Bemerkenswerte Sätze - Teil III

  • Zitat

    Ich gebe dir vollkommen in allen Punkten recht. Steht mein Hund, gehe ich auch weiter. Wenn ich merke das jemand lockt, block ich den Hund und und geb ihn Leckerli, dann ist gut-wir können weiter. Die meisten Leute aktzeptieren auch wenn man sagt, das der Hund nicht gestreichelt werden soll.


    Ich mußte aber zur Post, Hund lag und wollt nicht weiter..in dem Augenblick war mir die Lockerei ganz recht. Trotzdem habe ich ca 1m vor der Frau den Hund mit vorgestelltem Bein geblockt und Leckerli gegeben. Prompt legt sich Teddy wieder ab! *grrrr* War eigentlich recht verwundert das die Frau das Diskutieren anfängt. Red mit Ihr, versuch aber meinen Hund sachte dazu zu bewegen weiter zu gehen. Ich wollte vor dieser Person in dem Augenblick mein Hund nicht greifen und 2m weiter tragen wo er ohne Probs weitergelaufen wäre.


    An dieser Stell gebe ich mal wieder den Satz weiter, der alle solche Diskussionen am ehesten kappt: 'Mein Hund, meine Regeln!'
    Ich hab den nur wenige Male anwenden müssen. Mir ist total egal, ob Leute meinen Hund ansprechen, locken, anbellen, schnalzen, was weiss ich - die Maus lässt sich eh fast nie anfassen und hat gelernt, die Menschen um sie herum weitgehend zu ignorieren.
    Aber wenn andere Hundebesitzer meinen, mir und meiner Maus ihre Verhaltensregeln aufdrücken zu müssen und sich auch mit nem 'Ja, ja' nicht abspeisen lassen, werd ich u.U. etwas kiebig.


    Zusätzlich - bei ängstlichen Hunden, die von Fremden nicht angegrabbelt werden sollen - hilft sehr: 'Der/die ist schüchtern'. Komischerweise respektieren Leute das viel eher als 'die ist ängstlich', denn dann müssen sie ja beweisen, dass der Hund vor IHNEN keine angst zu haben braucht. Schüchternheit scheint irgendwie eine Eigenschaft zu sein und kein Manko.

  • Ich weiß immer noch nicht, ob das jetzt unter "bemerkenswert traurig" oder "bemerkenswert offen" laufen sollte...


    Hatte letztens ein Gespräch mit einer älteren Dame. Nachdem ich erwähnt hatte, dass ich einen Hund habe, erzählte sie mir von ihrem Enkel: "Jaaa, der hat ja auch einen Hund. Und dabei bekommt er Hartz IV! Der sollte seinen Hund besser abgeben. Von Steuergeldern einen Hund durchfüttern - also sowas!"


    Ich konnte dann nicht mehr an mich halten und habe gesagt, dass ich auch lange arbeitslos war und ALG II bezogen habe, und auch, welch große Hilfe mir Luna in dieser Zeit war. Die Dame war dann auch ganz betreten und sagte, dass sie noch nie darüber nachgedacht habe, dass ein Hund nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern auch ein großer Pluspunkt sein könne.


    Ich hoffe, dass ich sie zum Nachdenken bringen konnte. Diese Einstellung fand ich schon "bemerkenswert"... schrecklich.

  • Naja...ich find das jetzt nicht schrecklich. Eher naiv oder engstirnig. Aber iwo hat sie ja auch an den Hund gedacht...immerhin ist ein Tier eine finanzielle 'Belastung' und wenn man eh schon so wenig hat und das dann noch 'teilen' muss...Aber ja, viele lassen eben außer Acht, dass ein Tier auch eine große Stütze sein kann, einem dazu verhilft, unter die Leute zu kommen, eine Aufgabe zu haben.

  • Zitat

    Naja...ich find das jetzt nicht schrecklich. Eher naiv oder engstirnig. Aber iwo hat sie ja auch an den Hund gedacht...immerhin ist ein Tier eine finanzielle 'Belastung' und wenn man eh schon so wenig hat und das dann noch 'teilen' muss...Aber ja, viele lassen eben außer Acht, dass ein Tier auch eine große Stütze sein kann, einem dazu verhilft, unter die Leute zu kommen, eine Aufgabe zu haben.


    Sorry, ich habe im Eifer des Gefechts unterschlagen, dass die Dame nicht nur ihren Enkel, sondern generell alle ALG II-Empfänger meinte. Die sollten ihrer Meinung nach besser allesamt ihre Hunde abgeben. Und ja, so eine Aussage finde ich schrecklich. ;)

  • Zitat

    Die sollten ihrer Meinung nach besser allesamt ihre Hunde abgeben. Und ja, so eine Aussage finde ich schrecklich. ;)


    Die gute Dame sollte sich mal Gedanken darüber machen, was Hunde für eine Wirkung auf Menschen haben (Siehe Therapie-Hunde). Ich maße mir mal an zu sagen, dass ALG II Empfänger z.B. stärker depressionsgefährdet sind als andere Menschen, die die Hunde als "Schmuck" mit sich herum tragen. Man könnte so zum Schluss kommen, dass diese Hunde den Krankenkassen einen Haufen Geld ersparen. :???:

  • Vorallem kann es jedem passieren dass man seinen Job verliert und dann einfach lange nichts findet.
    Darum muss man doch nicht automatisch den Hund weggeben. :ka:


    Ausnahmen gibt es natürlich immer, kenne auch solche wo keine kohle für die Kinder da ist, aber Hauptsache noch einen zweiten Hund dazukaufen. Da fehlt mir dann auch das Verständnis



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  • Dann oute ich mich mal als alg2 Empfänger und Welpenbesitzer. Es hat seine Gründe warum ich so lange arbeitslos bin. Toby war bis zu seinem Ende derjenige der Struktur in meinen Tagesrythmus brachte, der dafür sorgte das ich nicht ganz aus dem Leim ging, der dafür sorgte das ich mit anderen Menschen redete. Nach seinem Tod stand ich irgendwann auf, setzte mich vorm Rechner, ging tagelang net raus, hatte Beschwerden im Rücken, Knie, nahm noch mehr zu, langweilte mich und konnte doch nichts gegen tun, weil ich einfach keine Energie hatte.
    Seit 16.07. hab ich Teddy(9W) übernommen und seitdem hat er pro Woche ca 1,5kg -2kg zugenommen, ich muss ihn immer in den 3. Stock tragen und komm die Treppe hoch ohne zu schnaufen, kann ohne Probleme um 5uhr morgens aufstehen, hab keine Rückenschmerzen mehr, komm mit vielen vielen Leuten in Kontakt, lern grad meine Nachbarn kennen. Ich esse nur noch Stulle, trinke Tee damit ich Geld für Steuer, Führungszeugniss, ärztliche Versorgung und Futter/Spielzeug hab. Ja mein Hund ist mein Sozialpartner, ich schaff vieles nicht für mich- aber für andere. Ein Mensch kann nicht 24h für mich da sein und mir eine Aufgabe geben, aber mein Hund.
    Was mir aber am meisten an mir aufgefallen ist, ist das ich nicht mehr flüssig reden konnte, weil ich nicht geredet habe. Nun muss ich täglich mit vielen Leuten reden und da sind auch Fortschritte zu verzeichnen.

  • Nur zur Info: Es ist tatsächlich so, dass Menschen, die Tiere haben, weniger zu Depressionen neigen. Der Grund ist auch recht einfach, weil das Fell-Berühren Urinstinkte weckt an eine Zeit als die späteren Menschen noch Fell hatten und die Säuglinge sich an Mutters Pelz festgeklammert haben - es gab einfach keinen sichereren Ort auf der Welt. Deshalb klammern sich Säuglinge so gerne an Kuscheltiere und deshalb ist es so dramatisch, wenn die mal irgendwo liegen bleiben. Hunde haben zusätzlich noch den Vorteil, dass sie einem mehr abverlangen als bspw. eine Katze, einen regelmäßigen Tagesrhythmus, Bewegung an der frischen Luft, bewusstere Erziehung und dadurch auch, dass man die Fortschritte eher wahrnimmt etc. Der Mensch als Gruppenwesen fühlt sich einfach besser, wenn er merkt, dass er gebraucht wird und eine Gemeinschaft ohne ihn nicht funktioniert und ein Hund dankt einem das eben ohne Umwege und nicht a la "na ist halt dein Job, wirste ja bezahlt für!" Deshalb finde ich gerade bei Menschen die "depressionsgefährdet" sind - Arbeitslose, Menschen, die nach einem Unfall mit einer körperlichen Beeinträchtigung klar kommen müssen, u.a. - einen Hund eine super Idee, wenn denn der Wille da ist sich drum zu kümmern.

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