• Hallo,

    ich hoffe, mir kann jemand weiterhelfen. Es geht um meine jetzt 11 Monate alte Hündin (aus dem Tierschutz).
    Das Hauptproblem war/ist ihre Ängstlichkeit an der Straße, die gaaanz langsam besser wird. Ansonsten hat sie sich wirklich super gemacht, alle anderen Ängste, die sie zu Beginn hatte, hat sie abgelegt. Zudem gehorcht sie ganz super und es macht einfach Spaß mit ihr. Ein Problem haben wir jedoch:
    Sie kommt mit wirklich ALLEN Hunden, die wir so treffen, supergut aus. Sie passt sich beim Spielen an, ist vorsichtig bei kleinen Hunden und wild bei größeren... Es klappt also alles super. Wenn wir allerdings bei meinen Eltern und deren Hund zu Besuch sind bzw. einer Freundin, die auch einen Hund hat, zeigt sie - allerdings NUR im Haus oder im Garten - folgendes Verhalten:
    Zuerst ist sie, wie zu jedem anderen Hund auch, lieb und nett und alles ist Bestens. Sobald sie sich jedoch dort ein bisschen "eingelebt" hat, fängt sie an, den anderen Hund irgendwie zu kontrollieren und zu maßregeln. Zum Beispiel wird das Zimmer, in dem wir bei meinen Eltern schlafen, strikt verteidigt. Wenn der Hund meiner Eltern rein will versperrt sie ihm den Weg und fixiert ihn. Sie schränkt ihn dann richtig körperlich ein. Der andere Hund ist die Ruhe selbst und lässt sich davon nicht beeindrucken. Irgendwann fängt meine Hündin dann an ihm in den Nacken zu zwicken, also nicht zu beißen, aber schon feste zu zwicken.... Das kommt dann auch, ohne ersichtlichen Grund z.B. im Garten vor. Sie steht auf einmal neben ihm, versperrt ihm den Weg und zwickt ihn.
    Ich habe mich, als das das erste Mal vorkam, total gewundert, weil sie sonst wirklich mit JEDEM Hund, egal ob Weibchen oder Rüde, egal welchen Alters.... super auskommt, nur mit dem Hund meiner Eltern nicht. Nachdem sie dieses Verhalten neulich aber auch beim Hund einer Freundin gezeigt hat, scheint es wohl doch irgendwie mit Haus/Garten/Verteidigen etc. zusammen zu hängen? Wie seht ihr das? Woran liegt es? Und wie reagiere ich am Besten darauf?

    Mir bereitet es auch deswegen ein bisschen Kopfzerbrechen, weil ich über einen Zweithund nachdenke. Nicht sofort, aber in den nächsten Jahren. Ich dachte, dass ihr vielleicht ein souveränder Gefährte guttun würde, auch wg. ihrer Ängstlichkeit. Mittlerweile bin ich mir da aber gar nicht mehr so sicher...

    Vielen Dank schonmal und liebe Grüße

    • Neu

    Hi


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    • Hi,

      das hört sich für mich schon sehr nach terretorialem Verhalten an. Dein Hund will die Umgebung und euch vor dem anderen Hund "schützen" oder ihm klar und deutlich zeigen, dass das ihr Revier ist und der andere Hund sich ihr anzupassen hat.
      Am einfachsten löst du das Problem, indem du deinem Hund ganz deutlich zeigst, wer hier der Boss ist und wer zu bestimmen hat, wer sich wo aufhalten darf. Und das bist du!
      Wenn dein Hund solche Anwandlungen hat, dann schicke ihn auf einen für ihn hergerichteten Platz. Es ist nicht die Aufgabe deines Hundes irgendjemanden zu maßregeln oder zu bestimmen wer das Grundstück oder Zimmer betreten darf. Das ist deine Aufgabe und das musst du deinem Hund klar und deutlich machen.
      Wenn der Hund nicht auf seinen Platz gehen sollte oder sogleich wieder aufsteht, dann binde ihn an. Nach einer Weile kannst du es dann wieder probieren.

      Gruß,

      Nadine.

    • Meine Hündin tickt ähnlich. Ich habe gerade den kleinen Rüden meiner Freundin stundenweise zuhause.
      Wir waren erst kürzlich gemeinsam im Urlaub in einem Ferienhaus, da war es überhaupt kein Problem, keiner der Hunde hatte hier etwas zu verteidigen.
      Hier bei uns sieht es anders aus. Sie stellt sich ihm in den Weg, legt sich demonstrativ zu meinen Füssen, quietscht ihn von Dingen weg, die ihr gehören...
      Der Kleine ist ein ganz lieber und geht dann sofort weg, aber ich habe sie nun in ihr Körbchen geschickt, damit beide zur Ruhe kommen können.
      Einen Zweithund würde ich ihr und uns nicht antun...

    • Meine große Hündin zeigt das gleiche Verhalten. Sie ist generell nicht besonders verträglich, aber innerhalb von unserem "Revier" passt sie auch bei Hunden, mit denen sie sich super versteht, ganz klar territoriales Verhalten in Form von Bewegungseinschränkungen.

      Das bedeutet für mich, dass es bei Hundebesuch klare Regeln gibt. Ich verfahre dabei genauso, wie es LiliaRose beschrieben hat: Maja bekommt einen Platz zugewiesen und ich bin es, die bestimmt, wer wann wohin darf, nicht sie. Allerdings darf sich auch der Besucherhund nicht frei bewegen, denn das wäre ja sowohl aus menschlicher als auch aus hundlicher Sicht einfach nur unfair, wenn der hierhergehörende Hund liegen muss, während der Besucher tun und lassen kann, was er will.
      Je entspannter dann die beiden Hunde sind, desto mehr Freiheiten gestehe ich ihnen dann zu.
      Das bedeutet natürlich, dass der andere Hundebesitzer willens und in der Lage dazu ist, seinen Hund auch entsprechend zu kontrollieren, damit Maja gar nicht erst das Gefühl bekommt, dass irgendetwas aus dem Ruder läuft, was sie dann regeln muss.

      Ich habe seit einem halben Jahr einen Zweithund, der als Welpe eingezogen ist. Da habe ich auch anfangs viel kontrolliert und ihnen langsam immer mehr Freiheiten gegeben. Hat weitgehend problemlos funktioniert.

    • Danke für eure Antworten. Nachdem es im Haus/Garten einer Freundin mit deren Hund auch passiert ist, habe ich es ebenfalls als territoriales Verhalten gedeutet. Ich hab es dann auch jeweils so gemacht wie ihr: deutliche Ansage und auf den Platz geschickt.
      Was sie z.B. auch manchmal macht: Wenn wir in den Park gehen und dort z.B. Picknick machen, interessieren sie alle Leute, die bereits dort sind nicht die Bohne. Haben wir uns aber erstmal breit gemacht und jemand anderes kommt auf die gleiche Wiese, dann wird ein paar Mal gebellt. Verbiete ich ihr natürlich gleich und sie lässt es dann auch ... ist auch territoriales Verhalten, oder?

    • Das Verteidigen des Liegeplatzes ist in dem Alter eine normale Erscheinung.
      Das kenne ich von zahlreichen Junghunden.
      Das Knurren ist eine Warnung und besagt nur: Hier liege ich.

      In einem Rudel wird diese Warnung auch von ranghöheren Tieren akzeptiert.
      Unter Hunden erfolgt eine Beschwichtigung, die Tiere gehen in einem Bogen um den Liegenden herum.

      Zitat

      Pubertät beim Hund zeigt sich ähnlich wie beim Menschen.

      Infrage stellen alles bisher gültigen
      körperliche Veränderungen (Geschlechtsreife)
      Abgrenzung (Schaffen von eigenen Bereichen)
      Verteidigen bestimmter Bereiche

      Verweigerungsverhalten
      unsicheres, teilweise übertrieben wirkendes Auftreten

      http://www.eurasierfreunde-deutschland.de/ratgeber/ratge…render-hund.htm

      Ich finde es für die Entwicklung und Reifung des Hundes wichtig, dass man nicht immer eingreift und alles unterbindet. Du wirst sehen, dass die erwachsenen Hunde wissen, wie sie zu reagieren haben.

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