Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Auch toll, der Artikel passt irgendwie auch bisserl zum Thema (habs auch in den Nerv-Thread gepackt):
«Der Hund hat den Jungen die Bäuche aufgerissen», berichtet Schmidt. Zum Fressen kam der Hund kaum, «vermutlich war er im Blutrausch». Besonders tragisch: Eigentlich hätten die Schafe in dieser Saison auf der Alp sein müssen, nur wegen der Jungen behielt sie Schmidt bei sich.
Nun lassen die Schäfer schon die Herden wegen der Jungtiere in ihrer direkten Nähe unten und dann so etwas
(zum kotzen ...). - Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
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Bei dem Nachtpferch für die Heidschnucken kommt ja auch mal wieder das Bescheuerte an den Förderungen ins Spiel.
Nach solchen Übergriffen muss SOFORT gehandelt werden, da kann man sich nicht hinsetzen und die berühmten drei Angebote einholen und dann noch 7 Wochen oder gern auch Monate auf die Genehmigung warten.
Es müsste für sowas einen Sofort-Fonds geben - ausserhalb der EU-Förderrichtlinien, die sind für den Wolf einfach nicht flexibel und zackig genug.
Die Fläche um den Nachtpferch sieht aber auch schon extremst überweidet aus - gleich das nächste Problem, wenn man nur Flächen hat, die kleckerweise verteilt sind. Raus- und Reinlassen ist das Eine - wenn da aber Kilometer zwischen liegen, wirds blöd.
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Da waren auch gar keine Tiere, ich nehme an die weiden irgendwo anders und werden abends zurückgefahren. Zumindest gab es frische Reifenspuren dorthin und die Wassertanks waren aufgefüllt.
Gewinnbringendes Wirtschaften sieht sicher anders aus, aber die Schnucken auffressen lassen geht ja auch nicht. :/
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Gewinnbringendes Wirtschaften sieht sicher anders aus, aber die Schnucken auffressen lassen geht ja auch nicht. :/
Ja.
Ich glaub der größte Teil der Nicht-Betroffenen stellt sich das alles einfacher vor, als es tatsächlich ist.
Ich hol ja meine Tiere zur Nacht vor an den Hof in Offenstall mit Auslauf. Nicht wegen der Wölfe an sich - sondern, weil ich die Hunde hier nachts nicht einsetzen kann. Das ist dahingehend einfach, weil alle Flächen am Hof sind und mein Treibweg eingezäunt ist.
Blöd ists, weil es zusätzliche Kosten und Arbeit mit sich bringt.
Ich kann die Rinder nachts nicht ohne Futter lassen, muss also zufüttern.
Ich muss durchgehend normal ausmisten und einstreuen. Kommen zu den Extra-Kosten fürs Heu also auch noch Extra-Kosten fürs Stroh hinzu.
Ich muss statt wie früher, wo die Rinder im Sommer durchgehend auf der Weide waren, die Mistplatte vor dem Herbst noch mal leer machen.
Dazu dieses exorbitante Zaun freimähen. Es ist ja nicht mit einmal den Zaun langhuschen getan. Wenns soviel regnet, wie derzeit (worüber ich nach 2 Dürrejahren froh bin), passiert es gern, dass auch langes Gras, das nicht direkt am Zaun steht, auf den Zaun gedrückt wird.
Ich muss einmal von innen mähen und dann aussen auch nochmal - ich hab hier kein plattes Marschland, sondern Flächen am Hang, da stolpert man entsprechend den Zaun lang beim Mähen.
Unterm Zaun verändert sich der Boden immer mehr - die 20-cm-Reihe ist hier seit 5 Jahren in Betrieb. Durch das ständige Mähen mit der Motorsense, ist ja wie mulchen, wird der Boden unterm Zaun ganz weich. Das mögen Ameisen sehr, die ausserdem noch elektro-phil sind, also eh schon gern unter E-Zäunen ihre Haufen bauen. Ich hab auf einer Strecke, lange Seite ca. 800 Meter über 50 Ameisenhaufen unterm Zaun.
Es sieht aus, als wäre ich damals beim Erstbau der 20 cm-Reihe besoffen gewesen, manchmal gibts da nur noch 5 cm Abstand zum Boden drunter, der sich, wenn man mit einer Hand draufdrückt stark komprimieren lässt. Man kann so einen Mammut-Festzaun nicht alle 2 Jahre neu bauen.
Ich muss Pflanzen kaputt mähen, die ich lieber stehen lassen würde - grad jetzt, wo drum rum die Futterwiesen alle abgemäht sind und kaum was Blühendes zu finden ist. Auch die BuS ist noch nicht vorbei - ich muss also an Stellen rumtrampeln, wo ich für den Wiesenbrüterschutz gern Ruhe hätte und die ich ausser zum Zaun frei mähen in der BuS sonst gar nicht betrete.
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Mich wundert sehr, dass es bei den Retisportlern jetzt erst "Klick" zu machen scheint. In meiner aktiven Zeit hab ich mich gelegentlich mal darüber unterhalten und da glaubten ganz, ganz viele, dass ihren Pferden ja gar nichts passieren kann. Weil es eben lange Zeit auch so kommuniziert wurde.
Du erklärst es doch quasi im gleichen Atemzug selbst. Wobei ich Deine Formulierung als nicht ganz sohoo treffend empfinde (so ganz persönlich, meine ich)
. Denn das wurde dauergepredigt und zusätzlich auch noch aufgewertet mit: Lt. Wolfs-Fachleuten, lt. Wolfs-Verhaltensforschern, Studien, Beobachtungen ... (ach ja, und im Nationalpark xyz bleibt er auch unter sich). Also, der tut das einfach nicht, der Wolf. Punkt. Widerrede nicht erlaubt bzw. wer widersprach hatte schlicht so etwas von keine Ahnung. Das kann man m.E. niemanden vorwerfen, wenn man den Versicherungen durch Fachleute glaubt. Es ist eben auch im Menschen verankert, dass er sich all zu gerne beruhigen, in Sicherheit wiegen lässt (das ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung). Und wenn selbst die Fachleute dass doch so predigen? 
Ich wollte eher darauf hinaus, dass sich die gepredigten "Fakten" ja immer sehr schnell als falsch rausstellten und korrigiert wurden. Fing doch mit den Zaunhöhen an welche dauernd korrigiert wurden, Menschen meidete er nicht, klatschen half nicht, Flatterband half nicht, etc.
Es war doch völlig absehbar, dass Großvieh genauso angegangen werden wird und sich dieser "Fakt" einfach als Unwahr herausstellen wird. Siehe andere Länder.
Das Widerspruch sehr schnell als verrückt abgetan wurde, da hast du natürlich recht mit. Aber genau deshalb hat man doch eigentlich eine Lobby... Damit man eben nicht so veralbert wird, sondern rechtzeitig die eigenen Interessen durchgesetzt werden. Ich finde es halt traurig, dass es erst den Beweis in Form von gerissenen Großpferden benötigte, damit man sich mal mit der Realtität beschäftigt.
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Zumal Rinder doch schon gefühlt ne halbe Ewigkeit doch ein Thema sind - anders als kommuniziert. Es wundert mich deshalb total, dass man da jetzt aus allen Wolken fällt.
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Für mich war die Kommunikation in punkto Wolf aber auch irgendwie Taktik. Hätte man direkt die Karten auf den Tisch gelegt, vonwegen Zaunhöhen, Viehrissen, Einschränkungen in der Naturnutzung und Entschädigungszahlungen wäre die Akzeptanz mit Sicherheit auch nicht so da gewesen. Und es gab auch genug Experten die von Anfang an gesagt haben, dass das so eher Träumerei als Realität ist.
Da wäre ich als Pferdehalter auch entsprechend sauer auf meinen Verband. Dafür hab ich doch solche Verbände. Damit ich eben nicht meine Tiere wieder einstallen muss und froh sein darf, wenn ich überhaupt was ersetzt bekomme.
Aber da hätte man wohl tatsächlich mehr Zusammenhalt bei den gesamten Nutztierverbänden für benötigt.....
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Für mich war die Kommunikation in punkto Wolf aber auch irgendwie Taktik.
In diesem Punkt bin ich mir auch ziemlich sicher, dass das sehr sehr durchdacht war, um die Akzeptanz zu verbessern.
Bei jemandem wie mir büßt man so allerdings erheblich an Vertrauenswürdigkeit ein.
Ich hab immer noch die Mail eines Wolfsexperten von 2014, dass ich mir um meine Rinder keine Sorgen machen muss.
Ich bin froh, dass ich auf meine eigenen Recherchen und mein Bauchgefühl gehört habe.
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Bin noch
etwasgeschockt, 8 Rinder in den Tod gestürzt.ACHTUNG, Bilder mit toten Tieren, die im Wasser treiben:
https://www.20min.ch/story/einen-so…bt-335325895138
Furchtbar, benachbarte Bauern haben noch versucht einzugreifen, das Schlimmste zu verhindern. Mensch, willst helfen und kannst nichts machen ... (und das sind erfahrene Leut).
Ob der Wolf ursächlich ist, wird noch geklärt.
(Man muss aber dazu sagen, dass es in diesem Gebiet zuvor keine Hinweis auf Wolfsaktivitäten gegeben hat. Das ist jetzt dann natürlich keine güngstige Ausgangslage, wg. Entschädigung, meine ich).
Hier noch ein Artikel dazu: https://www.bluewin.ch/de/newsregiona…rzt-405430.html
Im Zuge dessen, darüber gestolpert:
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Mein erster Verdacht in Bezug auf den Wolf entstand damals ja durch das bis dahin noch nie aufgetretene hochnervöse Verhalten meiner Rinder.
Die reagieren auf Hund, auf Wildschwein, auf Dachs, auf Fuchs, auf Reh nicht so, wie sie auf das gewisse Tier reagieren.
Bis Rinder nach aussen hin sichtbar unruhig werden und derart in Panik geraten, dass sie blindlings davon stürmen - sie sind überaus trittsicher! - muss schon was Aussergewöhnliches passiert sein.
Soll heissen: solch eine völlig panische Flucht erwachsener Tiere muss einen sehr stutzig machen.
Ich hoffe, dass da Spuren gesichert werden können, die Klarheit bringen.
Vielleicht war es ja kein Wolf, sonder der Kollege hier:
https://www.schweizerbauer.ch/tiere/uebrige-…htet-41535.html
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