Hündin gibt Nachts keine Ruhe :(
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Hallo ihr Lieben!
Ich habe eine zwei-einhalb Jahre alte Appenzeller Hündin und sie raubt mir seit gestern den Schlaf... Wenn Nachts der Wind in den Bäumen weht, springt sie auf und kommt ständig bei mir ans Bett und fängt an zu jaulen. Gestern dachte ich erst sie hätte Bauchschmerzen und bin mit ihr rausgegangen. Sie hat jedoch nichts gemacht. Und danach ging das Spielchen auch schon wieder los ...
Sie ist schon immer etwas sensibel gewesen was Dinge angeht, die ihr nicht ganz geheuer waren z.B. umfallende Pfandflaschen, knisternde Lampen oder Geräusche mit denen sie nichts anfangen kann; aber die ganze Nacht bei jedem Pieps von draußen ans Bett zu kommen und zu jaulen ist selbst für sie untypisch.
Ich war erst vor ein paar Tagen beim Arzt und hab sie, wie immer, einmal im Jahr abchecken lassen. Da war dieses Verhalten jedoch noch nicht. Das einzige was sich ab da verändert hat, ist dass ich vom Tierarzt als Tipp Zylkene Tabletten mitbekommen habe, um ihr Ängstlichkeit etwas zu senken was die oben genannten Kleinigkeiten angeht. Er hat mir jedoch beteuert das diese pflanzlich wären und keine Nebenwirkungen bekannt sind.
Sie bekommt diese Tabletten jetzt seit ca. 6 Tagen und diese Verhaltensweise ist gestern angefangen. Ich bin etwas verzweifelt gerade da ich nun wieder wach in meinem Bett liege. ..
Meine Hündin ist kastriert.
Bitte helft mir
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Ich clickere in Ängste hinein - alternativ funktioniert auch loben bzw. "gut zureden". Nicht mitleidig anquasseln, aber ihr signalisieren, dass man ihre Ängste wahr- und ernstnimmt.
Wenn es möglich ist, lasse Nähe zu, gib ihr etwas Gutes zu essen oder gib ihr ihr Lieblingsspielzeug, damit sie merkt, dass diese Geräusche immer etwas Gutes zu bedeuten haben.Umso mehr man solche Ängste ignoriert, umso schlimmer kann das Verhalten werden, dass sich der Hund aneiget. Es ist eben nicht so, dass Trösten Ängste bestärkt.
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Zitat
Ich clickere in Ängste hinein - alternativ funktioniert auch loben bzw. "gut zureden". Nicht mitleidig anquasseln, aber ihr signalisieren, dass man ihre Ängste wahr- und ernstnimmt.
Wenn es möglich ist, lasse Nähe zu, gib ihr etwas Gutes zu essen oder gib ihr ihr Lieblingsspielzeug, damit sie merkt, dass diese Geräusche immer etwas Gutes zu bedeuten haben.Umso mehr man solche Ängste ignoriert, umso schlimmer kann das Verhalten werden, dass sich der Hund aneiget. Es ist eben nicht so, dass Trösten Ängste bestärkt.
Nicht mitleidig anquasseln und trösten hilft widerspricht sich doch?! Bzw- ist zu ungenau, um das so stehen zu lassen. Trösten ist für die meisten menschen eben mitleidig anquasseln und das KANN Ängste verstärken/ verfestigen- daher wäre ich vorsichtig, mit diesen (mal wieder) festen Aussagen, dass das so nicht ist- Trösten KANN Ängste definitiv stärken/ festigen(siehe z.B. kurze Diskussion im Rütter Thread)
Wichtig ist, dass das Positive, das du ihr gibst, die Angst auch wirklich überlagert! Ansonsten kann es sein, dass die Angst verfestigt wird.
(Sympathikus vs. Parasympathikus) -
Da Trost nicht mit mitleidigem Gequassel definiert ist, weiß ich nicht, wo sich das widersprechen sollte.
Sofern das Trösten vom Hund nicht als unangenehm empfunden wird, kann man die Angst nicht verstärken, denn etwas Angenehmes kann etwas Unangenehmes nicht noch unangenehmer machen.
(Allerdings kann ich Verhalten verstärken - verkriecht sich der Hund unter dem Tisch, dann kann ich das mit Zuwendung verstärken)Nein, überlagern muss es das auch nicht - das ist meist sogar nicht möglich, weil die Angst alles andere ausschaltet. Das ist der Sinn von Angst.
Allerdings kann ich durch das Hinzufügen von etwas Angenehmen das Unangenehme weniger unangenehm machen.Ich würde also klassisch gegenkonditionieren, und das kann alles sein, das beim Hund positive Gefühle weckt.
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Ich würde den Hund in so einer Angstsituation auf keinen Fall ansprechen oder gar anfassen. Dem Hund Aufmerksamkeit zu geben ist zwar etwas positives für ihn, heißt aber auch, dass er sich in seinem Verhalten bestätigt fühlt und somit konditioniert man nur, dass der Hund sich richtig verhält und ja nicht damit aufhören soll. Ich würde eher folgedes machen:
Wenn der Hund nachts wegen Geräuschen heult, gehst du ans Fenster, machst das Rollo oder das Fenster auf und schaust hinaus. Das machst du eine Weile völlig kommentarlos. Dann machst du alles wieder zu und gehst ins Bett, als wäre überhaupt nichts gewesen und schickst den Hund auf seinen Platz. Wenn der Hund wieder fiept oder bellt, machst du das noch einmal. Der Hund soll daraus erfahren, dass du dich zwar darum kümmerst, was ihn beschäftigt, es aber in deiner Verantwortung liegt zu entscheiden ob etwas gefährlich ist oder nicht.
Der Hund darf laut geben, soll aber nicht denken, dass er derjenige ist, der zu handeln hat. Verstehst du?
Das wird vielleicht ein bisschen anstrengend über Nacht, aber es wird bald besser werden!Gruß!
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Ich finde die Idee als Zusatz zum Social Support (der extrem wichtig ist für Hunde) gut, aber ansonsten ist das Ignorieren pur.
Der Hund hat Angst. Er meldet nicht. Er hat Angst. Das ist ein bedeutender Unterschied.
Zuwendung bestätigt das Verhalten - in diesem Fall "Körperkontakt". Den Hund dabei aber allein zu lassen sit für mich "asozial" (im wahrsten Sinne!). -
Richtig. Der Hund hat Angst. Und meine Aufgabe ist nicht, ihn darin zu bestärken, sondern ihm deutlich machen - Du brauchst keine Angst haben, ich kümmere mich um Dich. Das wäre das Fensterbeispiel... Den Hund gut zureden, verstärkt seine Angst nur. Jede Aufmerksamkeit, ob positive oder negative IST Aufmerksamkeit! Und das Fensterbeispiel ist ein sehr guter Mittelweg, um dem Hund zu signalisieren, ich nehme Deine Anzeige Ernst - aber da ist nix, schlaf weiter... Ich habe für mein Pferd und meine Hunde das Kommando: "Achtung" ( wenn jemand kommt, etwas daliegt und ich dem Tier sagen will, Achtung, da ist etwas - ich kümmere mich drum) oder das Kommando "Habs gesehen..." wenn die Tiere etwas bemerkt haben und es anzeigen. Das könntest Du ja mal außerhalb der beschriebenen Situation üben und später bei solchen Situationen anwenden. Ist Stressfrei für die Tiere und vermittelt Sicherheit
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Hallo,
mein erster Gedanke war, die Tabletten wegzulassen. Mag ja sein das dieses Mittel bei fast allen Hunden gut wirkt und keine Nebenwirkungen hat. Mag aber auch sein das dein Hund eben anders reagiert. Vielleicht verträgt sie einen der Inhaltsstoffe einfach nicht.
Gruß Terrortöle
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Du bestärkst ihn nicht, indem du ihm Social Support gibst. Ganz im Gegenteil. Es bewirkt erstmal gar nichts. Die Angst wird weder mehr noch weniger. Aber es ist ein wichtiger Türöffner, um Zugang zum Hund zu haben.
Und nein, gut zureden bestärkt eine Angst nicht. Wenn man einem unangenehmen Gefühl etwas Angenehmes hinzufügt, wird das Gefühl nicht unangenehmer.
Voraussetzung: Gut zu reden ist angenehm für den Hund. Ihn betüddeln... das mögen die meisten Hunde in solchen Situationen nicht und DARIN liegt der Fehler. Genauso wie Zwangsstreicheln.Übriegens kann ich ein gefühl operant nicht verstärken, nur klassisch.
Dem Hund geht es bei Angstverhalten nicht um Aufmerksamkeitshascherei.
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Ich könnte mir nicht vorstellen, einen Hund, der Angst hat zu ignorieren und dafür das Fenster auf und zu zu machen. :o0: Hunde sind keine Maschinen, wo man irgendwelche Knöpfe drücken muss, um sie richtig zu bedienen! Vor lauter Trainingsübungen haben einige Leute wohl vergessen, dass Hunde Lebewesen sind, die uns auf der Gefühlsebene recht ähnlich sind. :ja:
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