Probleme beim Anti-Jagd-Training

  • Hallo,


    nun muss ich mir einfach mal Ratschläge einholen.
    Jascha ist ein Cocker und vermutlich Podenco Mix, 1 1/2 Jahre alt,
    sie kommt ursprünglich aus Portugal, ich habe sie mit ca. 3 Monaten bekommen.


    Inzwischen ist ihr Jagdtrieb voll ausgereift (kann mir nicht vorstellen, das er noch stärker wird).
    Jascha hat einen guten Grundgehorsam, hat die Begleithundeprüfung, lässt sich in eingezäunten Gebieten super lenken, hält einen Radius von ca. 20 Metern ein, kommt wenn ich sie rufe etc.
    Die Impulskontrolle übe ich mit einem Ball, da sie ein Balljunkie ist,
    und ich so mit ihr in hohem Erregungszustand üben kann.
    Klappt auch alles gut, sie sitzt bis ich sie Freigebe, ich kann sie sogar während dem Ball hetzen ins "Platz" rufen.
    Zuhause mache ich ZOS mit ihr.


    Nun mein Problem:
    Kaum betrete ich mit ihr den Wald (an der Schleppleine), ist sie höchst erregt,
    Kopf und Schwanz sind oben und sie zittert am ganzen Leib.


    Gehen sieht dann so aus, sie rennt los, ich sage SEHR energisch "Stop", sie bleibt für 2-3 Sekunden stehen, düst weiter nach vorne. Das ist alles, was ich mit ihr in einem 3/4 Jahr erarbeiten konnte.
    Für alles andere ist sie nicht mehr empfänglich (kein Ball, Leckerchen, auf Clickern reagiert sie nicht, sprich die höchste Belohnung für sie ist weiterlaufen).
    Ich würde gerne erstmal an ihrem erregungszustand im Wald Arbeiten, weiß aber nicht wie.
    Ruhesignale kennt sie, funktionieren aber im Wald nicht.
    Länger als 30 min. kann ich mit ihr nicht im Wald unterwegs sein, dann ist ihre Konzentration völlig weg udn sie ist kaputt.


    Also:
    Wie habt ihr es geschafft euren Hund auf ein Arbeitsfähiges Level zu bringen,
    oder kennt jemand einen Trainer in Berlin der gutes AJT macht und sich möglichst mit Podencos auskennt?


    LG

  • Hallo!


    Mir geht´s mit Paula eigentlich genauso, wenn ich mit ihr relativ früh am Morgen (klar, alles voller frischer Spuren) auf den Feldern unterwegs bin. Für sie ist es wichtig, weit schauen zu können.
    Da ist die SL sehr oft gespannt und der Hund steht wirklich während des kompletten Spaziergangs unter Strom bzw. ist im Dauerjagdmodus. (Sie hat manchmal nicht mal Zeit, Pipi zu machen.)


    Da mich das auch wahnsinnig macht, nehme ich sie dann "zu mir" und lasse sie immer wieder streckenweise "bei mir" (als Kommando) laufen, d.h. direkt neben mir oder sogar etwas hinter mir. Sie ist dann zwar immer noch gestresst, aber nicht so sehr, wie wenn sie vorne läuft. Ihr fällt es auch immer leichter, je öfter wir das machen.
    Auch kann ich sie besser ansprechen, doch mal zwischendrin ´ne kleine Übung machen oder mal ein Entspannungssignal anwenden.


    Da ich das auch nicht so als die tolle Lösung ansehe, bin ich hier aber auch auf weitere Antworten gespannt.

  • Ich bin gespannt was hier für Antworten kommen, ich habe selbst einen Podenco-Mix und einen Galgo-Podi-Mix und wir sind auch mitten im Anti-Jagdtraining aber den Zustand den du Beschreibst erreicht meine wirklich nur bei Wildsichtung, aber vielleicht können wir hier noch hilfreiche Tipps mitnehmen.

  • Ich hab solche Gegenden aufgesucht und mich viel da aufgehalten


    - Stuhl/Bank/Decke - hinsetzen und ein Buch lesen oder sonst was


    Damit der Hund merkt, dass im Wald nicht immer Action ist, nicht immer ziehen etc.
    Variante dazu wäre, jeglichen Blickkontakt zu belohnen.



    Ist Zeitintensiv, war aber unser Weg




    Hundeschule in Berlin, da würde ich da mal anfragen
    http://hundeschule-spreewoelfe.de/

  • Hallo,


    das mit dem im Wald hinsetzen ist schon mal eine gute Idee.
    Die "Spreewölfe" habe ich schon länger im Auge,
    allerdings findet das Training im HSV Buchholz und im Wald drum herum statt,
    ohne Auto glaube ich kaum zu erreichen.
    Ich werde die aber trotzdem mal Kontaktieren, evtl. kann ich dort Einzelstunden etc. bekommen.


    friedapaula
    Übungen sind im Wald mit Jascha leider nicht machbar (aufgrund des Erregungszustandes)


    SweetEmma
    Bei Wildsichtung dreht Jascha komplett ab.
    Sie steht Minutenlang auf 2 Beinen in der Leine und Kreischt wie ein schwer verletzter Hund.
    Ich hatte es schon öfters, das Leute angelaufen kamen, weil sie dachten da würde jemand seinen Hund Misshandeln :|
    Das Kreischen hält dann ca. 4-8 min an, auch wenn das Wild schon ausser Sicht ist.
    Oder ich gehe weiter und ziehe (am Geschirr) Jascha weiter, dann hört das Kreischen nach ca. 2-5min und mehrmals um die Ecke gehen auf.


    LG

  • Hallo basquienne,


    ich würde an deiner Stelle Waldgebiete erstmal meiden. Das Stresslevel ist definitiv zu hoch, wenn der Hund so gar nicht mehr ansprechbar ist.


    Bei uns war es anfangs genau so, als wir mit AJT und Schleppleinenarbeit begonnen.
    Wir sind anfangs in reizarmer Umgebung Gassi gegangen. Für uns hieß das, erstmal ne Zeit lang mit dem Auto irgendwo hin zu fahren um erstmal Stellen zu finden, wo wir nicht in einen Karnickelbau nach dem anderen fallen.
    Denn direkt vor unserer Haustür sind wir eigentlich schon im Feld, aber eben mit Hasen und Karnickeln ohne Ende.
    Das ging anfangs gar nicht. Also war die Ansage unserer Trainerin, dass wir unserer Übungen in so reizarmer Umgebung wie möglich machen bis sie dort auch richtig sitzen.
    So konnten wir eine ganze Weile lang nur im freien weitsichtigen Feld ohne Baumansammlungen oder größeren Gebüschen gassi gehen.
    Dann sind wir irgendwann mal bei Bäumen und Gebüschen gassi gegangen, und nachdem dann dort das Erregegungslevel von Ashanti gut händelbar war, und das Training auch dort anschlug, konnten wir uns so langsam wieder auf unsere bevorzugten Strecken im Feld vor der Haustür ausweiten.
    Dort geht Ashanti mittlerweile total entspannt mit uns, und wenn sie eine Spur in der Nase hat, wird das intensive Schnüffeln und Spur-folgen-wollen unterbunden mittels einem gut aufgebautem "Nein". Das setzt aber voraus, dass man den Unterschied zwischen normalem Umgebung abschnüffeln und Spuren schnüffeln unterscheiden kann. Da braucht man einiges an Übung und genauer und andauernder Beobachtung des Hundes.


    Aktuell sind wir dabei so ab und an kurze Strecken in Waldgebieten zu laufen. So ca. 10 Minuten geht das ganz gut, dann fängt Ashanti langsam an aufzudrehen und immer hecktischer rumzuschnüffeln. Sind ja auch echt lecker diese Wildspuren *lol* Wenn ich merke, dass es zu viel wird, dann breche ich ab und geh wieder heim, oder nehme einen anderen Weg ohne Wald. Dann kommt Ashanti ganz gut runter.


    Fahrrad fahren durch den Wald geht im Übrigens ganz gut mittlerweile, da Ashanti so keine Zeit hat bestimmte Spuren intensiver aufzunehmen, solange wir auch durchgehen am radeln sind. Und vor uns weghüpfende Karnickeln geht am Rad auch ganz gut. Und trotzdem suche ich mir meistens Radstrecken wo die Gefahr auf Wild zu treffen so minimal wie möglich ist.

  • Ich klink mich auch mal ein,wenn ich darf. 9 Wochen schonen nach einer OP haben nun dazu geführt,dass Hundine wieder ausser Rand und Band ist. Vorher war sie relativ gut abrufbar und nun alles futsch.Es geht so weit das sie mich versucht quer durch die Botanik zu schleifen was sie wirklich nie gemacht hat.


    Ich könnte heulen und ständig dieses scannen,nix anderes nur glotzen,glotzen,glotzen.


  • Die Beobachtung, daß es beim Radfahren wesentlich entspannter zugeht als beim Laufen habe ich mit meinem Hund auch gemacht. Der ist 'nur' Sichthetzer, scannt aber im Freilauf gerne mal diesbezüglich die Umgebung bis zum Horizont ab, wenn man nicht aufpaßt. Freilaufend neben/vor/hinter dem Rad macht er dazu keinerlei Anstalten und ist generell sehr entspannt.

  • Zitat

    Die Beobachtung, daß es beim Radfahren wesentlich entspannter zugeht als beim Laufen habe ich mit meinem Hund auch gemacht. Der ist 'nur' Sichthetzer, scannt aber im Freilauf gerne mal diesbezüglich die Umgebung bis zum Horizont ab, wenn man nicht aufpaßt. Freilaufend neben/vor/hinter dem Rad macht er dazu keinerlei Anstalten und ist generell sehr entspannt.


    geht leider auch anders :hust:


    35km/h nen Hügel runter mit dem Rad, Hund überholt mich und biegt rechts in den Wald ein :ugly:


    aber bei vielen Hunden klappts am Rad besser, das stimmt

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