Ersthund - Rasse wirklich gut überlegt?

  • Zitat


    Ist zwar eher Offtopic, aber dazu mal ne Frage, da ich bisher anderer Annahme war. Dachte die Probleme was Erbkrankheiten angeht kommen aus der Zucht, die man über die letzten 10-20-30 Jahre betrieben hat. Das Ideal für Rasse/Ausstellungshunde war doch bisher "groß, kräftig, muskolös, bereite Brust" (eben massive/robuste) Hunde. Lieg ich schon hier falsch? Dachte die Zucht Richtung schlankeren "Familienhunden" ist Folge des Umdenkens bei einigen Züchtern. (Gern auch per PM, wenns das zu sehr abseits vom Thema ist.)


    Nein, der Dobermann war noch sie so groß, schwer und plump wie jetzt.
    Kräftig und muskulös sind nicht das gleiche wie einfach nur groß und aufgepumpt.
    So lange der Dobermann nach Gebrauchshundeigenschaften selektiert wird bzw wurde. In den letzten zehn Jahren, wo der Hund nichts mehr wirklich leisten muss, um in die Zucht zu kommen, gibt es erst diese Extremen.


    Nur mal zum Vergleich Hertog Conan (DER Hund Anfang der 1990er)
    http://www.doberman.org.ua/hertog_conan.htm
    und der heute so gehypte PoR Odin
    http://www.dobermann.com/rueden/pride_russia_od/odin.htm
    Ich denke man kann sehr deutlich sehen, welcher Hund von der Anatomie für die Arbeit gezüchtet wurde und welcher einfach nur "nett aussehen" soll.


    Natürlich gibt es auch beim Dobermann die Leistungszuchten, bei denen Wert auf echte und wiederholte Arbeitsprüfungen gelegt wird in der Zucht. Aber die dürften ohne Hundeerfahrung noch schlechter ins Büro passen.


    Was bringt die Erfahrung aus Sitterhunden, Gassigehen.... wenig.
    Es ist etwas anderes ob ich einen Hund betreue, bei dem jemand anders die Hauptarbeit macht und ich dann ein paar Stunden mit dem Tier verbringe oder ob ich wirklich den Alltag mit dem Hund lebe. Türlich ist es bisserl von Vorteil schon mal einen Hund in der Hand gehabt zu haben, aber die Aufbauarbeit, das Durchtrainieren einer ganzen Problemstellung etc. fehlt da einfach. Ich hatte drei Hunde bis der erste Welpe einzog und es war eine Herausforderung, ich hatte zwei erwachsene Dobermännern, einen DSH aus dem Tierschutz und einen DSH von Welpenbeinen an, als mein erster Dobermannwelpe einzog und trotzdem kam regelmäßig der Punkt an dem ich fast am Ende mit meinem Latein war.

  • Hallo,


    Nur mal ganz blöd gefragt, gäbe es unter folgenden Rassen, eine die besser geeignet wäre? Husky, Malamute, Vizsla, Rhodesian Ridgeback, Dogo Argentino, Weimaraner, Broholmer, Dalmatiner? Das was mir spontan einfällt, wenns nur um Optik/Ausstrahlung gehen würde ... (am ehesten vmtl. Dalmatiner, aber da kenn ich ausgeprägten Jagdtrieb ...)


    Ohje. Es ist genau das eingetreten, das ich befürchtet habe - nämlich dass Du Dich verunsichern lässt und dann einen "Eratzdobi" suchst.


    Zu Nordischen (Husky, Malamute) habe ich ja bereits kurz etwas gesagt. Ja, diese Tiere sind wunderschön, aber für Deinen Zweck absolut ungeeignet. Nordische wurden grundsätzlich nicht zur Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet. Alles ws die können mussten war die Eiseskälte zu überleben, einen Schlitten ziehen, und ab und zu als Fleischlieferanten zu dienen. Diese Hunde sind zu Menschen häufig sehr freundlich. Zu allen Menschen, egal ob der "eigene" oder nicht. Sie sind unabhänging und suchen keine so starke Bindung wie ein Hund, der für ein menschliches Umfeld gezüchtet wurden. Klar, dass das fasziniert, aber frei laufen lassen am Fahrrad oder gar Hundesport kannst Du mit grösster Wahrscheinlichkeit vergessen. Das bedeutet nicht, dass es nicht geht - selten gibt es mal einen Husky der überrascht festgestellt hat, dass er nun in der zivilisierten Welt angekommen ist und sich brav in den unteren Stufen in Agility, Begleithund oder Obedience schlägt. Sie wachen oft nicht und lassen jeden Menschen gerne ins Haus. Dafür wurden sie nicht gezüchtet. Es gibt andere, die lassen überhaupt niemanden ins Haus. Auch nicht die Herrchen. Sie leben gern im Rudel und heulen ab und zu. Das muss man abkönnen. Mein Lieblingsvideo dazu: http://www.youtube.com/watch?v=UZE4HtLxNMY Das muss man abkönnen. Es gibt auch einen guten Grund weshalb Musher, die kein Liebhabergespann fahren, sondern eines, bei dem die Hunde schnell und eine gewisse Führigkeit aufweisen müssen von den "traditionellen" FCI-Rassen abgekommen sind und sich ihre eigenen Mixe dafür erschaffen haben. Auch das sind grossartige Hunde, wenn man nicht erwartet, einen Pudel oder einen Dobermann im schönen (und unsäglich haarenden) Fell mit blauen Augen zu erhalten.


    Viszla und Weimaraner nehm ich jetzt als Jagdhunde einfach mal zusammen, auch wenn sie sich charakterlich ziemlich unterscheiden. Der Weimi verfügt durchaus über eine gewisse Schärfe und ich weiss, dass manche sogar als Schutzhunde ausgebildet wurden - wie sinnvoll ich das bei einem Hund finde, der eben jagdhundtypisch manchmal auch sehr sensibel kann, sei einmal dahingestellt. Viszla und Weimis verfügen halt über einen ausgesprochenen Jagdtrieb. Ich würde Dir durchaus den Viszla empfehlen - wenn Du bereit bist, am Jagdtrieb zu arbeiten. Viszlas (wie Weimis, übrigens) sind allerdings ein ganz anderer Typ Hund als der Dobi, im Vergleich zu diesem viel zarter, feiner, "liebesbedürftiger" und verzeihen Dir viel weniger Grobheiten im Umgang.


    Über den RR wurde ja hier schon vieles gesagt. Er wäre vielleicht charakterlich das Naheliegendste zum Dobi - und doch auch wieder nicht. Ich empfinde RRs als weniger führig, und generell weniger unterordnungsbereit als Dobis. Wegen der ständig aufgestellten Nackenhaare können viele Hunde sie nicht einschätzen und es kommt häufiger zu Aggressionen.


    Der Broholmer ist sehr selten und ich sehe den ehrlich gesagt nicht tagein tagaus 8 km am Rad laufen, besonders nicht vor den ersten 18 Lebensmonaten und auch nicht im Alter.


    Der Dogo Argentino steht häufig oben auf den Rassehundelisten. Dogos wurden ursprünglich als reine Kampfhunde gezüchtet, die Entdeckung, dass sie sich auch zur Grosswildjagd eignen, war purer Zufall. Ihre Erscheinung ist für manche Menschen gewöhnungsbedürftig, allerdings wird er wohl häufig mit einem weissen Boxer verwechselt. Mehr noch als beim Dobermann wirkt bei ihm wegen seiner Erscheinung aber die Kampfhundangst. Ich halte auch ihn für weit weniger führig als der Dobermann. Wie der RR wurde er nach seiner Kampfhundekarriere auf Grosswild gehetzt, inwiefern sich ein solcher Hund in einem städtischen Umfeld einfügen kann überlasse ich Deiner eigenen Vorstellungskraft.


    Der Dalmatiner ist für Dein Vorhaben sicher eine Alternative, solltest Du dem Dobi abtrünnig werden. Er ist sportlich, elegant, hat einen hohen Wiedererkennungswert - ist aber weniger führig als der Dobi. Auch er verfügt über Jagdtrieb. Ein Dalmatiner macht aus Spass gerne mal etwas Hundesport, braucht es aber nicht so dringend wie der Dobi. Beiden ist gemein, dass sie viel - sehr viel - Auslauf brauchen. Dalmatiner sind nicht immer einfach, auch sie wollen solide erzogen werden, verzeihen in der Regel einen Freitag aber eher als ein Dobi. Ihnen haftet ausserdem nicht das "gefährlicher Hund" Image an.


    Zitat


    Ist zwar eher Offtopic, aber dazu mal ne Frage, da ich bisher anderer Annahme war. Dachte die Probleme was Erbkrankheiten angeht kommen aus der Zucht, die man über die letzten 10-20-30 Jahre betrieben hat. Das Ideal für Rasse/Ausstellungshunde war doch bisher "groß, kräftig, muskolös, bereite Brust" (eben massive/robuste) Hunde. Lieg ich schon hier falsch? Dachte die Zucht Richtung schlankeren "Familienhunden" ist Folge des Umdenkens bei einigen Züchtern. (Gern auch per PM, wenns das zu sehr abseits vom Thema ist.)


    Darf ich auch etwas dazu sagen? Ich bin genau Deiner Meinung, TS. Denjenigen Züchtern, die sich ans moderne Zuchtziel angepasst haben und das nicht nur als Marketingartikel sehen, anzulasten sie hätten die Rasse gesundheitlich kaputt gemacht, finde ich schon ein starkes Stück. Ich bin da mit Helfstyna auch nicht einig, wäre aber an einer genaueren Ausführung dazu interessiert. Ich verstehe auch, dass es den Ursprungsdobi, der vor ca. hundertfünfzig Jahren erschaffen wurde, wie man ihn vielleicht vor fünfzig, sechzig Jahren angetroffen hat, so nicht mehr geben kann - und darf! - wenn man wirklich auch auf Familientauglichkeit Wert legt. Ich bin einig, dass die Zucht dann nicht mehr im Sinne Dobermanns weitergeführt wird - aber in diesem Falle finde ich das nicht nur angemessen, sondern richtig: einen "besonders scharfen Hund" wie Dobermann ihn züchtete, passt und gehört nicht mehr in die heutige Zeit, die völlig andere Anforderungen an Hunde stellt als das Ende des neunzehnten und der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Damals war die Toleranz Hunden gegenüber grösser, weil man erstmal selbst schuld war, wenn man gebissen wurde (obwohl Hunde natürlich auch erschossen wurden, wenn sie sich als zu aggressiv zeigten - bzw. nicht genügend unter Verschluss gehalten wurden). Tierschutzgesetze wurde auch noch nicht in dem Masse wie heute durchgesetzt und die Tiere wurden eben als Gebrauchs- nicht als Begleithunde gehalten. Erinnern wir uns: auch der Rottweiler war ein Metzgerhund - käme jedoch heute ein Züchter daher und wollte wieder den Ursprungsrotti züchten, hätte er gerade beim schlechten Image, das die Rasse trägt, sehr schlechte Karten wenn das publik würde.


    Zitat


    Kann es wirklich passieren, dass sich Welpen/Junghunde, die tgl. miteinaner zu tun haben, absolut nicht zusamen gehalten werden können?


    Ich sehe eher das Problem, dass man sie voreinander schützen muss - beide Hunde bräuchten ausgiebige Ruhezeiten voreinander.


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    @AnetteV einfach mal Danke für deinen Zuspruch.


    Gern geschehen :smile:

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    Falls es Tips für gute Bücher zu Dobermännern, Training oder auch ganz allg. gibt, bitter her damit.


    Wieso wendest Du Dich nicht an den zuständigen Verein? http://www.dobermann.de/index.php Hier findest Du sicher auch alle Ausstellungsdaten - geh auf eine Ausstellung in der Nähe oder wag Dich an eine grosse CAC oder CACIB Ausstellung wo möglichst viele der von Dir favorisierten Rassen gezeigt werden und sprich mit Züchtern, Ausstellern, Besitzern, etc. Da siehst Du gleich, in welchem Umfeld Du Dich zuhause fühlst und wo nicht.


    Zitat

    Liegeplatz +1x1m ist da, aber für eine große Box wirds schon eng, wenns in meiner Nähe sein soll ...


    Das wird bei allen anderen Hunderassen, die Du hier vorgeschlagen hast, aber auch knapp. Kannst Du den Hund evtl. auch am Liegeplatz anbinden? Das wäre nur für die Eingewöhnungszeit, dann brauchst Du nicht unbedingt eine Box.

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    Wo red ich denn typische Eigenschaften weg? Hab doch geschrieben, dass ich aufgrund gewisser Eigenschaften beim Dobermann gelandet bin. Da ich der Meinung war, dass es zum Umfeld passt.



    Gut, dann überleg dir mal, was die typischen Eigenschaften sind - hier hat ja jemand die Zuchtziele sehr genau zitiert, fand ich super aufschlussreich!: Unter anderem eine mittlere Reizschwelle und ein starker Schutztrieb.


    Ein Hund, der ins Büro mit soll (und zwar kein Einzelzimmer, sondern es sind andere Menschen und andere Hunde auch da) und der mit dir täglich Busfahren soll, sollte eine hohe Reizschwelle haben und keinen Schutztrieb. Da beisst die Maus keinen Faden ab!


    Schon allein das tägliche Busfahren - da würde ich mir nie einen so großen Hund holen und dazu noch einen, der vielen Menschen Angst einflösst. Und dann noch einen Hund, der tatsächlich ein Problem mit der Enge im Bus haben könnte. Was machst du wenn das nicht klappt? Dir schnell ein Auto kaufen? Hund daheim lassen?


    Dann wird hier immer wieder als typische Eigenschaft betont, dass mit dem Dobi richtig gearbeitet werden muss. Du arbeitest Vollzeit nehmen ich an? Dann also morgens ne Runde, mittags kurz raus und abends und am WE hast du dann Zeit für den Hund. Sowas ist für meinen (ja ja schon wieder Pudel...) kein Problem, aber obs zum Dobermann passt?


    Welche der typischen Eigenschaften des Dobermann findest du denn passend zu dir und deinen Lebensumständen?

  • Ich muss da jetzt aber auch mal Partei für den TE ergreifen. So sehr ich Pudel liebe - wenn sie mir optisch überhaupt nicht zusagen würden dann hätte ich auch keinen, tolles Wesen hin oder her. Und ein Pudel ist nun mal kein Dobermann. Der TE hat sich nun mal offensichtlich in letztere verschossen - da hilft es wenig ihm jetzt mit Hunden zu kommen, die Lichtjahre vom Dobi entfernt sind.


    Nun ja, zum Thema Abraten: Irgendwer auf diesem Planeten muss ja doch mit diesen ganzen schwierigen Rassen klarkommen, sonst bestünde weder Nachfrage noch eine seit (zumindest beim Dobermann) über 100 Jahre bestehende, erfolgreiche Zucht mit einer derart großen Popularität.


    Damit möchte ich nicht grundsätzlich zur Anschaffung dieser Rasse raten - für mich wären diese Hunde ebenfalls nichts, ich könnte und wollte ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden. Von einem Welpen wurde ich anstelle des TE definitiv Abstand nehmen - aber aus meiner Sicht spräche wenig gegen einen bereits ausgewachsenen und erzogenen Dobi von einer Pflegestelle/einem Züchter. Nicht jeder Dobi im Tierschutz ist ein schwieriger Fall - mit Sicherheit gibt es auch den ein oder anderen, der eher unkompliziert ist und zum TE passt. Man muss nur richtig suchen und - ggf. - auch mal etwas Wartezeit in Kauf nehmen.

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    Ich muss da jetzt aber auch mal Partei für den TE ergreifen. So sehr ich Pudel liebe - wenn sie mir optisch überhaupt nicht zusagen würden dann hätte ich auch keinen, tolles Wesen hin oder her. Und ein Pudel ist nun mal kein Dobermann. Der TE hat sich nun mal offensichtlich in letztere verschossen - da hilft es wenig ihm jetzt mit Hunden zu kommen, die Lichtjahre vom Dobi entfernt sind.


    Nun ja, zum Thema Abraten: Irgendwer auf diesem Planeten muss ja doch mit diesen ganzen schwierigen Rassen klarkommen, sonst bestünde weder Nachfrage noch eine seit (zumindest beim Dobermann) über 100 Jahre bestehende, erfolgreiche Zucht mit einer derart großen Popularität.


    Damit möchte ich nicht grundsätzlich zur Anschaffung dieser Rasse raten - für mich wären diese Hunde ebenfalls nichts, ich könnte und wollte ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden. Von einem Welpen wurde ich anstelle des TE definitiv Abstand nehmen - aber aus meiner Sicht spräche wenig gegen einen bereits ausgewachsenen und erzogenen Dobi von einer Pflegestelle/einem Züchter. Nicht jeder Dobi im Tierschutz ist ein schwieriger Fall - mit Sicherheit gibt es auch den ein oder anderen, der eher unkompliziert ist und zum TE passt. Man muss nur richtig suchen und - ggf. - auch mal etwas Wartezeit in Kauf nehmen.


    Besser kann ich es nicht sagen TOP :gut:

  • Zitat

    Darf ich auch etwas dazu sagen? Ich bin genau Deiner Meinung, TS. Denjenigen Züchtern, die sich ans moderne Zuchtziel angepasst haben und das nicht nur als Marketingartikel sehen, anzulasten sie hätten die Rasse gesundheitlich kaputt gemacht, finde ich schon ein starkes Stück. Ich bin da mit Helfstyna auch nicht einig, wäre aber an einer genaueren Ausführung dazu interessiert. Ich verstehe auch, dass es den Ursprungsdobi, der vor ca. hundertfünfzig Jahren erschaffen wurde, wie man ihn vielleicht vor fünfzig, sechzig Jahren angetroffen hat, so nicht mehr geben kann - und darf! - wenn man wirklich auch auf Familientauglichkeit Wert legt.


    Und jetzt die 1000 € Frage...
    Wieso muss eine jede Rasse familientauglich sein?


    Es gibt soviele Rassen, die man als nur Familienhund glücklich bekommen kann. Wieso muss man mit Gewalt jede Gebrauchshunderasse kaputt machen, nur damit jede Familie einen auf die Couch hocken kann?


    Es ist eine moderne Unsitte zu behaupten "solche Hunde" könne man in unserer Gesellschaft nicht halten, nur weil die Durchschnittsfamilie nicht dazu im Stande ist. Dafür war diese Rasse nie gedacht und auch wenn man aus Marketinggründen mittlerweilen leider auch im VDH anfängt versucht Dobermann, Mali und Co familientauglich zu reden, ändert das nichts an der Tatsache, dass sich der Dobermann als Schutzhund definiert.


    Ganz ehrlich, wenn ich mir anschaue, was aus den Familienzuchten kommt (gerade in der Diss wird ja seit langem nur am Familientauglichkeit gezüchtet) und das die Zukunft der Rasse sein soll, dann schicke ich ein Stoßgebet nach München und Italien, dass sie die Forschung einstellen und die DCM machen lassen, denn dann hat man das Trauerspiel hinter sich.
    Nur weil etwas groß und schwarz-rot ist, ist es noch lange kein Dobermann. :roll:


    Morgen fordern wir dann den Border Collie ohne Hütetrieb (denn SOWAS kann die Gesellschaft nicht brauchen), in einer Woche kommt dann der DJT ohne Jagdtrieb (hat ja eine handliche Größe für Senioren) und nächsten Monat der Husky der nicht laufen will.
    Es gibt über 400 FCI anerkannte Rassen, unter denen es sicher für jeden eine gibt, die zu seinen Lebensumständen passt. Aber nein, Mensch muss ständig fordern, dass man die anderen Rassen, die nicht passen, für einen passend macht, denn des Menschen Willen ist ja sein Himmelreich.


    Von mir ein ganz klares Statement: Lieber gar keinen Dobermann mehr auf dieser Welt als das was da zur Zeit an angeblichen Familienhunden zusammen gezüchtet wird.

  • Sehe ich auch so. Allerdings sollte man dann auch nicht auf Leute draufhauen, die sich bemühen, neue Rassen zu züchten, die dann ins moderne Leben passen...


    Einen Pudel muss sich der TE ja nicht holen. Aber wenn jemand auf seiner Liste der in Frage kommenden Hunde neben dem Dobermann den Husky, den Dalamtiner und den Dogo A. stehen hat, dann denke ich, kommt doch so ziemlich alles in Frage... diese Hunde sind sowohl von der Optik als auch von den Eigenschaften her derart unterschiedlich... aber ein Pudel, nööö das geht nicht.


    Wie wärs mit dem dt. Wasserhund? :hust:

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    Sehe ich auch so. Allerdings sollte man dann auch nicht auf Leute draufhauen, die sich bemühen, neue Rassen zu züchten, die dann ins moderne Leben passen...


    Wenn dies mit Sinn und Verstand geschieht, tut das auch keiner, nur happert es bei vielen da an der Grundlage zum ernstzunehmenden Zuchterfolg.
    Aber das ist schon wieder das nächste OT.



    Um es nochmal zusammenzufassen:


    Die Argumente pro Dobermann sind sportlich, kurzhaarig und anhänglich.


    Es wäre schön wenn sich die TE mal zu den anderen Themen äußern würde, also zu Schutztrieb und Jagdtrieb. Ob und wie man glaubt diese Eigenschaften in den Alltag integrieren zu können.
    Hat man Zeit (und Willen) das Beschäftigungsprogramm vielleicht um ein Vielfaches auszuweiten?
    Wenn Chef sich wirklich auch einen Hund zulegt, was wenn es dann ab der Pubertät im Büro Zoff gibt? Artgenossenverträglichkeit kann beim Dobermann gern auch ein heikles Thema sein.
    Gibt es einen Plan B?

  • Zitat

    NeonAtom schön, du hast es geaschafft das Kleingedruckte zu lesen. Nun lies auch den Rest und du wirst vll verstehsen in welchem Zusammenhang das geschrieben wurde :muede:


    Jetzt aber GN8.


    Von dir bin ich jetzt gerade etwas angefixt! Nun hat es massig ähnliche Postings zu deinem "Kleingedruckten". Magst du nun alle anstänkern?


    Sbylle hat es schön formuliert: Deine Wunschhunde sind sowohl von der Optik als auch von den Eigenschaften her so unterschiedlich, dass wohl so ziemlich alles in Frage kommt was vier Beine hat. Und ich werde nicht ganz schlau aus den Rassen - alle bringe ich damit in Verbindung, dass man von anderen Menschen bestaunt und / oder bewundert wird. Sei es, weil der Hund so ein "böser" (Dobi), so ein "natürlicher" (Husky), so ein kräftiger (dogo), so was "aussergewöhnliches" (weimi), und manchmal alles zusammen ist. Deine Rassenwahl hat sowas "edgy-ges". Kein Mittelmass - für den Laien ist jede Rasse ein Extrem und wenn du mit einem dieser Hunde Gassi gehst, wirst du auf jeden Fall zig-tausend Mal angesprochen, angemotzt oder angeschrien - Die Blicke wirst du auf jeden Fall auf dich ziehen.


    Das ist es, was ich in deiner Rassenwahl sehe.


    Wie wärs aber mit einem Elo? Oder Boxer? Oder einem Wäller? Oder wie wärs mit einem grossen schweizer Sennenhund (da könntest du richtig viel Effort in die Erziehung stecken und dafür sorgen, dass er die Kundschaft nicht verbellt... ;-) )? Auch der Riesenschnauzer wäre doch was feines? Das sind halt alles Hunde, welche aber das "Superlativ" nicht erfüllen...


    Jo, und ich bleibe dabei: Der Dobi ist ein Traumhund - wenn er nicht den Tag in einem Geschäft mit Personenverkehr verbringen muss!

  • Zitat


    Größe, sportlich/ausdauernd, "kurzes, nicht haarendes Fell" :headbash: mal außen vor. Sogut wie alle Rassen, die ich mir auf den ersten Blick hätte vorstellen können, fielen unter Gebrauchshunde. Hüte- und Jagdhunde kamen schonmal nicht in Frage (daher auch kein RR). Wäre alles was als Wach/Schutzhund zählt auch noch durch das Raster gefallen, wäre die Auswahl schon ganz schon dünn.


    Da ich das gerade nochmal gefunden habe...
    Wieso fallen die Jagdhunde weg?
    Wegen dem Jagdtrieb?
    Falls ja wird auch der Dobermann dich nicht glücklich machen, denn er steht Weimaraner, Viszla und Co in Jagdleidenschaft in nichts nach.


    Und um es nochmal zu betonen: Der Dobermann zählt nicht nur als Wach/Schutzhund, er ist von der Rassegeschichte her DER Wach/Schutzhund. Diese Rasse wurde - anders als viele Hütehunde, Hofhunde usw - nie für Dualpurpose oder Allrounder wie zB der DSH gezüchtet, sondern nur für diese eine Aufgabe, seinen Hundeführer zu schützen und egal wieviel man da in den letzten 10 Jahren versucht hat weg zu züchten, ein gesunder, charakterfester Dobermann ist immer noch genau das.

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