgegen, die "alle mal nur kurz schnüffeln wollen" :kopfwand: Aber dieses Problem steht ja auch einem ganz anderen Blatt...
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Zitat
Ich lasse das natürlich nicht einfach so stehen und lasse sie gewähren, sondern es gibt dann immer ein Abbruchssignal und ich rufe sie zu mir (beides sitzt in jeder anderen Situation bombenfest, sogar wenn sie ein Kaninchen 10m vor ihr wegsprinten sieht!). Allerdings klappt das hier immer erst beim 3. oder 4. Mal, und ich muss schon einen ganz schönen Ton anschlagen und in die Hände klatschen und rumhampeln, da sie so dermaßen aufgeregt ist in ihrer Rumprollerei....Ich sehe hier ne gute Möglichkeit ihr Verhalten zu ändern. Das Abbruchsignal ist an sich ne gute Sache, scheinbar ist es bei euch aber nur der Hinweis darauf, dass du sie gleich rufen wirst - was ja keine Strafe ist/sein sollte. Deshalb bleibt das vorige Verhalten (Stänkern ist ja selbstbelohnend) weiterhin bestehen. Und auch das Hinauszögern und ignorieren (können) ist ein Zeichen dafür, dass auf ungebührliches Verhalten keine angemessene Strafe folgt, die das Verhalten mindert oder sogar löscht.
Die Literatur rät zu einem "Hinweis"-Kommando in der Sekunde, wo sich der Hund falsch verhält. Macht er weiter, folgt das Einsammeln und eine Auszeit, dem Hund wird somit komplett der Zugang zu anderen Hunden genommen. Bricht er auf das Hinweis-Kommando wirklich das blöde Verhalten ab, beobachtet man nur die Situation. Was du dir ja erlauben kannst, da sie ja auch ganz normal mit Hunden spielen kann.
Der Hund lernt je nachdem mehr oder minder schnell wann das Kommando kommt - wenn man konsequnt in Timing und Konsequenz ist - und fängt dann im günstigsten Fall an an sich selbst zu "regulieren".
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Einfach die Straßenseite wechseln oder deinen Hund ins Sitz bringen und mit bisl Futter ablenken, bis der andere Hund vorüber ist.
Unsere pöbelt zur Zeit auch gerne, ebenso erst, seit sie aus der ersten Läufigkeit heraus ist. Ich sage dann ein klares Nein! und lass sie neben mir sitzen, wenn sie das fein macht, bekommt sie Leckerlie und wird auch gelobt, wenn sie sich ruhig verhält. Wenn sie trotzdem noch aufgeregt ist, ist der Abstand zum Hund einfach zu klein, dann geh ich mit ihr noch ein Stück weiter weg und lass sie nochmal sitzen.
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Ich kenne das. Habe auch ständig damit zu kämpfen. Stand dann vor der Wahl : Hund abschirmen und es riskieren aus der Stimmung eine "andere" entstehen zu lassen (im Sinne von Verhaltensketten durchbrechen), oder gebe ich nach...
Habe mich fürs Abschirmen entschieden. Ich laufe Bögen, weiche aus, aber Du kannst Dir sicher sein die Hunde berühren sich nicht ansatzweise. Irgendwie schaffe ich es immer. Am Anfang dachte ich das ist vielleicht falsch, weil ich dem Hund Aufregung vermittle. Jedoch braucht jedes Training einen Ansatz und der ist manchmal unschön und umständlich.
Wenn ich meinen Hund ganz kurz nehme, kann ich sie so halten das sie nicht vorschnellen kann. Wird der andere Hund trotzdem nicht kurz genommen, halte ich meinen Hund hinter mir. (gilt für die Stadt)
Wenn wir auf Feldern unterwegs sind, und ich sehe, da leint jemand wiedermal nicht an und der Hund wird nicht hören, habe ich mich entschlossen Fina stets auch abzuleinen. Wenn der andere Hund zu uns rennt, ist mein Traning so oder so flöten, also habe ich mich für diesen Weg entschieden.
Es ist mühseelig und ein ständiger Kampf, das durchzuziehen
Aber ich sehe enorme Erfolge. Bei Fina stellt sich nur noch die Rute hoch, das passiert aber auch bei Hunden die wir kennen. Fina ist nunmal ein Hund, der erst mal denkt "wtf" und nicht "juhuu". Das muss man akzeptieren und den Hund entsprechend behandeln. Fina wurde schon einiges Angenehmer. Sie lässt sich vom Mobben abhalten von mir. Anfangs war das nicht so.
Alles in Allem bin ich für Fina auf dem richtigen Weg.
Seid ihr bei einem Trainer?
Grüsse
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Da kann ich gut mitfühlen, habe auch so eine Kandidatin hier sitzen. Scheint ein bisschen Hündinnen-typisch zu sein...
Gute Tipps hast Du schon bekommen, bei uns gab's da auch Kontaktverbot, schon wenn ich der Meinung war, da könnte es so enden. Das ist gleichzeitig ein gutes Training, einfach mal an Hunden vorbeizugehen. Du hast ja sicher nicht immer Lust und Zeit für Hundekontakte?
Ich kann Dich aber auch ein bisschen beruhigen: Es wird mit dem Alter besser. Auch tendenziell unsichere Hunde werden mit dem Erwachsensein wieder souveräner und müssen sich nicht mehr bei jeder (unpassenden) Gelegenheit beweisen. -
Zitat
Die Literatur rät zu einem "Hinweis"-Kommando in der Sekunde, wo sich der Hund falsch verhält. Macht er weiter, folgt das Einsammeln und eine Auszeit, dem Hund wird somit komplett der Zugang zu anderen Hunden genommen. Bricht er auf das Hinweis-Kommando wirklich das blöde Verhalten ab, beobachtet man nur die Situation. Was du dir ja erlauben kannst, da sie ja auch ganz normal mit Hunden spielen kann.Der Hund lernt je nachdem mehr oder minder schnell wann das Kommando kommt - wenn man konsequnt in Timing und Konsequenz ist - und fängt dann im günstigsten Fall an an sich selbst zu "regulieren".
find ich nen guten Tipp wobei gerade das Timing immer so ne Sache ist
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Vielen Dank euch allen für die guten Tipps!
Da muss ich jetzt wohl durch und riskieren, dass ich alle paar Meter doof angeguckt werde wenn ich Haken schlage wie ein Kaninchen...
Das mit dem Hinweissignal werde ich mal probieren. Und ich habe mir auch vorgenommen, sie beim nächsten Mal SOFORT zu schnappen und mitzunehmen wenn sie doof wird. Ich glaube, ich habe bisher immer zu sehr gehofft, dass sie von allein drauf kommt, dass das, was sie macht, blöd ist. Aber das ist halt absolut zuviel verlangt.Tschakka, und ich freu mich schon, wenn das in 2-3 Jahren alles hoffentlich etwas abklingt....
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Ja, das habe ich mir auch manchmal gedacht: was werden wohl die Leute von uns denken.
Aber das habe ich mir mittlerweile abgewöhnt, denn was die Leute denken, muss einem egal sein. Wichtig ist nur, dass Hund und Halter gut miteinander auskommen.Wichtig ist halt auch eine positive, starke innere Einstellung - der Hund merkt genau, ob man selber unsicher ist und nicht so recht weiß, wie man reagieren soll, oder ob man einfach souverän handelt.
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