Echte Wölfe und blöde Fragen

  • So gesehen hast Du Glück, dass Du Parks o.ä. in der Stadt aufsuchen kannst.Mit 2 Listenhunden und 1 Mali traue ich mich das noch weniger - denn wenn dann irgendeinem Tutnix was passiert, bin ich da automatisch "schuld", selbst wenn meine an der Leine waren und der Tutnix reingebrettert ist. Keine Option.


    Somit bleibt langfristig wohl nur, weiterhin im Wolfsgebiet herum zu laufen, extrem achtsam zu sein und sich irgendwie auszurüsten. Wie genau ausrüsten...da überlege ich noch. Sollte gerade im Sommer handlich sein, also keine riesigen Tröten.

    Naja...


    4 meiner 6 Hunde sind auch nicht Park-tauglich...
    die müssen halt warten, bis jemand die Gnade hat, mit uns im Wolfsgebiet herum zu laufen, oder bis Sonntags ein bestimmter Tag "ziemlich" leer ist...


    Allerdings bist Du mit 2 Listenhunden und 1 Mali besser aufgestellt, als ich mit einem Großteil an Hunden unter 6 kg.
    Mit nur meinen beiden Collies fühle ich mich sicherer, als wenn ich noch die kleinen vierbeinigen Snacks dabei habe, die im Zweifel weder kämpfen, noch schnell genug rennen könnten, und ganz sicher in die Kategorie "Beute" fallen.


    Da bin ich froh, dass die bewegungs- und auslastungsmäßig überhaupt gar nicht anspruchsvoll sind, auch wenn sie das natürlich gerne hätten und merklich vermissen. Die Collies steigen mir irgendwann aufs Dach, aber die Zwerge kriege ich auch anders bespaßt, als mit Bewegung, Wanderungen und Co. Auch wenn wir alle Abstriche machen müssen, "schön" ist anders.
    Ist halt mega traurig. Letztes Jahr waren wir noch unbesorgt durch den Wald streifen, viele viele Kilometer, und haben stundenlang leise beobachtend, fotografierend und die Zeit genießend auf einsamen Sandwegen verbracht. Das finde ich mittlerweile undenkbar.



    Eine Idee hier im Thread war ja, mich mit einem Feuerwerksböller auszustatten, wenn ich im Wolfsgebiet laufe.


    Ich habe aber meine Zweifel, dass ich 6 Hunde schnell angeleint kriege, die Leinen koordiniert bekomme, das Feuerzeug aus meiner Tasche vorkramen kann, den Böller auch, das alles mit ruhiger Hand anzünden und dann dem Wolf entgegen schmeißen (und das, wo ich bei den Bundes Jugendspielen maximal ne Teilnehmer-Urkunde bekommen habe)...
    Und natürlich hoffen, dass genau in dem Moment kein Wind geht (der mein Feuerzeug auspustet oder meinen Böller wegweht).

  • Böllern darf man nur am 31.12. und Farbklecks-Pistolen darf man nicht in der Öffentlichkeit führen. Das ist eine Ordnungswidrigkeit.
    Wird man damit erwischt, gibt es Haue.
    Wie wäre es mit Sirenengehäule?


    Margarete

  • Es stand bestimmt schon irgendwo, aber 900 Seiten sind zu viel zum nachlesen.


    Kann ein Herdenschutzhuznd bis ins hohe Alter seinen Dienst auf der Weide verrichten? Auch wenn sie robust sind werden im Alter und bei einem Leben 24/7 im Freien Arthrosen und andere Krankheiten kommen. Als Wolfsabwehr sind sie dann wohl nicht mehr geeignet sondern eher noch selbst gefährdet
    Hat der Viehhalter dann irgendwann ein Seniorenrudel am Hof und ein aktives Rudel bei der Herde?
    Ich habe noch nirgends Berichte darüber gefunden, wie lange diese wehrhaften Hunde ihren gefährlichen Dienst verrichten können.


    Margarete

  • "Halten Sie die Stellung, wenn ein Wolf Sie angreift, und kämpfen Sie mit allen Mitteln, die Sie zur Verfügung haben (Stöcker, Steine, Ski-Stöcke, Angelruten oder was immer Sie finden können)."
    Quelle: wolfcenter.de/Vision-Standpunk…-Alaska-Empfehlungen.html


    Ich glaube, bevor die hier sind, besorge ich mir doch noch eine Zwille, und zwar eine von denen, die legal sind.
    Ist ja nicht immer ein Baum in der Nähe,

    Bis hier hatte ich eine nicht näher beschreibbare Frau im Kopf, die wild einen Baum schwingend gegen Wölfe kämpft. :D

    Mit 2 Listenhunden und 1 Mali traue ich mich das noch weniger

    Mit zwei Listenhunden und einem Mali würde ich mich eher in Wolfsgebiet trauen als mit 2 Pudeln, das aber nur aufgrund von Mathematik.

    Ein Softairgun wäre auch eine Option

    Eine legale Softairwaffe hat nicht genug Nm um einen Wolf ernstlich aufzuhalten, wir haben sowas im Training benutzt. Und ich habe genug softairkugeln abbekommen, glaub mir. Ich wage sogar zu behaupten das der Wolf, wenn du nicht gerade den Kopf triffst, die Kugel kaum merkt.

    Paintball

    Paintballwaffen eigenen sich da schon eher, die merkt der Wolf auch. Die Kugel ist größer, hat mehr Gewicht, tötet den Wolf nicht... und ist unhandlich in einer Stresssituation und nicht sehr zielgenau. Und darf nicht in der öffentlichkeit geladen und zu einem anderen Zweck als des Transportes mitgeführt werden.

    Es gibt keine deutsche Herdenschutzhunderasse.
    Wie wurden eigentlich früher in Deutschland Herdenschutz betrieben?

    Der deutsche Schäferhund wurde dafür eingesetzt, weil er hütet und schützt.
    Und weil er beides macht ist er weder ein Hütehund noch ein HSH. Und eigendlich müsste er ein Hütehund und ein HSH sein. Aber den DSH gibt es glaub ich erst seit 1900 rum, was vorher war, keine Ahnung. Muss ich echt mal nach googlen.

    Ich habe aber meine Zweifel, dass ich 6 Hunde schnell angeleint kriege, die Leinen koordiniert bekomme, das Feuerzeug aus meiner Tasche vorkramen kann, den Böller auch, das alles mit ruhiger Hand anzünden und dann dem Wolf entgegen schmeißen

    Im Normalfall wenn der Wolf angreift, gehe ich davon aus das er der erste ist der den jeweils anderen bemerkt, wenn er sich also für einen Angriff entscheidet dann bemerkt man ihn erst wenn er schon am rennen ist oder wenn es schon vorbei ist, selbst wenn du es schaffen solltest alle Hund anzuleinen, den Böller hervorzukram und das Feuerzeug und den auch noch anzündest in nullzeit, dann brauch die Zündschnur aus Sicherheitsgründen zu lange. Das wäre höchstens etwas wenn man den Wolf zuerst endeckt.

  • Böllern darf man nur am 31.12. und Farbklecks-Pistolen darf man nicht in der Öffentlichkeit führen. Das ist eine Ordnungswidrigkeit.
    Wird man damit erwischt, gibt es Haue.

    :lol: :lol:


    Ach ja. ich vergaß, dass vermutlich mitten im Nirgendwo im Wald, wo ich auf einen Wolf treffe, der uns angreifen und töten möchte, und ich dann unser Leben verteidige mit einem Böller, jemand steht, uns beobachtet, ggf filmt, nicht hilft und DIREKT anschwärzt.


    Da werde ich natürlich dran denken. Wolfi mit einem dicken Stock auf den Kopf zu hauen ist wohl auch verboten.


    Evtl hilft ja ein legaler Abwehrtanz, oder Gesang. Mh, oder eine Trompete immer mitnehmen und konstant die 12 km lang spielen.

  • Zitat


    Im Normalfall wenn der Wolf angreift, gehe ich davon aus das er der erste ist der den jeweils anderen bemerkt, wenn er sich also für einen Angriff entscheidet dann bemerkt man ihn erst wenn er schon am rennen ist oder wenn es schon vorbei ist, selbst wenn du es schaffen solltest alle Hund anzuleinen, den Böller hervorzukram und das Feuerzeug und den auch noch anzündest in nullzeit, dann brauch die Zündschnur aus Sicherheitsgründen zu lange. Das wäre höchstens etwas wenn man den Wolf zuerst endeckt.


    Auf den Videos und in den Berichten der letzten 900 Seiten sah es für mich nicht so aus, als ob der Wolf im Galopp in einen rein rennt wie ein distanzloser Labrador.


    Meine Freundin in Nienburg ist schon einem Wolf begegnet mit ihren Hunden. Der blieb in Entfernung stehen, hat geguckt, und ist weiter gegangen.


    Die angreifenden Wölfe, die mir hier im Thread unter gekommen sind, zeigten sich immer neugierig und offensiv.
    Waren sie allein, haben sie "ewig" verfolgt, abgecheckt, berechnet, geguckt, usw.
    Waren es mehrere, haben die umzingelt, und dann abgecheckt, verfolgt, geguckt, etc.


    Keiner davon hat gelauert, kam aus dem Wald gesprungen und hat direkt den Hund weggeknuspert.



    Trotzdem hast du recht, und es braucht einfach zu viel Zeit, alles zu organisieren.

  • Eine Bekannte führt zur Nah-Verteidigung inzwischen Pfefferspray mit sich. Wohlgemerkt wenn sie im Wald unterwegs ist - nicht wenn sie in der Stadt unterwegs ist. Irgendwie verrückt, oder?


    Und ja, im dicht besiedelten NRW ist der Wolf. Angeblich, so erzählte man sich, wurde der auch schon in Siedlungen gesichtet, wie er bzw. Es ist angeblich nur eine sie hier, über Einfahrten und um Garagen herum gelaufen ist. Nichts da mit dem bösen Wolf im Wald ;) Ob das alles so stimmt weiß ich nicht.

  • Bis hier hatte ich eine nicht näher beschreibbare Frau im Kopf, die wild einen Baum schwingend gegen Wölfe kämpft.

    Gute Idee! Baum ausreißen und schwingen statt erklimmen! :D
    Nur hauen darf man nicht:

    Wolfi mit einem dicken Stock auf den Kopf zu hauen ist wohl auch verboten.

    Dann doch wohl besser eine Zwille?! :ka:
    Ist ja so ähnlich wie das empfohlene Steinewerfen, geht auch vermutlich weiter (BJS-Urkunden-unabhängig, könnte man vorher üben).
    L. G.

  • Es gibt keine deutsche Herdenschutzhunderasse.
    Wie wurden eigentlich früher in Deutschland Herdenschutz betrieben?

    Die Deutschen haben die (schöne oder unschöne?) Angewohnheit Hunde für viele Zwecke haben zu wollen. Heißt, der Altdeutsche Hütehund ist ein Mehrnutzungshund. Er hält das Vieh zusammen, verteidigt es auch nach außen. Allerdings nicht in dem Sinne, dass er seine Sozialpartner beschützt, sondern seine Ressource verteidigt. Da in Deutschland traditionell Wanderschäfereri betrieben wurde, war allerdings der Schäfer 24 Stunden bei den Schafen. Mit den Hunden. AHs sind keine Hunde, die Du komplett alleine bei der Herde lässt. Die können zwar durchaus über einen sehr langen Zeitraum selbst die Furche laufen, aber dabei kommen sie nicht zur Ruhe, weil sie ja der Zaun für die Schafe sind. Das geht nicht endlos - der Hund braucht auch mal Pausen. Da die Schafe nachts gepfercht wurden und der Schäfer direkt in der Nähe seine Hunde angebunden hat und auch in der Nähe schlief, kann ich mir vorstellen, dass die Hunde Randale gemacht haben, wenn sich etwas näherte (auch gegen Menschen gehen AHs massiv vor!) und es darüber geregelt wurde.


    Das ist heute nicht mehr praxistauglich. Zum einen möchte man keine Hunde, die Menschen und Gassihunde angehen. Aber, noch viel wichtiger: Es wird bis auf wenige Ausnahmen keine Wanderschäferei mehr betrieben, weil man davon im Grunde nicht leben kann. Heutzutage geht man arbeiten, damit man sein Viehzeug halten kann. Das muss also allein auf Koppeln rumstehen ...

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