wie "orientiert" sich der Hund?

  • Hallo,


    das ist bestimmt eine ganz blöde Frage, deren Antwort eigentlich jeder Hundemensch kennen sollte... :ops: . Wir sind heute zum zweiten Mal eine Strecke gelaufen, die wir beim ersten Mal letzten Winter gingen. Da es damals naturmäßig halt etwas anders aussah, hatte ich Schwierigkeiten, den Querweg zu erkennen (oder mich auch nur zu erinnern, wo genau der ab ging), den wir damals liefen. Tja, hätte ich gar nicht Ausschau nach halten brauchen, denn Grisu lief wie immer ein gutes Stück vorneweg und ganz selbstverständlich bog er dann in besagten Trampelpfad vom Hauptweg ab... Und tatsächlich war das schon häufiger so: wenn wir einen Weg einmal gegangen sind und gehen ihn Monate später ein zweites Mal, erinnern sich die Hunde noch genau, wo wir wie abgebogen sind. Wie machen die das?? Nach uns riechen kann es ja nach der langen Zeit nicht mehr. Und heute der Weg, beim ersten Mal, als wir den gelaufen sind, lag sogar Schnee.. wie hat Grisu das wiedererkannt? Machen Hunde das über den Geruch? Haben die einen besonders hoch entwickelten Hirnwinkel, der nur zum abspeichern von Wegen da ist (und den ich offensichtlich deutlich weniger entwickelt habe :hust: )?


    Ebenfalls finde ich faszinierend, dass Lucy immer und von jedem Punkt aus bei unseren üblichen Gassiwegen weiß, welcher Weg der kürzeste Rückweg ist (wie man bei warmem Wetter immer wieder bewiesen bekommt :roll: ). Ich kann mich erinnern, diese räumlichen Bezüge sind mir als Kind schwer gefallen...


    Weiß da jemand was drüber?

  • das Phänomen ist mir bekannt. :D
    Als ich mit Hund auf unbekannten Feldwegen unterwegs war, stand ich auch doof da, während der Hund wie selbstverständlich nach rechts abbog. Und tadaaaa, es war der richtige Weg.
    Ich denke, dass es über den Geruch funktioniert. Zumindest kann ich bei meinem Hund ausschließen, dass er es über Sicht macht oder sich irgendwie per Sicht einen Überblick verschafft. Das Gras ging mir fast bis zur Hüfte, und mein Hund hat eine SH von 20 cm, wenn überhaupt. Sehen konnte er definitiv nicht viel. :smile:

  • Hunde speichern geruchlich Landschaften ab, so wie wir mit den Augen.
    Mit dem Geruchssinn, sind sie natürlich im Vorteil, wenn die Sicht schlecht ist.


    Ich habe gerade einen blinden Hund zur Pflege, der sich innerhalb von ein paar Tagen ein 2000 qm großes Grundstück eingespeichert hat und genau weiß, wo Hindernisse stehen, wo Löcher im Boden sind und wo man gut laufen kann.


    Hunde sehen mit der Nase, die Nase ist für sie der wichtigste Sinn, die Umwelt zu erfassen.

  • Zitat

    Hunde speichern geruchlich Landschaften ab, so wie wir mit den Augen.


    Ja, das hatte ich auch vermutet. Aber was genau ist das dann? Jaaa, mein beschränktes Augen-Menschen-Denken... Aber gerade heute das hat mich echt umgehauen. was hat Grisu vor 7 Monaten im Schnee gerochen, was er heute selbstverständlich wiedererkannt hat?? Was "merken" die sich da überhaupt? Gerüche sind doch flüchtig? Eine bestimmte Erdzusammensetzung? Oder die konkrete Mischung aus soundsoviel Prozent Tannenadeln, Laub und Pilze, die dort wachsen? Ich rede hier von Waldlandschaften, wie unterschiedlich können die riechen :ops: ?


    Und dass es der Hund so gut kann (auch Wegstrecken einprägen, deren Länge z.B.), finde ich schon interessant. Muss ja recht tief evolutionär verwurzelt sein?! Gut, ich vergleiche es mit mir und ich mag da nicht so der Orientierungsheld sein :hust: , wenn ich mir nicht Wegpunkte einpräge oder nach dem Sonnenstand schaue, verlauf ich mich ratzfatz in fast unbekannter Umgebung :ops:

  • Zitat

    Ich würde es simpel aufs gute Gedächtnis schieben ;-)


    Das ist der Punkt: auch das Hundegehirn dürfte ein Meister im Filtern sein. Was und warum merken sie sich?

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