Ersthund - Rasse wirklich gut überlegt?
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Ich finde, hier wird bzgl. bestimmter Eigenschaften (auch als Alternative genannter Rassen) oft mal wieder maßlos übertrieben, aber ...
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Der KHC (mit dem ich auch schon geliebäugelt habe...) klingt jedenfalls super passend. Das sind tolle Hunde.... dem würde ich mich auf jeden Fall anschließen.
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Mal aus dem Nähkästchen eines Hibbelhalters: Regelmäßigkeit und immer wieder gleiche Abläufe sind sehr wichtig für diese Hunde. Die kommen weitaus besser damit klar, jeden Tag 8 Stunden ins bekannte Büro zu gehen als wie hier gerne bei engagierten Hundehaltern üblich ist, 2-3 Stunden Gassi, jeden Tag wo anders, viele Hundebekanntschaften, da nen Ausflug, hier was anderes, zig verschiedene Betreuungspersonen etc.
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Hier werden Sachen durcheinander geworfen, das ist nicht mehr feierlich.
Und wie gesagt, ich habe einen Hund, der ist so ziemlich das, was man als Gebrauchshund nicht haben will: Hibbelig, nicht nervenstark, keine Ausdauer aber auch keine Härte, sodass er nichtmal als Sporthund was taugt. Und ja, der Hund hatte massive Probleme mit dem Alltag, aber auch der kann sich mittlerweile gut in der Öffentlichtkeit bewegen, weil ich den richtigen Weg gefunden habe, mit ihm umzugehen. Und ja, der wird nicht gerne auf nem Festival sein, aber das sind eben Abstriche die ich mache.Aber wenn ich lesen muss "Schutztrieb und Hibbeligkeit in nem Büro geht gar nicht" dann weiß ich nicht, was manche Leute da für Monster aus den Hunden machen.
Jetzt habe ich tatsächlich mal wieder was richtig nützliches gelernt, was mir so gar nicht klar war - und mir das Verhalten meines Hundes ein bisschen besser erklärt. Die ist nämlich auch eher ein 'Hibbel' (Sheltie/Pudelmix) und mein Alltag ist alles andere als geordnet.
Jedes Mal wenn wir mal reisetechnisch ein bisschen unterwegs waren klebt sie noch mehr an mir als normal. Ich habe mich darüber immer etwas gewundert, denn sie ist ein intelligenter Hund der sich recht schnell langweilt und ich dachte ordentlich was zu erleben ist gut für sie.
Auch meine sehr unregelmäßigen Schlafenszeiten scheinen anstrengend für sie zu sein. Sie macht alles superbrav mit, aber man merkt, dass sie es ziemlich doof findet wenn ich mal wieder bis nachts um 3 auf bin oder mal um 6.30Uhr aufstehe.
Dass Regelmäßigkeit für einen hibbeligen Hund gut ist, war mir nie so klar. Ich hielt sie immer für etwas unflexibel.Sagt mal, was bedeutet 'nervenstark' eigentlich ganz genau?? Rein intuitiv würde ich sage mein Hund ist es eher nicht.
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Naja, aber wenn man beim Dobi die Sensibilität schon als "berücksichtigend in der Erziehung" einstuft, wird man mit einem Collie nicht glücklich bzw. der Collie nicht mit dem Besitzer.
Und ich gebe Helfstyna Recht, der Dobermann ist ein Gebrauchshund, und die heutige Familienzucht sind die, die auf Masse und Optik gezogen werden, anders als der "Leistungsdobermann" der muskulös, aber auch drahtig rüberkommt. Bilder hat man ja schon verlinkt dazu.
Jedoch finde ich es teilweise schon lustig, wie sehr man von einem Gebrauchshund abrät, nur weil man damit mal Bus fahren soll oder ihn mit ins Büro nimmt. Auch ne mittlere Reizschwelle ist kein Problem, wenn man damit umgehen kann und Schutztrieb hat mich noch nirgendwo behindert, wenn ich mit meinen Hunden wohin wollte. Klar, dass man den Hund dann nicht jedem Passanten kurz in die Hand drücken kann, wenn man mal kurz weg muss ist klar, auch das Auto sollte nicht von jedem angefasst werden, aber wenn man einen Hund auch noch als Hund sieht, kann man das alles ohne große Einschränkungen händeln.
Und wenn du einen erfahrenen Ansprechpartner hast und der Hund wirklich regelmäßig ein fordernden Job wie Mantrailing, Obidience, aber eben auch evtl. Schutzhundesport (such einfach mal nach Schäferhundevereinen in deiner Umgebung, da findest du fast überall einen) geboten bekommt, sehe ich nicht das Problem.
Der TS kommt mir anhand seiner Posts nicht so vor, dass er eigentlich einen verkuschelten Teddybär sucht, der jeden und alles liebt, nur bitte aussehen soll wie ein Dobermann, sondern wie Jemand, der schon verstanden hat, dass ein Dobermann ein Gebrauchshund ist.Aber die Diskussion, ob unser heutiges Leben, gerade auch mit Gassigehen und ständig neue Umgebungen für Gebrauchshunde, wie sie früher gezüchtet wurden, überhaupt angemessen ist und ob daher nicht oft der Eindruck entsteht, diese Hunde seien dafür nicht gemacht, wäre ne spannende für nen neuen Thread.
Aber genau das, was ich nun fett markiert habe ist doch der Knackpunkt!
WENN man damit umgehen kann.
Und ja, jemand der den Labbi-Dalmi Mix von nem Kumpel als einzige wirkliche Hundeerfahrung vorweisen kann, dem rate ich ganz sicher nicht zu einem solchen Gebrauchshund!Was der TE möchte ist eben kein Arbeitshund. Ist nunmal so.
Und einen Welpen zu haben bringt einen schon mal oft genug an den Rand des Wahnsinns, muss es da denn auch noch eine Rasse sein bei der man unglaublich schnell unglaublich viel versauen kann?DogsarebetterHumans: Geh und triff dich mit Leuten die Hunde deiner Rassenliste haben. Guck dir die Hunde in real an, möglichst mehr als einen.
Überleg dir sehr gut was du machst wenn dein Hund erwachsen wird und plötzlich andere Hunde eher als lästig empfindet. (Und ja, auch wenn er die Hunde seit Anbeginn kennt kann dir das passieren)Und denk dran: Im ersten Jahr wirst du eh überhaupt nix an "Sport" machen können. Und schon garnicht die 16km Radfahren jeden Tag. Wie transportierst du den Welpen und später Junghund ins Büro?
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Mal aus dem Nähkästchen eines Hibbelhalters: Regelmäßigkeit und immer wieder gleiche Abläufe sind sehr wichtig für diese Hunde. Die kommen weitaus besser damit klar, jeden Tag 8 Stunden ins bekannte Büro zu gehen als wie hier gerne bei engagierten Hundehaltern üblich ist, 2-3 Stunden Gassi, jeden Tag wo anders, viele Hundebekanntschaften, da nen Ausflug, hier was anderes, zig verschiedene Betreuungspersonen etc.
Und hier die nächste Frage....
Büroalltag bedeutet nicht zwingend Regelmäßigkeit.
Ich habe ein eher ruhiges Exemplar hier. Aber wenn ich mir vorstelle, ich steh mal auf nen Kaffee holen, muss mal Akten ins andere Büro tragen, mittags kommt der Postbote ins Büro.... je nachdem wie viel Bewegung im Büro herrscht, wird das mit der Regelmäßigkeit und der Ruhe nix.Auch hier stellt sich wieder die Frage nach der Kombination, unerfahrener Halter, junger, fordernder Hund. Gerade beim Welpen wird es vermutlich schwer werden, dem Ruhe zu gönnen und zu lernen, wenn evtl noch andere Hundefreunde im Büro sind.
ZitatIn meiner Vorstellung schliessen sich "Gebrauchshund" und "Familienhund" nicht gegenseitig aus. Bei Dir offenbar schon. Ich erwarte von einem Hund, dass er sich den Gegebenheiten anpassen kann: aktiv und scharf bei der Arbeit, gelassen und freundlich zuhause und im Alltag.
Und hier ist das Problem, das die meisten Leute die Verhältnismäßigkeit falsch rum ansetzen.
Ein Gebrauchshund kann in der Familie leben, aber in erster Linie wird er immer Gebrauchshund sein. Habe ich das abgedeckt, kann Dobi, Mali und Co natürlich auch in der Familie leben, aber Priorität wird immer die Arbeit haben.Und das wird in letzter Zeit leider viel zu oft beschönigt und weich gespült dargestellt. Da wird aus dem Gebrauchshund ein Familienhund der nebenbei bisserl Sport machen sollte und das geht meiner Erfahrung nach in den meisten Fällen schon im ersten Jahr schief.
Das mag jetzt wie Wortklauberei klingen, aber dessen muss man sich im Klaren sein, Gebrauchshunde sind in erster Instanz Arbeitshunde und können nebenbei Familienhund sein. In dieser Richtung wird ein Schuh draus und man ist sich bewusst was arbeitstechnisch auf einen zukommt.
Zäumt man den Gaul von hinten auf und holt sich den Familiendobermann mit bisserl Sport nebenbei wird es schnell eng.Und wie Murmelchen schon schrieb. Die Gefahr bei der Familienhundzucht für den nicht Sportler der Gebrauchsrassen ist, dass man bei der Zucht eben nicht einzelne unerwünschte Eigenschaften rauspicken und entfernen kann. Es handelt sich um ein zusammenhängendes Netz an Charaktereigenschaften und wenn man da rum experimentiert, züchtet man sich sehr schnell massive Probleme heran.
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Hallo,
ZitatUnd das wird in letzter Zeit leider viel zu oft beschönigt und weich gespült dargestellt. Da wird aus dem Gebrauchshund ein Familienhund der nebenbei bisserl Sport machen sollte und das geht meiner Erfahrung nach in den meisten Fällen schon im ersten Jahr schief.
Das mag jetzt wie Wortklauberei klingen, aber dessen muss man sich im Klaren sein, Gebrauchshunde sind in erster Instanz Arbeitshunde und können nebenbei Familienhund sein. In dieser Richtung wird ein Schuh draus und man ist sich bewusst was arbeitstechnisch auf einen zukommt.
Zäumt man den Gaul von hinten auf und holt sich den Familiendobermann mit bisserl Sport nebenbei wird es schnell eng.So wie das hier steht kann ich das voll und ganz unterschreiben.
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täglichen Busfahren
Solange der der Weg auf Arbeit noch zu weit ist, gibts neben Bus/Bahn auch Fahrradanhänger. Wobei er/sie auf JEDEN Fall ans Bahn fahren gewöhnt werden sollte.ZitatDir schnell ein Auto kaufen?
Nein, ein Auto ist vorhanden. (Nur das ich es in den letzten Jahren kaum gebraucht und in der Familie weitergegeben hab. Die Anschaffung eines Kombis ist für nächstes/übernächstes Jahr geplant ... OT)Ja, Vollzeit. "Dann also morgens ne Runde, mittags kurz raus und abends und am WE hast du dann Zeit für den Hund."
- morgens ne Runde
- Arbeitsweg hin
- mittags kurz raus (30-45min)
- Arbeitsweg zurück
- raus ins Freie, ggf. Frisbee spielen Fahrrad fahren usw. Bei einer Std. Rad fahren kommen locker 20km zusammen (ist schon bissl mehr als mal gemütlich den Radweg entlang tuckern, zumal es meist nicht nur 1 Std. ist). Am WE wirds gern mal dtl. mehr. Da nur neben dem Rad laufen für Hund nicht unbedingt reicht, Hundetraing (egal was).Ggn. 17 Uhr Feierabend heisst, dass für Einkauf, Haushalt, etc. noch mehr als genug Zeit bleibt!
ZitatDa ich das gerade nochmal gefunden habe...
Wieso fallen die Jagdhunde weg?
Wegen dem Jagdtrieb?
Falls ja wird auch der Dobermann dich nicht glücklich machen, denn er steht Weimaraner, Viszla und Co in Jagdleidenschaft in nichts nach.Ja. Einfach der Annahme nach, dass der Trieb bei einen gezüchteten Jagdhund deutlich mehr ausgeprägt ist. Das in einem Dobermann genug Jagdhund steckt ist klar. Ich hatte ja schon geschrieben, dass der Jagdtrieb - nachdem was ich bisher gelesen hab - keine Eigenschaft war, die besonders betont wurde. Ich hab auch nicht die Erwartung, dass ein Hund - egal was - gar keinen Jagdtrieb hat. Für mich war Jagen bisher nichts, was ich "zwangsläufig" bei einem Dobi erwartet hätte ...
OK, dann doch mehr Jäger, als ich bisher vll. dachte.
ZitatDie Argumente pro Dobermann sind sportlich, [...] und anhänglich.
Es wäre schön wenn sich die TE mal zu den anderen Themen äußern würde, also zu Schutztrieb und Jagdtrieb. Ob und wie man glaubt diese Eigenschaften in den Alltag integrieren zu können.
Hat man Zeit (und Willen) das Beschäftigungsprogramm vielleicht um ein Vielfaches auszuweiten?
Wenn Chef sich wirklich auch einen Hund zulegt, was wenn es dann ab der Pubertät im Büro Zoff gibt? Artgenossenverträglichkeit kann beim Dobermann gern auch ein heikles Thema sein.
Gibt es einen Plan B?Jagdtrieb:
Da denke man kann versuchen den Hund von klein auf an Kleintieren zu gewöhnen (Bsp. das Katzen eben nicht mehr interresant sind und man hinterherwetzen muss ... ). Versuchen fürn "Notfall" oder wenn er gerade was gewiddert hat immer irgendwas, was der Hund spannender findet, in petto zu haben, wenns allein mit rufen nicht klappt. Versuchen den Jagdtrieb auf was kontrollierbares zu lenken (Ball, Frisbee ... Spielzeug). Selbst neben Fahrrad herfetzten - kleiner Sprint, wo er auch mal richtig Vollgas geben soll, könnt ich mir dafür vorstellen. Versuchen von vorherin für soviel Beschäftigung (wie nötig) zu sorgen, dass selbststädndig jagen nicht interresant genug ist.Schutz/Wachtrieb:
So drastisch, dass z.B. der Schreibtisch vor Kollegen verteitigt wird, seh ich es (auch) nicht. Die Leute im Büro gehören doch zum tgl. Umfeld für den Hund. Sind doch Menschen die von Herrchen "geduldet" werden, wo man als Hund keinen Grund hat, Stress zu schieben. Wenn es so wäre, wäre doch jeder "Wachhund" familienuntauglich. Gäste oder Freunde der Kinder sind doch von der Sache her auch nichts anders als die Arbeitskollegen, die täglich "dazu gehören". Ansonsten kann er das Haus, oder nur das erste OG, die Kollegen und Herrchen "bewachen".
Weils oben ums Bus/Bahn fahren ging ... langsam dran gewöhnen, einfach Abends, wenn die Bus/Bahn leer ist fahren und das steigern, so das er sich dran gewöhnen kann. Generell langsam an größere Menschenmassen (Innenstadt) gewöhnen.Gar nicht so einfach, "Wachtrieb in den Alltag zu integrieren". Hmmm ... wenn er alle Fremden verbellt, nicht versuchen, dass zu unterbinden. Stattdessen versuchen - sobald der Hund auf etwas aufmerksam wird (z.B. Besuch/Kunde) zu belohnen, und mit einem anderen Kommando verknüpfen, bevor er bellt. Sprich Fremde erkennen wird belohnt, wenn ich nicht belle, sondern Herrchen anstupse, grummel, oder sonstewas um das anzuzeigen. Man muss doch nicht unbedingt versuchen "unbeliebtes" Hundeverhalten nicht abstellen ... Bsp ...jaaa, klingt sehr nach Wunschdenken und supereinfach ...
Den Willen mehr Zeit reinzustecken hab ich vmtl., aber der Tag hat nur 24 Stunden :) Siehe oben, ich hab unter der Woche i.d.R. tgl. grob von 18-19 bis 21-23 Uhr (Frei)Zeit. Mehr geht einfach nicht.
Chef+Hund:
Was wäre wenn es Zoff gäbe, muss noch besprochen werden!Es ist bisher weder sicher das er sich überhaupt einen Hund anschafft, noch wann, geschweige denn, ob er ihn überhapt mitbringen wöllte, da er nur paar Minuten entfernt wohnt. Fällt unter "rosarote Brille" ... "u.U. ein Spielkamerad".
Zitatund der, wie ich es hier lese, gar nicht Schutzdienst/VPG machen soll, sondern evtl. bissel Agi oder Obedience,
Ähm jetzt missverstehst du aber doch absichtlich
Agi war bisher noch garnirgends Thema. Obedience steht im ersten Post, weil es mehrere HuSchus in der Nähe gibt die es anbieten - und ich es auch nicht unverkehrt fand. Vereine die Schutzhund-Trainig anbieten waren nicht dabei. Das heisst doch längst nicht, dass es nicht in Frage kommt.ZitatBüroalltag bedeutet nicht zwingend Regelmäßigkeit.
Hier schon, zu 99%. Einzig Zigaretten- und Toiletten-Pause variieren.BoxerandSchäferhund und andere Vorschläge
Nicht böse nehmen, dass da kaum Antworten kommen. Weiss ja, dass das nett gemeint ist, aber hier gings ja von Anfang an um Dobis - und mir diese auszureden - oder einreden in meinem Fall -
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Ich finde, GRADE ein Hund, der sich im Familienumfeld bewegen soll, wie AnnetteV es beschreibt, braucht Nervenstaerke. Der darf eben nicht gleich hinlangen, wenn einer ihn mal falsch anfasst.
In der perfekten Welt waere das "Familienhundzuechtern" klar. Das grosse Problem bei Zuechtern fuer "Familienhunde" ist fuer mich, dass sie oft nicht begreifen, wie hoch die Anforderungen an die Hunde sind, die sie da vermehren und verkaufen. Da hoert man dann so oft, dass die Elterntiere ja auch ohne Pruefungen soooo tolle Tiere sind. Es werden dann einfach ohne Ahnung von Genetik Hunde verpaart, die aus irgendeinem Grund keine Pruefung schaffen wuerden. Und ja, dann geht das Chaos los, dass man nicht mehr weiss, welche Eigenschaften weitergegeben werden und welche nicht, und schlimmtenfalls ein nervlich instabiler, aber mannscharfer Hund rauskommt.
Wenn ein "Familienhundzuechter" seine Aufgabe wirklich ernst naehme und gezielt fuer die Beduerfnisse des Lebens in einer Familie zuechten wuerde, dann koennte das gar nicht mal so schlecht sein. Wenn ein Zuechter es schafft, gezielt mit hoher Konsistenz nervenstarke, aber nicht sehr triebige Hund zu zuechten, dann ist das doch eine super Leistung. Auch wenn ein Zuechter es schafft, durchgehend nervenstarke Hunde mit unterschiedlichem Trieb zu zuechten, und die weniger triebigen als Familienhunde abgibt, ist das doch gut. Das ist aber eine Riesen-Aufgabe.
Das traurige ist, dass viel zu oft gedacht wird, ein Familienhund sei einfach ein Gebrauchshund mit weniger Trieb. Das resultiert dann oft in instabilen Hunden, die nicht triebig genug sind fuer den Sport, aber auch sonst zu nichts zu gebrauchen.Ich wuerde da auch nicht mit Rassen wie Weimaraner oder Dobermann anfangen, die eh nicht grade beruehmt sind fuer gute Nerven.
Man sieht allerdings viel zu oft auch in Gebrauchshundezuchten, dass die Hunde nicht wirklich nervenstark sind. Grade bei ein bisschen hibbeligeren Hunden wie Mali und Dobermann (aber nicht nur denen) sieht man in der Sporthundezucht so viele Hunde, die mit Trieb die Nervenschwaeche wett machen. Oft funktioniert das auch - das sind dann oft Hunde, die auf dem Feld erfolgreich sind, super aussehen, und im Schutzdienst wie Haifische an den Aermel gehen, aber im Alltag mit Vorsicht zu geniessen sind. Im recht kontrollierten Umfeld auf dem Feld laesst sich das auch mit Erziehung ganz gut in den Griff bekommen. Oft sieht man in diesen Wuerfen Hunde mit ueberdurchschnittlichem Trieb und unterschiedlicher Nervenstaerke.
Wenn man sagt "ein Hund der Rasse xy muss in erster Linie Gebrauchshund sein", dann bedeutet das fuer mich, dass er/sie fuer einen bestimmten Zweck funktionieren muss. Ein Gebrauchshund Border Collie muss Schafe zusammenhalten und von A nach B bringen koennen. Ob er in einem vollen Bus mitfahren kann oder will ist dabei erst mal egal.Ich kann dem nur zustimmen - Nervenstaerke hat nichts mit Erziehung oder Sozialisierung zu tun. Das ist genetisch.
Ganz ehrlich, ich finde auch, ein Hund ist nicht unbedingt familientauglich nur weil er/sie "nie beissen" wuerde. Wenn ein Hund zwar nicht den Trieb hat, nach vorne zu gehen, aber sehr sensibel ist, dann waere das fuer mich nicht der perfekte Familienhund und ich bin mir auch nicht sicher, ob so ein Hund in einer "normalen" Familie, wo auch mal Trubel herrscht, besonders gluecklich waere. Ich verstehe drum auch nicht, warum immer wieder der Kurzhaarcollie als "perfekter Familienhund" verkauft wird, mir persoenlich waere der KHC als Rasse ein bisschen zu nervenschwach. Aber vielleicht sind das auch ungerechtfertigte Vorurteile meinerseits, weil ich's eh nicht so mit den sehr sensiblen Hunden habe... -
Da tun sich gerade noch Fragen zu Nervenstärke/Reizschwelle auf ... wie macht sich der der Unterschied zw. mittlerer/hoher Reizschwelle im Alltag bemerkbar. Kann mir dazu gerade kein Bild vom Verhalten her machen. Usw ...eher was für morgen. N8
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Und noch eine ganz allgemeine Anmerkung - aus leidvoller Erfahrung meinerseits heraus.
Mach Dir Gedanken darueber, was passieren soll, wenn der Hund koerperlich nicht schafft, was Du gern haettest. Das kann immer mal sein, und wenn's passiert ist es total aetzend.
Als ich Nova uebernommen habe habe ich auch gezielt nach eine Hund gesucht, der am Fahrrad (MTB), am Pferd und zum Wandern mitkommen kann. Innerhalb des ersten halben Jahres bei uns war's dann mit diesem Traum wegen Kreuzbandrissen in beiden Knien aus. Sie wird hoechstwahrscheinlich nie mehr laengere Touren am Pferd oder am Fahrrad mitlaufen koennen. Sie ist erst zwei, also wird sich an dieser Tatsache die naechsten ~10 Jahre auch nichts mehr aendern. Wir stellen uns drauf ein, aber enttaeuschend ist es schon.
Ich glaube nicht, dass es an unserer Entscheidung etwas geaendert haette, aber manchmal wuenschte ich mir schon, ich waere mir dessen etwas bewusster gewesen. So bin ich mit einer Erwartungshaltung an die Sache rangegangen, die dann enttaeuscht wurde.
Ich weiss nicht, wie Deine Einstellung dazu ist, aber ich kenne einige Leute, die den Sport einfach brauchen, um gluecklich und ausgeglichen zu sein. Das ist dann toll, wenn man einen Hund als Begleiter zur Seite haben kann, aber es kann eben auch immer sein, dass der Hund das Pensum dauerhaft nicht mehr schafft. -
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Ja, Vollzeit. "Dann also morgens ne Runde, mittags kurz raus und abends und am WE hast du dann Zeit für den Hund."
- morgens ne Runde
- Arbeitsweg hin
- mittags kurz raus (30-45min)
- Arbeitsweg zurück
- raus ins Freie, ggf. Frisbee spielen Fahrrad fahren usw. Bei einer Std. Rad fahren kommen locker 20km zusammen (ist schon bissl mehr als mal gemütlich den Radweg entlang tuckern, zumal es meist nicht nur 1 Std. ist). Am WE wirds gern mal dtl. mehr. Da nur neben dem Rad laufen für Hund nicht unbedingt reicht, Hundetraing (egal was).
Das ist täglicher Sport, aber keine Arbeit.
Ein Gebrauchshund wie der Dobermann wird nach 20 km und mehr Radfahren zwar körperlich ausgelastet sein, geistig aber noch lange nicht und kann (und wird) dennoch im schlimmsten Falle alles stellen wollen.ZitatSchutz/Wachtrieb:
So drastisch, dass z.B. der Schreibtisch vor Kollegen verteitigt wird, seh ich es (auch) nicht. Die Leute im Büro gehören doch zum tgl. Umfeld für den Hund. Sind doch Menschen die von Herrchen "geduldet" werden, wo man als Hund keinen Grund hat, Stress zu schieben. Wenn es so wäre, wäre doch jeder "Wachhund" familienuntauglich. Gäste oder Freunde der Kinder sind doch von der Sache her auch nichts anders als die Arbeitskollegen, die täglich "dazu gehören". Ansonsten kann er das Haus, oder nur das erste OG, die Kollegen und Herrchen "bewachen"
Oh doch, das kann genauso drastisch kommen.
Hier im Forum gibt es einen wunderschönen Kromfohrländer, der einen untypisch stark ausgeprägten Schutztrieb hat. Das geht soweit das er alles verteidigt sobald das Frauchen nur mal auf dem Klo ist.
Und das ist "nur" ein Kromfohrländer, der dafür nicht gezüchtet wurde! Im Gegensatz zum Dobermann, der seit Jahrzehnten ein Schutzhund ist. Das liegt ihnen im Blut und kann nicht wegerzogen werden.
Ausnahmen gibt es immer. Aber Ausnahmen sind eben selten.Du willst den Dobi und du kannst es dir einfach nicht vorstellen wie das Leben mit Dobi sein kann, auch wenn hier viele Leute versuchen dir das nahezubringen.
Darum zitier ich mich mal selber:ZitatDogsarebetterHumans: Geh und triff dich mit Leuten die Hunde deiner Rassenliste haben. Guck dir die Hunde in real an, möglichst mehr als einen.
Überleg dir sehr gut was du machst wenn dein Hund erwachsen wird und plötzlich andere Hunde eher als lästig empfindet. (Und ja, auch wenn er die Hunde seit Anbeginn kennt kann dir das passieren)Aber ich fürchte das selbst das nicht reichen wird. Du willst ihn einfach. Und wenn der Kleine dann erwachsen wird und merkt was er ist, tja... Dann wirst du sehen von was wir hier reden. Ich wünsche dir also das du genau die Ausnahme von der Regel findest die du suchst.
Das sportliche Lamm im Dobermannpelz.Viel Glück dabei.
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