Tessa muss noch viel lernen
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So dann will ich mich mal kurz vorstellen. Wir haben einen 14 Jahre alten Schäferhund-Husky-Mix namens Adam und seit März ein Border-Collie-Mädchen namens Tessa, die wir zu Adam gholt haben, da sein Kumpel Rusty (er war auch ein Border) mit fast 15 Jahren leider eingeschläfert werden musste und Adam sich dann schon fast aufgegeben hat und wir dann innerhalb einer Woche die kleine Tessa von einem, naja sogenannten "Züchter", geholt haben.
Tessa war als wir sie geholt haben fast 5 Monate alt und saß genauso lange bei dem Züchter im Wohnzimmer in einem kleinen abgesperrten Teil mit ihren Geschwistern. Ihr Papa war ein Langhaarborder und ihre Mutter wohl eine Mischung aus Lang- und Kurzhaarborder, so hatte er es uns zumindest gesagt.
Als wir da ins Wohnzimmer reinkamen, sind wir fast wieder rausgefallen so gestunken hat es da, die Kleinen saßen auf Parkett und das war voll gepieselt und noch mehr. Genauso hatten auch die Hunde gerochen. Wir hatten uns dann schnell für die kleine entschieden und sie auch gleich mitgenommen, da wollten wir sie nicht eine Minute länger lassen. Sie hatte sich auch gleich an uns dran geschmiegt und wollte gar nimmer weg. Unterwegs haben wir dann nochmal angehalten und sie ihr Geschäft machen lassen wollen, die arme war so was von unsicher und ist vor jedem Blatt das vorbei geweht ist erschrocken. Die kannte in ihren fast 5 Monaten gar nichts, außer vielleicht einem Besuch beim TA, wo er sie einen Tag bevor wir sie geholt haben impfen hat lassen. Im Impfpass stand dann auch noch ein anderes Geburtsdatum als er in der Anzeige angegeben hat, da hatte er nämlich November 2012 angegeben im Pass stand Dezember, aber unser TA meinte dann sie ist sicher im November geboren, weil vieles darauf hingedeutet hat, auch vom zahnen her, nur war sie halt noch recht klein für fast fünf Monate....
Tja und durch das das sie nur im Wohnzimmer saß, fehlt ihr nun ganz klar die Prägephase wo die kleinen mit der Außenwelt und dem Alltag konfrontiert werden und das merkt man ganz deutlich.
Tessa ihr Angst vor allem ist in Aggression umgeschlagen und nachdem wir noch vier Wochen bei er falschen hundeschule waren, die meinte, lasst sie ruhig das wird schon, haben wir nun eine kleine halbstarke, die alles verbellt was sich an ihr vorbei bewegt und die auch frontal auf Menschen los geht sie anspringt und sie zwicken will....
Wir haben zum Glück eine hundeschule gefunden, die sich auch mit Problemhunden auskennt, und sind jetzt viel am üben, aber es gibt immer wieder Rückschläge, z.b. gestern als wir uns mit einer Freundin (die auch in der hundeschule ist) unterhalten haben, plötzlich kam eine Joggerin vorbei und Tessa ließ sich nicht ablenken weder mit Futterbeutel noch mit ihrem Ball oder ihrer Hetzangel und ich hatte das Gefühl aus lauter Frust weil sie an den Jogger nicht hinkam ist sie dann an meiner Freundin hochgesprungen und wollte die zwicken, die hat sie dann aber abgewehrt und sich weggedreht aber sie hat es immer wieder versucht...
Das Problem bei Tessa ist, das sie sehr schlecht auf den Futterbeutel reagiert, selbst wenn wir sie daraus füttern, auch auf den Ball oder sonst was reagiert sich nicht, sobald sie jemanden entdeckt, wir können sie also sehr schwer aus einer Situation rausholen bzw. sie ablenken.
Ich denke aber auch das wir auch Fehler machen und nicht konsequent genug sind, aber wir wollen sie halt auch nicht zu sehr einschränken, sie lernt ja jetzt erst mal was es heißt zu leben, zu springen und den Mücken hinterher zu jagen ;-)
Ja und daheim ist sie eine kleine Zerstörerin die zernagt alles.....
Wir haben schon versucht sie an eine Box zu gewöhnen, aber da geht sie nur rein zum fressen, wenn überhaupt, ansonsten will sie immer ganz nah bei uns sein, am besten mit Körperkontakt ich denke das sie diese Box mit dem kleinen Raum in Verbindung bringt wo sie so lange gesessen ist. Ja und ihren Adam liebt sie über alles, auch wenn der sie ab und an schon mal zurecht weißt ;-) aber er ist ihr großes Vorbild,....
Achja wenn es hier noch jemanden gibt der vielleicht auch einen Hund von diesem Züchter hat (vielleicht kam ihm meine Erzählung bekannt vor) da würde ich mich freuen über Austausch ob sie auch so Probleme haben...Lg
Petra mit Tessa und Adam -
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Zitat
Das Problem bei Tessa ist, das sie sehr schlecht auf den Futterbeutel reagiert, selbst wenn wir sie daraus füttern, auch auf den Ball oder sonst was reagiert sich nicht, sobald sie jemanden entdeckt, wir können sie also sehr schwer aus einer Situation rausholen bzw. sie ablenken.Ich würde eher daran arbeiten, dass sie nicht ausblendet, sondern erlebt, erträgt und sich beherrscht.
Hetzspiele, Bälle und solche Sachen sind für einen Border Collie ein sehr schlechte Wahl als Belohnung. Wenn sie drauf anspringen, dann sind sie in der Erregung ganz weit oben. Es ist aber nicht sehr förderlich, wenn man bei einem gestressten Hund die Erregung über die Wahl der Belohnung noch weiter hochputscht. Der Schuss geht nach hinten los.
Gerade der Border Collie als Bewegungsjäger lebt seinen Stress dann in diesem Bereich aus. Er beginnt immer massiver auf Bewegungsreize seiner Umwelt zu reagieren.
ZitatJa und daheim ist sie eine kleine Zerstörerin die zernagt alles.....
Das dürfte ein weiterer Weg des Stressabbaus sein.
Ich würde mir einen Trainer suchen, der sich mit der Rasse und Exemplaren der Rasse mit schlechter Aufzucht auskennt. Wo wohnst Du?
Viele Grüße
Corinna -
wir kommen aus dem raum baden-württemberg. Wir hatten eigentlich die Hundeschule gewählt, weil sie gerade mit Problemhunden arbeiten und die Hundetrainerin selber einen Border hat.
Auf diese Angel (wo der Beutel dranhängt) reagiert sie sehr gut und vergisst dann auch wenn jemand vorbeiläuft.
Aber was meinst du mit sie soll es erleben, ertragen und sich beherrschen? sollen wir sie mit diesen dingen direkt konfrontieren?
Ich denke halt immer, ich hab ja nicht immer diese ganzen utensilien dabei um sie abzulenken, da sehe ich halt das problem drin, deshalb bin ich um jeden tipp dankbar.
eigentlich fühlen wir uns schon gut aufgehoben in der hundeschule, nur hab ich halt bei manchen sachen bedenken weil es nicht fruchtet bei der kleinen, gerade was das anbellen von anderen hunden, menschen usw. betrifft.Vor kurzem hat mir jemand gesagt, das in ihrer Hundeschule die Hunde kontakt mit anderen Hunden hat, das sie eben lernen das an nicht alle verbellen muss, ist das aber gerade bei einer, die alles verbellt nicht kontraproduktiv und führt zu mehr streß wenn ich sie jetzt z.b. mit anderen Hunden, Fahrrädern usw. konfrontiere?
sorry das ich vielleicht so vieles durcheinander schreibe, aber es ist schwer das ganze problem so aufzuschreiben, das es ein aussenstehender versteht
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vielleicht sollte ich noch erwähnen, das unsere hundeschule nach diesem Natural Dogmanship® arbeitet, wir sollen also zur zeit nicht mit ihr spazieren gehen sondern nur auf der wiese ohne anreize von aussen für sie, dieses training mit der angel machen, vor allem soll sie nicht mit adam laufen, weil sie sich wohl vieles von ihm abschaut (er bellt aber keinem jogger oder Fahrrad hinterher) und wohl weil er schon alt ist, die führung für ihn übernehmen muss, bzw. auch auf ihn aupassen muss, weil sie wohl spürt das er das anscheinend nimmer so kann und somit hat sie wohl viel stress und muss uns behüten/schützen, aber ich weiss net ob das wirklich ein beschützerinstinkt bei ihr ist oder ob es nicht einfach nur streß mit für sie unbekannten dingen ist......
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Auf diese Angel (wo der Beutel dranhängt) reagiert sie sehr gut und vergisst dann auch wenn jemand vorbeiläuft.
Aber wann soll sie lernen es als selbstverständlich hinzunehmen, wenn jemand vorbeiläuft?
Du machst aus ihr einen Hetzjunkie, damit sie so zugedröhnt ist, dass sie nichts mehr wahrnimmt. Aber ist das wirklich das Ziel? Möchtest Du nicht eigentlich, dass sie völlig stressfrei sieht, dass da jemand läuft und sie sich zukünftig nicht mehr in eine Droge flüchten muss?
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ja eigentlich möchte ich genau das erreichen, aber die hundeschule meint halt eben das man sie dadurch auf uns fixiren kann, also das wir für sie wichtig sind, aber da sind ja dann nicht wir wichtig sondern dann die angel oder?
oh weia ich glaub wir sind auf der falschen spur....
unsere hundetrainer meint das sie halt sich eher auf den futterbeutel konzentrieren soll und das das wichtiger sein soll als das hinterher kläffen, also über das futter, aber wie gesagt Tessa geht nicht unbedingt aufs futter und den beutel, den findet sie witzig zum spielen aber draus fressen ist langweilig.
aber wie soll sie die reize der umwelt kennen lernen wenn wir sie immer wieder nur ablenken....mein wunsch ist es halt das sie bei uns ist uns sich auf uns konzentriert aber nicht weil wir die angel in der hand haben....
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Nachtrag:
Sie darf auch nicht zu anderen Hunden in der Hundeschule, weil sie halt bellt und sich in die Leine hängt, aber wie soll sie den Umgang mit anderen Hunden lernen, wenn sie keinen Kontakt hat? -
Kontakt sollte sie schon haben, aber mit ausgewählten Althunden. Da kann sie den Umgang lernen und den wichtigen Kontakt bekommen.
Mehr kann ich leider nicht sagen, ich hab keine Erfahrung mit Bordern. -
Ich habe schlechte Erfahrungen mit der Ablenkungsnummer gemacht. Meine BC-Hündin war ein Balljunkie, dafür hat sie alles ausgeblendet.
Sie war mit dieser Trainingsmethode asozial (sofort zugeschlagen, es könnte ja jemand ihren Stoff streitig machen) und hat ihre Umwelt nicht mehr wahrgenommen, wenn der Ball da war. Eigentlich traumhaft von außen gesehen: Ein Hund der einen dauerbeglotzt, nirgends hinläuft und beim Gassi rückwärts vor einem läuft, damit er nicht verpasst, wann der Ball rauskommt.
Doch sie war eine arme gestresste Wurst. Eigentlich hat sie erst das Leben kennengelernt als ich komplett weg bin von Ball & Co. und auf Futterbelohnung umgestiegen bin. Und da war sie erst mal total überfordert. Es hat Jahre gedauert bis sie einigermaßen Sozialverhalten gelernt hat, ohne die Sucht im Hintergrund.
Hier ist ein Video auf dem es um die Leinenführigkeit eines ehemaligen Pflegehundes geht. Die Hündin kannte auch nur ein vollgeschissenes Zimmer, mehr nicht, und dann landete sie bei mir. Es ist auch eine Szene drin mit einem Umweltreiz, der sie überfordert und mein Umgang damit.
Ich lasse sie bewusst hinschauen, wegschauen, hinschauen, wegschauen... - sie soll und darf schauen!
http://www.youtube.com/watch?list=TLU…ayer_detailpage -
Zitat
vielleicht sollte ich noch erwähnen, das unsere hundeschule nach diesem Natural Dogmanship®® arbeitet, ......
Such Dir eine Hundeschule, die vielseitig ausgebildet ist, und nicht nach Schema F nur das beibringt, was ein bestimmter "Guru" gesagt hat (auch, wenn er Rütter heißt oder Animal Learn o.v.a., das ist also jetzt nicht speziell gegen Natural Dogmanship gedacht!)...
Begründung: wenn ich vernünftig Hunde ausbilden möchte, informiere ich mich in mehrere Richtungen und schaffe mir damit ein großes Repertoire an Werkzeugen, das ich bei der Ausbildung der Kunden-Hunde anwenden kann. Alles Andere wäre mir zu einseitig und nimmt mir bestimmt viele Möglichkeiten, Probleme bei einem Hund zu lösen. Für jeden Hund brauche ich eine andere Lösung. Der eine versteht´s so besser, der andere auf andere Weise. Wenn ich jetzt aber nur eine Taktik oder Möglichkeit, etwas beizubringen, gelernt habe, kann ich dem "anderen" evtl. gar nicht helfen als Trainer. Ist das verständlich ausgedrückt?
Wenn sie nicht zu den anderen Hunden darf, weil sie in dem Moment in der Leine hängt und kläfft, ist das vollkommen ok. Denn sonst hätte sie ja Erfolg mit ihrem (unerwünschten) Verhalten. Das heißt aber nicht, daß sie generell keinen Kontakt zu anderen Hunden haben soll. Man könnte sie z.B. erstmal auf den Platz holen, ableinen, und dann einen anderen Hund dazuholen (denn vorab zerrt sie nicht, und hat damit mit dem Zerren auch keinen Erfolg). EINEN, wohl gemerkt, erstmal, um zu sehen, wie sie damit umgeht. Wenn das klappt, nochmal einen. Man braucht ja nicht gleich eine ganze Horde Hunde, dann lieber nur 1-2, die aber sauber kommunizieren können, und dem Welpen (bzw. eher Junghund) das beibringen können.
Das Argument, erstmal in bekannter Umgebung rauszugehen, wenn ein Hund aufdreht, ist nicht sooo schlecht, solange sie so aufgeregt reagiert, weil sie bisher nichts kennengelernt hat. Allerdings kann sie so natürlich auch nichts dazulernen oder sich damit beschäftigen, mit einer neuen Umwelt klarzukommen, weil sie immer nur dieselbe Wiese o.ä. sieht. Sprich, mal wo hingehen, wo alles für sie neu ist, alles aus der Entfernung angucken und kennenlernen können, und dabei ruhigzubleiben lernen. Wenn Du jetzt bei einem Hund, der noch so gar nichts kennengelernt hat in seinem Leben, monatelang diesen auch noch quasi von allen Außenreizen abschirmst, tust Du Dir wahrscheinlich keinen großen Gefallen... Ich würd´s sogar als kontraproduktiv sehen.
Also, ich würde da nochmal gucken nach einer anderen Hundeschule. Oder Du nennst hier mal, wo etwa Du wohnst, hier gibt es oft viele Leute, die gute Hundeschulen in der direkten Umgebung eines Users aus Erfahrung heraus empfehlen können.
Generell: das Argument mit dem Beschützen lasse ich nicht gelten, denn es ist Dein Job, die Hunde in kritischen Situationen zu beschützen, das hat die Kleine nicht zu übernehmen, genausowenig wie der Große.
Und das Argument mit der Reizangel, das hier schon gebracht wurde, find ich klasse. Wie willst Du einen Hund, der bei Außenreizen momentan derart hochdreht, zur Ruhe bringen mit einem Hetzspiel? Das ist, wie wenn Du bei 30 Grad im Schatten daheim gemütlich auch noch Deinen Kamin anschürst - vollkommen kontraproduktiv. Wenn schon Jagdspielchen zur Auslastung, dann doch was Ruhiges: Nasenspiele, Suchaufgaben etc., oder Vorstehen bestätigen, aber keinerlei Hetzspielchen. Wenn das die einzige Möglichkeit der Hundeschule ist, den Hund "abzulenken" oder auf Dich zu konzentrieren, gibt mir das zu denken..... Ich würd´s nicht so angehen.
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